Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten?
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und Insulin oder oralen blutzuckersenkende Arzneimitteln (Antidiabetika) kann deren Wirkung verstärkt oder verlängert werden. Warnzeichen einer verminderten Blutzuckerkonzentration (Hypoglykämie) - insbesondere Pulsbeschleunigung (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Metoprolol kann die Wirkung von gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Diuretika, Vasodilatatoren), sowie von bestimmten Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen, Nitroglycerin und weiteren blutdrucksenkenden Arzneimitteln, verstärken, so dass bei gleichzeitiger Gabe darauf zu achten ist, dass es nicht zu einem zu starken Blutdruckabfall kommt.
Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten kann die Herzkraft schwächen und die Reizleitung im Herzen beeinflussen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu verstärktem Blutdruckabfall, stark verminderter Herzfrequenz oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann. Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder andere Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme: Intensivmedizin).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung und in Einzelfällen zur Ausbildung einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und herzwirksamen Glykosiden sowie Wirkstoffen wie Reserpin, alpha-Methyldopa, Guanfacin oder Clonidin kann es zu einem verstärktem Absinken der Herzfrequenz bzw. zu einer Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen kommen.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Clonidin darf Clonidin erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Metoprolol beendet wurde. Anschließend kann Clonidin stufenweise abgesetzt werden.
Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer sollten wegen möglichem überschießendem Blutdruckanstieg (Hypertension) nicht zusammen mit Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten eingenommen werden.
Da ß-Blocker die periphere Durchblutung beeinflussen können, sollten Arzneimittel mit ähnlichen Wirkungen, wie z. B. Ergotamin, gleichzeitig nur unter Vorsicht gegeben werden.
Bestimmte Substanzen, wie z. B. der antibakterielle Wirkstoff Rifampicin können die Plasmakonzentration von Metoprolol senken und die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten vermindern.
Die Wirkung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten kann durch den Wirkstoff Cimetidin verstärkt werden, da dies die Plasmakonzentration von Metoprolol erhöht. Hydralazin, Alkohol und selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmstoffe (SSRI’s), z. B. Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin, können ebenfalls die Wirkung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten verstärken.
Die Ausscheidung von Lidocain kann durch Metoprolol vermindert werden. Ihr Arzt wird eventuell erforderliche Dosisanpassungen vornehmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und Noradrenalin, Adrenalin oder anderen sympathomimetisch wirksamen Substanzen (z. B. enthalten in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) ist ein beträchtlicher Blutdruckanstieg möglich.
Die gleichzeitige Anwendung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten und Narkotika kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die die Herzkraft schwächende (negativ inotrope Wirkung) der vorgenannten Arzneimittel kann sich addieren. Die neuromuskuläre Blockade durch Muskelrelaxanzien (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin) kann durch Beta-Rezeptorenhemmung von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten verstärkt werden.
Für den Fall dass Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten vor Eingriffen in Allgemeinnarkose oder vor der Anwendung peripherer Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten informiert werden.
Indometacin (ein Mittel z. B. gegen bestimmte rheumatische Beschwerden) und andere Prostaglandinsynthesehemmer können die blutdrucksenkende Wirkung von Metoprolol vermindern.
Unter Therapie mit Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten kann es zu einer verminderten Ansprechbarkeit auf Adrenalin bei der Behandlung einer allergischen Reaktion kommen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Metoprolol-ratiopharm® NK 100 mg Retardtabletten auftreten?
Herz-Kreislauf:
Häufig (d. h. bei mehr als 1 bzw. weniger als 10 von 100 Patienten) kann es zu verstärktem Blutdruckabfall auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Hypotonie) kommen, sehr selten (d. h. bei weniger als 1 von 10.000 Patienten) mit Bewusstlosigkeit. Häufig kommt es auch zu Herabsetzung der Pulsfrequenz, Herzklopfen und Kältegefühl in den Gliedmaßen. Gelegentlich (d. h. bei mehr als 1 bzw. weniger als 10 von 1000 Patienten) treten Herzrhythmusstörungen (atrioventrikuläre Überleitungsstörungen), Verstärkung einer Herzmuskelschwäche mit peripheren krankhaften Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) an den Gliedmaßen und Schmerzen in der Herzgegend auf. Selten (d. h. bei mehr als 1 bzw. weniger als 10 von 10.000 Patienten) wurden kardiale Leitungsstörungen und Arrhythmien beobachtet. Sehr selten ist bei Patienten mit Angina pectoris eine Verstärkung der Anfälle nicht auszuschließen. Sehr selten kann es zu einer Verstärkung (bis zur Gangrän) bereits bestehender peripherer Durchblutungsstörungen kommen. Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit intermittierendem Hinken (Claudicatio intermittens) oder mit Gefäßkrämpfen im Bereich der Zehen und Finger (Raynaud-Syndrom) ist beobachtet worden.
