Bei der Einnahme von Moducrin mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Wechselwirkungen mit Moducrin oder mit einem der wirksamen Bestandteile von Moducrin (Timolol, Amilorid, Hydrochlorothiazid) sind beschrieben worden bei gleichzeitiger Anwendung von:
Insulin, orale Antidiabetika:
deren Wirkung kann verstärkt, verlängert oder abgeschwächt werden. Die Warn-zeichen eines Absinkens des Blutzuckers (Hypoglykämie), insbesondere Herzjagen (Tachykardie) und Zittern (Tremor), sind maskiert oder abgemildert.
Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
andere blutdrucksenkende Arzneimittel, andere Diuretika, Phenothiazine, Narkotika, Vasodilatatoren, trizyklische Antidepressiva, Nitroglycerin, Barbiturate:
verstärkter Blutdruckabfall.
ACE-Hemmer:
zu Behandlungsbeginn massiver Blutdruckabfall sowie Verschlechterung der Nierenfunktion. Eine Diuretika-Behandlung sollte daher 2 – 3 Tage vor Beginn der Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden.
Herzwirksame Glykoside:
bei unter Moducrin-Therapie entwickelten verminderten Blutspiegeln an Kalium und Magnesium (Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie) ist die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber herzwirksamen Glykosiden erhöht, und die Wirkungen und Nebenwirkungen der herzwirksamen Glykoside werden entsprechend verstärkt. Durch Amiloridhydrochlorid (Bestandteil von Moducrin) kann die Wirkung von herzwirksamen Glykosiden aber auch herabgesetzt werden (regelmäßige Kontrolluntersuchungen und ggf. eine Dosisanpassung sind notwendig).
Reserpin, Methyldopa, Guanfacin, Clonidin:
stärkeres Absinken der Herzfrequenz bzw. Verzögerung der Überleitung. Über-schießender Blutdruckanstieg ist möglich beim abrupten Absetzen von Clonidin, wenn nicht einige Tage zuvor bereits Moducrin abgesetzt wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden. Die Behandlung mit Moducrin erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp oder anderen Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid):
Niedriger Blutdruck (Hypotonie), unregelmäßiger Herzschlag (Bradykardie) oder andere Herzrhythmusstörungen.
Die kardiodepressiven Wirkungen von Moducrin und Antiarrhythmika können sich addieren.
Calciumantagonisten vom Nifedipintyp:
verstärkte Blutdrucksenkung; gelegentlich Ausbildung einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz).
Analgetika, Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Indometacin):
mögliche Abschwächung des blutdrucksenkenden Effektes von Moducrin.
Die gleichzeitige Verabreichung von nicht steroidalen Analgetika (NSAIDs) und kaliumsparenden Wirkstoffen einschließlich Amiloridhydrochlorid (Bestandteil von Moducrin) kann zu erhöhten Kaliumspiegeln im Blut (Hyperkaliämie) und Nieren-versagen führen, insbesondere bei älteren Patienten und Patienten, die eine Verminderung der zirkulierenden Blutmenge (Hypovolämie) entwickeln.
Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.
Indometacin, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, Ciclosporin, Tacrolimus, andere Kalium-sparende Arzneimittel (z.B. Triamteren, Spironolacton), Kalium:
erhöhte Gefahr von erhöhten Kaliumspiegeln im Blut (Hyperkaliämie).
Epinephrin, Norepinephrin:
Wirkungsabschwächung bis hin zu beträchtlichem Blutdruckanstieg.
MAO-Hemmstoffe (Ausnahme MAO-B-Hemmstoffe):
wegen möglichem überschießendem Bluthochdruck (Hypertonie) nicht zusammen verabreichen.
periphere Muskelrelaxanzien (z.B. Suxamethonium, Tubocurarin):
Verstärkung oder Verlängerung der neuromuskulären Blockade durch Moducrin.
Narkotika:
verstärkte Blutdrucksenkung. Die negativ inotropen Wirkungen beider Substanzen können sich addieren.
Glukokortikoide, Amphotericin B, Penicillin G, Salicylate, Laxanzien, kaliuretische Diuretika (z.B. Furosemid):
verstärkte Kalium-oder Elektrolytverluste.
Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat):
Verstärkte Knochenmarkstoxizität (insbesondere Verminderung der Granulozyten Granulozytopenie).
Lithium:
verminderte Lithiumausscheidung und dadurch verstärkte Kardio- und Neurotoxizität von Lithium, Lithium sollte nicht gleichzeitig mit Diuretika verabreicht werden.
Harnsäuresenkende Mittel:
mögliche Wirkungsabschwächung durch Hydrochlorothiazid (wirksamer Bestandteil von Moducrin).
Colestyramin, Colestipol:
verminderte Aufnahme (Resorption) von Hydrochlorothiazid (wirksamer Bestandteil von Moducrin).
Methyldopa:
in Einzelfällen wurde Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) durch Bildung von Antikörpern gegen den Hydrochlorothiazid-Anteil in Moducrin beobachtet.
Cimetidin:
Verstärkung der Wirkung von Moducrin.
Die Chinidin-Ausscheidung kann durch Moducrin vermindert werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Moducrin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Alkohol: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von Moducrin.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Moducrin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. |
Mögliche Nebenwirkungen:
Herz, Kreislauf und Gefäße:
Gelegentlich: zu langsame Herzschlagfolge (Bradykardie), Blutdruckabfall (Hypotonie), Schwindelgefühl, periphere Durchblutungsstörungen.
