Wirkstoff(e) Mitomycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01DC03
Pharmakologische Gruppe Zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

Zulassungsinhaber

Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Urocin 20mg Mitomycin Apogepha Arzneimittel GmbH
Urocin 20 mg Durchstechflasche 20 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung Mitomycin Apogepha Arzneimittel GmbH
mito-extra 40 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung Mitomycin Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate m.b.H.
Mitomycin 20 mg HEXAL Mitomycin Hexal Aktiengesellschaft
Mitem 5mg Mitomycin Substipharm Developpement

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

Das Antibiotikum Mitomycin ist ein Zytostatikum, d.h. ein Arzneistoff, der die Zellteilung funktionell aktiver Zellen durch unterschiedliche Beeinflussung ihres Stoffwechsels verhindert oder erheblich verzögert. Die therapeutische Anwendung von Zytostatika in der Tumortherapie basiert darauf, dass Tumorzellen sich von normalen Körperzellen unter anderem durch eine der Wachstumskontrolle entzogene gesteigerte Zellteilungsrate unterscheiden.
Mitomycin wird in der palliativen Tumortherapie (Therapie zur Linderung der Beschwerden) eingesetzt.
Bei intravenöser Gabe ist es in der Monochemotherapie, d.h. der Behandlung mit nur einem Wirkstoff oder in kombinierter zytostatischer Chemotherapie bei folgenden metastasierenden (Tochtergeschwulst-bildenden) Tumoren wirksam:
fortgeschrittener Darmkrebs (kolorektales Karzinom)
fortgeschrittener Leberkrebs (Leberzellkarzinom)
fortgeschrittener Magenkrebs (Magenkarzinom)
fortgeschrittener und/oder metastasierender Brustkrebs (Mammakarzinom)
fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
fortgeschrittener Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
fortgeschrittener BauchspeicheldrĂĽsenkrebs (Pankreaskarzinom)
fortgeschrittener Kopf-Hals-Tumor.
Intravesikale Anwendung (Anwendung in der Harnblase) zur Rezidivprophylaxe bei oberflächlichem Harnblasenkarzinom nach transurethraler Resektion (Abtragung von Gewebe durch die Harnröhre).

