Wirkstoff(e) Estradiol
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Dr. Kade/ Besins Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 18.09.1997
ATC Code G03CA03
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Estrogene

Zulassungsinhaber

Dr. Kade/ Besins Pharma GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Dermestril-Septem 50 Mikrogramm/24 Stunden Estradiol MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Kliogest N Estradiol Novo Nordisk Pharma GmbH
Femoston mini 0,5 mg/2,5 mg Estradiol Dydrogesteron Mylan Healthcare GmbH
Vagirux 10 Mikrogramm Vaginaltabletten Estradiol Chemical Works of Gedeon Richter Plc.
Activelle Estradiol Norethisteron Novo Nordisk Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Gynokadin Dosiergel ist ein PrĂ€parat zur Hormonersatzbehandlung (englisch: Hormone Replacement Therapy, HRT). Es enthĂ€lt ein Östrogen (weibliches Geschlechtshormon).

Gynokadin Dosiergel wird angewendet zur Behandlung von Beschwerden in und nach den Wechseljahren bzw. nach operativer Entfernung der Eierstöcke (klimakterisches Syndrom nach natĂŒrlicher und artifizieller Menopause) sowie zur Vorbeugung und Behandlung von durch Östrogenmangel bedingten RĂŒckbildungserscheinungen an den Harn- und Geschlechtsorganen.

WĂ€hrend der Wechseljahre nimmt die Bildung des körpereigenen Östrogens der Frau ab. Dies kann Beschwerden verursachen, die sich als HitzeschĂŒbe im Gesicht, Hals- und Brustbereich (sogenannte Hitzewallungen) Ă€ußern. Gynokadin Dosiergel lindert diese in und nach den Wechseljahren auftretenden Beschwerden. Gynokadin Dosiergel wird auch zur Behandlung eines Östrogenmangels nach chirurgischer Entfernung der Eierstöcke angewendet.

Ein Östrogenmangel kann auch zu RĂŒckbildungserscheinungen an den Harn- und Geschlechtsorganen fĂŒhren. Typische Beschwerden sind Juckreiz und Brennen der Scheide, trockene Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie eine höhere AnfĂ€lligkeit fĂŒr Scheideninfektionen und Harnwegsinfekte. Die Anwendung von Gynokadin Dosiergel wirkt diesen Beschwerden entgegen, da sie den Östrogenmangel ausgleicht.

Gynokadin Dosiergel wird Ihnen nur verordnet, wenn Ihre Beschwerden Sie erheblich in Ihrem alltÀglichen Leben beeintrÀchtigen.

Hinweis

Die alleinige Anwendung von Gynokadin Dosiergel ohne regelmĂ€ĂŸigen Zusatz eines Gelbkörperhormons (Gestagen) zur Behandlung in den Wechseljahren und auch danach darf nur bei Frauen erfolgen, denen die GebĂ€rmutter entfernt wurde.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Krankengeschichte und regelmĂ€ĂŸige Kontrolluntersuchungen

Eine Hormonersatzbehandlung ist mit Risiken verbunden, welche vor der Entscheidung, die Behandlung zu beginnen bzw. fortzusetzen, beachtet werden mĂŒssen.

Erfahrungen bei der Behandlung von Frauen mit vorzeitiger Menopause (infolge eines Versagens der Funktion der Eierstöcke oder deren chirurgischer Entfernung) liegen nur begrenzt vor. Wenn bei Ihnen eine vorzeitige Menopause vorliegt, können sich die Risiken der Hormonersatzbehandlung von denen anderer Frauen unterscheiden. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Arzt.

Bevor Sie eine Hormonersatzbehandlung beginnen (oder wieder aufnehmen), wird Ihr Arzt Ihre eigene Krankengeschichte und die Ihrer Familie erfassen. Ihr Arzt wird ĂŒber die Notwendigkeit einer körperlichen Untersuchung entscheiden. Diese kann, falls erforderlich, die Untersuchung der BrĂŒste und/oder eine Unterleibsuntersuchung einschließen.

Nachdem Sie mit der Hormonersatzbehandlung begonnen haben, sollten Sie Ihren Arzt regelmĂ€ĂŸig (mindestens 1-mal pro Jahr) zur DurchfĂŒhrung von Kontrolluntersuchungen aufsuchen. Besprechen Sie bitte anlĂ€sslich dieser Untersuchungen mit Ihrem Arzt den Nutzen und die Risiken, die mit einer FortfĂŒhrung der Behandlung mit Gynokadin Dosiergel verbunden sind.

Gehen Sie bitte regelmĂ€ĂŸig, wie von Ihrem Arzt empfohlen, zur Vorsorgeuntersuchung Ihrer BrĂŒste.