Selten: verminderte körperliche Belastbarkeit, Kreislaufregulationsstörungen (orthostatische Hypotonie), Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, Herzklopfen (Palpitationen), Störungen der Erregungsleitung am Herzen (AV-Block II. oder III. Grades, sinuatrialer Block), Herz-stillstand, Bewusstseinsverlust (Synkope), Gefäßkrämpfe an Fingern und Zehen (Raynaud-Phänomen), zeitweiliges Hinken (Claudicatio intermittens), Wadenkrämpfe, Gefäßerweiterung (Vasodilatation), Ödeme, Gefäßentzündung (Vaskulitis), Schlaganfall (cerebraler Insult). Ein Patient mit einem partiellen AV-Block entwickelte eine vollständige AV-Blockierung, Herzklopfen, Herzversagen, Ver-schlechterung einer arteriellen Insuffizienz, Verschlechterung einer Angina, Gefäßerweiterung, kalte Hände und Füße, schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion, Gewichtsverlust. Bei hoher Dosierung von Hydrochlorothiazid (wirksamer Bestandteil von Moducrin) kann es insbesondere bei Vorliegen von Venenerkrankungen zur Ver-stopfung von Blutgefäßen (Thrombosen und Embolien) kommen. Bei übermäßiger Harnausscheidung kann es infolge Entwässerung und Verminderung der zirkulierenden Blutmenge zu einer Eindickung des Blutes und in seltenen Fällen zu Schüttelkrämpfen, Benommenheit, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu akutem Nieren-versagen kommen.
Magen-Darm-Trakt/Leber:
Selten: Durstgefühl, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, krampfartige Be-schwerden im Bauchraum, Durchfall, Verstopfung, Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Blähungen, Aktivierung eines wahrscheinlich vorbestehenden Magengeschwürs, Irritation der Magenschleimhaut, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Leberschwellung (Hepato-megalie).
Es ist nicht auszuschließen, dass in seltenen Fällen harntreibende Medikamente, z.B. Hydrochlorothiazid, eine Bauchspeicheldrüsenent-zündung (hämorrhagische Pankreatitis) und bei bestehendem Gallensteinleiden eine akute Gallenblasenentzündung auslösen können.
Nervensystem, Psyche:
Gelegentlich: Schwächegefühl, Müdigkeit.
Selten: Kribbeln, Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen (Parästhesien), Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Nervosität, Kopf-schmerzen, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Depres-sion, Benommenheit, verstärkte Traumaktivität, Halluzinationen, geistige Verwirrung, Gehirnerkrankung (Enzephalopathie), Ruhe-losigkeit, verminderte Konzentration.
Haut, Schleimhäute:
Gelegentlich: Schwitzen.
Selten: Mundtrockenheit, Hautausschlag (Exanthem), Hautreizungen, Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus), Überempfindlichkeits-reaktionen (anaphylaktische Reaktionen), Fieber; Lichtempfindlich-keit, verstärkte Pigmentierung, Haarausfall.
Nicht bekannt: In Einzelfällen: schwerwiegende Hautreaktionen wie exfoliative Dermatitis und toxische epidermale Nekrolyse, kleinfleckige Einblutungen in die Haut (nicht thrombozytopenische Purpura), Lupus erythematodes der Haut; Speicheldrüsenentzündung.
Besonderer Hinweis:
Arzneimittel, die Betarezeptorenblocker enthalten (z.B. Moducrin), können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu schuppenflechteähnlichen (psoriasiformen) Hautausschlägen führen.
Atemwege:
Selten: Husten, Atemnot, Bronchialkrampf, Rasselgeräusche in der Lunge, Lungenentzündung, verstopfte Nase.
Nicht bekannt: In Einzelfällen wurde eine plötzlich auftretende Flüssigkeits-ansammlung in der Lunge mit Zeichen des Schocks beschrieben. Eine allergische Reaktion gegenüber Hydrochlorothiazid wird angenommen.
Sinnesorgane:
Selten: Ohrgeräusche, Verschlechterung einer bestehenden Kurzsichtigkeit, Sehstörungen, Auftreten von Doppelbildern, Herabhängen des Oberlides, verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), erhöhter Augeninnendruck, Gelbsehen, Augenreizung.
Bewegungsapparat:
Selten: Muskelverspannungen, Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen, Rücken-schmerzen, Schmerzen im Brustkorb, Nacken-/Schulterschmerzen, Schmerzen in den Gliedmaßen.
Harn- und Geschlechtsorgane:
Selten: Nierenfunktionsstörungen, Nierenentzündung (abakterielle inter-stitielle Nephritis), Nierenversagen, Blasenentleerungsstörungen, häufiger Harndrang, Krampf der Blasenmuskulatur, Impotenz, verminderte Libido.
Stoffwechsel:
Selten: Übersäuerung des Blutes, Verschlechterung einer bestehenden Zuckerkrankheit. Eine nicht offenkundige Zuckerkrankheit kann zum Vorschein kommen. Bei dazu veranlagten Patienten können Gichtanfälle ausgelöst werden.
Laborwerte:
Gelegentlich: Anstieg der Harnsäure-, Harnstoff- und Kreatininkonzentration im Serum.
Selten: Gewichtsverlust; erniedrigter Serum-Kalium-Spiegel, erhöhter Serum-Kalium-Spiegel (>5,5 mmol/l), zu geringer Natrium-, Magnesium- und/oder Chlorid-Spiegel im Serum, erhöhter Calcium-Spiegel im Serum, erhöhte Magnesiumausscheidung im Urin, Erhöhung von Blutzucker, Glukoseausscheidung im Urin, Erhöhung von Amylase im Serum, Anstieg der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride), Ver-minderung von Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit, weißer und roter Blutzellen- oder Blutplättchenzahl (Leukopenie, Anämie, aplastische Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie, Agranulozytose).
Hinweise:
Die o.g. Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Moducrin kontrolliert werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.