GrĂŒner Star (Glaukom)

GrĂŒner Star (Glaukom)
Internationale Klassifikation (ICD) H40.-
Symptome Ringe rund um Lichtquellen (beim Sehen), Augenschmerzen, Rötung und VerhÀrtung des Augapfels, Verschlechterung des Sehvermögens, Kopfschmerzen
Mögliche Ursachen Erhöhter Augeninnendruck, Durchblutungsstörungen, diabetische Retinopathie, Verschluss der Netzhaut-Zentralvene, lÀngerfristige Therapie mit Cortisol
Mögliche Risikofaktoren Bluthochdruck, fortschreitendes Lebensalter, Diabetes mellitus, niedriger diastolischer Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, HypercholesterinÀmie

Grundlagen

Unter einem GrĂŒnen Star (fachsprachlich Glaukom) versteht man eine Reihe von Augenerkrankungen, welche im spĂ€teren Krankheitsverlauf zu einer SchĂ€digung der Nervenzellen der Retina (Netzhaut) sowie des Sehnervs (Nervus opticus) fĂŒhren. Die Ursache eines Glaukoms liegt zumeist in einem erhöhten Augeninnendruck in den Augenkammern. Die zwei Augenkammern befinden sich im vorderen Teil des Auges bei der Augenlinse und stehen durch die Pupille in Verbindung. Die Kammern sind mit Kammerwasser gefĂŒllt, das sich im Normalfall durch einen ausgeglichenen Zufluss und Abfluss erneuert. Als Kammerwinkel wird der Bereich bezeichnet, in dem das Kammerwasser ab- und zufließt.

Bleibt ein Glaukom unbehandelt, kann dieses mit der Zeit zu GesichtsfeldausfĂ€llen bis hin zur vollstĂ€ndigen Erblindung fĂŒhren. Zu dem Zeitpunkt, ab dem der Betroffene die Störung seines Sehvermögens wahrnimmt, ist der Sehnerv hĂ€ufig schon stark und irreversibel geschĂ€digt.

Glaukome zĂ€hlen zu den hĂ€ufigsten Ursachen einer Erblindung. In den Industriestaaten ist etwa jede dritte Erblindung auf einen GrĂŒnen Star zurĂŒckzufĂŒhren. SchĂ€tzungen zufolge haben beispielsweise in Deutschland zirka drei Millionen Menschen einen erhöhten Augeninnendruck (die Hauptursache eines Glaukoms). Etwa 800.000 davon haben bereits einen GrĂŒnen Star entwickelt. Die meisten Betroffenen wissen nichts von ihrer Erkrankung.

Das Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Lebensalter an. Etwa acht Prozent der ĂŒber 75-JĂ€hrigen und bis zu 15 Prozent der ĂŒber 80-JĂ€hrigen leiden an GrĂŒnem Star.

Es werden verschiedene Formen des Glaukoms unterschieden. Diese können in vier Hauptgruppen unterteilt werden:

  • PrimĂ€res Offenwinkelglaukom: Diese Form des GrĂŒnen Stars ist die Folge einer Abflussstörung des Kammerwassers infolge von Ablagerungen (Plaque-Material genannt). Es handelt sich um die hĂ€ufigste Glaukom-Art bei Ă€lteren Menschen. Unter einem Normaldruckglaukom versteht man eine chronische Form des Offenwinkelglaukoms, bei der sich der Augendruck jedoch im Normalbereich befindet.
  • Winkelblockglaukom: Ist der Kammerwinkel verschlossen, kann es zum Auftreten eines Winkelblockglaukoms kommen. Dabei wird zwischen dem akuten und dem intermittierenden (schubweise auftretenden) Winkelblock unterschieden. Im Gegensatz zu frĂŒheren Begriffsbestimmungen wird die Bezeichnung Glaukom heutzutage nur noch fĂŒr den chronischen Winkelblock (hierbei treten SchĂ€digungen des Sehnervs auf) verwendet.
  • PrimĂ€res angeborenes Glaukom: Dieses wird durch Entwicklungsstörungen des Kammerwinkels verursacht, wodurch es zu einer angeborenen Abflussstörung des Kammerwassers kommt.
  • SekundĂ€res (erworbenes) Glaukom: Dieser Form des Glaukoms liegen andere Augenerkrankungen zugrunde, welche eine Abflussstörung des Kammerwassers verursachen. Beispiele hierfĂŒr wĂ€ren Komplikationen bei Verletzungen, AugenentzĂŒndungen oder eine Erkrankung an Diabetes mellitus.