Gynokadin Dosiergel darf nicht angewendet werden,

wenn einer der nachfolgend genannten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob dies der Fall ist, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, bevor Sie Gynokadin Dosiergel anwenden.

Sie dĂŒrfen Gynokadin Dosiergel nicht anwenden, wenn

  • Sie an Brustkrebs erkrankt sind oder frĂŒher einmal erkrankt waren bzw. ein entsprechender Verdacht besteht;
  • Sie an einer Form von Krebs leiden, dessen Wachstum von Östrogenen abhĂ€ngig ist, z. B. Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometrium) bzw. ein entsprechender Verdacht besteht;
  • Sie nicht abgeklĂ€rte vaginale Blutungen haben;
  • Sie eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) haben, die nicht behandelt wird;
  • sich bei Ihnen ein Blutgerinnsel in einer Vene (Thrombose) gebildet hat bzw. frĂŒher einmal gebildet hatte, z. B. in den Beinen (tiefe Venenthrombose) oder in der Lunge (Lungenembolie);
  • Sie unter einer Blutgerinnungsstörung leiden (z. B. Protein-C-, Protein-S- oder Antithrombin- Mangel);
  • Sie eine Krankheit haben bzw. frĂŒher einmal hatten, die durch Blutgerinnsel in den Arterien verursacht wird, z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall oder anfallsartig auftretende Brustschmerzen mit Brustenge (Angina pectoris);
  • Sie eine Lebererkrankung haben oder frĂŒher einmal hatten und sich die Leberfunktionswerte noch nicht normalisiert haben;
  • Sie unter einer seltenen, erblich bedingten Blutkrankheit leiden, der sogenannten Porphyrie;
  • Sie allergisch gegen Estradiol oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Wenn eine der oben genannten Krankheiten wĂ€hrend der Anwendung von Gynokadin Dosiergel erstmalig auftritt, beenden Sie bitte sofort die Behandlung und suchen Sie unverzĂŒglich Ihren Arzt auf.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie jemals von einem der nachfolgend aufgefĂŒhrten gesundheitlichen Probleme betroffen waren, da diese wĂ€hrend der Behandlung mit Gynokadin Dosiergel wieder auftreten oder sich verschlimmern können. In diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt hĂ€ufiger zur DurchfĂŒhrung von Kontrolluntersuchungen aufsuchen:

gutartige GeschwĂŒlste in der GebĂ€rmutter (Myome);

  • Wachstum von GebĂ€rmutterschleimhaut außerhalb der GebĂ€rmutter (Endometriose) oder frĂŒher aufgetretenes ĂŒbermĂ€ĂŸiges Wachstum (Endometriumhyperplasie);
  • erhöhtes Risiko fĂŒr die Bildung von Blutgerinnseln (siehe „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“);
  • erhöhtes Risiko fĂŒr östrogenabhĂ€ngigen Krebs (z. B. wenn Ihre Mutter, Schwester oder Großmutter Brustkrebs hatten);
  • Bluthochdruck;
  • Lebererkrankungen, z. B. ein gutartiger Lebertumor;
  • Zuckerkrankheit (Diabetes);
  • Gallensteine;
  • MigrĂ€ne oder schwere Kopfschmerzen;
  • Erkrankung des Immunsystems, die viele Organfunktionen des Körpers beeintrĂ€chtigt (systemischer Lupus erythematodes – SLE);
  • Epilepsie;
  • Asthma;
  • Erkrankung, die das Trommelfell und das Gehör beeintrĂ€chtigt (Otosklerose);
  • sehr hohe Blutfettwerte (Triglyzeride);
  • FlĂŒssigkeitseinlagerung infolge von Herz- oder Nierenerkrankungen.

Sie mĂŒssen die Behandlung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen,

wenn wÀhrend der Anwendung der Hormonersatzbehandlung eine der folgenden Krankheiten bzw. Situationen auftritt:

  • Krankheiten, die im Abschnitt „Gynokadin Dosiergel darf nicht angewendet werden“ erwĂ€hnt sind;
  • GelbfĂ€rbung Ihrer Haut oder des Weißen Ihrer Augen (Gelbsucht). Dies kann auf eine Lebererkrankung hinweisen.
  • deutliche Erhöhung Ihres Blutdrucks (Beschwerden können Kopfschmerzen, MĂŒdigkeit und Schwindel sein);
  • migrĂ€neartige Kopfschmerzen, die erstmalig auftreten;
  • wenn Sie schwanger werden;
  • wenn Sie Anzeichen fĂŒr Blutgerinnsel bemerken, z. B.
    • schmerzhafte Schwellung und Rötung der Beine,
    • plötzliche Brustschmerzen,
    • Atemnot.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“.

