Fluorouracil HEXAL 50 mg/ml

Abbildung Fluorouracil HEXAL 50 mg/ml
Wirkstoff(e) Fluorouracil
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Hexal Aktiengesellschaft
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 03.08.2011
ATC Code L01BC02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Antimetaboliten

Zulassungsinhaber

Hexal Aktiengesellschaft

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Ribofluor 50mg/ml Injektionslösung Fluorouracil HIKMA Farmaceutica (Portugal)
Efudix Fluorouracil MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Fluorouracil Temmler 50 mg/ml Injektionslösung Fluorouracil Aenova IP GmbH
Flucil 50 mg / ml Fluorouracil Bhardwaj Pharma GmbH
Actikerall-Almirall 5mg/g + 100mg/g Lösung zur Anwendung auf der Haut Fluorouracil SalicylsÀure Almirall Hermal GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Fluorouracil HEXAL (5-F oder Fluorouracil) ist ein Antitumormittel (Zytostatikum) aus der Gruppe der Antimetaboliten (Pyrimidinanaloga).

Fluorouracil HEXAL wird zur Behandlung folgender Malignome (bösartiger Geschwulste) angewendet:

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Fluorouracil HEXAL darf nicht angewendet werden

  • wenn Sie allergisch gegen Fluorouracil oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • wenn Sie an einer Hemmung der Blutbildung im Knochenmark (Knochenmarkdepression), z. B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/oder Strahlentherapie, leiden
  • wenn bei Ihnen schwere BlutbildverĂ€nderungen aufgetreten sind
  • wenn Sie an schweren Leberfunktionsstörungen leiden
  • bei akuten, schweren Infektionen (z. B. GĂŒrtelrose [Herpes zoster], Windpocken)
  • bei Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel
  • wenn Sie wissen, dass das Enzym Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) bei Ihnen nicht aktiv ist
  • wenn Sie unter einer Windpocken- bzw. GĂŒrtelrosentherapie (Herpes zoster) stehen. Sie dĂŒrfen Fluorouracil HEXAL nicht im Rahmen einer Krebs-Chemotherapie anwenden,
    wenn Sie jetzt oder in den letzten 4 Wochen eine Therapie mit Brivudin im Rahmen einer Herpes-zoster-Therapie erhalten haben (siehe roter Kasten und Abschnitt „Anwendung von Fluorouracil HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
  • Sie dĂŒrfen Brivudin NICHT gleichzeitig mit einer Behandlung mit 5-FU einnehmen (auch nicht wĂ€hrend der Ruhezeiten zwischen den Behandlungsterminen, wenn Sie keine Infusionen mit 5-FU erhalten).
  • Wenn Sie Brivudin eingenommen haben, mĂŒssen Sie nach Beendigung der Brivudin-
    Behandlung mindestens 4 Wochen warten, bevor Sie mit der Anwendung von 5-FU beginnen können. Siehe auch Abschnitt „Fluorouracil HEXAL darf nicht angewendet werden“.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Fluorouracil HEXAL bei Ihnen angewendet wird.

Die Behandlung mit Fluorouracil sollte nur durch Ärzte, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Fluorouracil HEXAL bei Ihnen angewendet wird,

  • wenn Sie wissen, dass bei Ihnen ein teilweiser Mangel der AktivitĂ€t des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) vorliegt
  • wenn Sie Herzbeschwerden haben. Informieren Sie Ihren Arzt, falls bei Ihnen wĂ€hrend der Behandlung Schmerzen im Brustkorb auftreten.

DPD-Mangel: DPD-Mangel ist eine seltene angeborene Erkrankung, die normalerweise nicht mit gesundheitlichen Problemen verbunden ist, außer man nimmt bestimmte Arzneimittel ein. Wenn Sie einen nicht bekannten DPD-Mangel haben und 5-Fluorouracil anwenden, besteht

ein erhöhtes Risiko, dass bei Ihnen plötzlich und frĂŒhzeitig schwere Formen der

Nebenwirkungen, die im Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ gelistet sind, auftreten. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, wenn Sie Bedenken bezĂŒglich

irgendwelcher dieser Nebenwirkungen haben oder wenn Sie zusĂ€tzliche Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind (siehe Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen oder Symptome bei sich beobachten: neu auftretende Verwirrtheit, Desorientierung oder anderweitig verĂ€nderter Geisteszustand, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen, Sehstörungen. Diese könnten Anzeichen einer Enzephalopathie sein, die unbehandelt zum Koma und Tod fĂŒhren kann.

