Husten

Husten
Internationale Klassifikation (ICD) R05

Grundlagen

Husten gilt als Reaktion des Körpers, deren Zweck es ist die Atemwege zu reinigen. Bei dem Hustenvorgang zieht sich das Zwerchfell ruckartig zusammen, wodurch die Atemwege von der Restmenge an Luft befreit werden. Mit dem Luftstrom gelangen Partikel, Fremdkörper und Krankheitserreger an die Außenluft, indem sie ausgehustet werden. Leidet man jedoch über eine längere Zeitspanne an Husten, sollte die Ursache ermittelt werden.

Husten gilt als keine eigenständige Krankheit sondern lediglich als Symptom. Die Ursachen sind deshalb unterschiedlichster Natur. So können sowohl Erkrankungen der Lunge, des Herzens oder des Magens Auslöser sein, als auch Reaktionen auf bestimmte Medikamente.

Erstreckt sich der Husten über einen Zeitraum von weniger als drei Wochen, bezeichnet man den Husten als akut. Von chronischem Husten spricht man hingegen, wenn er unbehandelt auch nach mehr als drei Wochen nicht abklingt. Ist dies der Fall, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Ursachen

Die Hustenreaktion wird als klassische Abwehrfunktion des Körpers verstanden, die durch Fremdkörper (wie etwa Staub) in den Atemwegen ausgelöst wird.

In der Regel befinden sich in der Lunge und den Atemwegen keine Keime. Dieses natürliche Klima wird jedoch zerstört, wenn Staub oder Schmutzpartikel in die Lunge gelangen, denn dadurch werden bessere Lebensbedingungen für Bakterien geschaffen. Indem der Körper mit Husten reagiert, werden Bakterien und Fremdkörper ausgestoßen und eine Erkrankung verhindert.

Akuter Husten resultiert meistens aus einer Erkältungserkrankung, die mit einer Entzündung der Atemwege durch Viren oder Bakterien einhergeht. Chronischer Husten kann viele Gründe haben, weshalb diese vom Arzt abgeklärt werden sollte. Folgende Ursachen kommen in Frage: Asthma bronchiale, Allergien, eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz).

Symptome

Husten kann als Symptom von verschiedenen Krankheiten auftreten. Die üblichsten Ursachen sind Erkältungskrankheiten. Abhängig von der Dauer des Hustens unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Husten.

Akuter Husten:

Die Dauer des akuten Hustens beträgt weniger als drei Wochen. Als Verursacher gilt meistens eine Erkältungskrankheit, die eine Entzündung der Atemwege durch Viren oder Bakterien auslöst. In seltenen Fällen kann auch eine Lungenembolie für Husten verantwortlich sein.

Chronischer Husten:

Chronischer Husten erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen. Als Ursache kommen verschiedenen Faktoren in Frage, die durch eine ärztliche Untersuchung herausgefunden werden sollten. Zu den häufigsten Gründen zählen:

  • Chronische Bronchitis (beispielsweise beim Raucherhusten)
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Erweiterung der Bronchien (Lungenemphysem)
  • Chronische Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Allergie
  • Asthma
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (Gastroösophagealer Reflux)
  • Nebenwirkungen von Medikamenten (wie etwa ACE-Hemmer)

 Selten kann es auch vorkommen, dass eine Tumorerkrankung der Lunge Auslöser für einen chronischen Husten ist.

Husten kann anhand folgender Kriterien unterschieden werden:

Schleimproduzierender (produktiver) Husten:

Die am häufigsten vorkommenden Ursachen für Husten sind Erkältungen, eine Lungenentzündung, chronische Bronchitis, sowie eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Eine erhöhte Schleimproduktion kann auch durch Asthma oder andere allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Dieser ausgehustete Schleim hat meistens eine flüssige Konsistenz und ist von glasklarer Färbung. Bei Erkältungskrankheiten nimmt er eine gelbliche oder grünliche Farbe an und ist zäh.

