LAFLUOR darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Fluorouracil oder einem der sonstigen Bestandteile von LAFLUOR sind,
wenn Sie unter einer Windpocken- bzw. Gürtelrosentherapie (herpes zoster) stehen. Sie dürfen LAFLUOR nicht im Rahmen einer Krebs-Chemotherapie einnehmen bzw. anwenden, wenn Sie jetzt oder in den letzten 4 Wochen eine Therapie mit Brivudin, Sorivudin oder ähnlichen Substanzgruppen im Rahmen einer Herpes zoster – Therapie erhalten haben.
5-FU zusammen mit Brivudin, Sorivudin und deren Abkömmlingen verstärkt die Nebenwirkungen von LAFLUOR möglicherweise erheblich.
Diese Wechselwirkung kann tödlich verlaufen.
Daher dürfen Sie diese Arzneimittel nicht zusammen mit einer 5-Fluorouracil-Chemotherapie anwenden. Frühestens 4 Wochen nach Abschluss der Herpes-zoster-Therapie mit Brivudin, Sorivudin oder Analoga können Sie eine Chemotherapie mit 5-FU beginnen.
Wenn Sie wegen einer Herpes zoster – Infektion behandelt werden oder vor kurzem behandelt worden sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt über die eingenommenen Arzneimittel.
wenn Sie an einer Verminderung der Knochenmarksfunktion leiden,
bei schweren Blutbildveränderungen,
bei schweren Leberfunktionsstörungen,
akuten Infektionen,
wenn Ihr Allgemeinzustand schlecht ist.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von LAFLUOR ist in folgenden Situationen erforderlich
Wenn Sie unter einem bestimmten Enzymmangel (Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel) leiden, da übliche Fluorouracil-Dosen verstärkte Nebenwirkungen verursachen können. Treten unter der Behandlung mit Fluorouracil schwere Nebenwirkungen auf, sollte Ihr Arzt die Enzymaktivität kontrollieren. Patienten mit DPD-Mangel sollten nicht mit Fluorouracil behandelt werden.
Wenn Sie Phenytoin gegen epileptische Anfälle einnehmen. Die gleichzeitige Einnahme von Phenytoin mit LAFLUOR kann zu erhöhten Blutspiegeln von Phenytoin führen. Daher sollten Sie regelmäßig auf einen erhöhten Phenytoin-Blutspiegel untersucht werden.
Während der Behandlung mit LAFLUOR sollten Sie sich nicht impfen lassen.
Während der Behandlung mit LAFLUOR sollten Sie nicht mit Personen Kontakt haben, die kürzlich gegen Kinderlähmung (Polio, Schluckimpfung) geimpft wurden.
Haut- und Schleimhautkontakte sollten vermieden werden.
Beim Auftreten folgender Nebenwirkungen sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren:
Mundschleimhautentzündungen, Entzündungen der Speiseröhre oder des Rachens, Durchfall, Blutungen jeglicher Lokalisation, unstillbares Erbrechen sowie beim Auftreten anderer schwerer Nebenwirkungen (z. B. Störungen am Nervensystem, Herzbeschwerden).
Kinder:
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Fluorouracil bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Bei Anwendung von LAFLUOR mit anderen Arzneimitteln:
Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie bestimmte antivirale (gegen Viren gerichtete) Arzneimittel (Sorivudin und Brivudin oder deren Abkömmlinge oder Mittel gegen epileptische Anfälle (Phenytoin) einnehmen.
Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit LAFLUOR beeinflusst werden.
Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko:
- Andere Medikamente mit einem tumorhemmenden oder tumorvernichtenden Effekt.
- Calciumfolinat: Schwerwiegende, z. T. lebensbedrohliche Durchfälle.
- Cimetidin (Mittel gegen Magenübersäuerung), Metronidazol (Pilzmittel), Interferone (Mittel gegen bestimmte Autoimmunerkrankungen): Verstärkung der Nebenwirkungen.
- Harntreibende Mittel (Thiazidtyp): Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozyten). Lassen Sie Ihr Blutbild kontrollieren.
- Warfarin (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung): Abfall des Quickwertes. Lassen Sie Ihre Blutgerinnungswerte überprüfen.
- Levamisol (wird unterstützend bei der Therapie mit Fluorouracil eingesetzt): Häufig leberschädigende Wirkung. Lassen Sie Ihre Blutwerte überprüfen.
- Cyclophosphamid, Methotrexat, Tamoxifen (Mittel, die in der Krebstherapie eingesetzt werden): Erhöhtes Risiko der Bildung von Blutpfropfen und Verstopfung der Blutbahnen (Thromboembolie).
- Vinorelbin (Mittel das in der Krebsbehandlung eingesetzt wird) in Kombination mit Fluorouracil / Folinsäure: Schwere, lebensbedrohliche Schleimhautentzündungen können auftreten.