Hinweis:

Gynokadin Dosiergel ist kein Mittel zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung. Wenn Sie noch Monatsblutungen haben bzw. wenn seit Ihrer letzten Monatsblutung weniger als 12 Monate vergangen sind oder wenn Sie jĂŒnger als 50 Jahre sind, kann die zusĂ€tzliche Anwendung von Methoden zur SchwangerschaftsverhĂŒtung erforderlich sein. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt um Rat.

Hormonersatzbehandlung und Krebs

ÜbermĂ€ĂŸige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)

WĂ€hrend einer Östrogen-Monotherapie erhöht sich das Risiko fĂŒr eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und fĂŒr Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom). Die Anwendung eines Gestagens ergĂ€nzend zum Östrogen ĂŒber mindestens 12 Tage pro 28-Tage-Zyklus schĂŒtzt Sie vor diesem zusĂ€tzlichen Risiko. Daher wird Ihnen Ihr Arzt, wenn Sie Ihre GebĂ€rmutter noch haben, zusĂ€tzlich ein Gestagen verordnen. Wenn Ihre GebĂ€rmutter entfernt wurde (Hysterektomie), sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Gynokadin Dosiergel bedenkenlos ohne zusĂ€tzliche Anwendung eines Gestagens anwenden können.

Bei durchschnittlich 5 von 1.000 Frauen, die noch eine GebĂ€rmutter haben und die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, wird im Alter zwischen 50 und 65 Jahren Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut diagnostiziert. DemgegenĂŒber werden bei Frauen, die noch eine GebĂ€rmutter

haben und die eine Hormonersatzbehandlung nur mit einem ÖstrogenprĂ€parat durchfĂŒhren, im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, abhĂ€ngig von der Dosis und der Behandlungsdauer, 10 bis 60 FĂ€lle von Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut pro 1.000 Frauen diagnostiziert (d. h. zwischen 5 und 55 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Endometriose

Ungehinderte Östrogenstimulation kann zu einer bösartigen Umwandlung von noch bestehenden Endometrioseherden (Ansiedlung von GebĂ€rmutterschleimhaut außerhalb der GebĂ€rmutter) fĂŒhren. Daher wird in FĂ€llen, in denen aufgrund einer Endometriose eine GebĂ€rmutterentfernung vorgenommen wurde, die Gabe eines Gestagens (Gelbkörperhormon) zusĂ€tzlich zur Östrogenersatztherapie empfohlen, vor allem, wenn noch Endometrioseherde vorhanden sind.

Unerwartete Blutungen

Bei kombinierter Anwendung von Gynokadin Dosiergel mit der zyklischen Gabe eines Gestagens (siehe Abschnitt 3 „Wie ist Gynokadin Dosiergel anzuwenden?“) tritt in der Regel nach der Gestagenbehandlungsperiode eine Entzugsblutung auf. Sollten jedoch unerwartete Blutungen oder Schmierblutungen außerhalb Ihrer Monatsblutungen auftreten, die

  • ĂŒber die ersten 6 Behandlungsmonate hinaus anhalten,
  • einsetzen, nachdem Sie Gynokadin Dosiergel bereits seit ĂŒber 6 Monaten angewendet haben,
  • nach Abbruch der Behandlung anhalten,

suchen Sie bitte so bald wie möglich Ihren Arzt auf.

Brustkrebs

Die vorhandenen Daten zeigen, dass die Anwendung einer Hormonersatzbehandlung (HRT) mit einer Kombination aus Östrogen und Gestagen oder die alleinige Anwendung von Östrogenen zur HRT das Risiko fĂŒr Brustkrebs erhöhen. Das zusĂ€tzliche Risiko hĂ€ngt von der Dauer der HRT ab und zeigt sich innerhalb einer 3-jĂ€hrigen Anwendung. Nach Absetzen der HRT nimmt das zusĂ€tzliche Risiko im Laufe der Zeit ab, das Risiko kann jedoch 10 Jahre oder lĂ€nger andauern, wenn Sie die HRT lĂ€nger als 5 Jahre angewendet haben.

Zum Vergleich:
Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine HRT anwenden, werden ĂŒber einen 5- Jahres-Zeitraum im Durchschnitt etwa 13 bis 17 FĂ€lle von Brustkrebs pro 1.000 Frauen diagnostiziert. Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT nur mit Östrogen ĂŒber einen Zeitraum von 5 Jahren beginnen, treten 16 bis 17 FĂ€lle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 0 bis 3 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT mit Östrogen und Gestagen ĂŒber einen Zeitraum von 5 Jahren beginnen, treten 21 FĂ€lle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 4 bis 8 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Bei Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die keine HRT anwenden, werden ĂŒber einen 10- Jahres-Zeitraum im Durchschnitt etwa 27 FĂ€lle von Brustkrebs pro 1.000 Frauen diagnostiziert. Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT nur mit Östrogen ĂŒber einen Zeitraum von 10 Jahren beginnen, treten 34 FĂ€lle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 7 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Bei Frauen im Alter von 50 Jahren, die mit der Einnahme einer HRT mit Östrogen und Gestagen ĂŒber einen Zeitraum von 10 Jahren beginnen, treten 48 FĂ€lle bei 1.000 Anwenderinnen auf (d. h.