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Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON MITO-MEDAC® BEACHTEN?
Folgende Kontrolluntersuchungen und Sicherheitsmaßnahmen werden bei der intravenösen Anwendung empfohlen:
Vor Therapiebeginn:
- Kompletter Blutstatus
- Lungenfunktionsprüfung bei Verdacht auf eine vorbestehende Lungenfunktionsstörung
- Nierenfunktionsprüfung zum Ausschluss einer Niereninsuffizienz (verminderte Funktionsfähigkeit der Nieren)
- Leberfunktionsprüfung zum Ausschluss einer Leberinsuffizienz (verminderte Funktionsfähigkeit der Leber)
Während der Therapie
- Regelmäßige Überprüfung des Blutstatus
- Engmaschige Ăśberwachung der Nierenfunktion
Die Anwendung von Mitomycin darf nur bei strenger Indikationsstellung, unter laufender Kontrolle der Blutwerte und von in dieser Therapie erfahrenen Ă„rzten erfolgen.
MITO-MEDAC® darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie ĂĽberempfindlich (allergisch) gegen Mitomycin sind,
- im Falle einer starken Verminderung der Blutzellen aller Systeme (Panzytopenie) oder einer isolierten Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder der Blutplättchen (Thrombozytopenie),
- wenn Sie zu Blutungen neigen (hämorrhagische Diathese),
- bei akuten Infekten,
- als Immunsuppressivum (Arzneistoff, der Reaktionen des Immunsystems unterdrückt bzw. abschwächt),
- Stillzeit: während der Behandlung mit Mitomycin dürfen Sie nicht stillen,
- im Rahmen einer intravesikalen Therapie (Anwendung in der Harnblase) bei Vorliegen einer Blasenwandperforation.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von MITO-MEDAC® ist erforderlich,
- falls Sie sich in einem schlechten Allgemeinzustand befinden,
- falls bei Ihnen Lungen-, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen vorliegen
- bei Krankheitszeichen der Lunge, die nicht auf die Grunderkrankung zurückgeführt werden können, ist die Therapie sofort abzubrechen, ebenso bei Anzeichen des Abbaus der roten Blutkörperchen (Hämolyse) oder Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung
- wenn Sie im zeitlichen Zusammenhang mit der Mitomycin-Behandlung eine Strahlentherapie oder Therapie mit anderen Zytostatika erhalten, da Mitomycin eine schädigende Wirkung auf das Knochenmark zeigt. Entsprechend müssen andere Therapien, die ebenfalls schädigende Wirkung auf das Knochenmark zeigen (insbesondere andere Zytostatika, Bestrahlung) mit besonderer Vorsicht gehandhabt werden, um eine Unterdrückung der Funktion des Knochenmarks in Grenzen zu halten.
- im Rahmen einer längerfristigen Therapie, da diese zu einer verstärkten gesundheitsschädigenden Wirkung auf das Knochenmark führt.
- im Rahmen einer intravesikalen Therapie (Anwendung in der Harnblase) bei Vorliegen einer HarnblasenentzĂĽndung. In diesem Fall ist Mitomycin nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.
Mitomycin ist eine Substanz, die erblich Veränderungen des genetischen Materials auslösen kann, sowie auch beim Menschen krebserregend wirken kann.
Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden.
Anwendung von MITO-MEDAC® mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Durch zusätzliche Anwendung anderer Therapiemodalitäten (insbesondere Zytostatika, Bestrahlung), die auch knochenmarkschädliche Wirkungen zeigen, ist eine Verstärkung dieser Wirkung möglich.
Eine Kombination mit Vinca-Alkaloiden oder Bleomycin (Arzneistoffe aus der Gruppe der Zytostatika) kann die schädigende Wirkung auf die Lunge verstärken.
Die gleichzeitige Gabe von Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) fĂĽhrte in Tierversuchen zu einem Wirkungsverlust von Mitomycin.
Im Zusammenhang mit einer Mitomycin-Behandlung sollten keine Impfungen mit Lebend-Impfstoffen erfolgen.
Die schädigende Wirkung auf das Herz von Adriamycin (Doxorubicin) (Arzneistoff aus der Gruppe der Zytostatika) kann durch Mitomycin verstärkt werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Fertilität und Empfängnisverhütung
Mitomycin wirkt erbgutschädigend. Männern, die mit Mitomycin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Mitomycin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Frauen dürfen während einer Behandlung mit Mitomycin nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Patientinnen im geschlechtsreifen Alter sollten während und bis zu 6 Monate nach Beendigung der Chemotherapie empfängnisverhütende Maßnahmen ergreifen bzw. sexuelle Abstinenz einhalten.
Schwangerschaft
Mitomycin wirkt erbgutschädigend und kann die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen. Mitomycin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Stillzeit
Mitomycin geht in die Muttermilch über. Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
VerkehrstĂĽchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch Auslösen von Übelkeit und Erbrechen das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenhang mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von MITO-MEDAC®
Eine Durchstechflasche mit 20 mg Mitomycin enthält 8,2 mmol (188 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

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Wie wird es angewendet?

