Cotrim 960 - 1 A Pharma darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Sulfonamid-Arzneistoffe, gegen Trimethoprim und verwandte Arzneistoffe (Trimethoprim-Analoga, z. B. Tetroxoprim) oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- bei Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermaler Nekrolyse und Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (schwere Erkrankungen mit Rötung und Blasenbildung der Haut), auch wenn diese bereits frĂŒher einmal aufgetreten sind,
- wenn Sie an krankhaften BlutbildverĂ€nderungen leiden: Verminderung der BlutplĂ€ttchen, Verminderung bestimmter weiĂer Blutkörperchen, bestimmte Form der Blutarmut,
- bei bestimmten Erkrankungen der roten Blutkörperchen (angeborener Glukose-6-Phosphat- Dehydrogenase-Mangel und HĂ€moglobinanomalien wie Hb Köln und Hb ZĂŒrich),
- bei NierenschÀden oder hochgradig verminderter Nierenfunktion und Oligurie (Verminderung der Urinproduktion),
- wenn bei Ihnen schwere LeberschĂ€den vorliegen oder Ihre Leberfunktion (z. B. bei akuter LeberentzĂŒndung) gestört ist,
- wenn Sie an akuter Porphyrie (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs) leiden,
- von SĂ€uglingen bis zum Alter von 6 Wochen,
- wenn Sie Dofetilid (ein Antiarrhythmikum zur Therapie des chronischen Vorhofflimmerns) einnehmen.
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Cotrim 960 - 1 A Pharma einnehmen bei
- Ăberempfindlichkeit gegen sulfonamidĂ€hnliche Arzneistoffe, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und als harntreibende Arzneimittel (Diuretika auf Sulfonamidbasis und AminobenzoesĂ€ure-Derivate) verwendet werden
- Funktionsstörungen der Nieren oder der Leber
Die Dosis sollte reduziert bzw. das Dosierungsintervall angepasst werden, um eine Anreicherung von Cotrimoxazol zu vermeiden.
- gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel (siehe auch âEinnahme von Cotrim 960 - 1 A Pharma zusammen mit anderen Arzneimittelnâ)
- Funktionsstörungen der SchilddrĂŒse
- möglichem Mangel an FolsĂ€ure (Vitamin mit Bedeutung z. B. fĂŒr die Blutbildung)
Bei diesen Patienten (besonders Àltere Patienten und Patienten mit Nierenfunktionsstörungen) sowie bei Verabreichung hoher Dosen von Cotrim 960 - 1 A Pharma sollte eine FolsÀuregabe erwogen werden.
Eine Anwendung ist zu vermeiden bei
- Vorliegen einer bestimmten Erbkrankheit (fragilem X-Chromosom in Kombination mit einer mangelnden geistigen Entwicklung bei Kindern).
- Patienten nach Nierentransplantation (Nierenverpflanzung), die Ciclosporin (Arzneistoff zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr) erhalten. Es besteht in diesem Fall bei Behandlung mit Cotrimoxazol eine erhöhte schĂ€digende Wirkung auf die Nieren, da die verwendeten Arzneistoffe gleichgerichtet wirken. Deshalb sollte Cotrim 960 - 1 A Pharma bei nierentransplantierten Patienten mit Harnwegsinfektionen nicht als Arzneimittel der ersten Wahl eingesetzt werden.
ZustÀnde, auf die Sie achten sollten
- Bei schweren akuten Ăberempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock) muss die Behandlung sofort abgebrochen werden und die entsprechenden NotfallmaĂnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) mĂŒssen eingeleitet werden.
- Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse, Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Cotrimoxazol berichtet. Diese zeigen sich anfĂ€nglich als rötliche, schieĂscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm. Der Hautausschlag kann zu einer groĂflĂ€chigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut fĂŒhren. ZusĂ€tzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Ulcera) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeĂ€hnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet.
Das höchste Risiko fĂŒr das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen. Wenn bei Ihnen ein Stevens-Johnson-Syndrom, eine toxisch epidermale Nekrolyse oder ein Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen in Zusammenhang mit der Anwendung von Cotrimoxazol aufgetreten ist, dĂŒrfen Sie nie wieder mit Cotrimoxazol, Sulfamethoxazol und Trimethoprim behandelt werden.
Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Cotrim 960 - 1 A Pharma und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Cotrim 960 - 1 A Pharma einnehmen.
Bei Auftreten von HautausschlÀgen ist die Therapie mit Cotrimoxazol sofort abzusetzen!