21 zusÀtzliche FÀlle).

Untersuchen Sie regelmĂ€ĂŸig Ihre BrĂŒste. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie VerĂ€nderungen Ihrer BrĂŒste bemerken, z. B.

  • Einziehungen (Dellenbildung) in der Haut,
  • VerĂ€nderungen der Brustwarzen,
  • Knoten, die Sie sehen oder fĂŒhlen können.

Falls Sie die Möglichkeit haben, am Programm zur FrĂŒherkennung von Brustkrebs (Mammographie- Screening-Programm) teilzunehmen, sollten Sie dieses Angebot nutzen. Informieren Sie die Fachkraft,

die die Mammographie durchfĂŒhrt, dass Sie ein Arzneimittel zur Hormonersatzbehandlung anwenden. Arzneimittel, die zur Hormonersatzbehandlung angewendet werden, können das Brustgewebe dichter machen und dadurch das Ergebnis der Mammographie beeinflussen. Wenn die Dichte des Brustgewebes erhöht ist, können möglicherweise nicht alle VerĂ€nderungen erkannt werden.

Eierstockkrebs

Eierstockkrebs ist selten – viel seltener als Brustkrebs. Die Anwendung von Östrogen- Monoarzneimitteln oder kombinierten Östrogen-Gestagen-Arzneimitteln zur Hormonersatzbehandlung ist mit einem leicht erhöhten Risiko verbunden, Eierstockkrebs zu entwickeln.

Das Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, Ă€ndert sich mit dem Alter. Zum Beispiel werden bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, ĂŒber einen 5- Jahres-Zeitraum etwa 2 FĂ€lle von Eierstockkrebs pro 2.000 Frauen diagnostiziert. Bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung 5 Jahre lang anwenden, treten etwa 3 FĂ€lle pro 2.000 Anwenderinnen auf (d. h. etwa 1 zusĂ€tzlicher Fall).

Herz-Kreislauf-Wirkungen einer Hormonersatzbehandlung

Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)

Das Risiko, dass sich Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) bilden, ist bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung anwenden, gegenĂŒber Nichtanwenderinnen um etwa das 1,3- bis 3-Fache erhöht. Ein erhöhtes Risiko besteht insbesondere wĂ€hrend des ersten Anwendungsjahres.

Blutgerinnsel können ernsthafte Folgen haben. Wenn ein Blutgerinnsel zu den Lungen wandert, kann dies Brustenge, Atemnot oder einen Ohnmachtsanfall verursachen oder sogar zum Tod fĂŒhren.

Eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Blutgerinnsel bildet, besteht fĂŒr Sie mit zunehmendem Alter und wenn eine der nachfolgend genannten Bedingungen auf Sie zutrifft. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, wenn auf Sie eine der folgenden Situationen zutrifft:

  • wenn Sie wegen einer grĂ¶ĂŸeren Operation, Verletzung oder Krankheit lĂ€ngere Zeit nicht laufen können (siehe auch Abschnitt 3 unter „Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist“);
  • wenn Sie stark ĂŒbergewichtig sind (BMI > 30 kg/m2);
  • wenn Sie unter einer Gerinnungsstörung leiden, die eine medikamentöse Langzeitbehandlung zur Vorbeugung von Blutgerinnseln erfordert;
  • wenn jemals bei einem nahen Verwandten von Ihnen ein Blutgerinnsel im Bein, in der Lunge oder in einem anderen Organ aufgetreten ist;
  • wenn Sie unter einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) leiden;
  • wenn Sie Krebs haben.

BezĂŒglich Anzeichen fĂŒr Blutgerinnsel siehe „Sie mĂŒssen die Behandlung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen“.

Zum Vergleich:
Betrachtet man Frauen in ihren 50ern, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, ist ĂŒber einen 5- Jahres-Zeitraum durchschnittlich bei 4 bis 7 von 1.000 Frauen ein venöses Blutgerinnsel zu erwarten. Bei Frauen in ihren 50ern, die eine Hormonersatzbehandlung mit Östrogen und Gestagen ĂŒber 5 Jahre angewendet haben, treten 9 bis 12 ThrombosefĂ€lle pro 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 5 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Bei Frauen in ihren 50ern, deren GebĂ€rmutter entfernt wurde und die eine Hormonersatzbehandlung nur mit Östrogen ĂŒber 5 Jahre angewendet haben, treten 5 bis 8 ThrombosefĂ€lle pro 1.000 Anwenderinnen auf (d. h. 1 zusĂ€tzlicher Fall).