Mitomycin darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Onkologen (Ärzten, die sich mit der Lehre von den Tumoren und tumorbedingten Krankheiten beschäftigen) angewendet werden bei strenger Indikationsstellung und unter laufender Kontrolle der hämatologischen Parameter (Blutwerte).
Mitomycin ist zur intravenösen Injektion oder Infusion oder zur intravesikalen Instillation nach Auflösen bestimmt. Die intravenöse Injektion oder Infusion muss streng intravasal (in ein Gefäß) erfolgen. Bei paravasaler Injektion (Injektion in das umliegende Gewebe) treten im betroffenen Bereich ausgedehnte schwere Schädigungen des Gewebes (Nekrosen) auf.
Haut und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden.
Soweit nicht anders verordnet, wird Mitomycin wie folgt dosiert:
Intravenöse Anwendung:
In der zytostatischen Monochemotherapie wird Mitomycin zumeist als Bolusinjektion intravenös verabreicht. Als Dosierung können 10 – 20 mg/m2 Körperoberfläche alle 6 – 8 Wochen oder 8 – 12 mg/m2 Körperoberfläche alle 3 – 4 Wochen empfohlen werden.
In der Kombinationstherapie ist die Dosierung deutlich geringer: Wegen der Gefahr der additiven (zusätzlichen) schädigenden Wirkung auf das Knochenmark darf von erprobten Therapieprotokollen ohne besonderen Grund nicht abgewichen werden.
Intravesikale Anwendung (Anwendung in der Harnblase):
Bei der intravesikalen Therapie werden 20 – 40 mg Mitomycin gelöst in 20 – 40 ml Natriumchlorid-Instillationslösung wöchentlich in die Blase instilliert.
Bei Patienten mit ausgiebiger zytostatischer Vortherapie und bei älteren Patienten muss eine Dosisreduktion erfolgen.
Herstellung der gebrauchsfertigen Lösungen zur Injektion oder Infusion:
Der Inhalt einer Durchstechflasche mit 20 mg Mitomycin wird in 20 ml Wasser für Injektionszwecke durch Umschwenken zu einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst. Sollte sich das Pulver nicht sofort lösen, bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Lösung stehen lassen. Der Inhalt der Durchstechflasche muss sich innerhalb von 2 Minuten klar lösen.
Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung zur intravesikalen Anwendung:
Der Inhalt einer Durchstechflasche mit 20 mg Mitomycin wird in 20 – 40 ml steriler 0,9%iger Natriumchlorid-Instillationslösung zu einer Konzentration von 1 mg/ml gelöst.
MITO-MEDAC® darf nicht in Mischspritzen verwendet werden. Andere Injektionslösungen oder Infusionslösungen müssen getrennt verabreicht werden.
Wenn eine größere Menge von MITO-MEDAC® verabreicht wurde als vorgesehen:
Bei Überdosierung muss mit einer schweren Schädigung des Knochenmarks bis zu Knochenmarkschwund gerechnet werden, die erst nach etwa 2 Wochen klinisch voll in Erscheinung tritt.
Der Zeitraum bis zum Absinken der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) auf den tiefsten Wert kann 4 Wochen betragen. Auch bei Verdacht auf Überdosierung muss daher eine längere, engmaschige Kontrolle der Blutwerte erfolgen.
Da effektive Gegenmittel nicht verfügbar sind, ist bei jeder Verabreichung größte Vorsicht geboten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann MITO-MEDAC® Nebenwirkungen haben.
Häufigkeitsangaben:
Sehr häufig: > 10% (mehr als 1 von 10 Behandelten)
Häufig: > 1% (mehr als 1 von 100 Behandelten)
Gelegentlich: > 0,1% (mehr als 1 von 1.000 Behandelten)
Selten: > 0,01% (mehr als 1 von 10.000 Behandelten)
Sehr selten: 0,01% (1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle)