Ursachen

Ein Glaukom ist die Folge einer SchÀdigung des Sehnervs. Dieser SchÀdigung können zahlreiche Ursachen zugrunde liegen, die hÀufigste ist jedoch ein erhöhter Augeninnendruck.

Erhöhter Augeninnendruck

Die vordere sowie die hintere Augenkammer sind mit Kammerwasser gefĂŒllt, ĂŒber welches die Hornhaut und die Augenlinse mit NĂ€hrstoffen versorgt werden, da diese keine eigenen BlutgefĂ€ĂŸe besitzen. Dieses Kammerwasser wird vom Ziliarkörper (dient zur AufhĂ€ngung der Linse in der hinteren Augenkammer) produziert. Von der hinteren Augenkammer fließt das Kammerwasser durch die Iris zur vorderen Augenkammer, weiter durch den Kammerwinkel in den Schlemm-Kanal und von dort weiter in die Blutbahn. Wird der Abfluss des Kammerwassers blockiert, staut es sich zurĂŒck, wodurch sich der Augendruck erhöht und in weiterer Folge der Sehnerv geschĂ€digt wird. Normalerweise liegt der Augeninnendruck im Bereich zwischen 10 und 21 mmHg.

Durchblutungsstörungen

Es gibt jedoch auch Formen des GrĂŒnen Stars, die nicht auf einen erhöhten Augendruck zurĂŒckzufĂŒhren sind. Bei diesen wird vermutet, dass durch eine gestörte Durchblutung des Auges die Retina (Netzhaut) geschĂ€digt wird und dadurch die fĂŒr Glaukome typischen Beschwerden hervorgerufen werden.

SekundÀres Glaukom

Einem sekundÀren Glaukom liegen immer andere Grunderkrankungen als Auslöser zugrunde. Die diabetische Retinopathie (d.h. NetzhautschÀden infolge einer Diabetes mellitus-Erkrankung) und ein Verschluss der Netzhaut-Zentralvene stellen hierbei die mit Abstand hÀufigsten Ursachen dar.

Ein weiterer Auslöser kann eine lĂ€ngerfristige Therapie mit Cortisol sein. Diese muss zwar nicht zwangsweise zu einem Glaukom fĂŒhren – manche Menschen reagieren jedoch sehr empfindlich auf eine Cortisol-Therapie. Bei diesen steigt schon kurz nach Beginn der Therapie der Augeninnendruck an (wodurch ein Glaukom verursacht werden kann).

Risikofaktoren fĂŒr die Entwicklung eines Glaukoms sind:

  • höheres Lebensalter (Glaukome treten zumeist erst nach dem 40. Lebensjahr auf)
  • Glaukomerkrankungen in der Familie – besonders bei Verwandten ersten Grades
  • niedriger diastolischer Blutdruck (zweiter Blutdruckwert)
  • Vorliegen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise KHK (koronare Herzkrankheiten), Artherosklerose oder eine pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
  • Hypertonie (hoher Blutdruck)
  • HypercholesterinĂ€mie (erhöhte Cholesterinwerte im Blut)
  • Kurz- oder Weitsichtigkeit im Bereich ĂŒber vier Dioptrien
  • schwere AugenentzĂŒndungen
  • Rauchen
  • lĂ€ngerfristige Cortisolbehandlung
  • Durchblutungsstörungen (Raynaud-Syndrom, Tinnitus, MigrĂ€ne)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Menschen mit dunkler Hautfarbe weisen ein erhöhtes Glaukomrisiko auf

Symptome

Die Symptome eines Glaukoms variieren, je nachdem welche Form des GrĂŒnen Stars vorliegt:

Die hĂ€ufigste Form des GrĂŒnen Stars ist das primĂ€re Offenwinkelglaukom. Dieses verlĂ€uft zumeist fĂŒr lĂ€ngere Zeit unbemerkt, bevor es zum Auftreten der ersten Sehstörungen kommt. Als erstes Symptom bemerken die Betroffenen beim Sehen Höfe oder Ringe rund um Lichtquellen. Wird hierauf keine Behandlung des Glaukoms eingeleitet, kommt es zur fortschreitender SchĂ€digung des Nervus opticus (Sehnerv), was zu GesichtsfeldausfĂ€llen bis hin zur vollstĂ€ndigen Erblindung fĂŒhren kann.

