Estramon darf nicht angewendet werden
- wenn Sie ĂŒberempfindlich (allergisch) gegen Estradiol oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile von Estramon sind
- wenn Sie Brustkrebs haben oder frĂŒher hatten bzw. wenn ein entsprechender Verdacht besteht
- wenn Sie einen bösartigen Tumor haben oder hatten, dessen Wachstum durch Zufuhr von Estrogenen angeregt wird oder bei einem entsprechenden Verdacht (z. B. Krebs der GebÀrmutterschleimhaut)
- wenn bei Ihnen Blutungen aus der Scheide auftreten, deren Ursache noch nicht geklÀrt ist
- wenn bei Ihnen eine unbehandelte ĂŒbermĂ€Ăige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) besteht
- wenn es bei Ihnen jemals zur Bildung eines Blutgerinnsels in einem BlutgefÀà gekommen ist. Dies kann zum Verschluss eines BlutgefĂ€Ăes in den Beinen (tiefe Venenthrombose) und zu Thromboembolien fĂŒhren, zum Beispiel in der Lunge (Lungenembolie) oder anderen Organen
- wenn Sie an einer Blutgerinnungsstörung leiden, z. B. Antithrombin-, Protein C- oder Protein S-Mangel
- wenn Sie jemals einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder heftige Brustschmerzen wegen Brustenge (Angina pectoris) erlitten haben
- wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden oder bei zurĂŒckliegenden Lebererkrankungen. Sie dĂŒrfen Estramon nicht anwenden, solange sich wichtige Leberwerte nicht normalisiert haben.
- wenn Sie an einer Stoffwechselerkrankung mit Störung des roten Blutfarbstoffs leiden (Porphyrie)
Bei Frauen mit intaktem Uterus darf Estramon â Depotpflaster nicht angewendet werden, auĂer unter gleichzeitiger regelmĂ€Ăiger Gabe von Gelbkörperhormonen (Gestagenen).
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Die Anwendung von Estramon sollte nur zur Behandlung solcher Beschwerden begonnen werden, welche die LebensqualitĂ€t beeintrĂ€chtigen. In jedem Fall sollte Ihr Arzt mindestens 1-mal jĂ€hrlich eine sorgfĂ€ltige AbschĂ€tzung von Nutzen und Risiken der Behandlung vornehmen. Die Behandlung mit Estramon sollte nur so lange fortgefĂŒhrt werden, wie der Nutzen die Risiken ĂŒberwiegt.
Medizinische Untersuchungen/Kontrolluntersuchungen:
Vor Beginn einer Hormonersatztherapie (HRT) und in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden danach wird Ihr Arzt feststellen, ob die Behandlung fĂŒr Sie geeignet ist. Dies schlieĂt eine Erfassung aller Krankheiten in Ihrer Vorgeschichte und bei nahen Verwandten sowie eine entsprechende Ă€rztliche Untersuchung ein. Sie sollten regelmĂ€Ăig Ihre BrĂŒste untersuchen und Ihrem Arzt jede VerĂ€nderung mitteilen. Die Untersuchungen, einschlieĂlich Mammographie sollten entsprechend der gegenwĂ€rtig ĂŒblichen Vorsorgepraxis und vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Gesundheitssituation durchgefĂŒhrt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Estramon anwenden.
Unter einer Behandlung mit Estramon können diese Krankheitsbilder erneut auftreten oder sich verschlimmern:
- gutartige Geschwulst der GebÀrmutter (Uterusmyom, auch Fibrom genannt)
- eine Erkrankung, bei der sich die GebĂ€rmutterschleimhaut auch auĂerhalb der GebĂ€rmutter ansiedelt, z. B. in der Beckenhöhle (Endometriose)
- bei einem erhöhten Risiko einer Blutgerinnungsstörung (Thrombose, Venenthrombose, Lungenembolie) (siehe âHRT und Thrombosenâ). Wenn sich bei Ihnen schon einmal ein Blutgerinnsel in einer Vene gebildet hat, dĂŒrfen Sie Estramon nicht verwenden.
- erhöhtes Risiko fĂŒr einen estrogenabhĂ€ngigen Tumor, z.B. wenn eines Ihrer nahen Familienmitglieder (Mutter, Schwester oder Tochter) Brustkrebs hat
- hoher Blutdruck
- eine Lebererkrankung, z.B. gutartige Lebergeschwulst (Leberadenom)
- Diabetes mit oder ohne GefĂ€Ăbeteiligung
- Gallensteine
- MigrÀne oder (starke) Kopfschmerzen
- systemischer Lupus erythematodes (eine Erkrankung des Immunsystems)
- eine ĂŒbermĂ€Ăige Verdickung der GebĂ€rmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie)
- Epilepsie
- Asthma
Eine engmaschige Ăberwachung Ihres Gesundheitszustandes ist erforderlich, wenn bei Ihnen eine der oben genannten Situationen oder Erkrankungen vorliegt oder frĂŒher vorlag bzw. sich wĂ€hrend einer Schwangerschaft oder einer zurĂŒckliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat.
Wenn Sie Estramon bereits anwenden und die betreffende Erkrankung sich verschlechtert, mĂŒssen Sie Ihren Arzt darĂŒber informieren.
Beenden Sie die Anwendung von Estramon sofort, wenn eine der unter Abschnitt
âEstramon darf nicht angewendet werdenâ genannten Erkrankungen auftritt oder eine der folgenden Situationen eintritt:
- Ihre Haut verfÀrbt sich gelb (Gelbsucht) oder Ihre Leberfunktion verschlechtert sich
- Ihr Blutdruck erhöht sich plötzlich deutlich
- Sie bekommen erstmalig migrÀneartige Kopfschmerzen
- Sie werden schwanger
Hinweis: Estramon ist kein VerhĂŒtungsmittel und bietet keinen Schutz vor einer Schwangerschaft.
Welche Risiken können bei der Anwendung von Estramon auftreten? Krebs der GebÀrmutterschleimhaut
Wenn Estrogene langfristig ohne Zusatz eines Gestagens bei Frauen mit GebĂ€rmutter angewendet werden, steigt das Risiko fĂŒr einen Krebs der GebĂ€rmutterschleimhaut. Um dieses Risiko zu vermindern, sollten die Estrogene mit einem Gestagen kombiniert werden.
Zwischenblutungen
WĂ€hrend der ersten Behandlungsmonate können unregelmĂ€Ăige Blutungen aus der Scheide auftreten (Durchbruch- oder Schmierblutung). Wenn diese Schmierblutungen lĂ€nger als ein paar Monate andauern, erst nach ein paar Monaten einsetzen oder nach Beendigung der Anwendung von Estramon weiter bestehen, sollten Sie Ihren Arzt so bald wie möglich informieren.
Hormonersatztherapie (HRT) und Brustkrebs
In klinischen Studien wurde bei Frauen, die ĂŒber mehrere Jahre Estrogene oder Estrogen- Gestagen-Kombinationen angewendet haben, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko festgestellt. Das Risiko steigt mit der Behandlungsdauer einer HRT an, scheint jedoch 5 Jahre nach Beendigung der Behandlung wieder auf das Grundrisiko zurĂŒckzukehren. Bei Frauen, die ein KombinationsprĂ€parat zur HRT anwenden, besteht ein geringfĂŒgig höheres Risiko fĂŒr Brustkrebs als bei Frauen, die Estrogene allein einnehmen. Wenn VerĂ€nderungen an Ihren BrĂŒsten auftreten, mĂŒssen Sie Ihren Arzt aufsuchen. Er wird Ihnen mehr darĂŒber sagen.
HRT und Eierstockkrebs
In einigen Studien wurde bei Frauen, die lÀnger als 5 bis 10 Jahre Estrogene angewendet haben, von einem erhöhten Eierstockkrebsrisiko berichtet. Ob die Anwendung von Estrogenen in Kombination mit Gestagenen das Eierstockkrebsrisiko erhöht, ist nicht bekannt.
HRT und Thrombosen
Das Risiko fĂŒr eine Venenthrombose ist gröĂer
- wenn Sie oder einer Ihrer nahen Verwandten in Ihrer Vorgeschichte eine Venenthrombose hatten oder an Blutgerinnungsstörungen leiden
- wenn Sie Estrogene anwenden
- mit zunehmenden Alter
- wenn Sie Krebs haben
- wenn Sie starkes Ăbergewicht haben
- wÀhrend einer Schwangerschaft oder der Zeit unmittelbar nach der Geburt Ihres Kindes
- wenn Sie an einem systemischen Lupus erythematodes leiden (eine Störung des Immunsystems)
Die Bedeutung von Krampfadern fĂŒr das Auftreten einer Venenthrombose ist unklar.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine dieser Situationen auf Sie zutrifft. Wenn Sie Gerinnungshemmer anwenden, mĂŒssen die Risiken und der Nutzen einer HRT sorgfĂ€ltig gegeneinander abgewogen werden.
Es gibt Situationen, in denen das Risiko einer Venenthrombose vorĂŒbergehend erhöht ist:
- nach UnfÀllen
- wĂ€hrend einer gröĂeren Operation
- wenn Sie lange Zeit immobilisiert sind (z.B. wenn Sie Bettruhe einhalten mĂŒssen)
In diesen Situationen könnte es nötig sein, dass Sie die Anwendung von Estramon vorĂŒbergehend unterbrechen. Sie mĂŒssen die Anwendung 4 - 6 Wochen vor einer geplanten Operation abbrechen. Die Behandlung sollte gegebenenfalls erst wieder aufgenommen werden, wenn Ihre BewegungsfĂ€higkeit vollstĂ€ndig wiederhergestellt ist.
Informieren Sie daher bitte Ihren Arzt, dass Sie eine HRT anwenden, wenn eine der oben erwÀhnten Situationen eintritt.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn wĂ€hrend der Anwendung von Estramon schmerzhafte Schwellung eines Beins, plötzlicher Schmerz im Brustkorb oder Atemnot auftreten. Dies könnte ein Anzeichen eines Blutgerinnsels sein; in diesem Fall mĂŒssen Sie die Anwendung von Estramon sofort beenden.
In klinischen Studien wurde gezeigt, dass die Anwendung von Arzneimitteln zur HRT im Vergleich zur Nicht-Anwendung mit einem 1,3- bis 3-fach erhöhten Risiko fĂŒr eine Venenthrombose (die Bildung eines Blutpfropfes in einer der Bein- oder Lungenvenen bzw. einer anderen Vene im Körper) verbunden ist. Dieses zusĂ€tzliche Risiko ist im 1. Jahr der HRT am höchsten.
HRT und Erkrankungen der HerzkranzgefĂ€Ăe
Die Anwendung von Arzneimitteln zur HRT hat keine gĂŒnstigen Auswirkungen auf Herzkrankheiten. Das Risiko fĂŒr das Auftreten von Herzinfarkt oder Brustenge (Angina pectoris) ist wĂ€hrend der Einnahme/Anwendung von Estrogenen in Kombination mit Gestagenen leicht erhöht. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. Verwenden Sie keine Estramon-Pflaster mehr und suchen Sie unverzĂŒglich Ihren Arzt auf, wenn bei Ihnen Brustschmerzen auftreten, die in einen Arm oder in den Hals ausstrahlen. Derartige Schmerzen können Anzeichen einer Herzerkrankung sein.
HRT und das Risiko eines Schlaganfalls
Einige Studien haben gezeigt, dass das Risiko eines Schlaganfalls wĂ€hrend der Behandlung zur HRT bis um das 1,5-fache steigt. Wenn Sie schon einmal einen Schlaganfall hatten, dĂŒrfen Sie Estramon nicht verwenden.
Mangel an SchilddrĂŒsenhormonen
Im Fall einer SchilddrĂŒsenhormonersatztherapie sollten Sie wĂ€hrend der Anwendung von Estramon regelmĂ€Ăig Ihre SchilddrĂŒsenfunktion ĂŒberwachen lassen, um sicher zu stellen, dass Ihre SchilddrĂŒsenhormonwerte im zulĂ€ssigen Bereich liegen.
HRT und sonstige ErkrankungszustÀnde
- Die Anwendung von Estramon kann eine FlĂŒssigkeitsansammlung im Körper bewirken. Wenn Sie an Funktionsstörungen des Herzens oder der Nieren leiden, mĂŒssen Sie wĂ€hrend der Anwendung von Estramon ĂŒberwacht werden.
- In einigen FĂ€llen kann es durch die Anwendung von Estrogenen zu einer erheblichen
Erhöhung der Blutfettwerte kommen; dies kann in seltenen FÀllen zu einer
EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse fĂŒhren. Wenn bei Ihnen bestimmte Blutfettwerte (Triglyceride) erhöht sind (HypertriglyceridĂ€mie), mĂŒssen Sie wĂ€hrend der Anwendung von Estramon ĂŒberwacht werden.
- Die Anwendung von Estramon kann bei Frauen, die nach dem 65. Lebensjahr eine HRT begonnen haben, möglicherweise zu einem erhöhten Risiko fĂŒr das Auftreten
einer Demenz fĂŒhren.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn einer der oben genannten Warnhinweise auf Sie zutrifft oder frĂŒher einmal auf Sie zutraf.
Anwendung von Estramon zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Estramon und andere Arzneimittel können einen wechselseitigen Einfluss sowohl auf die Wirkungen als auch auf die Nebenwirkungen haben.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Estramon vermindern. Dies kann zu unregelmĂ€Ăigen Blutungen fĂŒhren. Dazu zĂ€hlen folgende Arzneimittel:
- Arzneimittel gegen Epilepsie (wie z. B. Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin)
- Arzneimittel gegen Tuberkulose (Rifampicin, Rifabutin)
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir, Nelfinavir, Rifampicin)
- pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können die Wirkung von Estramon vermindern
- Phenylbutazon, ein Arzneimittel gegen Schmerzen und EntzĂŒndungen
Arzneimittel, die Ketoconazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) enthalten, können die Nebenwirkungen und die Wirkung von Estramon erhöhen.
Estramon kann die Wirksamkeit oder VertrÀglichkeit anderer Arzneimittel beeinflussen, z.B.:
- Cyclosporin, ein Arzneimittel zur UnterdrĂŒckung des Immunsystems
- Lamotrigin, ein Arzneimittel gegen Epilepsie
Laboruntersuchungen:
Die Einnahme von Estrogenen kann die Ergebnisse mancher Untersuchungen (SchilddrĂŒsenhormone, Glukosetoleranz) beeinflussen. Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung ansteht, informieren Sie bitte den Arzt darĂŒber, dass Sie Estramon anwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie dĂŒrfen Estramon nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind, schwanger werden können oder stillen.
Wenn Sie wĂ€hrend der Behandlung mit Estramon schwanger werden, mĂŒssen Sie die Anwendung von Estramon unverzĂŒglich abbrechen und Ihren Arzt benachrichtigen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen bekannt.