- Phenytoin (Arzneimittel gegen epileptische Anfälle): Erhöhte Phenytoin-Plasmaspiegel.
Fluorouracil kann die hautschädigende Wirkung einer Strahlentherapie verstärken.
Die Nachweismethoden für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn können erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor Beginn der Behandlung, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstärkt oder abgeschwächt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dürfen nicht mit LAFLUOR behandelt werden, wenn Sie schwanger sind oder bei sich eine Schwangerschaft vermuten. Während der Behandlung sollten Sie auf sicheren Empfängnisschutz achten.
LAFLUOR kann Ihr Erbgut schädigen. Männer, die mit LAFLUOR behandelt werden, sollten während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zeugen. Vor Therapiebeginn sollten Sie sich wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit LAFLUOR über eine Konservierung der Samenflüssigkeit beraten lassen. LAFLUOR kann erbgutschädigend wirken, daher wird auch bei Kinderwunsch nach einer Therapie mit LAFLUOR eine genetische Beratung empfohlen.
Sollten Sie während der Behandlung mit LAFLUOR schwanger werden, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt, und nutzen Sie die Möglichkeit einer genetischen Beratung.
Wegen des möglichen Risikos schwerwiegender unerwünschter Wirkungen bei Säuglingen, darf während der Behandlung nicht gestillt werden.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Kraftfahrzeuges setzen, weil es bei der Behandlung mit LAFLUOR zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen kann und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von LAFLUOR:
1 ml Injektionslösung enthält 0,34 – 0,36 mmol (7,9 – 8,2 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von Fluorouracil
Wegen der potenziell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften.
Die Infusionslösung darf nur von fachkundigem Personal unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden. Die Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) wird empfohlen. Es muss entsprechende Schutzkleidung wie Schutzhandschuhe getragen werden.
Beim Umgang mit Fluorouracil ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden.
Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, damit ein versehentlicher Kontakt des Arzneimittels mit den Augen vermieden wird. Im Falle eines Kontaktes mit den Augen, sind diese mit sehr viel Wasser und/oder 0,9%iger Natriumchloridlösung auszuspülen.
Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Fluorouracil auszuschließen.
Haltbarkeit und Lagerungsbedingungen
Die ungeöffnete Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Zwischen + 15 °C und + 25 °C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Haltbarkeit nach Anbruch
LAFLUOR ist frei von Konservierungsstoffen. Bei Entnahme von Teilmengen aus der Durchstechflasche ist der verbleibende Rest zu verwerfen.
Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung
Die chemische und physikalische Stabilität nach Zumischung von 0,9%iger Kochsalz- oder 5%iger Glukoselösung wurde bei Lagerung bei 25 °C (Raumtemperatur) für 24 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Inkompatibilitäten
LAFLUOR soll nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Infusion gemischt werden, es sei denn, die Kompatibilität wurde zufriedenstellend nachgewiesen.
Die Injektionslösung darf mit Ausnahme von EUROFOLIC-Lösungen (Wirkstoff
Calciumfolinat) nur mit isotonischer Kochsalzlösung oder mit 5%iger Glukoselösung verdünnt werden.
Bei der intravenösen Anwendung von Fluorouracil in Kombination mit Folinsäure zur Behandlung des fortgeschrittenen kolorektalen Karzinoms ist folgendes zu beachten:
Die chemische und physikalische Stabilität einer Mischung von Fluorouracil mit EUROFOLIC 10 mg / ml Injektionslösung in Polyisopren-Infusionsbeuteln wurde über 2 Tage bei 32 °C unter Ausschluss von Tageslicht nachgewiesen.
Eine Mischung von 100 ml Fluorouracil 50 mg / ml Injektionslösung und 100 ml EUROFOLIC 10 mg / ml Injektionslösung (Wirkstoff: Calciumfolinat) resultierend in den folgenden Konzentrationen wurde getestet:
Konzentration (mg / ml) in der fertigen Mischung |
Fluorouracil | Folinsäure |
25,0 | 5,0 |
Untersuchungen zu anderen Präparatekombinationen liegen nicht vor.
LAFLUOR und EUROFOLIC können unter Berücksichtigung dieser Bedingungen in der gleichen i.v.-Infusion gemischt werden und gleichzeitig dem Patienten intravenös verabreicht werden.
Über Inkompatibilitäten von Fluorouracil mit folgenden Substanzen wurde berichtet:
Cisplatin, Cytarabin, Diazepam, Doxorubicin, Droperidol, Filgrastim, Galliumnitrat, Methotrexat, Metoclopramid, Morphin, Ondansetron, Vinorelbin, parenterale Ernährungslösungen.
Entsorgung
Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial wie z. B. Spritzen, Kanülen, die zur Rekonstitution und/oder Verdünnung von LAFLUOR verwendet wurden, sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.