Im Rahmen eines akuten Glaukom-Anfalls beim Engwinkelglaukom treten folgende Beschwerden auf:

  • starke Kopfschmerzen sowie Augenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • schlagartige Verschlechterung des Sehvermögens
  • Rötung und VerhĂ€rtung des Augapfels
  • bisweilen Auftreten von einem hellen Schein rund um Lichtquellen (Halo)

In den meisten FÀllen ist nur ein Auge von den Symptomen betroffen. Der akute Glaukom-Anfall kann wenige Stunden bis hin zu mehreren Tagen lang anhalten und in unterschiedlichen AbstÀnden erneut auftreten.

Das primĂ€re angeborene Glaukom manifestiert sich bei Kleinkindern zumeist innerhalb der ersten zwei Lebensjahre. Vor allem auffallend große, „attraktive“ Augen, verstĂ€rkter TrĂ€nenfluss, Lichtscheu, KrĂ€mpfe des Augenlids und Augenreiben können einen Hinweis auf ein angeborenes Glaukom darstellen.

Die Symptome des sekundĂ€ren Glaukoms sind identisch mit denen des primĂ€ren Offenwinkelglaukoms. Auch bei dieser Form verlĂ€uft die Erkrankung fĂŒr lĂ€ngere Zeit unbemerkt.

Diagnose

Ein GrĂŒner Star wird mittels verschiedener apparativer Untersuchungen diagnostiziert:

Tonometrie (Augeninnendruck-Messung)

Mithilfe der Tonometrie kann der Innendruck des Auges bestimmt werden. Im Normalfall liegt dieser zwischen 10 und 21 mmHg, beim GrĂŒnen Star werden oftmals erhöhte Werte festgestellt. Dabei sind jedoch das Lebensalter und das Vorliegen von Begleiterkrankungen zu beachten, da der durchschnittliche Augeninnendruck mit dem Alter ansteigt. ZusĂ€tzlich ist es empfehlenswert, die Hornhautdicke zu messen, da diese den Augeninnendruck stark beeinflusst. Bei einem normalen Augeninnendruck kann jedoch ein Glaukom nicht sicher ausgeschlossen werden, da diesem auch andere Ursachen zugrunde liegen können.

Gonioskopie (Untersuchung des Kammerwinkels)

Im Rahmen einer Gonioskopie kann der Kammerwinkel ĂŒberprĂŒft werden. Dabei wird das Gonioskop direkt auf die Hornhaut aufgesetzt – mithilfe einer speziellen Linse kann so der Kammerwinkel betrachtet werden (da dieser normalerweise wegen seiner Lage nicht von außen betrachtet werden kann). Bestimmt werden unter anderem die Weite des Kammerwinkels, mögliche Verwachsungen, Abflussblockaden und VerfĂ€rbungen. Diese Faktoren können einen Hinweis auf ein Glaukom darstellen.

Perimetrie (Gesichtsfeldmessung)

Zur ErgĂ€nzung der Diagnose wird durch den Augenarzt eine Gesichtsfeldmessung durchgefĂŒhrt. Dabei werden optische Reize an unterschiedlichen Positionen im Gesichtsfeld gezeigt – auf diese Weise werden die Ă€ußeren und inneren Grenzen des Gesichtsfeldes sowie die StĂ€rke der Wahrnehmung bestimmt. Da GesichtsfeldausfĂ€lle beim GrĂŒnen Star erst auftreten, sobald ĂŒber 30 Prozent des Sehnervs geschĂ€digt sind, kann durch diese Untersuchung erst eine fortgeschrittene Erkrankung erkannt werden.

Ophthalmoskopie (Spiegelung des Augenhintergrunds)

Durch eine Ophthalmoskopie kann festgestellt werden, ob bereits SchÀdigungen des Nervus opticus (Sehnerv) vorliegen. Dabei wird der im hinteren Teil des Augapfels liegende Augenhintergrund mithilfe eines Ophthalmoskops durch die erweiterte Pupille untersucht.

Untersuchung mittels Spaltlampe

Hierbei wird das Auge in einem abgedunkelten Zimmer mittels Mikroskop und einem spaltförmigen Lichtstrahl untersucht. Zur Diagnose eines Glaukoms dienen die Weite des Kammerwinkels und die Tiefe der vorderen Augenkammern. ZusÀtzlich werden auch VerÀnderungen der Iris (Regenbogenhaut) oder eine atypische Pigmentierung der Hornhaut festgestellt.

RegelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen

Da ein Glaukom nicht rĂŒckgĂ€ngig gemacht werden kann, sind fĂŒr eine frĂŒhzeitige Diagnose und Behandlung regelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt von besonderer Bedeutung.

Therapie

Da bereits erlittene SchĂ€den des Sehnervs (Nervus opticus) nicht mehr rĂŒckgĂ€ngig gemacht werden können, beschrĂ€nkt sich die Therapie eines Glaukoms darauf, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Mithilfe von Medikamenten, Augentropfen, Laserbehandlungen und chirurgischen Maßnahmen kann ein Fortschreiten der NervenschĂ€digung zumeist verhindert oder zumindest hinausgezögert werden. Die wichtigste Maßnahme besteht darin, ein Glaukom durch regelmĂ€ĂŸige Untersuchungen durch den Augenarzt frĂŒhestmöglich zu diagnostizieren und auf diese Weise den Verlust des Sehvermögens zu verhindern. Eine bestehende Therapie muss fallweise mit der Zeit angepasst werden, da der GrĂŒne Star trotz Behandlung unbemerkt fortschreiten kann.

Die Therapieformen variieren je nach Art des Glaukoms:

  • Chronisches Offenwinkelglaukom: Bei diesem wird versucht, den erhöhten Augeninnendruck mittels einer medikamentösen Therapie in den Normalbereich zu senken.
  • Akuter Glaukomanfall: Dabei handelt es sich um einen Notfall, der unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zur vollstĂ€ndigen Erblindung fĂŒhren kann. Zur Behebung des akuten Anfalles wird zunĂ€chst versucht, den Augeninnendruck mithilfe von Medikamenten zu senken. Im Anschluss wird durch einen operativen Eingriff (Iridotomie, Iridektomie) versucht, die Abflussstörung des Kammerwassers im Bereich des Kammerwinkels zu beheben.
  • Angeborenes Glaukom: Bei dieser Form des Glaukoms wird frĂŒhestmöglich eine Augenoperation durchgefĂŒhrt.

Zur Therapie des GrĂŒnen Stars werden folgende Medikamente eingesetzt:

  • Betablocker: Diese werden hĂ€ufig bei der Therapie eines Glaukoms eingesetzt. Ihre Wirkung besteht darin, dass die Produktion des Kammerwassers reduziert wird. Falls andere Grunderkrankungen wie beispielsweise Asthma bronchiale oder ein AV-Block (Reizleitungsstörung des Herzens) vorliegen, dĂŒrfen Betablocker nicht eingesetzt werden.
  • Carboanhydrasehemmer: Diese Medikamente reduzieren die Produktion des Kammerwassers und senken auf diese Weise den Kammerdruck. Bei der Behandlung eines akuten Glaukomanfalls werden in manchen FĂ€llen Carboanhydrasehemmer intravenös verabreicht. Manche Wirkstoffe (Dorzolamid, Brinzolamid) können auch als Augentropfen verabreicht werden.
  • Prostaglandine: Prostaglandine erleichtern das Abfließen des Kammerwassers, wodurch der Augeninnendruck gesenkt werden kann. Eine mögliche Nebenwirkung ist, dass sich durch die Behandlung die Farbe der Iris (Regenbogenhaut) etwas verdunkelt.
  • Alpha-Sympathomimetika: Durch diese wird die Produktion des Kammerwasser verringert.
  • Parasympathomimetika/Miotika: Diese Mittel bewirken eine Verengung der Pupille, wodurch gleichzeitig der Kammerwinkel erweitert und der Abfluss des Kammerwassers erleichtert wird. Vor allem bei Ă€lteren Menschen verschlechtert sich durch die verengte Pupille das Sehvermögen.

Je nach Art und Ausmaß des GrĂŒnen Stars werden die Medikamente einzeln oder in Kombination eingesetzt. Zumeist lĂ€sst sich ein Glaukom gut mit Medikamenten behandeln, sodass ein operativer Eingriff nicht notwendig wird. Voraussetzung dafĂŒr ist jedoch, dass die Therapie konsequent durchgefĂŒhrt wird, da ansonsten die irreversible SchĂ€digung des Sehnervs fortschreitet.