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Grippeartige Symptome, HalsentzĂŒndungen oder Fieber können Anzeichen einer BlutbildverĂ€nderung sein. Bei Auftreten dieser Anzeichen mĂŒssen sofort Blutbildkontrollen durchgefĂŒhrt werden.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen DurchfÀllen und krampfartigen BauchschmerzenwÀhrend oder nach der Behandlung mit Cotrim 960 - 1 A Pharma
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mĂŒssen Sie Ihren Arzt aufsuchen. Es kann sich dahinter eine ernst zu nehmende schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) â meist verursacht durch das Bakterium Clostridium difficile â verbergen, die sofort behandelt werden muss. Diese, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein.
Sonstige Hinweise
Trimethoprim (ein Bestandteil von Cotrim 960 - 1 A Pharma) beeintrÀchtigt die Verstoffwechselung von Phenylalanin (eine AminosÀure). Patienten mit Phenylketonurie (Krankheit aufgrund eines Fehlers im Phenylalanin-Stoffwechsel), die sich streng phenylalaninarm ernÀhren, können Cotrim 960 - 1 A Pharma einnehmen.
Nach einigen Tagen kann sich ein niedriger Blutzuckerspiegel entwickeln. Eine sorgfĂ€ltige Ăberwachung
ist diesbezĂŒglich erforderlich, besonders bei Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion, Lebererkrankungen, schlechtem ErnĂ€hrungszustand oder bei Anwendung hoher Dosen. Falls sich ein niedriger Blutzucker entwickelt, wird Ihr Arzt ĂŒber geeignete MaĂnahmen und die weitere Behandlung entscheiden.
Bei AIDS-Patienten ist, bedingt durch die hohen erforderlichen Dosen bei der Therapie der Pneumocystis-jiroveci-LungenentzĂŒndung, die HĂ€ufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades) auĂergewöhnlich hoch. Bei diesen Patienten sind Bestimmungen der Blutspiegel der Wirkstoffe von Cotrim 960 - 1 A Pharma erforderlich, da trotz normaler Messwerte fĂŒr die Nierenfunktion die Harnausscheidung dieser Stoffe stark eingeschrĂ€nkt sein kann.
Störungen des Salzhaushaltes im Blut (erniedrigter Kaliumgehalt, erhöhter Kaliumgehalt in Verbindung mit einem erniedrigten Natriumgehalt) sind aufgetreten. Deshalb sind wĂ€hrend der Behandlung Kalium- und Natriumblutspiegel engmaschig zu ĂŒberwachen, insbesondere zu Beginn der Behandlung und bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion.
WĂ€hrend der Behandlung mit Cotrim 960 - 1 A Pharma ist auf eine ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr zu achten (bei Erwachsenen mindestens 1200 ml Harnausscheidung pro Tag).
Unter der Einnahme von Cotrim 960 - 1 A Pharma kann es zu Photosensibilisierung kommen (Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung). Vermeiden Sie Sonnenbaden im Freien oder in Solarien daher wÀhrend der Behandlung mit Cotrim 960 - 1 A Pharma.
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern fĂŒhren, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich (resistent) sind.
Bei Streptokokken-Angina (MandelentzĂŒndung) sollte Cotrim 960 - 1 A Pharma nicht angewendet werden, da die Erreger weniger schnell als mit anderen Antibiotika beseitigt werden.
Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer mehr als 14 Tage andauernden Gabe von Cotrim 960 - 1 A Pharma sind regelmĂ€Ăige Blutbildkontrollen (insbesondere ZĂ€hlung der BlutplĂ€ttchen) erforderlich.
Insbesondere bei Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion sollten regelmĂ€Ăig der Harn und die Nierenfunktion untersucht werden.
Eine lĂ€ngerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Cotrim 960 - 1 A Pharma kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol-unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen fĂŒhren.
Auf Zeichen einer möglichen Zweitinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (z. B. Pilzbefall der SchleimhĂ€ute mit Rötung und weiĂlichen BelĂ€gen der SchleimhĂ€ute). Zweitinfektionen mĂŒssen entsprechend behandelt werden.
