Dispatim 0,5 % darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Timololhydrogenmaleat oder einen der sonstigen Bestandteile von Dispatim 0,5 % oder andere Betarezeptorenblocker sind oder wenn eine der folgenden Erkrankungen vorliegt:
Erhöhte Reaktionsbereitschaft der Atemwege (bronchiale Hyperreagibilität)
Bestehendes oder aus der Krankengeschichte bekanntes Bronchialasthma
Schwere chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen
Verlangsamter Herzschlag
Herzblock (AV-Block)
Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
Herzbedingter Schock
Schwere periphere Durchblutungsstörungen (Raynaud Syndrom) und periphere Funktionsstörungen
Prinzmetal-Angina
Unbehandelter Nebennierenrindentumor (Phäochromozytom)
Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Schwere allergische Nasenschleimhautentzündung
Ernährungsstörungen der Hornhaut.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Dispatim 0,5 % ist erforderlich
Die Sicherheit und die Wirksamkeit von Dispatim 0,5 % bei Früh- und Neugeborenen sind nicht untersucht worden.
Wie andere lokal angewandte Augenarzneimittel wird Dispatim 0,5 % systemisch resorbiert; folglich kann es zu Nebenwirkungen kommen, wie sie unter oralen Betarezeptorenblockern zu beobachten sind.
Dispatim 0,5 % sollte bei Patienten mit Überleitungsstörungen am Herzen (z. B. Sick-Sinus-Syndrom) und Störungen des Säure-Basen-Haushaltes (metabolischer Azidose) mit Vorsicht verwendet werden.
Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) muss vor Einleitung der Behandlung mit Dispatim 0,5 % ausgeschlossen sein. Patienten mit einer schweren Herzkrankheit in der Vorgeschichte sind sorgfältig auf Anzeichen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu überwachen.
Bei einigen Patienten wurden nach der Anwendung von systemischen Betarezeptorenblockern während der Narkose schwere, langanhaltende Blutdrucksenkungen beobachtet. Deshalb wird empfohlen, Dispatim 0,5 % vor dem geplanten chirurgischen Eingriff allmählich auszuschleichen.
Wie bei anderen systemischen Betarezeptorenblockern sollte, wenn ein Absetzen der Timololbehandlung am Auge bei Patienten mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße notwendig ist, die Therapie allmählich beendet werden.
Die Therapie mit Betarezeptorenblockern kann bestimmte Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion (z. B. beschleunigter Herzschlag) oder Unterzuckerung (z. B. beschleunigter Herzschlag, Herzklopfen und Schwitzen) maskieren. Ein abruptes Beenden einer Therapie mit Betarezeptorenblockern kann eine Verschlimmerung der Symptome hervorrufen. Bei stark nierengeschädigten Patienten kann es bei einer Behandlung mit Dispatim 0,5 % zu einem ausgeprägten Blutdruckabfall kommen.
Beim Verdacht der Überversorgung des Organismus mit Schilddrüsenhormonen sollte der Patient sorgfältig überwacht werden, um ein abruptes Absetzen der Betarezeptorenblocker-Therapie zu vermeiden. Ansonsten besteht die Gefahr einer krisenhaften, lebensbedrohlichen Verschlimmerung der Schilddrüsenüberfunktion.
Dispatim 0,5 % sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern angewendet werden.
Über Fälle atmungs- und herzbedingter Reaktionen, darunter Todesfälle infolge Bronchospasmus bei Asthmapatienten, und selten über Todesfälle im Zusammenhang mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) wurde berichtet.
Risiko von Überempfindlichkeitsreaktionen: Während der Behandlung mit Betarezeptorenblockern können Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (Atopie oder anaphylaktische Reaktionen) auf eine Vielfalt von Allergenen in der Vorgeschichte stärker auf den wiederholten zufälligen Kontakt mit diesen Allergenen oder deren diagnostische/therapeutische Gabe reagieren. Diese Patienten können unter Umständen nicht auf die Adrenalindosis ansprechen, die üblicherweise zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen angewendet wird.
Bitte halten Sie die Termine zur regelmäßigen Untersuchung des Augeninnendrucks und der Hornhaut besonders sorgfältig ein.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Dispatim 0,5 % kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von Dispatim 0,5 % mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Adrenalin-haltigen Augentropfen (andere Arzneimittel zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks) kann es zu einer Erweiterung der Pupille kommen.
