Wirkung
Pharmakodynamik
Bei Dexpanthenol handelt es sich um ein Alkoholderivat der PantothensĂ€ure (ein B-Vitamin), welches einen wesentlichen Bestandteil eines normal funktionierenden Epithels (die oberste Zellschicht des Hautgewebes) darstellt. Enzymatisch wird es zu PantothensĂ€ure gespalten, die eine Komponente von Coenzym A ist. Dieses agiert wiederum als Cofaktor bei vielen enzymatischen Reaktionen, bei denen Acetylgruppen ĂŒbertragen werden. Diese VorgĂ€nge sind wichtig fĂŒr den Aufbau und die Regeneration der Haut und Schleimhaut, indem eine erhöhte Fibroblastenproliferation und eine beschleunigte Reepithelisierung (also eine Neubildung des Hautgewebes) bei der Wundheilung bewirkt wird.
AuĂerdem ist das Coenzym A an der Synthese von Acetylcholin beteiligt. Acetylcholin ist der Transmitter im parasympathischen (unwillkĂŒrlichen) Nervensystem und hĂ€lt als solcher die normalen Darmfunktionen aufrecht. Dexpanthenol kann die Wirkung von Acetylcholin verstĂ€rken und wirkt auf den Magen-Darm-Trakt indem es die untere Darmbewegung erhöht.
Pharmakokinetik
Im Unterschied zur PantothensĂ€ure wird Dexpanthenol besser absorbiert und ĂŒber Membranen transportiert. Die Eindringungs- und Resorptionsrate wird verringert, wenn Dexpanthenol als Ăl/Wasser-Formel verabreicht wird, weshalb der Wirkstoff meistens auf einer Salbengrundlage dargereicht wird.
Etwa 70 % einer oralen Dosis PantothensÀure werden unverÀndert im Urin und etwa 30 % im Stuhl ausgeschieden.
Wechselwirkungen
Bei einer Anwendung auf der Haut sind keine Arzneimittel-Wechselwirkungen bekannt.
Aus theoretischen GrĂŒnden empfehlen die Hersteller von Medikamenten, die Dexpanthenol enthalten, dieses nicht zusammen mit oder innerhalb von 12 Stunden nach der Einnahme von Neostigmin oder anderen Parasympathomimetika (Substanzen, die die Wirkungen des unwillkĂŒrlichen Nervensystems imitieren) einzunehmen.
Obwohl die klinische Bedeutung nicht nachgewiesen wurde, können die pupillenverengenden Wirkungen von Anticholinesterase-AugenprÀparaten (z. B. Echothiophat-Iodid, Isoflurophat) Berichten zufolge durch PantothensÀure verstÀrkt werden.