Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g beachten?
Ceftriaxon-saar i.m. 1 g darf nicht angewendet werden,
- wenn bei Ihnen eine bekannte Überempfindlichkeit gegen Ceftriaxon, gegen andere Arzneimittel aus der Gruppe der Cephalosporine oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g besteht.
- wenn Sie früher einmal eine nachgewiesene, schwere oder sofort einsetzende Überempfindlichkeitsreaktion auf ein Penicillin oder ein anderes Antibiotikum mit ähnlicher chemischer Struktur (-Lactam-Antibiotikum) hatten.
- bei Frühgeborenen, weil der Einsatz von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g in dieser Altersgruppe zu Komplikationen mit einer möglichen Hirnschädigung führen kann.
- bei Neugeborenen (0-28 Tage) mit einer Gelbsucht (gelbe Hautfarbe und dunkler Urin).
- bei Neugeborenen (0-28 Tage), die gleichzeitig in einem Abstand von weniger als 48 Stunden Ceftriaxon-saar i.m. 1 g und Calcium-haltige Infusionslösungen oder Calcium-haltige Spritzen bekommen, wegen des Risikos lebensbedrohlicher Organschäden verursacht durch Ablagerungen von Ceftriaxon-Calciumsalzen.
- zur Injektion in einen Muskel, wenn Sie Lidocain, das als Lösungsmittel für Ceftriaxon-saar i.m. 1 g bei der intramuskulären Injektion verwendet wird, nicht vertragen oder an einer Krankheit leiden, bei der Lidocain nicht angewendet werden darf oder wenn Sie schwanger sind oder stillen, weil Lidocain dann ebenfalls nicht eingesetzt werden darf.
- als Injektion in einen Muskel bei der Behandlung fortgeschrittener Stadien der Borreliose (Neuroborreliose) oder von schweren Infektionen wie Blutvergiftung und Hirnhautentzündung sowie bei Kindern unter 2 Jahren wegen der geringen Muskelmasse.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g ist erforderlich
Bevor Ceftriaxon-saar i.m. 1 g bei Ihnen angewendet wird:
Grundsätzlich darf Ceftriaxon-saar i.m. 1 g nicht mit Calcium-haltigen Lösungen, wie z.B. mit Ringer-Lösung und bestimmten Dialyse-Lösungen, gemischt angewendet werden.
Wegen des nicht auszuschließenden Risikos von Ceftriaxon-Calcium-Ablagerungen nicht nur bei Neugeborenen, sondern auch bei Patienten aller anderen Altersgruppen sollte Ceftriaxon-saar i.m. 1 g grundsätzlich nicht gleichzeitig mit Calcium-haltigen Infusionslösungen verabreicht werden, auch nicht über getrennte Infusionslinien. Außerdem sollte ein zeitlicher Abstand zwischen der Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen intravenös verabreichten Lösungen von mindestens 48 Stunden bei Patienten aller Altersgruppen eingehalten werden (siehe auch Abschnitt: Ceftriaxon-saar i.m. 1 g darf nicht angewendet werden, und im Abschnitt 6 zu Informationen für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal).
Fälle von Ceftriaxon-Calcium-Ausfällungen nach gleichzeitiger Anwendung von Ceftriaxon und Calcium-haltigen Produkten zum Einnehmen oder zur intramuskulären Injektion wurden bisher nicht beschrieben.
Informieren Sie ihren Arzt,
- wenn Sie früher einmal auf ein anderes Arzneimittel allergisch reagiert haben.
- wenn Sie an sonstigen Allergien (z.B. Heuschnupfen, Nesselsucht) oder Asthma leiden. In diesem Falle können allergische Reaktionen auch gegenüber Ceftriaxon-saar i.m. 1 g eher auftreten. Auch ist bei Injektionsbehandlung das Risiko für schwerwiegendere allergische Reaktionen erhöht.
- wenn Sie an einer Funktionseinschränkung der Leber oder der Nieren leiden, weil dann die Ausscheidung von Ceftriaxon beeinträchtigt sein kann.
- wenn bei Ihnen ein Risiko für die Bildung von Gallenblasen- oder Nierensteinen vorliegt, z.B. durch vorangegangene aufwändige Therapie, schwere Erkrankung, oder wenn Sie intravenös ernährt wurden. Dieses Risiko kann durch die Anwendung von Ceftriaxon erhöht werden und auch das Risiko für das Auftreten einer Bauchspeicheldrüsenentzündung erhöhen.
Falls einer dieser Fälle auf Sie zutrifft, wird Ihr Arzt eventuell Ihre Behandlung ändern oder Ihnen spezielle Ratschläge geben.
Dieses Arzneimittel kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). In diesem Fall kann die Wirksamkeit von anderen von Ihnen eingenommenen Arzneimitteln (wie z.B. die empfängnisverhütende Wirkung der so genannten "Pille") beeinträchtigt werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Ceftriaxon-saar i.m. 1 g bei Ihnen bereits angewendet wird:
- Bei der Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g können Unverträglichkeitsreaktionen unterschiedlicher Schweregrade bis hin zu schwersten, plötzlich einsetzenden, anaphylaktischen Reaktionen oder einem allergischen Schock auftreten. Wenn Sie sich schwindlig, unwohl oder schwach fühlen und ein Gefühl der Enge in der Brust und Atemnot entwickeln, können dies Anzeichen für eine solche Überempfindlichkeitsreaktion sein.
Bei Auftreten schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder eines anaphylaktischen Schocks (akuter, lebensbedrohlicher, allergischer Schock) ist die Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g sofort abzubrechen und geeignete Notfallmaßnahmen müssen sofort durch einen Arzt eingeleitet werden.
Da eine Kreuzallergie zwischen Ceftriaxon, Penicillin und anderen -Laktam-Antibiotika bestehen kann, müssen mit besonderer Sorgfalt entsprechend vorbekannte Überempfindlichkeitsreaktionen in Ihrer Vorgeschichte erfragt werden (siehe auch Abschnitt: Ceftriaxon-saar i.m. 1 g darf nicht angewendet werden). Wenn bei Ihnen Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicillin und andere -Laktam-Antibiotika vorbekannt sind, die aber nicht als schwer einzuordnen sind, kann Ceftriaxon mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
- Während oder bis 10 Wochen nach der Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g können schwere, anhaltende, manchmal blutig-schleimige Durchfälle mit krampfartigen Bauchschmerzen auftreten. Dabei kann es sich um eine schwere lebensbedrohliche, durch die Behandlung mit dem Antibiotikum ausgelöste Schleimhautentzündung des Darmes (antibiotika-assoziierte Kolitis) handeln, die sofort behandelt werden muss. Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g in Abhängigkeit von der zu Grunde liegenden Erkrankung in Erwägung ziehen und eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika / Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel die die Darmbewegung hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
- Unter der Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g kann es zu Ablagerungen in der Gallenblase kommen, die bei entsprechenden Untersuchungen wie Gallengries aussehen können, sich jedoch nach Beendigung der Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g in der Regel von selbst wieder zurückbilden.
- Unter der Behandlung mit Ceftriaxon-saar i.m. 1 g kann es zu Folgeinfektionen mit anderen Erregern (z.B. Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute) kommen. Diese Folgeinfektionen wird Ihr Arzt entsprechend behandeln.
- Dieses Arzneimittel kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe Abschnitt 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich?").In diesem Fall kann die Wirksamkeit anderer von Ihnen eingenommenen Arzneimitteln (z.B. die empfängnisverhütende Wirkung der so genannten "Antibabypille") beeinträchtigt werden. Fragen Sie hierzu bei Bedarf Ihren Arzt oder Apotheker.
- Bei rascher Injektion von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g in die Blutbahn können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten. Dies kann durch langsame Injektion (2 bis 4 Minuten) vermieden werden.
- Ceftriaxon-saar i.m. 1 g kann die Ergebnisse einiger Bluttests (Galaktose-Bestimmung, Test auf bestimmte Antikörper) und Harntests (z.B. nicht-enzymatische Methoden zur Glukosebestimmungen im Harn) verändern. Bitte informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, dass bei Ihnen Ceftriaxon-saar i.m. 1 g angewendet wird, wenn bei Ihnen ein Bluttest bzw. einer dieser Tests durchgeführt werden muss.
- Wenn Sie Ceftriaxon-saar i.m. 1 g über längere Zeit verabreicht bekommen, wird Ihr Arzt das Blutbild und die Organfunktion von Niere und Leber kontrollieren.
- Wenn Sie eine natriumarme (salzarme) Diät einhalten müssen, ist auf den Natriumgehalt von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g zu achten (siehe Abschnitt 6.).
Kinder
Für Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder gelten spezielle Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3.).
Zwischen der Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g und Calcium-haltigen intravenös verabreichten Lösungen bei Neugeborenen muss ein zeitlicher Abstand von mindestens 48 Stunden eingehalten werden.
Ältere Menschen
Für ältere Menschen mit normaler Nierenfunktion gelten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen.
Bei Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g.
Schwangerschaft
Ceftriaxon, der Wirkstoff von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g, erreicht den Fötus/Embryo über die Plazenta (Mutterkuchen). Ausreichende Erfahrungen mit der Anwendung von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g am Menschen während der Schwangerschaft liegen bislang nicht vor. Ceftriaxon-saar i.m. 1 g sollte daher bis zum Vorliegen weiterer Erfahrungen während der Schwangerschaft - insbesondere in den ersten drei Monaten - nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Stillzeit
Ceftriaxon sollte in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf die Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesiedelung und Sensibilisierung gegen Cephalosporin-Antibiotika) berücksichtigt werden müssen.
Ceftriaxon darf in Schwangerschaft und Stillzeit nicht als Injektion in den Muskel angewendet werden wegen der dazu erforderlichen Zubereitung der Injektionslösung mit Lidocain, dessen Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit verboten ist.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Ceftriaxon-saar i.m. 1 g im Allgemeinen keinen Einfluss auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Schwindelzustände (siehe Abschnitt 4.) kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Ceftriaxon-saar i.m. 1 g
Lidocain darf nicht intravasal verabreicht werden.