Bei Einnahme von Cotrim-CT 800 mg/160 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Anwendung von Cotrim-CT 800 mg/160 mg mit anderen Arzneimitteln kann zu Wechselwirkungen fĂŒhren. Insbesondere bei Anwendung von:
- bestimmten Arzneimittel zur Verminderung der MagensÀure (mineralische Antazida)
- Paraldehyd (Schlafmittel)
- Abkömmlingen der ParaaminobenzoesÀure (Gruppe von Arzneistoffen zur örtlichen BetÀubung, z. B. Benzocain, Procain, Butacain und Tetracain)
- Procainamid (Arzneimittel gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag)
- Probenecid und Sulfinpyrazon (Arzneistoffe zur Behandlung eines erhöhten HarnsÀurespiegels)
- Indometacin (Arzneistoff zur Behandlung von Schmerzen, Rheuma und EntzĂŒndungen)
- Phenylbutazon (Arzneistoff zur Behandlung von Gicht und bestimmten rheumatischen Erkrankungen)
- Salicylaten (Gruppe von Arzneistoffen zur Behandlung von Fieber, EntzĂŒndungen und zur Hemmung der Blutgerinnung)
- p-AminosalicylsÀure (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose)
- Barbituraten (Schlafmittel)
- Primidon (Arzneistoff zur Behandlung von KrampfanfÀllen)
- Methenamin
- Pyrimethamin (Arzneistoff z. B. gegen Malaria und Toxoplasmose)
- Mitteln, die ebenfalls FolsÀuremangel verursachen (z. B. Methotrexat)
- Arzneimitteln, die ebenfalls aktiv ĂŒber die Niere ausgeschieden werden (z. B. Procainamid [Arzneistoff gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag] oder Amantadin [Arzneistoff gegen Viren])
- Ciclosporin (Arzneistoff zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr)
- 6-Mercaptopurin
- Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose)
- Cumarinen (Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen)
- bestimmten Arzneimitteln gegen erhöhten Blutzucker (orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe)
- Diphenylhydantoin (Phenytoin, ein Arzneistoff zur Behandlung von KrampfanfÀllen), Methotrexat (Arzneistoff zur Krebsbehandlung)
- kurz wirksamen, intravenös zu verabreichenden Barbituraten (Arzneimittel zur Narkose, z. B. Thiopental)
- bestimmten Arzneimitteln gegen HerzschwÀche (erhöhter Digoxinspiegel) bei Àlteren Patienten.
- FolsÀure bei der Behandlung einer megaloblastischen AnÀmie (bestimmte Form der Blutarmut)
- hormonellen Kontrazeptiva ("Pille"): Es empfiehlt sich deshalb zusĂ€tzlich nicht-hormonelle empfĂ€ngnisverhĂŒtende MaĂnahmen anzuwenden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Cotrim-CT 800 mg/160 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr hÀufig |
mehr als 1Behandelter von 10 |
hÀufig |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
gelegentlich |
1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
selten |
1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
sehr selten |
weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
nicht bekannt |
HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar |
HĂ€ufig:
- EntzĂŒndung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, ungewöhnlicher Geschmack, Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Ăbelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
- Ăberempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades wie Hautausschlag (z. B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), Juckreiz, kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen, Hauterkrankung durch Lichteinwirkung und Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen.
Gelegentlich:
- Ohrensausen (Tinnitus)
- Lebererkrankung mit Gallestau
- Verminderung und Erhöhung des Blutkaliumgehalts in Verbindung mit einer Erniedrigung des Blutnatriumgehalts (siehe 2. unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cotrim-CT 800 mg/160 mg ist erforderlich?).
Selten:
- schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile (siehe 2. unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cotrim-CT 800 mg/160 mg ist erforderlich?).
- schwerwiegende Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis (u. U. lebensbedrohliche Erkrankungen teilweise mit Hautablösung und eventuell Blasenbildung an Haut und SchleimhĂ€uten). HĂ€ufiger treten diese Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut (unterschiedlichen Schweregrades) bei Patienten mit einer HIV-Infektion auf.
Sehr selten:
- vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida albicans
- Kopfschmerzen, HirnhautentzĂŒndung (aseptische Meningitis), Schwindel, NervenentzĂŒndungen, nicht-entzĂŒndliche Nervenerkrankung und Missempfindungen wie z. B. Kribbeln oder taubes GefĂŒhl in HĂ€nden oder Beinen, SchĂŒttelkrampf, Tremor
- seelisch-geistige Erkrankungen (akute Psychosen), SinnestÀuschungen
- Störung im geordneten Bewegungsablauf (Ataxie), verminderte FÀhigkeit zu schnellen gegenlÀufigen Bewegungen (Dysdiadochokinese), Muskelschmerz, Gelenkschmerzen
- vorĂŒbergehende Kurzsichtigkeit, EntzĂŒndung der Aderhaut
- Zerfall von Lebergewebe, Syndrom mit Schwund der GallengĂ€nge und Anstieg bestimmter chemischer Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Transaminasen, Bilirubin), akute EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse
- ĂbersĂ€uerung des Blutes, verminderter Blutzucker
- AusfĂ€llung kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei unterernĂ€hrten Patienten, EntzĂŒndung der Nieren, akutes Nierenversagen, Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Kreatinin, Harnstoff)
- Ăberempfindlichkeitsreaktionen an der Lunge (Ansammlung von EntzĂŒndungszellen im Lungengewebe, bestimmte Formen von LungenentzĂŒndung und Atemnot), die bei AIDS-Patienten hĂ€ufiger auftreten.
- HerzmuskelentzĂŒndung, QT-Zeit-VerlĂ€ngerung (EKG-VerĂ€nderung), Torsade de pointes (Störung der Herzschlagfolge)
- BlutbildverĂ€nderungen (Verminderung der BlutplĂ€ttchen, der weiĂen Blutkörperchen, Blutarmut durch gestörte Blutbildung, Blutarmut z. B. durch Mangel an FolsĂ€ure oder Vitamin B12, starke Verminderung bestimmter weiĂer Blutkörperchen, Blutarmut durch Auflösung von roten Blutkörperchen) (siehe 2. unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cotrim-CT 800 mg/160 mg ist erforderlich?)
- EntzĂŒndung kleinerer Arterien und Venen in der Unterhaut (Periarteriitis nodosa, Schoenlein-Henoch-Syndrom), systemischer Lupus erythematodes (Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems mit EntzĂŒndung verschiedenster Organe), Angioödem (Hautschwellungen), petechiale (punktförmige) Hautblutungen, schwere akute Ăberempfindlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit Blutdruckabfall und Gefahr eines Herz- und Atemstillstands), die entsprechende NotfallmaĂnahmen erfordern (siehe auch Abschnitt ?GegenmaĂnahmen?), Arzneimittelfieber, Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung).
Allgemeine Hinweise
Ernste und lebensbedrohende Ăberempfindlichkeitsreaktion treten hĂ€ufiger bei Ă€lteren (ĂŒber 60 Jahre alten) Patienten auf. In Zusammenhang mit Nebenwirkungen des Blut bildenden Systems und Nebenwirkungen an der Haut sind TodesfĂ€lle berichtet worden.
GegenmaĂnahmen
Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Ăbelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, VerwirrtheitszustĂ€nden, Schwindel, SchĂŒttelfrost, Fieber, anhaltenden DurchfĂ€llen und HautausschlĂ€gen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen FĂ€llen an den nĂ€chst erreichbaren Arzt!
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nÀhere ErlÀuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter UmstÀnden akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis)
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Cotrim-CT 800 mg/160 mg in AbhĂ€ngigkeit von der Indikation (Grund der Arzneimittelanwendung) erwĂ€gen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dĂŒrfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Ăberempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)
Hier muss die Behandlung mit Cotrim-CT 800 mg/160 mg sofort abgebrochen werden und die entsprechenden NotfallmaĂnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) mĂŒssen eingeleitet werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.