Bluthusten:

Husten mit blutigem Auswurf kann folgende Krankheiten als Ursache haben: Lungenembolie, Tuberkulose, Herzinsuffizienz oder Lungenkrebs. Selten kann es auch vorkommen, dass Gerinnungsstörungen, wie etwa die Bluterkrankheit Auslöser für den Husten sind.

Reizhusten:

Reizhusten wird als Reflex auf Staub oder Partikel in der Lunge ausgelöst. Er kann jedoch auch durch bestimmte Medikamente, wie beispielsweise ACE-Hemmer, als Nebenwirkung hervorgerufen werden. Manchmal kann es auch vorkommen, dass Reizhusten auf eine Lungenembolie hindeutet.

Diagnose

Um Husten festzustellen, fragt der Arzt nach der Krankengeschichte und der Art der Beschwerden (Anamnese). Im Anschluss daran wird der Betroffene körperlich untersucht und gegebenenfalls noch weiteren Untersuchungen unterzogen. Zu diesen zählen:

  • Blutabnahme
  • Untersuchung des Auswurfs (Sputum) bei produktivem Husten
  • Röntgenaufnahme der Lunge
  • Lungenfunktionsprüfung
  • Lungenszintigrafie
  • Hauttests (beispielsweise Pricktest) um Allergien auszuschließen
  • Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie)
  • Ultraschall von Herz, Gefäßen und Bauch

Therapie

Oberste Priorität gilt der Behandlung der Grunderkrankung. Um den Husten zu lindern, können zusätzliche weitere Maßnahmen angewendet werden:

  • Hustenstillende Medikamente sind nur bei trockenem Husten und nach Absprache des Arztes sinnvoll.
  • Schleimlösende Medikamente (Mukolytika) können bei schleimproduzierendem Husten Abhilfe schaffen, indem sie den zähen Schleim verflüssigen. Durch diesen Prozess lässt er sich leichter abhusten.
  • Hilfreich können auch Inhalationen mit pflanzlichen Aufgüssen (wie etwa Kamillenöl), sowie Brustumschläge sein.
  • Antibiotika sind nur bei einer bakteriellen Entzündung wirksam.

Was man selbst tun kann:

  • Rauchen vermeiden
  • Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Die Menge sollte mindestens zwei Liter pro Tag betragen.
  • Ist die Luft im Zimmer sehr trocken, können feuchte Tücher, die im Zimmer aufgehängt werden oder Luftbefeuchter helfen.

Falls der Husten nach drei Wochen nicht vergeht, Fieber auftritt oder Blut im Auswurf ist, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Prognose

Normalerweise heilt ein akuter Husten ohne Komplikationen aus. Die Heilungschancen bei chronischem Husten sind von der Grunderkrankung abhängig.

Vorbeugen

Generell sollte man bei Husten rauchen vermeiden und auf eine Stärkung des Immunsystems, durch eine gesunde Lebensweise, achten. Um dies zu unterstützen, helfen eine ausgewogene, vitamin- und nährstoffreiche Ernährung, sowie regelmäßige Bewegung.

Zu der Risikogruppe zählen Menschen über 60 Jahren, Patienten mit chronischen Erkrankungen, sowie Menschen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko (beispielsweise Erzieher und Lehrer). Diese Personen sollten sich einer Impfung gegen Grippe und Bakterien, die eine Lungenentzündung hervorrufen können (Pneumokokken), unterziehen.

Gegen Husten, der durch eine Allergie ausgelöst wird, kann eine Gewöhnungskur (Hyposensibilisierung), hilfreich sein. Dabei injiziert der Arzt das Allergen über einige Jahre hinweg in immer höheren Konzentrationen unter die Haut, oder es kann selbst auf die Zunge getropft werden. Dadurch soll bewirkt werden, dass sich der Körper an das Allergen gewöhnt.

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Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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