Grundlagen
Es war im Jahr 1980, als in Los Angeles, New York und San Francisco Fälle einer neuen Erkrankung beobachtet wurden. Auffallend war, dass sie scheinbar ausschließlich homosexuelle Männer betraf. Von den etwa 80 beschriebenen Fällen sind 26 noch im selben Jahr gestorben.
Schnell wurde klar, dass man sich mit der Erkrankung und den Ursachen beschäftigen muss, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Zudem wurde sie als sehr ernst eingestuft, da die Sterblichkeitsrate bei über 40% lag.
Irgendwann nannte man die Erkrankung dann Aids, was eine Abkürzung für „Acquired immuno deficiency syndrome“ ist. Ins Deutsche übersetzt bedeutet das so viel wie das Syndrom der erworbenen Abwehrschwäche. Mit der Zeit konnte man dann auch nachweisen, dass Aids durch das HI-Virus ausgelöst wird.
Vorurteile, die es zu entkräften gilt
Im Gegensatz zu den Vorurteilen sind bei Weitem nicht nur männliche Homosexuelle mit häufig wechselnden Partnern und Drogensüchtige von der Erkrankung betroffen. Im Gegensatz dazu findet man in allen Gesellschaftsschichten Patienten, die das HI-Virus in sich tragen. Im deutschsprachen Raum sind wir derzeit aber in der glücklichen Lage, dass die Zahl der Neuinfektionen relativ gering ist. Ganz anders sieht es zum Beispiel in Afrika oder Indien aus.
Zahlen zu HIV und Aids
In den letzten Jahren haben HIV und Aids bei uns etwas an Bedeutung verloren. Die Zahl der Neuinfektionen hat sich stabilisiert, die Zahl der Betroffenen ist im Gegensatz zu anderen Ländern relativ gering. Trotzdem darf die Erkrankung nicht unterschätzt werden. Denn auch wenn die Therapie heute gut anschlägt, ist es eine Krankheit, die auf jeden Fall mit dem Tod endet. Zudem bringt die HIV-Infektion auch eine massive Einschränkung der Lebensqualität mit sich, auch wenn Aids noch nicht ausgebrochen ist.
Weltweit gesehen sind die Zahlen rund um Aids und HIV verheerend. Das Aids-Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen UNAIDS hat Ende 2010 einige statistische Zahlen veröffentlicht, die die Lage rund um Aids mehr als deutlich darstellen: So gibt es weltweit etwa 33,3 Millionen Menschen, die mit HIV infiziert sind. Im Jahr 2009 starben 1,8 Millionen Menschen an Aids.
Afrika gehört zu den Hot-Spots
Eine der besonders von Aids betroffenen Regionen der Erde ist der Süden Afrikas. Südlich der Sahara gibt es etwa 22,5 Millionen Menschen, die mit einer HIV-Infektion leben müssen. Das bedeutet, dass ungefähr 5% aller Erwachsenen mit dem Virus infiziert sind.
Auch die Zahlen bei den Kindern sind verheerend. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind oft betroffen, da bei den ärmlichen Lebenssituationen kaum verhindert werden kann, dass das Virus von der Mutter auf das Kind übertragen wird.
Besonders erschreckend ist die Anzahl an Menschen, die in dieser Region jährlich an Aids sterben. Im Jahr 2009 waren dies 1,9 Millionen Menschen.
Aids in West- und Zentraleuropa
Die Zahlen für West- und Zentraleuropa sind wesentlich positiver als für Südafrika. Trotzdem ist es erschreckend, wie viele Menschen von der Erkrankung betroffen sind. So sind etwa 0,2% aller Erwachsenen mit dem HI-Virus infiziert. In Zahlen ausgedrückt sind dies 820.000 Menschen.
Die Zahl der Neuinfizierten ist relativ stabil und lag 2009 bei 31.000 Menschen, die sich neu mit dem HI-Virus angesteckt haben. Im selben Jahr sind auch 8.500 Menschen an Aids gestorben – und das, obwohl die medizinische Versorgung hier als sehr gut bezeichnet werden kann.
Die Lage in Deutschland
Alleine in Deutschland gibt es etwa 70.000 HIV-Infizierte. Von diesen sind ein Großteil Männer. Schockierend ist, dass auch 200 Kinder unter 15 Jahren mit dem HI-Virus infiziert sind.
Im Jahr 2009 gab es insgesamt in etwa 550 Menschen, die an Aids gestorben sind. Die Zahl der Neuinfektionen ist ziemlich konstant und betraf im Jahr 2010 in etwa 3.000 Menschen. Von den Infizierten sind im selben Jahr 760 Menschen neu an Aids erkrankt, dem Endstadium der HIV-Infektion, die unweigerlich zum Tod führt. Darunter befanden sich auch fünf Kinder.