Einnahme von Cotrim 960 - 1 A Pharma zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Anwendung von Cotrim 960 - 1 A Pharma mit anderen Arzneimitteln kann zu Wechselwirkungen fĂŒhren, insbesondere bei Anwendung der folgenden Arzneimittel:
- bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der MagensÀure (mineralische Antazida)
- Paraldehyd (Schlafmittel)
- Abkömmlinge der ParaaminobenzoesÀure (Gruppe von Arzneistoffen zur örtlichen BetÀubung, z. B. Benzocain, Procain, Butacain und Tetracain)
- Dofetilid und Procainamid (Arzneistoffe gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag)
- Amiodaron (Arzneistoff gegen Herzrhythmusstörungen)
- Probenecid und Sulfinpyrazon (Arzneistoffe zur Behandlung eines erhöhten HarnsÀurespiegels)
- Diclofenac und Indometacin (Arzneistoffe zur Behandlung von Schmerzen, Rheuma und EntzĂŒndungen)
- Phenylbutazon (Arzneistoff zur Behandlung von Gicht und bestimmten rheumatischen Erkrankungen)
- Salicylate (Gruppe von Arzneistoffen zur Behandlung von Fieber, EntzĂŒndungen und zur Hemmung der Blutgerinnung)
- p-AminosalicylsÀure (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose)
- Barbiturate (Schlafmittel)
- Primidon (Arzneistoff zur Behandlung von KrampfanfÀllen)
- Methenamin (Arzneistoff bei starkem Schwitzen)
- Pyrimethamin (Arzneistoff z. B. gegen Malaria und Toxoplasmose)
- Mittel, die ebenfalls FolsÀuremangel verursachen (z. B. Methotrexat)
- Arzneistoffe, die ebenfalls aktiv ĂŒber die Niere ausgeschieden werden (z. B. Procainamid [Arzneistoff gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag] oder Amantadin [Arzneistoff gegen Viren])
- Ciclosporin (Arzneistoff zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr)
- Clozapin (zur Behandlung von Nervenkrankheiten)
- Azathioprin (zur UnterdrĂŒckung der Immunabwehr) oder Mercaptopurin (Arzneistoff zur Krebsbehandlung)
- Paclitaxel (Arzneistoff zur Behandlung von Krebs)
- Rifampicin (Arzneistoff gegen Tuberkulose)
- Phenprocoumon, Acenocoumarol und Warfarin (Arzneistoffe, die die Blutgerinnung hemmen)
- orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe wie Glimepirid, Glibenclamid, Gliclazid und Tolbutamid (bestimmte Arzneistoffe gegen erhöhten Blutzucker)
- Thiazide, Amilorid und Triamteren (Arzneistoffe, welche die Wasserausscheidung durch die Nieren erhöhen)
- ACE-Hemmer und Angiotensinrezeptorblocker (gegen Bluthochdruck)
- Losartan (Arzneistoff zur Behandlung des Bluthochdrucks)
- Phenytoin (ein Arzneistoff zur Behandlung von KrampfanfÀllen)
- Methotrexat (Arzneistoff zur Krebsbehandlung)
- kurz wirksame, intravenös zu verabreichende Barbiturate (Narkosemittel, z. B. Thiopental)
- Digoxin (Arzneistoff gegen HerzschwÀche)
- Zidovudin (Arzneistoff zur Behandlung von AIDS)
- Dapson (gegen Infektionskrankheiten)
- FolsÀure bei der Behandlung einer megaloblastischen AnÀmie (bestimmte Form der Blutarmut)
- BeeintrÀchtigung von Laboruntersuchungen (Serum-Methotrexat-Bestimmung und alkalische PikrinsÀure-Reaktion) zum Kreatinin-Nachweis
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft und Stillzeit
Bisherige Erfahrungen haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Trimethoprim, einem der Wirkstoffe von Cotrim 960 â 1 A Pharma, könnte jedoch ein solches Risiko vorhanden sein.
Sie dĂŒrfen Cotrim 960 â 1 A Pharma daher wĂ€hrend der Schwangerschaft nur auf Anraten Ihres Arztes einnehmen und nur nachdem dieser eine eingehende Nutzen-Risiko-AbschĂ€tzung vorgenommen hat.
WĂ€hrend der Einnahme von Cotrim 960 â 1 A Pharma sollten Sie auf eine ausreichende FolsĂ€ureversorgung achten.
Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter sollten wĂ€hrend der Einnahme von Cotrim 960 â 1 A Pharma eine zuverlĂ€ssige VerhĂŒtungsmethode anwenden.
FortpflanzungsfÀhigkeit
Nach einer einmonatigen Dauerbehandlung mit Trimethoprim, einem der Wirkstoffe von Cotrim 960 â 1 A Pharma, ergaben sich Hinweise auf eine Spermatogenesestörung bei MĂ€nnern.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Sehr selten kommt es bei Behandlung mit Cotrim 960 - 1 A Pharma zu vorĂŒbergehender Kurzsichtigkeit (Myopie) oder akuter Psychose (seelisch-geistige Erkrankung). Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Cotrim 960 - 1 A Pharma enthÀlt Natrium
Dieses Arzneimittel enthÀlt weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu
ânatriumfreiâ.