Erkrankungen des Blutes und des LymphsystemsSehr häufig:
Knochenmarksuppression (Unterdrückung der Knochenmarkfunktion), Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen), Thrombopenie (Verminderung der Blutplättchen)
Selten:
Lebensbedrohliche Infektion, Sepsis (Blutvergiftung),
hämolytische Anämie (Blutarmut durch Abbau roter Blutkörperchen)
Erkrankungen des ImmunsystemsSehr selten:
Schwere allergische Reaktion
HerzerkrankungenSelten:
Herzinsuffizienz (Herzversagen) nach vorausgegangener Anthrazyklintherapie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsHäufig:
Interstitielle Pneumonie (EntzĂĽndung des Bindegewebes der Lunge), Atemnot, Husten, Kurzatmigkeit
Selten:
pulmonaler Hypertonus (Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf), venookklusive Erkrankung der Lunge (Lungenvenenverschlußkrankheit [PVOD])
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsSehr häufig:
Ăśbelkeit, Erbrechen
Gelegentlich:
Mukositis (Schleimhautentzündung), Stomatitis (Entzündung der Mundschleimhaut), Diarrhö (Durchfall)
Leber- und GallenerkrankungenSelten:
Leberfunktionsstörung, Transaminasenerhöhung, Ikterus (Gelbsucht), venookklusive Erkrankung der Leber (Lebervenenverschlußkrankheit [VOD])
Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesHäufig:
Lokale Exantheme (umschriebener Hautausschlag), allergischer Hautausschlag, Kontaktdermatitis (Hautreaktion durch Kontakt mit Mitomycin), Palmar-Plantar-Erythem (Hand-FuĂź-Syndrom)
Gelegentlich:
Alopezie (Haarausfall)
Selten:
Generalisierte Exantheme (Ausschlag am gesamten Körper)
Erkrankungen der Nieren und HarnwegeHäufig:
Nierenfunktionsstörung, Anstieg des Serumkreatinins, Glomerulopathie (Veränderungen der Nierenglomerula)
Bei intravesikaler Anwendung:
Zystitis (Blasenentzündung), Dysurie (Beschwerden beim Wasserlassen), Nykturie (vermehrtes nächtliches Wasserlassen), Pollakisurie (häufige Entleerung kleiner Harnmengen), Hämaturie (Blut im Urin), lokale Blasenwandirritation (umschriebene Reizung der Blasenwand)
Selten:
Hämolytisch-Urämisches Syndrom ([HUS] spezielle Form des Nierenversagens), mikroangiopathische hämolytische Anämie ([MAHA-Syndrom] spezielle Form der Blutarmut)
Sehr selten:
Bei intravesikaler Anwendung:
nekrotisierende Zystitis (Blasenentzündung mit Schädigung des Blasengewebes), allergische (eosinophile) Zystitis (Blasenentzündung), Stenosen (Verengungen) der ableitenden Harnwege, Einschränkung der Blasenkapazität
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortHäufig:
Bei Paravasation (Injektion oder Übertritt von Mitomycin aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe):
Zellulitis (Gewebsentzündung), Gewebsnekrosen (Gewebeschäden)
Gelegentlich:
Fieber, Anorexie (Appetitlosigkeit)