Herzkrankheit (Herzinfarkt)

Es liegen keine Hinweise darauf vor, dass eine Hormonersatzbehandlung einem Herzinfarkt vorbeugt.

Bei Frauen, die Ă€lter als 60 Jahre sind und die eine kombinierte Hormonersatzbehandlung mit Östrogen und Gestagen anwenden, besteht im Vergleich zu Frauen, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, eine leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine Herzkrankheit zu entwickeln.

Das Risiko, eine Herzkrankheit zu entwickeln, ist bei Frauen, deren GebĂ€rmutter entfernt wurde und die nur Östrogene anwenden, nicht erhöht.

Schlaganfall

Das Schlaganfallrisiko ist bei Anwenderinnen einer Hormonersatzbehandlung etwa 1,5-fach höher als bei Nichtanwenderinnen. Die Anzahl der infolge der Anwendung einer Hormonersatzbehandlung zusÀtzlich auftretenden SchlaganfÀlle steigt mit zunehmendem Alter.

Zum Vergleich:
Betrachtet man Frauen in ihren 50ern, die keine Hormonersatzbehandlung anwenden, sind ĂŒber einen 5-Jahres-Zeitraum 8 SchlaganfĂ€lle pro 1.000 Frauen zu erwarten. Bei Frauen in ihren 50ern, die eine Hormonersatzbehandlung anwenden, sind es 11 FĂ€lle pro 1.000 Anwenderinnen (d. h. 3 zusĂ€tzliche FĂ€lle).

Sonstige Erkrankungen

Eine Hormonersatzbehandlung beugt keinen GedĂ€chtnisstörungen vor. Es gibt einige Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fĂŒr GedĂ€chtnisstörungen bei Frauen, die zu Beginn der Anwendung einer Hormonersatzbehandlung Ă€lter als 65 Jahre waren. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt um Rat.

Anwendung von Gynokadin Dosiergel zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Bestimmte Arzneimittel können die Wirkung von Gynokadin Dosiergel beeintrĂ€chtigen. Dies kann zu unregelmĂ€ĂŸigen Blutungen fĂŒhren. Dazu gehören folgende Arzneimittel:

  • Arzneimittel gegen Epilepsie, die z. B. Phenobarbital, Phenytoin oder Carbamazepin enthalten;
  • Arzneimittel gegen Tuberkulose, die z. B. Rifampicin oder Rifabutin enthalten;
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen, die z. B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir oder Nelfinavir enthalten;
  • pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.

Die gleichzeitige Einnahme von AscorbinsĂ€ure (Vitamin C) und Östrogenen (z. B. in Form von Tabletten oder Tropfen) kann (vorĂŒbergehend) die Wirkung der Östrogene verstĂ€rken.

Bei gleichzeitiger Gabe von Metoprolol (Mittel gegen Bluthochdruck) und Imipramin (Mittel zur Aufhellung der Stimmungslage bei psychischen Störungen) kann es zur VerstÀrkung bzw. VerlÀngerung der Wirkung dieser Wirkstoffe kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol (Schmerzmittel), bestimmten Benzodiazepinen (Mittel mit Wirkstoffen wie Lorazepam und Temazepam gegen Schlafstörungen, Angst- und SpannungszustÀnde sowie KrampfanfÀlle), Antikoagulanzien (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung) oder Antidiabetika (Mittel zur Senkung des Blutzuckers) kann es zur AbschwÀchung der Wirkung dieser Arzneimittel kommen.

Labortests

Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung erforderlich ist, informieren Sie Ihren Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie Gynokadin Dosiergel anwenden, da dieses Arzneimittel die Ergebnisse einiger Laboruntersuchungen beeintrÀchtigen kann.

Schwangerschaft und Stillzeit

Die Anwendung von Gynokadin Dosiergel ist nur bei Frauen nach der Menopause vorgesehen. Wenn Sie schwanger werden, brechen Sie die Anwendung von Gynokadin Dosiergel ab und suchen Sie Ihren Arzt auf.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine Auswirkungen auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.

Gynokadin Dosiergel enthÀlt Alkohol (Ethanol)

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt 0,5 g Alkohol (Ethanol) pro Dosis von 1,25 g Gel. Bei geschĂ€digter Haut kann es ein brennendes GefĂŒhl hervorrufen.

Das Arzneimittel ist brennbar, bis es vollstÀndig getrocknet ist.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Ihr Arzt wird versuchen, Ihnen die niedrigste Dosis, die zur Behandlung Ihrer Beschwerden erforderlich ist, fĂŒr die kĂŒrzest notwendige Zeit zu verordnen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Gynokadin Dosiergel zu stark oder zu schwach ist.

