WIE IST CEFTRIAXON KABI 2 G ANZUWENDEN?
Wenden Sie Ceftriaxon Kabi 2 g immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Ceftriaxon Kabi 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird normalerweise von einem Arzt oder dem Krankenpflegepersonal verabreicht.
Es wird:
- langsam in eine Vene (intravenös) oder
- tief in einen großen Muskel (intramuskulär) im oberen Gesäßbereich injiziert.
Die Dosis Ceftriaxon Kabi 2 g wird von Ihrem Arzt in Abhängigkeit von Ihrem Alter, Ihrem Gewicht, der Schwere der Infektion und davon, wie gut Ihre Leber und Ihre Nieren arbeiten, bestimmt. Ihr Arzt wird Ihnen das erklären.
- Ceftriaxon Kabi 2 g wird üblicherweise als Einzeldosis verabreicht.
- Die übliche Dosis bei Erwachsenen ist 1-2 g pro Tag. Bei schweren Infektionen kann die Dosis bis auf 4 g erhöht werden.
- Bei Kindern und bei Patienten mit Leber- und Nierenproblemen können niedrigere Dosen notwendig sein. Ihr Arzt wird das entscheiden.
Ceftriaxon Kabi 2 g wird üblicherweise mindestens drei Tage nach Abklingen des Fiebers weiter gegeben. Bei der Behandlung einer Gonorrhoe, welche eine durch Sexualkontakte übertragene Krankheit ist, oder um einer Infektion in Verbindung mit einer Operation vorzubeugen, kann eine einzige Dosis dieses Arzneimittels ausreichend sein.
In speziellen Fällen kann Ceftriaxon Kabi 2 g direkt in einen großen Muskel injiziert werden. In diesem Fall kann Ceftriaxon Kabi 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in dem Arzneimittel Lidocain gelöst werden. Das macht die Injektion weniger schmerzhaft.
Wenn Sie eine größere Menge von Ceftriaxon Kabi 2 g erhalten haben, als Sie sollten
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das Krankenpflegepersonal, wenn Sie befürchten, eine zu hohe Menge von Ceftriaxon Kabi 2 g erhalten zu haben
Wenn die Anwendung von Ceftriaxon Kabi 2 g vergessen wurde
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder das Krankenpflegepersonal, wenn Sie befürchten, eine Dosis vergessen zu haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung und Art der Anwendung
Ceftriaxon Kabi 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung wird intravenös oder intramuskulär verabreicht.
Normale Dosierung
Die Dosierung sollte entsprechend der Schwere und der Lokalisation der Infektion, der Empfindlichkeit der verursachenden Krankheitserreger und dem Alter und Zustand des Patienten festgelegt werden.
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren mit einem Körpergewicht von ? 50 kg:
Die übliche Dosis ist 1 bis 2 g Ceftriaxon, verabreicht einmal täglich (alle 24 Stunden). Bei schweren Infektionen oder Infektionen, die durch mäßig empfindlichen Mikroorganismen verursacht wurden, kann die Dosis bis auf 4 g einmal täglich intravenös erhöht werden.
Neugeborene (Alter 0 – 14 Tage alt):
20 – 50 mg pro kg Körpergewicht einmal täglich intravenös (in 24 Stunden Abständen). Auch bei schweren Infektionen darf eine Tagesdosis von 50 mg pro kg Körpergewicht nicht überschritten werden.
Kinder im Alter von 15 Tagen bis 12 Jahren mit einem Körpergewicht von < 50 kg:
20 – 80 mg pro kg Körpergewicht einmal täglich intravenös (in 24 Stunden Abständen). Bei schweren Infektionen darf eine Tagesdosis von 80 mg pro kg Körpergewicht nicht überschritten werden, ausgenommen bei Meningitis (siehe Spezielle Dosierungsempfehlungen).
Kinder mit einem Körpergewicht von 50 kg und mehr erhalten einmal täglich die für Erwachsene
übliche Dosierung (siehe oben).
Ältere Patienten:
Die Dosierungsempfehlungen für ältere Patienten sind – ohne Einschränkung – die gleichen wie für Erwachsene.
Kinder (15 Tage – 12 Jahre,
Jugendliche (12 – 17 Jahre,
Altersgruppe | Normale Dosierung | Anwendungshäufigkeit |
Neugeborene (0 – 14 Tage) | 20 – 50 mg/kg maximal 50 mg/kg | Einmal täglich. |
< 50 kg) | 20 – 80 mg/kg maximal 80 mg/kg (– 100 mg/kg bei Meningitis) | Einmal täglich. |
> 50 kg) | 1 – 2 g maximal 4 g | Einmal täglich. |
Erwachsene ( > 17 Jahre) | 1 – 2 g maximal 4 g | Einmal täglich. |
Ältere Patienten | 1 – 2 g maximal 4 g | Einmal täglich. |
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Meningitis:
Die Behandlung wird mit 100 mg pro kg Körpergewicht einmal täglich begonnen, wobei 4 g täglich nicht überschritten werden dürfen. Nach Bestimmung der Empfindlichkeit des Erregers kann die Dosis entsprechend reduziert werden. Bei Neugeborenen im Alter von 0 – 14 Tagen sollte eine Dosis von 50 mg/kg alle 24 h nicht überschritten werden.
Perioperative Prophylaxe:
Die normale Tagesdosis Ceftriaxon sollte 30 – 90 Minuten vor dem Eingriff gegeben werden. Eine einzelne Anwendung ist üblicherweise ausreichend.
Gonorrhoe:
Bei unkomplizierter Gonorrhoe bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren oder mit einem Gewicht von mehr als 50 kg sollte eine einzelne Dosis von 250 mg Ceftriaxon intramuskulär verabreicht werden. Im Falle weniger empfindlicher Mikroorganismen kann es nötig sein, die Dosis anzuheben. Vor Beginn der Therapie mit Ceftriaxon sollte eine gleichzeitige Infektion mit Treponema pallidum (Lues) ausgeschlossen werden.
Lyme-Borreliose (Stadien II und III):
Bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren ist die Behandlungsdosis 2 g Ceftriaxon pro Tag und die Behandlung sollte mindestens 14 Tage andauern. Bei schweren Fällen wurde über Dosen von bis zu 4 g pro Tag berichtet.
Bei Kindern bis zu 12 Jahren ist die Dosis 50 bis 100 mg/kg Körpergewicht einmal täglich bis zu einer Höchstdosis von 2 g bei einer Therapiedauer von mindestens 14 Tagen.
Niereninsuffizienz:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und einer Kreatinin-Clearance von > 10 ml/min ist keine Anpassung der Ceftriaxon-Tagesdosis erforderlich, sofern die Leberfunktion normal ist. Bei Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance von ? 10 ml/min sollte die Tagesdosis von Ceftriaxon bei erwachsenen Patienten 2 g nicht überschreiten.
Leberinsuffizienz:
Die Ceftriaxon-Tagesdosis muss bei Patienten mit einer Lebererkrankung nicht verändert werden, solange die Nierenfunktion normal ist.
Nieren- und Leberinsuffizienz:
Bei gleichzeitiger schwerer Nieren- und Leberinsuffizienz sollten die Ceftriaxon-Serumkonzentrationen regelmäßig überwacht und die Dosierung bei Kindern und Erwachsenen entsprechend angepasst werden.
Hämodialyse oder Peritonealdialyse:
Da Ceftriaxon nur in sehr geringem Umfang dialysierbar ist, besteht keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Dosis Ceftriaxon nach einer Dialyse. Die Serumkonzentrationen sollten jedoch überwacht werden, um festzustellen, ob Dosisanpassungen notwendig sind, da die Eliminationsrate bei diesen Patienten verringert sein kann.
Bei Patienten unter kontinuierlich ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) kann Ceftriaxon entweder intravenös verabreicht oder im Falle von CAPD-assoziierten Infektionen direkt der Dialyselösung zugefügt werden (z. B. 1-2 g Ceftriaxon in die erste Dialyseflüssigkeit des jeweiligen Behandlungstages).
Art der Anwendung
Intravenöse Injektion:
Zur intravenösen Injektion wird Ceftriaxon Kabi 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in 20 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst. Die intravenöse Injektion sollte über mindestens 2 – 4 Minuten direkt in die Vene oder über einen Zugang zu einer 0,9 %-igen Natriumchlorid-Infusionslösung oder einer 5 %-igen Glucose-Infusionslösung verabreicht werden.
Wenn die Injektion von Ceftriaxon Kabi 2 g über einen zentralen Venenkatheter zu schnell erfolgt, können schwere Herzrhythmusstörungen auftreten.
Die zubereiteten Injektionslösungen zeigen eine schwach gelbliche Färbung, welche die Wirksamkeit oder Verträglichkeit von Ceftriaxon Kabi 2 g nicht beeinflusst.
Zubereitete Lösungen sollten visuell geprüft werden. Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel sollten verwendet werden. Das gebrauchsfertige Produkt ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Lösung muss entsorgt werden.
Unverträglichkeiten
Ceftriaxon-haltige Lösungen sollten nicht mit anderen Lösungen gemischt oder zu anderen Lösungen hinzugefügt werden. Insbesondere dürfen Calcium-haltige Lösungen (z.B. Ringer-Lösung, Hartmanns-Lösung) nicht verwendet werden, um Ceftriaxon Pulver zu rekonstituieren oder zur Weiterverdünnung von bereits rekonstituiertem Pulver, wenn eine i.v.-Anwendung vorgesehen ist, da es zu Ausfällungen kommen kann. Ceftriaxon darf nicht mit Calcium-haltigen Lösungen gemischt und auch nicht gleichzeitig mit diesen verabreicht werden.
Ceftriaxon Kabi 2 g darf niemals mit einer der folgenden Lösungen gemischt werden:
- Aminoglykoside (bei gleichzeitiger Anwendung müssen diese Präparate getrennt
verabreicht werden)
- Ceftriaxon Kabi 2 g darf nicht mit anderen Antibiotika oder anderen bakteriziden
Mitteln zusammen in einer Spritze verabreicht werden.
- Es gibt auch Berichte zu chemischen Unverträglichkeiten von Ceftriaxon mit Amsacrin (Krebsmedikament), Vancomycin (Antibiotikum) und Fluconazol (Fungizid).
Ceftriaxon Kabi 2 g sollte nur in Wasser für Injektionszwecke und für die intramuskuläre Anwendung nur in 1 %-iger Lidocainhydrochlorid-Lösung aufgelöst werden.
Bei Früh- und Neugeborenen unter 1 Monat wurden Fälle tödlich verlaufender Reaktionen von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen in der Lunge und den Nieren beschrieben. Mindestens in einem dieser Fälle wurden Ceftriaxon und Calcium zu unterschiedlichen Anwendungszeitpunkten und über unterschiedliche Infusionslinien verabreicht. In den verfügbaren wissenschaftlichen Daten gibt es keine Berichte über bestätigte intravaskuläre Ausfällungen in Patienten, außer in Neugeborenen, welche mit Ceftriaxon und Calcium-haltigen Lösungen oder anderen Calcium-haltigen Arzneimitteln behandelt wurden. In vitro Studien belegten, dass Neugeborene ein erhöhtes Risiko für Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen im Vergleich zu anderen Altersgruppen haben.
Bei Patienten aller Altersgruppen darf Ceftriaxon nicht mit Calcium-haltigen i.v.-Lösungen gemischt oder gleichzeitig mit ihnen verabreicht werden, auch nicht über getrennte Infusionslinien oder -zugänge. Bei Neugeborenen älter als 28 Tage können Ceftriaxon und Calcium-haltige Lösungen jedoch nacheinander verabreicht werden, wenn getrennte Infusionslinien- und zugänge verwendet werden oder die Infusionslinie erneuert wird oder zwischen den Infusionen gründlich mit physiologischer Natriumchlorid-Lösung gespült wurde, um Ausfällungen zu vermeiden.
Bei Patienten, die eine Dauerinfusion mit Calcium-haltigen TPN-Lösungen benötigen, sollte eine alternative antibiotische Behandlung erwogen werden, welche nicht das Risiko von Präzipitationen mit sich bringt.
Wenn die Gabe von Ceftriaxon bei Patienten, die eine dauerhafte intravenöse Ernährung benötigen, erforderlich ist, können TPN-Lösung und Ceftriaxon gleichzeitig verabreicht werden, jedoch über getrennte Infusionslinien und -zugänge. Alternativ kann die Infusion der TPN-Lösung während der Ceftriaxon-Infusion ausgesetzt werden, unter Beachtung des Hinweises, die Infusionslinie zwischen den Lösungen zu spülen.
Intramuskuläre Injektion:
Die intramuskuläre Injektion von Ceftriaxon ist nur für Einzelfälle und besondere klinischen Situationen vorbehalten und unterliegt einer Risiko-Nutzen-Abwägung.
Die intramuskuläre Anwendung ist bei Lyme-Borreliose, schweren Zuständen wie Sepsis oder Meningitis und bei Kindern unter 12 Jahren nicht angezeigt.
Zur intramuskulären Anwendung wird Ceftriaxon Kabi 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung in 3,5 ml 1 %-iger Lidocainhydrochlorid-Lösung aufgelöst und tief intragluteal injiziert. Dabei sollte nicht mehr als 1 g Ceftriaxon auf jeder Körperseite injiziert werden. Die Tageshöchstdosis bei intramuskulärer Anwendung sollte 2 g nicht überschreiten.
Eine intravasale Injektion muss unbedingt vermieden werden, da die intravasale Gabe von Lidocain zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (Fachinformation) der verwendeten 1 %-igen Lidocainhydrochlorid-Lösung muss beachtet werden.
Da Ceftriaxon zur intramuskulären Anwendung in Lidocain gelöst werden muss, ist die intramuskuläre Injektion von Ceftriaxon Kabi 2 g während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angezeigt.