Bei systemischer Anwendung tritt regelmäßig eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion ein, mit Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und insbesondere der Blutplättchen (Thrombopenie). Sie kann sich erst verzögert mit maximaler Ausprägung nach 4 – 6 Wochen darstellen, nach längerer Anwendung stärker werden (kumulieren) und erfordert deshalb häufig eine individuelle Dosisanpassung (siehe auch Abschnitt 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von MITO-MEDAC® beachten). Mit der Unterdrückung der Knochenmarkfunktion kann eine lebensbedrohliche Infektion bzw. Blutvergiftung (Sepsis) mit potentiell tödlichem Ausgang einhergehen.
Die überwiegende Zahl der Patienten erleidet eine Schädigung des Magen-Darm-Trakts mit Übelkeit und unterschiedlich stark ausgeprägtem Erbrechen.
Gelegentlich werden Schleimhautschäden in Form von Entzündungen der Mundschleimhaut und/oder Durchfälle beobachtet.
Bei bis zu 10 % der Patienten muss mit einer schwerwiegenden Schädigung der Lunge (interstitielle Pneumonie) oder der Nieren gerechnet werden. In diesem Fall muss die Therapie unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von MITO-MEDAC® beachten).
Eine Schädigung der Lunge führt häufig zu zunehmender Atemnot und nicht-produktivem Husten, kann sich jedoch auch in plötzlich einsetzender Kurzatmigkeit manifestieren. Die Schädigung der Lunge ist mit Steroiden (Kortison-artige Substanzen) gut behandelbar.
Selten wurden Fälle eines pulmonalen Hypertonus (Erhöhung des Blutdrucks im Lungenkreislauf) und einer Lungenvenenverschlußkrankheit (venookklusive Erkrankung der Lunge [PVOD]) beschrieben.
Die Nierentoxizität von Mitomycin kann zu rasch-progressiv oder chronisch-progressiv verlaufenden Nierenfunktionsstörungen führen. Bei Auftreten eines hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS): spezielle Form des Nierenversagens mit mikroangiopathischer hämolytischer Anämie [MAHA-Syndrom: spezielle Form der Blutarmut] und Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) sind tödliche Verläufe häufig. In diesem Fall wird Ihnen Ihr Arzt, wenn nötig, einen Therapieversuch zur Entfernung von Immunkomplexen, die eine wesentliche Rolle bei der Manifestation der Symptome zu spielen scheinen, mittels Staphylococcus-Protein A, empfehlen.
Das MAHA-Syndrom wurde bisher bei Dosen von > 30 mg Mitomycin/m2 Körperoberfläche beobachtet und scheint dosisabhängig zu sein. Eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen.
Seltene Nebenwirkungen sind die Ausbildung einer Herzinsuffizienz (Herzversagen) nach vorausgegangener Therapie mit Anthrazyklinen (Arzneistoffe aus der Gruppe der Zytostatika).
Mitomycin ist potentiell leberschädigend. Dies führt selten zu Leberfunktionsstörungen (z. B. Transaminasenerhöhung, Ikterus [Gelbsucht]). Selten tritt eine Lebervenenverschlußkrankheit (venookklusive Erkrankung der Leber [VOD] auf.
Gelegentlich treten Fieber sowie Appetitlosigkeit (Anorexie) auf.
Gelegentlich kann Haarausfall auftreten. In den meisten Fällen wachsen die Haare nach der Therapie wieder nach.
In Einzelfällen wurde über eine schwere allergische Reaktion berichtet.
Vor allem bei der intravesikalen Anwendung können allergische Hautreaktionen in Form lokaler Hautausschläge (z.B. Kontaktdermatitis, auch in Form von Palmar- und Plantarerythemen) und generalisierte Hautausschläge auftreten.
Bei der intravesikalen Anwendung können eine Blasenentzündung (Zystitis), ), u. U. blutiger Natur, Beschwerden beim Wasserlassen (Dysurie), vermehrtes nächtliches Wasserlassen (Nykturie), häufige Entleerung kleiner Harnmengen (Pollakisurie), Blut im Urin (Hämaturie) sowie eine umschriebene Reizung der Blasenwand (lokale Blasenwandirritation) auftreten. Sollte bei Ihnen eine Blasenentzündung (Zystitis) auftreten, wird Ihr Arzt diese, wenn nötig, symptomatisch durch lokale entzündungshemmende (antiphlogistische) und schmerzlindernde (analgetische) Maßnahmen behandeln. In den meisten Fällen kann die Therapie mit Mitomycin, gegebenenfalls in geringerer Dosierung, fortgesetzt werden. In Einzelfällen ist eine allergische (eosinophile) Zystitis beschrieben worden, die zum Therapieabbruch zwang.
Verengungen (Stenosen) der ableitenden Harnwege sind aufgrund einer direkt schädlichen Wirkung von Mitomycin auf das Urothel (Epithel, das die gesamten ableitenden Harnwege zwischen Nierenbecken und der äußeren Harnröhrenmündung innen auskleidet) als seltene Komplikation nicht auszuschließen.
Sehr selten wurde über Fälle einer Blasenentzündung mit Schädigung des Blasengewebes (nekrotisierende Zystitis) berichtet.
In Einzelfällen kann es zu einer Einschränkung der Blasenkapazität kommen.
Paravasate:
Bei nicht sachgerechter Injektion oder beim Übertritt aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe kommt es häufig zu Gewebsentzündungen (Zellulitis) mit schweren Schädigungen des Gewebes (Nekrosen). In diesem Fall wird Ihr Arzt, wenn nötig, eine lokale Behandlung mit Dimethylsulfoxid (DMSO 99%) sowie mit trockener Kälte durchführen. Ein (plastischer) Chirurg sollte frühzeitig (innerhalb von 72 Stunden) hinzugezogen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂĽhrt sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dĂĽrfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett / Umkarton nach ?Verw.bis / Verwendbar bis? angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen:
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂĽtzen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch und nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung
Die gebrauchsfertige Lösung sollte vor Licht geschützt aufbewahrt werden.
Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden. Der Inhalt der Durchstechflaschen ist zur einmaligen Entnahme bestimmt. Nicht verbrauchte Lösungen sind zu verwerfen.
Da bisher keine ausreichenden Untersuchungsergebnisse zur chemischen und physikalischen Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung vorliegen sowie aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung mit Wasser für Injektionszwecke oder steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