Die empfohlene Dosis betrÀgt

In der Regel werden 2,5 g Gynokadin Dosiergel (1,5 mg Estradiol) einmal tĂ€glich angewendet (entspricht 2 „Dosiereinheiten“).

Die fĂŒr eine ausreichende Wirksamkeit tĂ€glich notwendige Menge an Gynokadin Dosiergel kann von Patientin zu Patientin unterschiedlich sein und hĂ€ngt vor allem von Art und StĂ€rke der Beschwerden ab. Die fĂŒr Sie optimale Dosis an Gynokadin Dosiergel sollte deshalb in Absprache mit dem Arzt im Verlauf der Behandlung individuell ermittelt und die Anwendung entsprechend angepasst werden.

Empfinden Sie die Wirksamkeit des Arzneimittels nach einigen Wochen noch nicht als ausreichend gut, wurde es anfangs unter UmstÀnden zu niedrig dosiert. Die Tagesdosis kann dann schrittweise

z. B. auf 3 bzw. maximal 4 „Dosiereinheiten“ (5 g Gel mit 3 mg Estradiol) erhöht werden. Umgekehrt können bei zu hoher Dosierung (vorĂŒbergehend) unerwĂŒnschte Begleiterscheinungen auftreten (siehe dazu auch Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Die Behandlung sollte dann mit einer kleineren Dosis (z. B. Verringerung um 1 „Dosiereinheit“) fortgesetzt werden.

Wurden Sie vor der Anwendung von Gynokadin Dosiergel mit einem anderen ÖstrogenprĂ€parat behandelt, sollten Sie ca. eine Woche nach dem Absetzen des vorhergehenden Arzneimittels oder sobald die Beschwerden wieder einsetzen mit der Auftragung von Gynokadin Dosiergel beginnen.

Sind noch Regelblutungen vorhanden, lehnen Sie die Behandlung an den Zyklus an und beginnen Sie am 5. Tag nach Menstruationsbeginn mit der Auftragung von Gynokadin Dosiergel. Treten keine Regelblutungen mehr auf, können Sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit der Gynokadin-Behandlung beginnen.

Gynokadin Dosiergel sollte in der Regel zyklisch angewendet werden. Dabei folgt auf jeweils 3 Wochen mit tĂ€glicher Auftragung des Gels eine behandlungsfreie Woche. Eine ununterbrochene nicht zyklische Anwendung von Gynokadin Dosiergel kann in den FĂ€llen, in denen die Anzeichen von Östrogenmangel wĂ€hrend der behandlungsfreien Woche zu stark auftreten, erfolgen. Die kontinuierliche Therapie ist auch bei Frauen nach operativer Entfernung der Eierstöcke angezeigt. Bei intakter GebĂ€rmutterschleimhaut kann es wĂ€hrend der behandlungsfreien Woche zu regulĂ€ren Blutungen (Abbruchblutungen) kommen.

Die langfristige Anwendung von Gynokadin Dosiergel in den Wechseljahren erfordert bei Frauen mit intakter GebĂ€rmutter ferner eine regelmĂ€ĂŸige und zusĂ€tzliche Gabe eines Gelbkörperhormons (Gestagen) nach Ă€rztlicher Anweisung. Die Einnahme des Gestagens sollte am 10. Tag der Anwendung von Gynokadin Dosiergel beginnen und ĂŒber 12 Tage bis zum Beginn der behandlungsfreien Woche fortgefĂŒhrt werden.

Art der Anwendung

Zur Anwendung von Gynokadin Dosiergel können Sie jede Ihnen passende Tageszeit auswĂ€hlen. Behalten Sie diese dann aber in etwa bei, damit das Arzneimittel regelmĂ€ĂŸig in AbstĂ€nden von ungefĂ€hr 24 Stunden angewendet wird.

Zur korrekten Dosierung von Gynokadin Dosiergel steht Ihnen der Dosierspender zur VerfĂŒgung. Beim HerunterdrĂŒcken des Dosierkopfes tritt der abgemessene Gelstrang (jeweils entsprechend 1 „Dosiereinheit“ mit 1,25 g Gel) vollstĂ€ndig aus. Er wird auf der dafĂŒr vorgesehenen HautflĂ€che abgestreift. Die gewĂŒnschte Dosierung erreichen Sie durch entsprechend mehrmalige BetĂ€tigung des Druckknopfes (2-mal entspricht der Normaldosis von 2,5 g Gel etc.). Nach jeder BetĂ€tigung wird das ausgetretene Gel mit den Fingern möglichst rasch und gleichmĂ€ĂŸig auf eine noch nicht benutzte HautflĂ€che verteilt und eingerieben, ehe es eintrocknet.