Nervensystem:
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es sehr häufig (d. h. bei mehr als 1 von 10 Patienten) zu zentralnervösen Störungen wie Müdigkeit, häufig auch zu Schwindelgefühl und Kopfschmerzen kommen. Gelegentlich treten depressive Verstimmungszustände, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen bzw. Schläfrigkeit, verstärkte Traumaktivität und Muskelkrämpfe auf. Selten wurde über Nervosität oder Ängstlichkeit berichtet. Sehr selten wurden Verwirrtheit, Halluzinationen oder Gedächtnisstörungen/Erinnerungsschwierigkeiten beobachtet. Gelegentlich kommt es zum Kribbeln in den Gliedmaßen (Parästhesien), sehr selten auch zu Muskelschwäche. Sehr selten sind Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen, kurzdauernder Gedächtnisverlust) beschrieben worden.
Magen-Darm-Trakt:
Vorübergehend kann es häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen kommen. Selten wurde Mundtrockenheit beobachtet.
Muskel-/Skelettsystem und Bindegewebe:
Sehr selten wurden Gelenkschmerzen beobachtet.
Haut:
Gelegentlich können allergische Hautreaktionen wie Rötung, Juckreiz, Hautausschläge und übermäßiges Schwitzen auftreten. Selten kann es zu Haarausfall und sehr selten zu Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautausschlägen nach Lichteinwirkung kommen. Sehr selten wurde über Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) oder Schuppenflechte-ähnliche (psoriasiforme) Hautausschläge berichtet.
Blutbild:
Sehr selten kam es zu einer Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder Leukozyten im Blut (Leukopenie).
Stoffwechsel:
Selten sind veränderte Leberfunktionswerte (Erhöhung der Leberenzyme [GOT, GPT] im Blut), sehr selten eine Leberentzündung (Hepatitis) beschrieben worden.
Unter der Therapie mit Metoprolol kann es zu Störungen im Fettstoffwechsel kommen. Bei meist normalem Gesamtcholesterin wurde eine Verminderung des HDL-Cholesterins und eine Erhöhung der Triglyzeride im Plasma beobachtet.
Sinnesorgane:
Selten wurden, Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis) oder verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) sowie Sehstörungen und gereizte Augen beobachtet. Sehr selten kann es zu Geschmacksstörungen, Hörstörungen oder Ohrgeräuschen kommen.
Atemwege:
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu Verkrampfungen der Atemwege, insbesondere bei obstruktiven Atemwegserkrankungen häufig zu Atemnot und gelegentlich zu einer Verengung der Atemwege kommen. Selten wurde ein allergischer Schnupfen beobachtet.
Urogenitalsystem:
Selten wurden Libido- und Potenzstörungen sowie eine Induratio penis plastica (Peyronie’s disease) beobachtet.
Sonstige Nebenwirkungen:
Gelegentlich ist eine Gewichtszunahme beobachtet worden.
Metoprolol kann die Symptome einer schweren Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) maskieren.
Besondere Hinweise:
Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen (siehe auch Punkt Gegenanzeigen).
In seltenen Fällen kann eine bisher nicht in Erscheinung getretene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) erkennbar werden oder eine bereits bestehende Zuckerkrankheit sich verschlechtern. Nach längerem strengen Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Therapie mit Metoprololtartrat zu Zuständen mit erniedrigtem Blutzucker (hypoglykämische Zustände) kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) und Zittern der Finger (Tremor) - können verschleiert werden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten bei Ihnen Nebenwirkungen aufgetreten sein, wird Ihr Arzt Ihnen eventuelle Gegenmaßnahmen empfehlen oder gegebenenfalls die Behandlung abbrechen.