Die augeninnendrucksenkende Wirkung von Dispatim 0,5 % wird durch die gleichzeitige Anwendung von Adrenalin- oder Pilocarpin-haltigen Augentropfen (andere Arzneimittel zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks), pupillenverengenden Arzneimitteln (Miotika), Prostaglandinanaloga und/oder Carboanhydrasehemmern verstärkt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Betarezeptorenblockern (andere Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Erkrankungen der Herzkranzgefäße) ist eine wechselseitige Wirkungsverstärkung sowohl am Auge als auch am Herz-Kreislauf-System möglich.
Da Timololhydrogenmaleat, der Wirkstoff von Dispatim 0,5 %, systemisch resorbiert wird, ist das Auftreten von Wechselwirkungen, die unter oralen Betarezeptorenblockern beobachtet wurden, möglich:
- Calciumantagonisten (z. B. Verapamil und - zu einem geringen Grad - Diltiazem), Katecholaminspeicher entleerende Arzneimittel, Digitalisglykoside, Parasympathomimetika, Clonidin, Antiarrhythmika der Klasse I (z. B. Disopyramid, Chinidin), Amiodaron, Cimetidin, Hydralazin und Alkohol können zusammen mit Dispatim 0,5 % eine Blutdrucksenkung und deutliche Pulsverlangsamung verstärkt hervorrufen. Dies kann sich in Schwindel, Ohnmacht oder Blutdrucksenkung bei Lagewechsel äußern.
- Bei gleichzeitiger Anwendung mit Clonidin erhöhen Betarezeptorenblocker das Risiko, dass es nach Absetzen von Clonidin zu einem überschießenden Blutdruckanstieg kommt (?Rebound-Hypertonie?).
- Bei gleichzeitiger Anwendung von Insulin und oralen Antidiabetika kann Dispatim 0,5 % zu einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung, aber auch zur Maskierung der Anzeichen einer Unterzuckerung (beschleunigter Herzschlag) führen.
- Bei einigen Patienten wurden nach der Anwendung von systemischen Betarezeptorenblockern während der Narkose schwere langanhaltende Blutdrucksenkungen beobachtet. Der Narkosearzt sollte darüber informiert werden, wenn der Patient Dispatim 0,5 % anwendet.
Vorsicht bei der gleichzeitigen Anwendung von Lidocain i.v. oder Jod-haltigen Kontrastmitteln.
Schwangerschaft und Stillzeit
Dispatim 0,5 % ist nicht an schwangeren Frauen untersucht worden. Betablocker reduzieren die Durchblutung der Plazenta, was zum Tod des Fetus oder zu einer frühzeitigen Entbindung führen kann. Beim Fetus und beim Neugeborenen kann es zu Nebenwirkungen, insbesondere Blutzuckerabfall und Herzschlagverlangsamung, kommen. Beim Neugeborenen besteht nach der Geburt ein erhöhtes Risiko für Komplikationen an Herz und Lungen. Dispatim 0,5 % sollte daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dass der Nutzen das Risiko deutlich überwiegt.
Sofern eine Behandlung während der Schwangerschaft unbedingt notwendig ist, wird eine engmaschige Kontrolle des Neugeborenen (hinsichtlich Herz und Blutzucker) während der ersten 3 bis 5 Lebenstage empfohlen.
Timololhydrogenmaleat geht in die Muttermilch über. Wegen möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen beim Säugling sollte das Stillen beendet werden, bevor die Mutter eine Behandlung mit Dispatim 0,5 % beginnt.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Untersuchungen über die Wirkung von Dispatim 0,5 % auf die Verkehrstüchtigkeit.
Die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen, kann durch mögliche Nebenwirkungen wie Verschwommensehen, Schwindel oder Ermüdung beeinflusst werden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Dispatim 0,5 %
Dispatim 0,5 % enthält das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid, das Reizungen am Auge verursachen und weiche Kontaktlinsen verfärben kann. Daher sollte Dispatim 0,5 % nicht während des Tragens solcher Linsen verabreicht werden. Die Linsen sollten vor der Anwendung der Augentropfen herausgenommen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.