Falls sich durch eine medikamentöse Behandlung keine ausreichende Besserung des Glaukoms erreichen lĂ€sst, stehen noch verschiedene operative Methoden zur VerfĂŒgung:

  • Lasertrabekuloplastik: Dieser Eingriff wird in erster Linie bei Patienten mit einem Offenwinkelglaukom durchgefĂŒhrt. Dabei wird das siebartige Geflecht (Trabekel), das sich im Kammerwinkel befindet, mit einem Laserstrahl beschossen, sodass sich der Abfluss des Kammerwassers verbessert. Auf diese Weise können Drucksenkungen von bis zu 8mmHg (Millimeter QuecksilbersĂ€ule) erreicht werden. Die Laserbehandlung wird ambulant und unter LokalanĂ€sthesie (lokaler BetĂ€ubung) durchgefĂŒhrt. Oftmals lĂ€sst die Wirkung der Behandlung jedoch nach einiger Zeit nach.
  • Trabekulektomie/Trabekulotomie: Bei diesem Eingriff wird zwischen der Vorderkammer und der Ă€ußeren Bindehaut eine kĂŒnstliche Drainage gelegt, ĂŒber welche das Kammerwasser abfließen kann. Das Kammerwasser wird anschließend ĂŒber die BlutgefĂ€ĂŸe der Bindehaut abgeleitet. Der operative Eingriff dauert etwa 30 Minuten und wird unter örtlicher BetĂ€ubung durchgefĂŒhrt.
  • Iridektomie/Iridotomie mit Laser: Dieser Eingriff wird bei Engwinkelglaukomen durchgefĂŒhrt, falls die Gefahr besteht, dass es zum Auftreten eines kompletten Winkelblocks kommt. Dabei wird mithilfe eines Laserstrahls ein winziges Loch in die Iris (Regenbogenhaut) geschnitten, ĂŒber welches das Kammerwasser direkt aus der hinteren Augenkammer in die vordere Kammer fließen kann. Die Iridotomie wird unter lokaler BetĂ€ubung durchgefĂŒhrt.
  • Zyklophotokoagulation/Zyklokryokoagulation: Das Prinzip der Zyklophotokoagulation besteht darin, dass der augenwasserproduzierende Anteil des Ziliarkörpers verkocht wird, sodass weniger Kammerwasser gebildet und dadurch der Augendruck reduziert wird. Die Zyklokryokoagulation beruht auf einem Ă€hnlichen Prinzip, nur erfolgt bei dieser Methode die Zerstörung des Ziliarkörpers mithilfe eines KĂ€ltestiftes. Diese beiden BehandlungsansĂ€tze werden in der Regel nur beim sekundĂ€ren Glaukom und bei therapieresistenten Glaukomformen (bei denen durch andere Operationen keine zufriedenstellende Besserung erzielt werden konnte) durchgefĂŒhrt.
  • Eröffnung des Schlemm-Kanals: Bei der angeborenen Form des GrĂŒnen Stars wird im Bereich des Kammerwinkels operativ eine Öffnung des Schlemm-Kanals geschaffen.

Prognose

FĂŒr eine gute Prognose ist es entscheidend, eine Erkrankung am GrĂŒnen Star frĂŒhestmöglich zu erkennen und zu behandeln. Ohne Behandlung schreitet die Erkrankung zunehmend fort bis hin zur vollstĂ€ndigen Erblindung. Da sich die SchĂ€digungen des Nervus opticus (Sehnerv) nicht rĂŒckgĂ€ngig machen lassen, sind regelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt die wichtigste Strategie, um AugenschĂ€den infolge eines Glaukoms zu verhindern.

Mithilfe von Medikamenten oder operativen Eingriffen lĂ€sst sich eine Verschlechterung des Sehvermögens durch den GrĂŒnen Star in den meisten FĂ€llen verhindern. Zumeist genĂŒgt eine Behandlung mit augendrucksenkenden Medikamenten, sodass weitere Maßnahmen nicht notwendig werden.

Vorbeugen

Da das Glaukom eine vererbbare Krankheit ist, sollten sich Verwandte von Glaukom-Patienten eventuell schon vor dem 40. Lebensjahr regelmĂ€ĂŸig den Augeninnendruck durch den Augenarzt kontrollieren lassen.

Redaktionelle GrundsÀtze

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Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner AffinitÀt zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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