Gynokadin Dosiergel soll auf eine möglichst große FlĂ€che, vorzugsweise auf Arme und Schultern, verteilt werden. Die Wirksamkeit des Arzneimittels ist umso zuverlĂ€ssiger, je vollstĂ€ndiger die zur VerfĂŒgung stehende HautflĂ€che zur Auftragung des Gels genutzt wird.

Die Normaldosis mit 2,5 g Gel (2 „Dosiereinheiten“) sollte auf die gesamte Innen- und AußenflĂ€che eines Armes einschließlich Schulter (ca. 1.500 cm2) eingerieben werden. Bei einer höheren Dosis (3 oder 4 „Dosiereinheiten“) benutzen Sie die FlĂ€che des zweiten Armes. Mit 5 g Gel (4 „Dosiereinheiten“) werden somit beide Arme und Schultern eingerieben.

Streifen Sie bitte auch die nach dem Einreiben auf der Hand verbleibenden Gelreste auf der vorgesehenen HautflÀche ab. Waschen Sie nach der Auftragung des Gels bitte die HÀnde.

Gynokadin Dosiergel sollte nicht im Bereich der Geschlechtsorgane, BrĂŒste oder Schleimhaut angewendet werden.

Beim Anbruch des Dosierspenders ist es möglich, dass die erste Dosis nicht exakt einer „Dosiereinheit“ entspricht. Es wird daher empfohlen, die erste Dosis zu verwerfen.

Bitte verschließen Sie den Dosierspender nach der Entnahme stets sorgfĂ€ltig. Sobald nach BetĂ€tigen des Druckknopfes das Ventil nicht mehr spontan in die Ausgangsstellung zurĂŒckgeht, sollte der Dosierspender nicht weiter benutzt werden.

Das Gel trocknet in wenigen Minuten vollstĂ€ndig und unsichtbar auf der Haut ein. Dies ist umso eher der Fall, je gleichmĂ€ĂŸiger es auf der verfĂŒgbaren FlĂ€che verteilt wurde. Mit dem Überziehen von Bekleidung sollte so lange gewartet werden, bis das Gel völlig eingetrocknet ist. Die Gefahr einer Übertragung von nennenswerten Mengen an Estradiol auf andere Personen besteht praktisch nicht. Aus GrĂŒnden besonderer Sorgfalt empfehlen wir Ihnen jedoch, die Auftragung selbst vorzunehmen und vor Ablauf von Âœ bis 1 Stunde nach Auftragung des Gels einen Hautkontakt mit anderen Personen zu vermeiden.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Gynokadin Dosiergel angewendet haben als Sie sollten

Wird Gynokadin Dosiergel, z. B. von Kindern, in erheblichen Mengen aufgenommen, so sind keine schweren Vergiftungserscheinungen zu erwarten. Es können jedoch Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Sofern Sie Gynokadin Dosiergel kurzfristig versehentlich tĂ€glich mehr als einmal angewendet haben, sind ebenfalls keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten. Vermindern Sie in diesem Fall die Anwendung auf die vorgesehene Dosis und halten Sie im Übrigen den Behandlungsplan ein. Sicherheitshalber sollte jedoch in jedem Fall der Arzt benachrichtigt werden.

Wenn Sie die Anwendung von Gynokadin Dosiergel vergessen haben

Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Wenn Sie bei einer vorgesehenen Behandlung von mehreren Wochen oder Monaten die Anwendung einmal oder ĂŒber einige Tage vergessen haben, so tragen Sie bei den nĂ€chsten Malen dennoch nur die verordnete Menge an Gynokadin Dosiergel tĂ€glich auf.

Unterblieb die Anwendung ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum, so sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, inwieweit Sie die Behandlungsdauer verlĂ€ngern mĂŒssen.

Wenn Sie die Anwendung von Gynokadin Dosiergel abbrechen

Sollten Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen, etwa wegen aufgetretener Nebenwirkungen, so besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt.

Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist

Wenn bei Ihnen eine Operation geplant ist, informieren Sie den operierenden Arzt, dass Sie Gynokadin Dosiergel anwenden. Es kann möglich sein, dass Sie Gynokadin Dosiergel 4 bis 6 Wochen vor der geplanten Operation absetzen mĂŒssen, um das Thromboserisiko zu verringern (siehe Abschnitt 2 unter „Venöse Blutgerinnsel (Thrombosen)“). Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie die Anwendung von Gynokadin Dosiergel fortsetzen können.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Die folgenden Krankheiten werden bei Frauen, die eine Hormonersatzbehandlung anwenden, im Vergleich zu Nichtanwenderinnen hÀufiger berichtet:

  • Brustkrebs;
  • ĂŒbermĂ€ĂŸiges Wachstum oder Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie oder -krebs);
  • Eierstockkrebs;
  • Blutgerinnsel in den Venen der Beine oder der Lunge (venöse Thromboembolie);
  • Herzkrankheit;
  • Schlaganfall;
  • GedĂ€chtnisstörungen (wahrscheinliche Demenz), wenn die Hormonersatzbehandlung im Alter

von ĂŒber 65 Jahren begonnen wurde.

Weitere Informationen ĂŒber diese Nebenwirkungen finden Sie im Abschnitt 2.

Die folgenden Nebenwirkungen können wÀhrend der Anwendung von Gynokadin Dosiergel auftreten:

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

  • An den Hautstellen, auf die Gynokadin Dosiergel aufgebracht wird, kann es, vor allem bei besonderer Empfindlichkeit gegen einen der Bestandteile, zu vorĂŒbergehenden lokalen Hautreizungen (Jucken, Hautrötungen, Hautausschlag) und lokalen FarbverĂ€nderungen an der Haut (Pigmentierung, Chloasma) kommen.
  • Vor allem zu Beginn der Behandlung und bei Anwendung höherer Gynokadin-Dosiergel-Dosen können Brustbeschwerden mit SpannungsgefĂŒhl und Empfindlichkeit der Brustwarzen, Ausfluss, Blutungen im Bereich der Geschlechtsorgane, vorĂŒbergehende Gewichtszunahme durch Wasseransammlung im Gewebe (Ödeme) mit dem GefĂŒhl „schwerer“ Beine vorkommen.

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

migrĂ€neartige Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden wie Magendruck, Aufstoßen, BlĂ€hungen oder Übelkeit

  • Die Behandlung mit Östrogenen kann die Entstehung einer gutartigen Brusterkrankung (Mastopathie) fördern.
  • Gallenblasenerkrankungen (z. B. Gallensteine)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Verschlimmerung oder EntzĂŒndung von Krampfadern
  • Blutdruckanstieg
  • KontaktlinsenunvertrĂ€glichkeit mit der Notwendigkeit einer Neuanpassung der Kontaktlinsen
  • Unter der Behandlung mit Östrogenen kann ein Gallestau (Cholestase) auftreten. Störungen der Leberfunktion wurden beschrieben.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden wÀhrend der Anwendung anderer PrÀparate zur Hormonersatzbehandlung berichtet:

  • Verschiedene Hauterkrankungen
    • schmerzhafte, rötliche Hautknötchen (Erythema nodosum)
    • Ausschlag mit schießscheibenartigen oder kreisförmigen rötlichen Flecken bzw. EntzĂŒndungen (Erythema multiforme)

Bitte informieren Sie Ihren Arzt ĂŒber die aufgetretenen Nebenwirkungen, damit er diese gegebenenfalls spezifisch behandeln kann.

Speziell die die Geschlechtsorgane betreffenden Nebenwirkungen können auch ein Zeichen von Überdosierung sein und gehen bei einer mit dem Arzt abgesprochenen (möglicherweise nur vorĂŒbergehenden) Verminderung der Dosis meist wieder zurĂŒck.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Dosierspender nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nach Anbruch darf Gynokadin Dosiergel höchstens 3 Monate verwendet werden.

FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals ĂŒber das Abwasser (z. B. nicht ĂŒber die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

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Weitere Informationen

Was Gynokadin Dosiergel enthÀlt

Der Wirkstoff ist: Estradiol.

1 g Gel enthÀlt 0,62 mg Estradiol-Hemihydrat (entsprechend 0,6 mg Estradiol).

Die sonstigen Bestandteile sind: Carbomer 980 NF, Ethanol 96 %, Trolamin und gereinigtes Wasser.

Wie Gynokadin Dosiergel aussieht und Inhalt der Packung

Gynokadin Dosiergel ist ein durchscheinendes, leicht opalisierendes Gel.

Gynokadin Dosiergel ist in Packungen zu 80 g Gel und 240 g Gel (3 x 80 g) erhÀltlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

DR. KADE / BESINS Pharma GmbH Mariendorfer Damm 3

12099 Berlin

Telefon: +49 30 72082-300

Telefax: +49 30 72082-456 E-Mail: info@kade-besins.de www.kade-besins.de

Hersteller

 
Delpharm Drogenbos Laboratoires Besins International
Groot Bijgaardenstraat, 128 13, rue FĂ©rier
1620 Drogenbos 92120 Montrouge
Belgien Frankreich

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im September 2020.

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Zuletzt aktualisiert: 04.07.2022

Quelle: Gynokadin Dosiergel - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Estradiol
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Dr. Kade/ Besins Pharma GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 18.09.1997
ATC Code G03CA03
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Estrogene

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