Cotrimoxazol AL forte darf NICHT eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Sulfonamid-Arzneistoffe, Trimethoprim und verwandte Arzneistoffe (Trimethoprim-Analoga, z.B. Tetroxoprim) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von Cotrimoxazol AL forte sind,
- bei Erythema exsudativum multiforme (schwere Erkrankung mit Rötung und Blasenbildung der Haut), auch wenn diese bereits frĂŒher einmal aufgetreten ist,
- bei krankhaften BlutbildverĂ€nderungen: Thrombozytopenie (Verminderung der BlutplĂ€ttchen), Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weiĂer Blutkörperchen), megaloblastische AnĂ€mie (bestimmte Form der Blutarmut),
- bei bestimmten Erkrankungen der roten Blutkörperchen (angeborener Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel und HĂ€moglobinanomalien wie Hb Köln und Hb ZĂŒrich),
- bei NierenschĂ€den oder hochgradig verminderter Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min (die Kreatinin-Clearance ist ein MaĂ fĂŒr die Nierenfunktion),
- bei schweren LeberschĂ€den oder Störungen der Leberfunktion (z.B. bei akuter LeberentzĂŒndung),
- bei akuter Porphyrie (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs),
- bei Osteomyelitis (KnochenmarkentzĂŒndung), die zumeist durch Staphylokokken verursacht ist, gegen die Cotrimoxazol oft nicht ausreichend wirksam ist. Deshalb darf Cotrimoxazol AL forte bei dieser Erkrankung nicht eingesetzt werden.
- von Kindern unter 13 Jahren.
Cotrimoxazol-haltige Arzneimittel dĂŒrfen NICHT angewendet werden bei:
- FrĂŒhgeborenen,
- Neugeborenen mit HyperbilirubinÀmie (erhöhtem Blutgehalt an Bilirubin, einem Gallenfarbstoff) oder mit Glucose-6-Phosphat-Deydrogenase-Mangel der Erythrozyten (ErklÀrung siehe oben).
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Cotrimoxazol AL forte einnehmen (dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen frĂŒher einmal zutrafen):
- bei Ăberempfindlichkeit gegen sulfonamidĂ€hnliche Arzneistoffe, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und als harntreibende Arzneimittel (Diuretika auf Sulfonamidbasis) verwendet werden,
- bei leichteren Funktionsstörungen der Niere oder der Leber,
- bei Funktionsstörungen der SchilddrĂŒse,
- bei möglichem Mangel an FolsĂ€ure (Vitamin mit Bedeutung z.B. fĂŒr die Blutbildung),
- bei einer bestimmten Erbkrankheit (fragilem X-Chromosom in Kombination mit einer mangelnden geistigen Entwicklung bei Kindern).
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse, Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Cotrimoxazol berichtet. Diese zeigen sich anfĂ€nglich als rötliche, schieĂscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm. Der Hautausschlag kann zu einer groĂflĂ€chigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut fĂŒhren. ZusĂ€tzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Ulcera) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeĂ€hnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet. Das höchste Risiko fĂŒr das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen. Wenn bei Ihnen ein Stevens-Johnson-Syndrom, eine toxisch epidermale Nekrolyse oder ein Arzneimittelausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen in Zusammenhang mit der Anwendung von Cotrimoxazol
aufgetreten ist, dĂŒrfen Sie nie wieder mit Cotrimoxazol, Sulfamethoxazol oder Trimethoprim behandelt werden.
Wenn bei Ihnen ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Cotrimoxazol AL forte und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Teilen Sie ihm mit, dass Sie Cotrimoxazol AL forte einnehmen.
Bei Auftreten von HautausschlÀgen ist die Therapie mit Cotrimoxazol sofort abzusetzen!
Trimethoprim (ein Bestandteil von Cotrimoxazol AL forte) beeintrÀchtigt die Verstoffwechselung von Phenylalanin (eine AminosÀure). Cotrimoxazol AL forte kann dennoch an Patienten verabreicht werden, die unter Phenylketonurie leiden (Krankheit aufgrund eines Fehlers im Phenylalanin-Stoffwechsel), vorausgesetzt, diese Patienten ernÀhren sich streng phenylalaninarm.
Bei eingeschrĂ€nkter Nieren- und Leberfunktion, Funktionsstörungen der SchilddrĂŒse, möglichem FolsĂ€uremangel und Ă€lteren Patienten bedarf die Einnahme von Cotrimoxazol AL forte einer konsequenten Ă€rztlichen Ăberwachung.
Bei Patienten nach Nierentransplantation (Nierenverpflanzung), die den Arzneistoff Cyclosporin (Arzneistoff zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr) erhalten, besteht bei Behandlung mit Cotrimoxazol AL forte eine erhöhte schĂ€digende Wirkung auf die Nieren (NephrotoxizitĂ€t), da die verwendeten Arzneistoffe gleichgerichtet wirken. Deshalb sollte Cotrimoxazol AL forte bei nierentransplantierten Patienten mit Harnwegsinfektionen nicht als Arzneimittel der 1. Wahl eingesetzt werden.
Bei Auftreten von grippeartigen Symptomen, HalsentzĂŒndungen oder Fieber mĂŒssen sofort Blutbildkontrollen durchgefĂŒhrt werden.
Bei AIDS-Patienten ist die HĂ€ufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades) auĂergewöhnlich hoch, bedingt durch die hohen erforderlichen Arzneimengen bei der Behandlung der Pneumocystis-carinii-LungenentzĂŒndung. Bei diesen Patienten sind Bestimmungen der Blutspiegel der Wirkstoffe von Cotrimoxazol AL forte erforderlich, da trotz normaler Kreatinin-Clearance die renale Clearance dieser Wirkstoffe, bedingt durch Kristallurie (AusfĂ€llung kleinster Kristalle in den Harnwegen), stark eingeschrĂ€nkt sein kann (die Harnausscheidung dieser Stoffe kann trotz normaler Messwerte von Kreatinin beeintrĂ€chtigt sein). Es sind gelegentlich auch HypokaliĂ€mien (erniedrigter Kaliumgehalt des Blutes) oder bedrohliche HyperkaliĂ€mien (erhöhter Kaliumgehalt des Blutes) in Verbindung mit schweren HyponatriĂ€mien (erniedrigter Natriumgehalt des Blutes) aufgetreten, weshalb einige Tage nach
Beginn der Behandlung engmaschige Serum-Kalium- und Serum-Natrium- Bestimmungen durchzufĂŒhren sind.
Bei Gabe der Standarddosis kann es ebenfalls zu einer HyperkaliĂ€mie (erhöhter Kaliumgehalt im Blut) kommen, insbesondere aber im Zusammenhang mit einer eingeschrĂ€nkten Nierenfunktion. Auch HypokaliĂ€mien (erniedrigter Kaliumgehalt im Blut) wurden im Zusammenhang mit einer Cotrimoxazol- Behandlung in Standarddosis beobachtet. Auch bei mit einer Normaldosis von Cotrimoxazol AL forte behandelten Patienten und besonders bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion sollte also eine regelmĂ€Ăige Kontrolle der Serum-Kalium- und Serum-Natriumspiegel erfolgen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Cotrimoxazol AL forte und bestimmten Arzneimitteln, KaliumergĂ€nzungsmitteln und kaliumreichen Lebensmitteln kann zu einer schweren HyperkaliĂ€mie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) fĂŒhren. Symptome einer schweren HyperkaliĂ€mie können MuskelkrĂ€mpfe, Herzrhythmusstörungen, Diarrhö, Ăbelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen sein.
WĂ€hrend der Behandlung mit Cotrimoxazol AL forte ist auf eine ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr zu achten (bei Erwachsenen mindestens 1200 ml Harnausscheidung pro Tag).
Unter der Einnahme von Cotrimoxazol AL forte kann es zu Photosensibilisierung kommen (Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung). Dies ist vor allem bei starker Sonneneinwirkung und UV-Licht- Einwirkung zu beachten.
Bei Àlteren Patienten, bei Patienten mit FolsÀure-MangelzustÀnden sowie bei Verabreichung hoher Dosen von Cotrimoxazol AL forte sollte eine FolsÀuregabe erwogen werden.
Bei Schwangeren sollte ebenfalls eine ausreichende FolsÀureversorgung gewÀhrleistet sein.
Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen
Bei einer mehr als 14 Tage andauernden Gabe von Cotrimoxazol AL forte sind regelmĂ€Ăige Blutbildkontrollen (insbesondere ZĂ€hlung der BlutplĂ€ttchen) erforderlich.
Nach einer 1-monatigen Dauerbehandlung ergaben sich Hinweise auf eine Störung der Spermienbildung bei MÀnnern (Spermatogenesestörung).
Eine lĂ€ngerfristige und/oder wiederholte Einnahme von Cotrimoxazol AL forte kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol- unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen fĂŒhren. Auf Zeichen einer möglichen SekundĂ€rinfektion (Zweitinfektion) mit solchen Erregern ist zu
achten (z.B. Pilzbefall der SchleimhĂ€ute mit Rötung und weiĂlichen BelĂ€gen der SchleimhĂ€ute). SekundĂ€rinfektionen mĂŒssen entsprechend behandelt werden.
Weitere Hinweise:
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern fĂŒhren, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich (resistent) sind.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen DurchfĂ€llen und krampfartigen Bauchschmerzen wĂ€hrend oder nach der Behandlung mit Cotrimoxazol AL forte muss der Arzt befragt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) â meist verursacht durch Clostridium difficile
â verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Diese, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein.
Bei Streptokokken-Angina (MandelentzĂŒndung) ist Cotrimoxazol nicht wirksam, da die Erreger nicht beseitigt werden. Bei Syphilis (sog. harter Schanker) ist Cotrimoxazol weder in der Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen) noch nach Manifestation (Erkennbarwerden der Erkrankung) wirksam.
Pyodermie und Furunkel (eitrige EntzĂŒndungen der Haut), Abszess (abgeschlossene Eiteransammlungen) und Wundinfektion sind in den meisten FĂ€llen verursacht durch Streptokokken und Staphylokokken, gegen die Cotrimoxazol oft nicht ausreichend wirksam ist. Cotrimoxazol AL forte ist zur Behandlung derartiger Erkrankungen nicht geeignet.
Bei angeborenem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Enzym des Zuckerstoffwechsels) der Erythrozyten oder bei HĂ€moglobinanomalien (verĂ€nderter roter Blutfarbstoff) wie Hb Köln und Hb ZĂŒrich kann eine Zyanose (blaurote VerfĂ€rbung von Haut und SchleimhĂ€uten) aufgrund von Sulf- oder MethĂ€moglobinĂ€mie (VerĂ€nderung des roten Blutfarbstoffs) auftreten. Bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel kann bei empfindlichen Patienten unabhĂ€ngig von der Dosis eine HĂ€molyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) ausgelöst werden.
Kinder und Jugendliche
Kinder unter 13 Jahren dĂŒrfen Cotrimoxazol AL forte nicht einnehmen, da der Wirkstoffgehalt zu hoch ist. FĂŒr diese Altersgruppe stehen Arzneimittel mit geringerem Wirkstoffgehalt zur VerfĂŒgung.
Cotrimoxazol-haltige Arzneimittel sollen nicht angewendet werden bei Neugeborenen bis zum Alter von 5 Wochen.
Ăltere Menschen
Bei Ă€lteren Patienten ist eine besonders sorgfĂ€ltige Ă€rztliche Ăberwachung erforderlich.
Einnahme von Cotrimoxazol AL forte zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Andere Arzneimittel, die die Wirkung von Cotrimoxazol AL forte beeinflussen
- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneistoffen zur örtlichen BetÀubung (LokalanÀsthetika - Abkömmlinge der ParaaminobenzoesÀure), z.B.
Benzocain, Procain, Butacain oder Tetracain sowie des Antiarrhythmikums Procainamid (Arzneistoff gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag) ist zu vermeiden, da durch diese Arzneistoffe die Wirkung von Cotrimoxazol AL forte vermindert wird.
- Es kann weiterhin eine verminderte Wirkung von Cotrimoxazol AL forte durch bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der MagensÀure
(mineralische Antacida) und Paraldehyd (Schlafmittel) auftreten.
- Es kann eine verstĂ€rkte Wirkung von Cotrimoxazol AL forte durch Probenecid und Sulfinpyrazon (2 Arzneistoffe gegen erhöhte HarnsĂ€ure), Indometacin (Arzneistoff gegen Schmerzen, Rheuma und EntzĂŒndungen), Phenylbutazon (Arzneistoff gegen Gicht und bestimmte rheumatische Erkrankungen), Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber, EntzĂŒndungen und zur Hemmung der Blutgerinnung) auftreten.
- Eine erhöhte schÀdigende Wirkung von Cotrimoxazol AL forte kann bei Gabe von p-AminosalicylsÀure (Arzneistoff gegen Tuberkulose), Barbituraten (Schlafmittel) oder Primidon (Arzneistoff gegen KrampfanfÀlle) ebenfalls auftreten.
- Eine erhöhte Gefahr der AusfÀllung kleinster Kristalle in den Harnwegen (Kristallurie) bei Methenamin-Gabe (Arzneistoff zur Behandlung von Harnwegsinfekten) oder durch AnsÀuern des Urins, z.B. mit
Methenaminmandelat wurde beobachtet.
- AuĂerdem kann es zu BlutbildverĂ€nderungen durch gleichzeitige Gabe von Pyrimethamin (Arzneistoff z.B. gegen Malaria und Toxoplasmose) in einer Dosis von mehr als 25 mg pro Woche kommen.
- Eine Steigerung der HÀufigkeit von FolsÀure-MangelzustÀnden bei Gabe von Cotrimoxazol AL forte durch andere Mittel, die ebenfalls FolsÀure- Mangel verursachen (z.B. Methotrexat), kann ebenfalls auftreten.
Arzneimittel, die in ihrer Wirkung durch Cotrimoxazol AL forte beeinflusst werden
Bei Arzneimitteln, die ebenfalls aktiv ĂŒber die Niere ausgeschieden werden (aktive renale Sekretion) z.B. Procainamid (Antiarrhythmikum - Arzneistoff gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag) oder Amantadin (Arzneistoff gegen Viren), besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der
Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe fĂŒhren kann (die Arzneimittel behindern sich gegenseitig bei der Ausscheidung und bleiben so vermehrt im Körper).
Folgende Wechselwirkungen können auftreten:
- RĂŒckbildungsfĂ€hige Verschlechterung der Nierenfunktion durch Cyclosporin (Arzneistoff zur UnterdrĂŒckung der körpereigenen Immunabwehr [siehe unter Abschnitt 2. Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen]).
- Störung der 6-Mercaptopurin-Resorption mit EinschrÀnkung der antileukÀmischen Wirkung von 6-Mercaptopurin (Verminderung der Wirkung gegen Blutkrebs).
VerstÀrkte Wirkung von:
- bestimmten Arzneimitteln (Cumarine), die die Blutgerinnung hemmen (hypoprothrombinÀmische Wirkung von Cumarinen),
- bestimmten Arzneimitteln gegen erhöhten Blutzucker (orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe),
- Diphenylhydantoin (Phenytoin, ein Arzneistoff zur Behandlung von KrampfanfÀllen),
- Methotrexat (Arzneistoff zur Krebsbehandlung),
- kurz wirksamen, intravenös zu verabreichenden Barbituraten (Arzneimittel zur Narkose, z.B. Thiopental),
- bestimmten Arzneimitteln gegen HerzschwÀche (erhöhter Digoxinspiegel) bei Àlteren Patienten.
Die Wirksamkeit von FolsÀure bei der Behandlung einer megaloblastischen AnÀmie (bestimmte Form der Blutarmut) kann durch die gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol vermindert oder aufgehoben sein.
Durch die gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol und Rifampicin (Antibiotikum) kann es zu einer Verminderung der Rifampicin-Clearance (Verminderung des Rifampicinabbaus) mit Erhöhung der Rifampicin-Serumkonzentration kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol) mit Spironolacton kann zu einer klinisch relevanten HyperkaliĂ€mie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) fĂŒhren.
Hinweis:
In seltenen FĂ€llen kann unter der Behandlung mit Cotrimoxazol die Sicherheit der empfĂ€ngnisverhĂŒtenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva (âPilleâ) in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusĂ€tzlich nichthormonelle empfĂ€ngnisverhĂŒtende MaĂnahmen anzuwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Cotrimoxazol AL forte sollte wÀhrend der Schwangerschaft nur nach einer eingehenden Nutzen-Risiko-AbwÀgung eingesetzt werden. Obwohl bisherige Erfahrungen keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen ergeben haben, könnte wegen der Wirkung auf den FolsÀurestoffwechsel ein solches Risiko vorhanden sein. Bei Schwangeren sollte eine ausreichende FolsÀureversorgung gewÀhrleistet sein.
FĂŒr vor der Geburt exponierte Neugeborene (besonders fĂŒr FrĂŒhgeborene) besteht ein besonderes Risiko einer HyperbilirubinĂ€mie (erhöhter Gehalt von Gallenfarbstoff im Blut).
Stillzeit
Die in der Muttermilch festgestellten Mengen an Wirkstoff sind gering und bedeuten in der Regel keine GefĂ€hrdung fĂŒr den SĂ€ugling. Jedoch sollten Neugeborene und ebenso SĂ€uglinge, die unter einem Mangel an Glucose-6- Phosphat-Dehydrogenase (Enzym des Zuckerstoffwechsels) leiden, vorsichtshalber nicht gestillt werden.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Sehr selten kommt es bei Behandlung mit Cotrimoxazol zu vorĂŒbergehender Kurzsichtigkeit (Myopie) oder akuter Psychose (seelisch-geistige Erkrankung). Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Cotrimoxazol AL forte
Dieses Arzneimittel enthĂ€lt weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist nahezu ânatriumfreiâ.