Bei Patienten mit Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)-Mangel verursachen ĂŒbliche Fluorouracil-Dosen verstĂ€rkte, zum Teil lebensbedrohliche unerwĂŒnschte Wirkungen. Treten unter der Behandlung mit Fluorouracil schwere unerwĂŒnschte Wirkungen auf, kann eine Kontrolle der DPD-AktivitĂ€t angezeigt sein.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fluorouracil HEXAL ist erforderlich,

wenn Sie Phenytoin gegen epileptische AnfĂ€lle einnehmen. Die gleichzeitige Einnahme von Phenytoin mit Fluorouracil HEXAL (Fluorouracil) kann zu erhöhten Konzentrationen von Phenytoin im Blut fĂŒhren. Daher sollten Sie regelmĂ€ĂŸig wegen einer erhöhten Phenytoin-Konzentration im Blut untersucht werden.

Fluorouracil HEXAL kann kardiotoxische (herzschÀdigende) Wirkungen haben. Bei Patienten, die in Ihrer Krankengeschichte Herzprobleme aufweisen oder in vorangegangenen Behandlungszyklen Schmerzen in der Brust hatten, ist daher besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fluorouracil HEXAL erforderlich. Informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn bei Ihnen Brustschmerzen oder

andere das Herz betreffende Nebenwirkungen auftreten (siehe auch unter Abschnitt 4.

„Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Im zeitlichen Zusammenhang mit einer Fluorouracil-Therapie sollten aktive Impfungen nicht durchgefĂŒhrt werden. Der Kontakt des Patienten mit Polioimpflingen sollte vermieden werden.

Vor Therapiebeginn und wÀhrend der Therapie mit Fluorouracil werden die folgenden Verlaufsuntersuchungen empfohlen (HÀufigkeit dieser Untersuchungen in AbhÀngigkeit von Allgemeinzustand, Dosis und Begleitmedikation):

  • tĂ€gliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf SchleimhautverĂ€nderungen
  • vor jeder Fluorouracil-Gabe: Blutbild einschließlich Differenzialblutbild und Thrombozyten
  • Nierenwerte
  • Leberwerte

Bei Patienten, die mit oralen Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien) behandelt werden und zusÀtzlich Fluorouracil erhalten, ist der Quick-Wert engmaschig zu kontrollieren.

Falls bei Ihnen SchleimhautentzĂŒndungen des Mundes, Rachens oder Verdauungstraktes, Durchfall oder Blutungen (insbesondere aus dem Magen-Darm-Bereich) auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren behandelnden Arzt.

SchĂ€digungen der Darmwand erfordern eine dem Schweregrad entsprechende symptomatische Behandlung, z. B. FlĂŒssigkeitsersatz. Leichter Durchfall kann auf Arzneimittel gegen Durchfall (Antidiarrhoika) ansprechen. Bei mĂ€ĂŸigem bis schwerem Durchfall reichen sie jedoch nicht aus.

Es muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und/oder Blutungsepisode rasch und wirksam behandelt werden kann.

Zwischen der Behandlung mit Brivudin (Medikament zur Behandlung des Herpes zoster) oder Analoga und dem Beginn einer Therapie mit Fluorouracil muss ein zeitlicher Abstand von mindestens 4 Wochen eingehalten werden. Als eine zusĂ€tzliche Vorsichtsmaßnahme sollte bei Patienten, die vor kurzem mit Brivudin behandelt wurden, die AktivitĂ€t des Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase ermittelt werden, bevor mit der Fluorouracil-Behandlung begonnen wird.

Kinder

Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Fluorouracil bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Anwendung von Fluorouracil HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies ist besonders wichtig, denn bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann die Wirkung der einzelnen Arzneimittel verstĂ€rkt oder abgeschwĂ€cht werden.

Spezieller Warnhinweis fĂŒr Patienten, die mit Brivudin behandelt werden (siehe auch oben stehenden roten Kasten):

Brivudin darf nicht bei Patienten angewendet werden, die derzeit Fluorouracil HEXAL erhalten oder innerhalb von 4 Wochen erhalten sollen. Die schÀdigenden Wirkungen von Fluorouracil können erheblich verstÀrkt werden und möglicherweise tödlich sein.

Wenn Sie Fluorouracil HEXAL und Brivudin versehentlich angewendet haben:

  • nehmen Sie beide Arzneimittel nicht mehr ein
  • informieren Sie sofort einen Arzt
  • begeben Sie sich zur sofortigen Behandlung in ein Krankenhaus (schĂŒtzen Sie sich vor systemischen Infektionen und Dehydrierung).

Zu den Symptomen und Anzeichen einer Vergiftung aufgrund der oben genannten Wechselwirkungen gehören:

Übelkeit, Durchfall, EntzĂŒndung des Mundes und/oder der Mundschleimhaut; MĂŒdigkeit, erhöhte AnfĂ€lligkeit fĂŒr Infektionen, Abgeschlagenheit (verringerte Anzahl weißer Blutkörperchen und verminderte Funktion des Knochenmarks); flacher roter Hautausschlag am ganzen Körper, bei BerĂŒhrung schmerzhaft werdend, gefolgt von großen Blasen, die zu ausgedehnten, sich schĂ€lenden Hautarealen fĂŒhren (toxische epidermale Nekrolyse, siehe auch Abschnitt 4).

Sie mĂŒssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie Mittel gegen epileptische AnfĂ€lle (Phenytoin) einnehmen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin und Fluorouracil wurde ĂŒber erhöhte Phenytoin- Konzentration im Blut mit verstĂ€rkter ToxizitĂ€t von Phenytoin berichtet.

Alle Behandlungsmaßnahmen, die den Allgemeinzustand des Patienten verschlechtern oder die Knochenmarkfunktionen beeintrĂ€chtigen, können die unerwĂŒnschten Wirkungen von Fluorouracil erhöhen.

Fluorouracil kann an der Haut die unerwĂŒnschten Wirkungen von Strahlentherapien verstĂ€rken.

FolinsĂ€ure verstĂ€rkt die Wirkung von Fluorouracil. Als klinische Folge dieser Wechselwirkung können verstĂ€rkte gastrointestinale ToxizitĂ€ten (unerwĂŒnschte Wirkungen im Magen-Darm- Bereich) mit schwerwiegenden, z. T. tödlich verlaufenden DurchfĂ€llen auftreten. Eine HĂ€ufung derartiger TodesfĂ€lle wurde bei der Anwendung von wöchentlich 1-mal einem i.v.- Bolus von 600 mg/mÂČ KörperoberflĂ€che Fluorouracil in Kombination mit FolinsĂ€ure berichtet. Werden Fluorouracil und FolinsĂ€ure in der Kombination angewendet, muss daher die Dosierung von Fluorouracil reduziert werden. Genaue Einzelheiten sind den jeweiligen Therapieprotokollen zu entnehmen.

Cimetidin kann, ebenso wie Interferone und Metronidazol, den Plasmaspiegel von Fluorouracil erhöhen. Dies kann die toxische Wirkung von Fluorouracil verstÀrken. Die gleichzeitige Gabe von Fluorouracil mit einer dieser Substanzen sollte vermieden werden.

EntwÀsserungsmittel vom Thiazid-Typ können bei gleichzeitiger Gabe mit Antitumormitteln (Cyclophosphamid, Methotrexat und Fluorouracil) deren toxische Wirkungen auf das Knochenmark verstÀrken.

In EinzelfÀllen wurde bei Patienten, die zur Herabsetzung der Blutgerinnung mit Warfarin behandelt wurden, ein Abfall des Quick-Werts beobachtet, wenn sie zusÀtzlich Fluorouracil (allein oder in Kombination mit Levamisol) erhielten.

Unter gleichzeitiger Behandlung mit Fluorouracil und Levamisol werden hĂ€ufig hepatotoxische Wirkungen (leberschĂ€digende Wirkungen) beobachtet. Diese Ă€ußern sich meist in einem Anstieg der entsprechenden Blutwerte (alkalische Phosphatase, Transaminasen oder Bilirubin).

Bei Patientinnen mit Brustkrebs, die eine Kombinationsbehandlung mit Cyclophosphamid, Methotrexat, Fluorouracil und Tamoxifen erhielten, zeigte sich ein erhöhtes Risiko fĂŒr das Auftreten von Blutgerinnseln (thromboembolische Ereignisse).

Bei gleichzeitiger Gabe von Vinorelbin und Fluorouracil/FolinsĂ€ure kann es zu schweren Mukositiden (SchleimhautentzĂŒndungen) mit Todesfolge kommen.

Unter der Behandlung mit Fluorouracil können bestimmte Laboruntersuchungen (Nachweismethoden fĂŒr Bilirubin und fĂŒr 5-HydroxyindolessigsĂ€ure im Harn) erhöhte oder falsch positive Werte ergeben.

Antitumormittel können die Antikörperbildung nach einer Grippeimpfung (Influenzaimpfung) mindern.

Antitumormittel können das Risiko einer Infektion nach Impfung mit einem Lebendimpfstoff erhöhen.

Fluorouracil darf nicht mit Calciumfolinat in der gleichen i.v.-Injektion oder i.v.-Infusion gemischt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Fluorouracil, der Wirkstoff von Fluorouracil HEXAL, darf wĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da Hinweise auf ein erbgutschĂ€digendes Risiko beim Menschen vorliegen. Weiblichen Patienten im gebĂ€rfĂ€higen Alter wird empfohlen, wĂ€hrend der Chemotherapie und bis zu 6 Monate danach nicht schwanger zu werden. Tritt wĂ€hrend der Behandlung eine Schwangerschaft ein, oder ist die Behandlung einer schwangeren Patientin unbedingt erforderlich, sollte eine medizinische Beratung ĂŒber das mit der Behandlung verbundene Risiko von schĂ€digenden Wirkungen fĂŒr das Kind erfolgen.

Stillzeit

WĂ€hrend der Behandlung darf nicht gestillt werden.

FortpflanzungsfÀhigkeit

Fluorouracil HEXAL kann erbgutschĂ€digend wirken. MĂ€nnlichen Patienten wird daher geraten, wĂ€hrend der Behandlung sowie anschließend ĂŒber einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Therapie ĂŒber eine Haltbarmachung der Spermien (Spermakonservierung) beraten zu lassen.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei der Behandlung mit Fluorouracil HEXAL kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit indirekt zu einer BeeintrĂ€chtigung der FahrtĂŒchtigkeit oder der FĂ€higkeit zur Bedienung von Maschinen.

Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!

Fluorouracil HEXAL enthÀlt Natrium

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt 39,5-41 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche mit 5 ml Injektionslösung, 79-82 mg Natrium pro Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung, 158-164 mg Natrium pro Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung und 790-820 mg Natrium pro Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung. Dies entspricht 2 %, 4 %, 8 % und ca. 40 % der fĂŒr einen Erwachsenen

empfohlenen maximalen tĂ€glichen Natriumaufnahme mit der Nahrung. Wenn Sie eine kochsalzarme DiĂ€t einhalten mĂŒssen, sollten Sie dies berĂŒcksichtigen.

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Wie wird es angewendet?

Die Behandlung mit Fluorouracil sollte nur von Ärzten, die in der Tumortherapie erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen. Da Fluorouracil in den etablierten Therapieprotokollen im Bereich der maximal tolerablen Dosen eingesetzt wird, ist besonders aufmerksam auf das Auftreten von Nebenwirkungen (insbesondere Diarrhöen und Myelosuppression) zu achten und in diesen FĂ€llen die Dosis von Fluorouracil entsprechend zu modifizieren.

Fortgeschrittener oder metastasierter Dickdarmkrebs

Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.

Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten ĂŒber die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor.

Zweimonatiges Therapieprotokoll

Alle 2 Wochen wird an 2 aufeinanderfolgenden Tagen (Tage 1 und 2 des Zyklus) im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 200 mg/mÂČ KörperoberflĂ€che (KOF) FolinsĂ€ure ĂŒber 2 Stunden Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/mÂČ KOF mit nachfolgender Infusion von 600 mg/mÂČ KOF Fluorouracil ĂŒber 22 Stunden verabreicht.

Wöchentliches Therapieprotokoll

Einmal wöchentlich wird im Anschluss an eine intravenöse Infusion von 500 mg/mÂČ KOF FolinsĂ€ure ĂŒber 2 Stunden Fluorouracil 500 mg/mÂČ KOF als i.v.-Bolusinjektion 1 Stunde nach Beginn der FolinsĂ€ure-Infusion verabreicht. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.

Monatliche Therapieprotokolle

An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von FolinsĂ€ure (20 mg/mÂČ KOF) Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/mÂČ KOF als i.v.-Bolusinjektion verabreicht; Wiederholung alle 4-5 Wochen.

An 5 aufeinanderfolgenden Tagen wird nach einer Bolusinjektion von FolinsĂ€ure (200 mg/mÂČ KOF) Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/mÂČ KOF als i.v.-Bolusinjektion verabreicht; Wiederholung alle 4 Wochen.

Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhĂ€ngig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wöchentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie ĂŒblicherweise fĂŒr 6 Zyklen angewendet.

VerÀnderung der Dosierung bei Kombinationstherapie mit FolinsÀure

Unter der Kombinationstherapie mit FolinsÀure kann eine VerÀnderung der Fluorouracil- Dosen und der Behandlungsintervalle in AbhÀngigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden ToxizitÀt notwendig werden. Eine Reduzierung der FolinsÀure-Dosierung ist nicht notwendig.

Fortgeschrittener Magenkrebs

Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 200 mg/mÂČ KOF als i.v.- Dauerinfusion.

Fortgeschrittener BauchspeicheldrĂŒsenkrebs

Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 370-425 mg/mÂČ KOF als i.v.- Bolusinjektion bzw. von 2.600 mg/mÂČ KOF als i.v.-Dauerinfusion.

Fortgeschrittener und/oder metastasierter Brustkrebs

Im Rahmen einer Polychemotherapie in Tageseinzeldosen von 500-600 mg/mÂČ KOF i.v. angewendet (z. B. CMF, FAC).

Absetzen der Therapie, Dosisreduktion

Bei Auftreten folgender toxischer Symptome ist die Behandlung mit Fluorouracil unbedingt sofort abzubrechen:

  • Leukopenie (rascher Abfall der weißen Blutkörperchen auf eine Zahl < 2.000/”l)
  • Thrombopenie (Thrombozytenzahl < 50.000/”l)
  • MundschleimhautentzĂŒndungen (Stomatitis), EntzĂŒndungen der Speiseröhre (Ösophagitis) oder des Rachens
  • unstillbares Erbrechen
  • Durchfall
  • GeschwĂŒrbildung (Ulzerationen) und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
  • sonstige Blutungen jeglicher Lokalisation (HĂ€morrhagien)
  • Störungen des Nervensystems (neurotoxische Störungen)
  • SchĂ€digungen des Herzens (kardiotoxische Störungen)

Nach Abklingen der BlutbildverÀnderungen (Wiederansteigen der Leukozyten auf mindestens 3.000/”l, der Thrombozyten auf mindestens 70.000/”l) kann die Behandlung mit einer ggf. reduzierten Dosis wiederaufgenommen werden (siehe Tabelle), sofern nicht andere bestehende Nebenwirkungen (s. o.) einer Wiederaufnahme der Behandlung entgegenstehen.

Leukozyten/ulThrombozyten/ulDosis
> 4.000> 100.000100 %
3.000-4.00070.000-100.00075 %
2.000-3.00050.000-70.00050 %
< 2.000< 50.000STOP!

Dosisanpassung

Bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion sind keine Dosisreduktionen erforderlich. Nur im Fall einer gleichzeitig gestörten Leber- und Nierenfunktion sollten Dosisreduktionen erwogen werden, in schwereren FÀllen um ein Drittel bis um die HÀlfte.

Art der Anwendung

Über die Art der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll. Die Gabe von Fluorouracil muss streng intravenös erfolgen. Dabei wird Fluorouracil HEXAL intravenös als Bolusinjektion oder (Dauer-)Infusion verabreicht.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt unter BerĂŒcksichtigung des Krankheitsbildes, des angewendeten Therapieprotokolls (Therapieplans) und der individuellen Therapiesituation. Bei Nichtansprechen des Tumors, fortschreitender Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Fluorouracil HEXAL abgesetzt werden.

Die Anwendung von Fluorouracil HEXAL erfolgt in sogenannten Therapiekursen. Zwischen dem letzten Tag eines Therapiekurses und dem ersten eines neuen Therapiekurses sollten

je nach Therapieschema behandlungsfreie Intervalle eingeschoben werden, bis sich das Blutbild wieder erholt hat (siehe „Fluorouracil HEXAL darf nicht angewendet werden“).

Anwendung bei Kindern

Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Fluorouracil bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Wenn bei Ihnen Fluorouracil HEXAL in zu großen Mengen angewendet wurde

Als Folge einer Überdosierung treten meist folgende Nebenwirkungen verstĂ€rkt auf:

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, schwere SchleimhautentzĂŒndungen, GeschwĂŒre und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
  • SchĂ€digung des Knochenmarks mit Knochenmarkdepression (Thrombopenie, Leukopenie, Agranulozytose), die im Allgemeinen 10-14 Tage nach Therapiebeginn auftritt (z. T. aber auch akut einsetzt)

Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen sollte die Anwendung von Fluorouracil sofort abgebrochen werden. Es sind symptomatische Behandlungsmassnahmen einzuleiten.

Die Therapie einer ausgeprĂ€gten ToxizitĂ€t muss unter stationĂ€ren Bedingungen erfolgen. Sie besteht bei schwerer UnterdrĂŒckung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression) unter UmstĂ€nden im Ersatz der fehlenden Blutbestandteile und antibiotischer Therapie. Die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum kann notwendig werden.

Ein spezifisches Gegenmittel (Antidot) fĂŒr Fluorouracil ist nicht bekannt.

Eine Kontrolle des Blutbildes sollte bis 4 Wochen nach einer Überdosierung erfolgen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn Sie Folgendes bei sich bemerken:

  • Brustschmerzen
  • Kurzatmigkeit

Bei den HĂ€ufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen HÀufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Infektionen und parasitÀre Erkrankungen

Sehr hÀufig: erhöhte Infektionsrate durch geschwÀchte Immunabwehr, Infektionen Gelegentlich: Blutvergiftung (Sepsis)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr hĂ€ufig: Verminderung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression), Abfall weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Abfall einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Neutropenie), Abnahme der BlutplĂ€ttchen (Thrombozytopenie), Blutarmut (AnĂ€mie), starke Verminderung einer Untergruppe von weißen Blutkörperchen (Agranulozytose) oder Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie)

HĂ€ufig: niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen zusammen mit Fieber (febrile Neutropenie)

Eine Neutropenie tritt nach jedem Behandlungskurs mit i.v.-Bolusinjektionen bei adĂ€quater Dosierung auf. Der Talspiegel wird im Allgemeinen zwischen dem 9. und 14. Behandlungstag erreicht, teilweise auch erst am 20. Tag. Nach dem 30. Tag befinden sich die Leukozyten (weißen Blutkörperchen) meist wieder im Normbereich. Es können aber auch andere Blutbestandteile betroffen sein (BlutplĂ€ttchen, rote Blutkörperchen), die AusprĂ€gungsgrade dieser Nebenwirkungen können leicht bis schwer sein.

Das Ausmaß der KnochenmarkschĂ€digung (Myelosuppression) ist abhĂ€ngig von der Applikationsart (i.v.-Bolusinjektion oder i.v.-Dauerinfusion) und der Dosierung. Eine KnochenmarkschĂ€digung ist bei Bolusgabe stĂ€rker ausgeprĂ€gt als bei intravenöser Dauerinfusion.

Durch den hemmenden Effekt auf das Knochenmark können unter Fluorouracil-Therapie eine erhöhte Infektionsrate und verzögerte Wundheilung auftreten.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: generalisierte allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock

Endokrine Erkrankungen

Selten: SchilddrĂŒsenhormone: Anstieg des Gesamt-Thyroxins (T4) und Gesamt- Trijodthyronins (T3) im Serum ohne Anstieg des freien T4 und des TSH und ohne klinische Zeichen einer SchilddrĂŒsenĂŒberfunktion

Stoffwechsel- und ErnÀhrungsstörungen

Sehr hÀufig: erhöhte HarnsÀurewerte im Blut (HyperurikÀmie)

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Augenzittern (Nystagmus), Schwindel, Parkinson-Symptome, BeeintrÀchtigung bestimmter Nervenbahnen (Pyramidenbahnzeichen), Kopfschmerzen und Euphorie

Selten: Erkrankung der Nerven, die zu SchwĂ€che, Kribbeln oder Taubheit fĂŒhren kann (periphere Neuropathie), bei Kombination mit einer Strahlentherapie

Sehr selten: Geschmacksstörungen, BeeintrÀchtigungen des Gehirns (Enzephalopathien) mit den entsprechenden Symptomen (MuskelschwÀche, Orientierungsstörungen, Verwirrtheit, Sprachstörungen, Gangunsicherheit, akutes Kleinhirnsyndrom, KrampfanfÀllen und Koma), insbesondere nach Infusion hoher Fluorouracil-Dosen

Nicht bekannt: hyperammonÀmische Enzephalopathie (eine Funktionsstörung des Gehirns, die durch erhöhte Ammoniakwerte verursacht wird)

Augenerkrankungen

Gelegentlich: EntzĂŒndung des Sehnervs, Doppeltsehen, Minderung der Sehkraft (Visusminderung) und Lichtscheu, BindehautentzĂŒndung z. T. mit GeschwĂŒrbildung, EntzĂŒndung der LidrĂ€nder, verschwommenes Sehen, bindegewebiger Umbau (Fibrosierung) des TrĂ€nenkanals, narbenbedingte UmstĂŒlpung des Lids nach außen, Störungen der Augenbeweglichkeit, ĂŒbermĂ€ĂŸiger TrĂ€nenfluss

Herzerkrankungen

Sehr hÀufig: EKG-VerÀnderungen (IschÀmie-typische EKG-VerÀnderungen) HÀufig: Brustschmerzen (Angina pectoris)

Gelegentlich: Herzrhythmusstörungen, HerzschwĂ€che (Herzinsuffizienz), Herzmuskel wird nicht mit ausreichend Blut versorgt (MyokardischĂ€mie), HerzmuskelentzĂŒndung (Myokarditis), Herzinfarkt, Erweiterung des Herzmuskels und kardiogener Schock

Sehr selten: Herzstillstand und plötzlicher Herztod. In EinzelfĂ€llen verliefen Herzinfarkte und HerzmuskelentzĂŒndungen tödlich.

Die das Herz betreffenden Nebenwirkungen treten meist im 1. Anwendungszyklus und erneut bei Wiederholung der Fluorouracil-Gabe auf. FĂŒr Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit ist das Risiko, Angina pectoris oder einen Herzinfarkt zu erleiden, erhöht.

GefĂ€ĂŸerkrankungen

Gelegentlich: niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Selten: Durchblutungsstörungen des Gehirns, des Magen-Darm-Bereichs und der ExtremitĂ€ten, Raynaud-Syndrom (anfallsartige GefĂ€ĂŸverengung mit akuter Minderdurchblutung der Finger), Thromboembolien (akute GefĂ€ĂŸverengungen durch losgelöste Blutgerinnsel), oberflĂ€chliche VenenentzĂŒndungen (Thrombophlebitiden)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr hÀufig: KrÀmpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmen), Nasenbluten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Die unter der Behandlung mit Fluorouracil auftretenden Nebenwirkungen betreffen hĂ€ufig den Verdauungstrakt und können z. T. lebensbedrohlich sein. Beim Auftreten schwerer gastrointestinaler ToxizitĂ€t ist die Behandlung solange zu unterbrechen, bis sich die Symptome vollstĂ€ndig zurĂŒckgebildet haben. Sollte danach eine Weiterbehandlung in ErwĂ€gung gezogen werden, ist in den Folgezyklen die Dosis von Fluorouracil zu reduzieren.

Sehr hĂ€ufig: Appetitlosigkeit (Anorexie). Übelkeit und Erbrechen, insbesondere in der Anfangsphase der Therapie. Sofern sie medikamentös durch Gabe von Antiemetika nicht beherrscht werden können, ist die Behandlung abzubrechen.

Durch Fluorouracil verursachte SchleimhautentzĂŒndungen (Mukositis) können alle Abschnitte des Verdauungstraktes betreffen und z. B. zu EntzĂŒndungen des Mundes oder der Speiseröhre, wĂ€ssrigem Durchfall und MastdarmentzĂŒndung fĂŒhren.

Gelegentlich: schwere SchĂ€digungen der Darmwand mit blutigem Durchfall, FlĂŒssigkeitsverlust und Sepsis (Blutvergiftung). Sie können lebensbedrohlich sein und setzen z. T. plötzlich ein.

Hinweis

Solange EntzĂŒndungen, GeschwĂŒre oder Diarrhöen (DurchfĂ€lle) bestehen, sollte auf die Anwendung von Fluorouracil verzichtet werden.

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich: LeberzellschĂ€digungen, steinlose GallenblasenentzĂŒndung (Cholezystitis) Sehr selten: Absterben von Leberzellen (Lebernekrosen), z. T. mit tödlichem Ausgang

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr hĂ€ufig: teilweiser bis totaler Haarausfall, „Hand-Fuß-Syndrom“ (hand-foot-syndrome) mit SensibilitĂ€tsstörungen (DysĂ€sthesien) sowie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an HandflĂ€chen und Fußsohlen (tritt nach i.v.-Dauerinfusion sehr hĂ€ufig und nach i.v.-Bolusinjektionen hĂ€ufig auf)

Gelegentlich: HautausschlĂ€ge (meist juckende kleinfleckige oder -knotige HautausschlĂ€ge an Körper und ExtremitĂ€ten), HautverĂ€nderungen (trockene Haut, Erosionen/Fissuren, Rötung), EntzĂŒndungen, Quaddelbildung, Lichtempfindlichkeit, PigmentverĂ€nderungen der

Haut sowie diffuse NagelverĂ€nderungen (einschließlich PigmentverĂ€nderungen, Nagelablösung, Nagelwachstumsstörungen, Schmerzen und Verdickung des Nagelbetts sowie EntzĂŒndung des Nagelwalls)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr hĂ€ufig: Fieber, verzögerte Wundheilung, Abgeschlagenheit, allgemeine SchwĂ€che, MĂŒdigkeit und Antriebslosigkeit

Bei intravenöser Dauerinfusion höherer Dosen von Fluorouracil kommt es zu einer VerĂ€nderung des Nebenwirkungsspektrums mit nur sehr gering ausgeprĂ€gter Myelosuppression, dafĂŒr aber verstĂ€rkter Mukositis (SchleimhautentzĂŒndung)/Enteritis

(DarmentzĂŒndung) und Hauterscheinungen an den InnenflĂ€chen von HĂ€nden und z. T. auch den FĂŒĂŸen („Hand-Fuß-Syndrom“).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und BehĂ€ltnis nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen

Die Durchstechflasche vor Licht geschĂŒtzt im Umkarton zwischen 15 °C und 25 °C aufbewahren. Bei Aufbewahrung bei niedrigen Temperaturen ist die AusfĂ€llung von Kristallen möglich. Nicht im KĂŒhlschrank aufbewahren oder einfrieren.

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Weitere Informationen

Was Fluorouracil HEXAL enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: Fluorouracil
    1 Durchstechflasche mit 5 ml Injektionslösung enthÀlt 250 mg Fluorouracil. 1 Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung enthÀlt 500 mg Fluorouracil.
    1 Durchstechflasche mit 20 ml Injektionslösung enthÀlt 1.000 mg Fluorouracil. 1 Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung enthÀlt 5.000 mg Fluorouracil.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumhydroxid, Wasser fĂŒr Injektionszwecke

Wie Fluorouracil HEXAL aussieht und Inhalt der Packung

Fluorouracil HEXAL ist eine klare, farblose bis leicht gelbliche Injektionslösung.

Originalpackungen mit

1 und 10 Durchstechflasche/n mit 5 ml Injektionslösung, entsprechend 250 mg Fluorouracil. 1 und 10 Durchstechflasche/n mit 10 ml Injektionslösung, entsprechend 500 mg Fluorouracil. 1, 5 und 10 Durchstechflasche/n mit 20 ml Injektionslösung, entsprechend 1.000 mg Fluorouracil.

1, 5 und 10 Durchstechflasche/n mit 100 ml Injektionslösung, entsprechend 5.000 mg Fluorouracil.

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: service@hexal.com

Hersteller

Salutas Pharma GmbH

Otto-von-Guericke-Allee 1

39179 Barleben

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im September 2020.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Antineoplastisches Mittel

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von Fluorouracil

Wegen der potenziell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten fĂŒr das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften.

Die Infusionslösung darf nur von fachkundigem Personal unter aseptischen Bedingungen hergestellt werden. Die Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) wird empfohlen. Es muss entsprechende Schutzkleidung wie Schutzhandschuhe getragen werden.

Beim Umgang mit Fluorouracil ist jeder Kontakt mit der Haut und den SchleimhÀuten zu vermeiden.

Vorsichtsmaßnahmen sollten getroffen werden, damit ein versehentlicher Kontakt des Arzneimittels mit den Augen vermieden wird. Im Falle eines Kontaktes mit den Augen, sind diese mit sehr viel Wasser und/oder 0,9%iger Kochsalzlösung auszuspĂŒlen.

Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Fluorouracil auszuschließen.

Aufbewahrungsbedingungen

Die ungeöffnete Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Zwischen 15 °C und 25 °C lagern.

Nicht im KĂŒhlschrank lagern oder einfrieren.

Bei Aufbewahrung bei niedrigen Temperaturen ist die Bildung von PrĂ€zipitaten möglich. Vor Anwendung muss daher geprĂŒft werden, ob sich PrĂ€zipitate gebildet haben. Diese können durch ErwĂ€rmen auf 40-60 °C und krĂ€ftiges SchĂŒtteln wieder aufgelöst werden. Die QualitĂ€t des Produkts wird dadurch nicht beeintrĂ€chtigt. Vor der Anwendung auf Körpertemperatur abkĂŒhlen lassen.

Entnehmen Sie die Lösung erst kurz vor dem Gebrauch aus der Durchstechflasche. Verwenden Sie nur klare, farblose bis leicht gelbliche Lösungen.

Haltbarkeit nach Anbruch

Fluorouracil HEXAL ist frei von Konservierungsstoffen. Bei Entnahme von Teilmengen aus der Durchstechflasche ist der verbleibende Rest zu verwerfen.

Haltbarkeit nach Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung

Die chemische und physikalische StabilitĂ€t nach Zumischung von 0,9%iger Kochsalz- oder 5%iger Glucoselösung wurde bei Lagerung bei 25 °C (Raumtemperatur) fĂŒr 24 Stunden nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Sofern die Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, liegen die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise 24 Stunden bei 2-8 °C nicht ĂŒberschreiten, wenn die VerdĂŒnnung nicht unter kontrollierten und validierten, aseptischen Bedingungen stattgefunden hat.

InkompatibilitÀten

Fluorouracil HEXAL soll nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Infusion gemischt werden, es sei denn, die KompatibilitÀt wurde zufriedenstellend nachgewiesen.

Die Injektionslösung darf nur mit 0,9%iger Kochsalzlösung oder mit 5%iger Glucoselösung verdĂŒnnt werden.

Über InkompatibilitĂ€ten von Fluorouracil mit folgenden Substanzen wurde berichtet: Calciumfolinat, Carboplatin, Cisplatin, Cytarabin, Diazepam, Doxorubicin, Droperidol, Filgrastim, Galliumnitrat, Methotrexat, Metoclopramid, Morphin, Ondansetron, Vinorelbin, parenterale ErnĂ€hrungslösungen.

Calciumfolinat

Fluorouracil darf nicht mit Calciumfolinat in der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein PrÀzipitat bilden kann. Es wurde gezeigt, dass Fluorouracil 50 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne Dextrose 5 % in Wasser, inkompatibel ist, wenn es in verschiedenen Mengen gemischt und in BehÀltern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert wurde.

Entsorgung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial, wie z. B. Spritzen, KanĂŒlen, die zur VerdĂŒnnung von Fluorouracil HEXAL verwendet wurden, ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2022

Quelle: Fluorouracil HEXAL 50 mg/ml - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Fluorouracil
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Hexal Aktiengesellschaft
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 03.08.2011
ATC Code L01BC02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Antimetaboliten

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden