Bei Einnahme von Cotrim-Sandoz 480 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Cotrim-Sandoz 480 mg?
- Die gleichzeitige Anwendung von Arzneistoffen zur örtlichen BetĂ€ubung (LokalanĂ€sthetika - Abkömmlinge der ParaaminobenzoesĂ€ure), z. B. Benzocain, Procain, Butacain oder Tetracain sowie des Antiarrhythmikums Procainamid (Arzneimittel gegen unregelmĂ€Ăigen Herzschlag) ist zu vermeiden, da durch diese Arzneistoffe die Wirkung von Cotrim-Sandoz 480 mg vermindert wird.
- Es kann weiterhin eine verminderte Wirkung von Cotrim-Sandoz 480 mg durch bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der MagensÀure (mineralische Antacida) und Paraldehyd (Schlafmittel) auftreten.
- Es kann eine verstĂ€rkte Wirkung von Cotrim-Sandoz 480 mg durch Probenecid und Sulfinpyrazon (zwei Arzneistoffe gegen erhöhte HarnsĂ€ure), Indometacin (Arzneistoff gegen Schmerzen, Rheuma und EntzĂŒndungen), Phenylbutazon (Arzneistoff gegen Gicht und bestimmte rheumatische Erkrankungen), Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber, EntzĂŒndungen und zur Hemmung der Blutgerinnung) und
- eine erhöhte schÀdigende Wirkung von Cotrim-Sandoz 480 mg bei Gabe von p-AminosalicylsÀure (Arzneistoff gegen Tuberkulose), Barbituraten (Schlafmittel) oder Primidon (Arzneistoff gegen KrampfanfÀlle) auftreten.
- Eine erhöhte Gefahr der AusfÀllung kleinster Kristalle in den Harnwegen (Kristallurie) bei Methenamin-Gabe (Arzneistoff zur Behandlung von Harnwegsinfekten) oder durch AnsÀuern des Urins, z. B. mit Methenaminmandelat wurde beobachtet.
- AuĂerdem kann es zu BlutbildverĂ€nderungen durch gleichzeitige Gabe von Pyrimethamin (Arzneistoff z. B. gegen Malaria und Toxoplasmose) in einer Dosis von mehr als 25 mg pro Woche kommen.
- Eine Steigerung der HÀufigkeit von FolsÀuremangelzustÀnden bei Gabe von Cotrim-Sandoz 480 mg durch andere Mittel, die ebenfalls FolsÀuremangel verursachen (z. B. Methotrexat) kann ebenfalls auftreten.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Cotrim-Sandoz 480 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr hÀufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
HĂ€ufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Zentrales Nervensystem
Sehr selten
aseptische Meningitis (nicht durch Krankheitserreger bedingte HirnhautentzĂŒndung) und Kopfschmerz
akute Psychosen (seelisch-geistige Erkrankungen), Halluzinationen (SinnestÀuschungen) und Vertigo (Schwindel).
Peripheres Nervensystem und Bewegungsapparat
Sehr selten
periphere Neuritiden (NervenentzĂŒndungen) sowie Neuropathien und ParĂ€sthesien (nichtentzĂŒndliche Nervenerkrankung und Missempfindungen wie z. B. Kribbeln oder taubes GefĂŒhl in HĂ€nden oder Beinen)
Ataxie (Störung im geordneten Bewegungsablauf), Dysdiadochokinese (verminderte FĂ€higkeit zu schnellen gegenlĂ€ufigen Bewegungen) Konvulsion (SchĂŒttelkrampf), Myalgie (Muskelschmerz) und Arthralgie (Gelenkschmerz).
Sinnesorgane
Auge
Sehr selten
vorĂŒbergehende Kurzsichtigkeit (Myopie) und Uveitis (EntzĂŒndung der Aderhaut).
Ohr
Gelegentlich
Tinnitus (Ohrensausen).
Mundhöhle und Magen-Darm-Trakt
HĂ€ufig
EntzĂŒndung von Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut sowie ungewöhnlicher Geschmack
Beschwerden von Seiten des Magens und des Darms mit Schmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Ăbelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Selten
ernstzunehmende schwere SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (pseudomembranöse Enterokolitis) - meist verursacht durch Clostridium difficile (siehe auch unter Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cotrim-Sandoz 480 mg ist erforderlich?).
Leber und BauchspeicheldrĂŒse
Gelegentlich
cholestatische Hepatose (Lebererkrankung mit Gallestau).
Sehr selten
fokale oder diffuse Lebernekrose (Zerfall von Lebergewebe), Syndrom mit Schwund der GallengĂ€nge und Anstieg bestimmter chemischer Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Transaminasen, Bilirubin) und akute Pankreatitis (EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse).
Stoffwechsel und Blutmineralstoffe (Elektrolyte)
Gelegentlich
HypokaliÀmie (Verminderung des Blutkaliumgehalts) oder HyperkaliÀmie (Erhöhung des Blutkaliumgehalts) in Verbindung mit einer HyponatriÀmie (Erniedrigung des Blutnatriumgehalts) (siehe auch unter Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Cotrim-Sandoz 480 mg ist erforderlich?).
Sehr selten
metabolische Azidose (ĂbersĂ€uerung des Blutes) und HypoglykĂ€mie (verminderter Blutzucker)
Niere und ableitende Harnwege
Sehr selten
Kristallurie (AusfĂ€llung kleinster Kristalle in den Harnwegen, insbesondere bei unterernĂ€hrten Patienten), akute interstitielle Nephritis (EntzĂŒndung der Nieren) und akutes Nierenversagen sowie Anstieg bestimmter Blutwerte (klinisch-chemische Laborparameter: Kreatinin, Harnstoff).
Lunge
Sehr selten
Ăberempfindlichkeitsreaktionen an der Lunge: Lungeninfiltrate (Ansammlung von EntzĂŒndungszellen im Lungengewebe), bestimmte Formen von LungenentzĂŒndung (interstitielle und eosinophile Pneumonie) und respiratorische Insuffizienz (Atemnot). HĂ€ufiger treten diese Reaktionen bei AIDS-Patienten auf.
Herz und Kreislauf
Sehr selten
Myokarditis (HerzmuskelentzĂŒndung).
Blut und Blutbildung
Sehr selten
BlutbildverĂ€nderungen mit Verminderung der BlutplĂ€ttchen (Thrombozytopenie) und der weiĂen Blutkörperchen (Leukozytopenie), Blutarmut durch gestörte Blutbildung (aplastische AnĂ€mie) und Blutarmut z. B. durch Mangel an FolsĂ€ure oder Vitamin B 12 (megaloblastische AnĂ€mie)
Agranulozytose (starke Verminderung bestimmter weiĂer Blutkörperchen) und akute hĂ€molytische AnĂ€mie (Blutarmut durch Auflösung von roten Blutkörperchen).
Weitere Nebenwirkungen
Sehr selten
vermehrtes Auftreten von Pilzerkrankungen durch Candida
QT-Zeit-VerlÀngerung (EKG-VerÀnderung) und Torsade de pointes (Störung der Herzschlagfolge).
Ăberempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktionen)
Haut und Schleimhaut
HĂ€ufig
Ăberempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades wie Hautausschlag (z. B. mit Quaddeln, Rötung, Flecken, Knötchen oder kleinfleckig wie bei Masern), Purpura (kleinfleckige Haut- und Schleimhautblutungen), Photodermatose (Hauterkrankung durch Lichteinwirkung) und Erythema nodosum (Erkrankung mit Bildung von roten Hautknötchen).
Selten
schwerwiegende Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom und exfoliative Dermatitis (u. U. lebensbedrohliche Erkrankungen teilweise mit Hautablösung und eventuell Blasenbildung an Haut und SchleimhĂ€uten).
HĂ€ufiger treten diese Ăberempfindlichkeitsreaktionen der Haut (unterschiedlichen Schweregrades) bei Patienten mit einer HIV-Infektion auf.
Sehr selten
EntzĂŒndungen kleinerer Arterien und Venen in der Unterhaut (Periarteriitis nodosa, Schoenlein-Henoch-Syndrom), systemischer Lupus erythematodes (Erkrankung des körpereigenen Abwehrsystems mit EntzĂŒndung verschiedenster Organe), Angioödem (Hautschwellungen) und petechiale (punktförmige) Hautblutungen.
Schwere akute Ăberempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten
schwere akute Ăberempfindlichkeitserscheinungen mit anaphylaktischem Schock (plötzlicher, schwerer Krankheitszustand mit Blutdruckabfall und Gefahr eines Herz- und Atemstillstands), die entsprechende NotfallmaĂnahmen erfordern (siehe auch Abschnitt ?GegenmaĂnahmen bei Nebenwirkungen?).
Weitere Ăberempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten
Arzneimittelfieber oder eine Pseudosepsis (Krankheitsbild einer scheinbaren Blutvergiftung).
Allgemeine Hinweise zu Ăberempfindlichkeitsreaktionen
Ernste und lebensbedrohende Nebenwirkungen treten hĂ€ufiger bei Ă€lteren (ĂŒber 60 Jahre alten) Patienten auf. In Zusammenhang mit Nebenwirkungen des blutbildenden Systems und Nebenwirkungen an der Haut sind TodesfĂ€lle berichtet worden.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂŒhrt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche GegenmaĂnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Bei Auftreten von Kopfschmerzen, Ăbelkeit, Erbrechen, Interesselosigkeit, Reaktionslosigkeit, VerwirrtheitszustĂ€nden, Schwindel, SchĂŒttelfrost, Fieber, anhaltenden DurchfĂ€llen und HautausschlĂ€gen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen FĂ€llen an den nĂ€chst erreichbaren Arzt!
Folgende sehr seltene Nebenwirkungen (nÀhere ErlÀuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter UmstÀnden akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
SchleimhautentzĂŒndung des Darmes (Pseudomembranöse Enterokolitis)
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Cotrim-Sandoz 480 mg in AbhĂ€ngigkeit von der Indikation (Grund der Arzneimittelanwendung) erwĂ€gen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika / Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dĂŒrfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Ăberempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)
Hier muss die Behandlung mit Cotrim-Sandoz 480 mg sofort abgebrochen werden und die entsprechenden NotfallmaĂnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) mĂŒssen eingeleitet werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.