Dexamethason 16 mg mibe darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Dexamethason oder einem der sonstigen Bestandteile von Dexamethason 16 mg mibe sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Dexamethason 16 mg mibe ist erforderlich
Die Behandlung mit Glucocorticoiden kann zu einer Unterfunk- tion der Nebennierenrinde (unzureichende körpereigene Produk- tion von Glucocorticoiden) führen, die in Abhängigkeit von der Dosis und der Behandlungsdauer noch mehrere Monate und im Ein- zelfall länger als ein Jahr nach Absetzen der Glucocorticoide anhalten kann. Kommt es während der Behandlung mit Gluco- corticoiden zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieber- haften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, ist der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von Dexamethason 16 mg mibe notwendig werden. Auch bei anhaltender Unterfunktion der Nebennierenrin- de nach Behandlungsende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stresssituationen notwendig sein. Bei einer Lang- zeitbehandlung mit Dexamethason 16 mg mibe sollte Ihnen Ihr Arzt deshalb einen Corticoid-Ausweis ausstellen, den Sie immer bei sich tragen sollten.
Um eine behandlungsbedingte akute Unterfunktion der Nebennie- renrinde zu vermeiden, wird Ihr Arzt bei vorgesehenem Behand- lungsende einen Plan zum Dosisabbau festlegen, den Sie genau einhalten sollten.
Eine Behandlung mit Dexamethason 16 mg mibe sollte nur dann begonnen werden, wenn Ihr Arzt es bei folgenden Erkrankungen für unbedingt erforderlich hält. Ggf. müssen gleichzeitig gezielt Arzneimittel gegen die Krankheitserreger eingenommen werden:
- akute Virusinfektionen (Windpocken, Gürtelrose, Herpes simp-
lex Infektionen, Entzündungen der Augenhornhaut durch Herpes-
viren)
- HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis (infektiöse Leber-
entzündung)
- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit einem
abgeschwächten Erreger (Lebendimpfstoff)
- akute und chronische bakterielle Infektionen
- Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe
- bestimmte Erkrankungen durch Parasiten (Amöben-/Wurminfek-
tionen)
- Kinderlähmung
- Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung
- bei Tuberkulose in der Krankengeschichte Anwendung nur bei
gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln gegen Tuberkulose
Weiterhin sollte Dexamethason 16 mg mibe bei folgenden Erkrankungen nur dann eingenommen werden, wenn Ihr Arzt es für unbedingt erforderlich hält und wenn diese Erkrankungen gleich- zeitig wie jeweils erforderlich behandelt werden:
- Magen-Darm-Geschwüre
- schwerer Knochenschwund (Osteoporose)
- schwer einstellbarer Bluthochdruck
- schwer einstellbare Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
- psychiatrische Erkrankungen (auch in der Vorgeschichte)
- erhöhter Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom)
- Verletzungen und Geschwüre der Hornhaut des Auges
Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellent- zündung darf Dexamethason 16 mg mibe nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung eingenommen werden bei:
- Schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) mit drohendem
Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen
- entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)
- nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittel-
bar nach der Operation
Die Zeichen einer Bauchfellreizung nach Durchbruch eines Ma- gen-Darm-Geschwüres können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
Bei gleichzeitig vorliegender Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden; ein eventuell erhöhter Bedarf an Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Insulin, orale Antidiabetika) ist zu berücksichtigen.
Patienten mit schwerem Bluthochdruck und/oder schwerer Herz- schwäche sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.
Dexamethason 16 mg mibe kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion erschweren.
Eine lang dauernde Anwendung auch geringer Mengen von Dexame- thason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko, auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen).
Impfungen mit Impfstoffen aus abgetöteten Erregern (Totimpf- stoffe) sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann.
Bei einer langdauernden Behandlung mit Dexamethason 16 mg mibe sind regelmäßige ärztliche (einschließlich augenärztliche) Kontrollen erforderlich.
Insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit hohen Dosen von Dexamethason 16 mg mibe ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z.B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Koch- salzzufuhr zu achten und der Kalium-Blutspiegel zu überwachen.
Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem ungünstigen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet wer- den, so dass eine Osteoporose-Vorbeugung zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofakto- ren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, ungenü- gender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßi- gem Alkoholgenuss, nach den Wechseljahren sowie bei Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichen- der Calcium- und Vitamin D-Zufuhr und körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose kann Ihr Arzt zusätzlich eine medikamentöse Behandlung erwägen.
Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken: Wieder- aufflammen oder Verschlimmerung der Grundkrankheit, akute Un- terfunktion der Nebennierenrinde, Cortison-Entzugssyndrom.
Viruserkrankungen (z.B. Masern, Windpocken) können bei Patien- ten, die mit Dexamethason 16 mg mibe behandelt werden, besonders schwer verlaufen.
Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte Kinder sowie Per- sonen, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Dexamethason 16 mg mibe Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wen- den, der gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleitet.
Die Anwendung von Dexamethason 16 mg mibe kann bei Doping- kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von Dexamethason 16 mg mibe mit anderen Arzneimitteln:
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem ange- wandte Arzneimittel gelten können.
Arzneimittel, die den Abbau in der Leber beschleunigen wie be- stimmte Schlafmittel (Barbiturate), Arzneimittel gegen Krampf- anfälle (Phenytoin, Carbamazepin, Primidon) und bestimmte Arz- neimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin) können die Corticoid- wirkung vermindern.
Arzneimittel, die den Abbau in der Leber verlangsamen wie be- stimmte Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (Ketoconazol, Itra- conazol) können die Corticoidwirkung verstärken.
Bestimmte weibliche Geschlechtshormone, z.B. zur Schwanger- schaftsverhütung (?Pille) können die Corticoidwirkung ver- stärken.
Die Anwendung von Arzneimitteln zur Senkung der Magensäurepro- duktion (Antacida) bei Patienten mit chronischen Lebererkran- kungen kann die Corticoidwirkung vermindern.
Ephedrin-haltige Arzneimittel zur Abschwellung von Schleimhäu- ten können den Abbau von Glucocorticoiden beschleunigen und hierdurch deren Wirksamkeit vermindern.
Dexamethason 16 mg mibe kann bei gleichzeitiger Anwendung von bestimmten Arzneimitteln zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmstoffe) das Risiko für ein Auftreten von Blutbildveränderungen erhöhen.
Dexamethason 16 mg mibe kann durch Kaliummangel die Wirkung von Arzneimitteln zur Herzstärkung (Herzglykoside) verstärken.
Dexamethason 16 mg mibe kann die Kaliumausscheidung durch harntreibende Arzneimittel (Saluretika) oder Abführmittel verstärken.
Dexamethason 16 mg mibe kann die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika und Insulin vermindern.
Dexamethason 16 mg mibe kann die Wirkung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (orale Antikoagulantien, Cumarine) abschwächen.
Dexamethason 16 mg mibe kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Entzündungen und Rheuma (Salicylate, Indometacin und andere nicht-steroidale Antiphlogistika) die Gefahr von Magengeschwüren und Magen-Darm-Blutungen erhöhen.
Dexamethason 16 mg mibe kann die muskelerschlaffende Wirkung bestimmter Arzneimittel (nicht depolarisierende Muskel- relaxantien) verlängern.
Dexamethason 16 mg mibe kann die Augendruck steigernde Wirkung bestimmter Arzneimittel (Atropin und andere Anticholinergika) verstärken.
Dexamethason 16 mg mibe kann die Wirkung von Arzneimitteln gegen Wurmerkrankungen (Praziquantel) vermindern.
Dexamethason 16 mg mibe kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln gegen Malaria oder rheumatische Erkrankungen (Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin) das Risiko des Auftretens von Muskelerkrankungen oder Herzmuskelerkrankungen (Myopathien, Kardiomyopathien) erhöhen.
Dexamethason 16 mg mibe kann, insbesondere bei hoher Dosie-rung, bei gleichzeitiger Anwendung von Wachstumshormonen (Somatropin) deren Wirkung vermindern.
Dexamethason 16 mg mibe kann den Anstieg des Schilddrüsen stimulierenden Hormons (TSH) nach Gabe von Protirelin (TRH, Hormon des Zwischenhirns) vermindern.
Dexamethason 16 mg mibe kann den Blutspiegel von Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) erhöhen und hierdurch die Gefahr für Krampfanfälle verstärken.
Einfluss auf Untersuchungsmethoden:
Glucocorticoide können die Hautreaktionen auf Allergietests unterdrücken.
Kinder
Bei Kindern sollte Dexamethason 16 mg mibe wegen des Risikos einer Wachstumshemmung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet werden, und das Längenwachstum bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden regelmäßig kontrolliert werden.
Ältere Menschen
Auch bei älteren Patienten sollte wegen des erhöhten Osteopo- rose-Risikos eine besondere Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Mo- naten, soll eine Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen/Ri- siko-Abwägung erfolgen, daher sollten Frauen den Arzt von ei- ner bestehenden oder eingetretenen Schwangerschaft verständi- gen.
Bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen. Werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft eingenommen, kann beim Neugeborenen eine Unter- funktion der Nebennierenrinde auftreten.
Glucocorticoide, dazu gehört auch Dexamethason gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Notwendigkeit der Gabe in der Stillzeit genauestens geprüft werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Dexamethason 16 mg mibe die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Dexamethason 16 mg mibe
Dieses Arzneimittel enthält 191,8 mg Lactose. Bitte nehmen Sie Dexamethason 16 mg mibe daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.