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Weitere Informationen

Was MITO-MEDAC® enthält
Der Wirkstoff ist Mitomycin.
Der sonstige Bestandteil ist Natriumchlorid.
1 Durchstechflasche enthält 20 mg Mitomycin.
1 Beutel Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung enthält 20 ml sterile 0,9-%ige Natriumchlorid-Lösung. Die Bestandteile sind Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie MITO-MEDAC® aussieht und Inhalt der Packung
1 Durchstechflasche mit 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder Lösung zur intravesikalen Anwendung enthält 20 mg Mitomycin.
1 Beutel Lösungsmittel zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung enthält 20 ml sterile 0,9-%ige Natriumchlorid-Lösung.
Packungen mit 1 Durchstechflasche, 1 Beutel mit steriler 0,9-%iger Natriumchloridlösung, 1 Tiemann-Katheter sowie 1 Nelaton-Katheter (N1).
Packungen mit 4 Durchstechflaschen, 4 Beuteln mit steriler 0,9-%iger Natriumchloridlösung, 4 Tiemann-Kathetern sowie 4 Nelaton-Kathetern (N1).
Packungen mit 5 Durchstechflaschen, 5 Beuteln mit steriler 0,9-%iger Natriumchloridlösung, 5 Tiemann-Kathetern und 5 Nelaton-Kathetern (N1).
Packungen mit 6 Durchstechflaschen, 6 Beuteln mit steriler 0,9-%iger Natriumchloridlösung, 6 Tiemann-Kathetern sowie 6 Nelaton-Kathetern (N1).
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH
Fehlandtstr. 3
20354 Hamburg
Telefon: 04103 – 8006-0
Telefax: 04103 – 8006-100
Diese Gebrauchsinformation wurde ĂĽberarbeitet im November 2010.
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Die folgenden Informationen sind nur fĂĽr Ă„rzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Abb. 1 – 7:
(1)
Die SchutzhĂĽlle aufreiĂźen, aber nicht ganz entfernen! So bleibt die Spitze des Instillationssystems bis zuletzt vor Kontamination geschĂĽtzt.
(2)
Die Abdeckkappen der Durchstechflasche und des Instillationssystems entfernen. Entsorgungsbeutel zurecht legen.
(3)
Die Durchstechflasche senkrecht fest auf den Adapter des Instillationssystems drĂĽcken und 1-2-maldrehen.
(4)
Oberes Ventil durch Hin- und Herknicken brechen. Dabei nicht die Durchstechflasche, sondern den Schlauch senkrecht festhalten.
(5)
Die FlĂĽssigkeit in die Durchstechflasche pumpen. Jedoch die Durchstechflasche nicht ganz fĂĽllen.
(6)
Das ganze System umdrehen. Die Durchstechflasche nach oben halten und Luft einpumpen. Das gelöste Mitomycin in das Instillationssystem ziehen. Flasche nicht abnehmen.
(7)
Das Instillationssystem senkrecht halten. Nun die Schutzhülle ganz entfernen. Katheter mit dem System verbinden. Erst jetzt Verschlußmechanismus im Schlauchteil durch Hin- und Herknicken aufbrechen und die Lösung instillieren. Nach Instillationsende Katheter mit Luft freidrücken. Lösungsmittelbeutel zusammengedrückt halten und mit dem Katheter in den Entsorgungsbeutel geben.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden