Wirkstoff(e) Rifampicin Isoniazid
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Suchtgift Nein
ATC Code J04AM02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

Zulassungsinhaber

Sanofi-Aventis (Suisse) SA

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Rimstar® Rifampicin Isoniazid Pyrazinamid Sandoz Pharmaceuticals AG
Rifater® Rifampicin Isoniazid Pyrazinamid Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Rimactazid® 150/75 Rifampicin Isoniazid Sandoz Pharmaceuticals AG
Rifampicin Labatec® Rifampicin Labatec Pharma SA
Rimactan® Rifampicin Sandoz Pharmaceuticals AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Die beiden Wirkstoffe, die in Rifinah enthalten sind, ergänzen sich in ihrer Wirkung gegen Bakterien, die Tuberkulose verursachen.

Sie erhalten Rifinah nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben. Die Antibiotika in Rifinah sind nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Tuberkulose verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Tuberkulostatikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei späteren neuen Infektionen dürfen Sie Rifinah nicht ohne erneute ärztliche Konsultation anwenden.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei einem Auftreten von akuten, schweren arzneimittelbedingten Überempfindlichkeitsreaktionen, insbesondere schweren Hautausschlägen, Bildung von weisslichen Pusteln oder Blasen auf der Haut, Ausschlägen an der Mundschleimhaut, Pharyngitis (Rachenentzündung), Gesichtsödem oder hohem Fieber, Atembeschwerden, geschwollenen Lymphknoten, Hepatitis (Leberentzündung) oder Entzündungen anderer innerer Organe ist Rifinah sofort abzusetzen und umgehend Ihr Arzt oder Ihre Ärztin aufzusuchen, da solche Nebenwirkungen lebensbedrohlich sein können. Wenn bei Ihnen solche Erscheinungen auftreten, dürfen Sie nie wieder mit Rifinah behandelt werden.

Diese Therapie darf nur mit vorheriger Zustimmung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin unterbrochen werden, um eventuellen Nebenwirkungen vorzubeugen (Hautreaktionen, grippeähnliche Beschwerden und andere schwere Reaktionen). Eine allfällige Wiederaufnahme der Therapie darf auf keinen Fall ohne ärztliche Konsultation erfolgen, da sonst unter Umständen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können.

Leberentzündung

Die in Rifinah enthaltenen Wirkstoffe können Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen, Erkrankungen der Gallengänge und schwere Leberschäden, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf, verursachen. Diese schwerwiegenden Leberentzündungen können einige Tage bis hin zu mehrere Monate nach Behandlungsbeginn auftreten.

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird deshalb Ihre Leberfunktion sorgfältig überwachen, insbesondere bei Vorliegen folgender Risikofaktoren für Leberzellschäden:

  • Zunehmendes Alter
  • Vorbestehende Lebererkrankung
  • Gleichzeitige Einnahme leberschädigender Arzneimittel
  • Beeinträchtigte Nierenfunktion
  • Täglicher Alkoholkonsum/Alkoholüberkonsum
  • Schlechter Ernährungszustand
  • Schwarze oder lateinamerikanische Frauen

Frühe Warnzeichen einer Leberentzündung oder einer Erkrankung der Gallengänge sind Juckreiz auf der Haut (Pruritus), Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitverlust, Übelkeit oder Erbrechen sowie Bauchschmerzen. Weitere Zeichen sind Gelbfärbung der weissen Augapfelanteile oder der Haut (Gelbsucht) oder entfärbter Stuhl und dunkler Urin. Suchen Sie bei Auftreten solcher Symptome sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf, da dies Anzeichen einer schweren Erkrankung der Leber sein können, welche ärztlich behandelt werden muss und die Absetzung von Rifinah erfordert.

Paradoxe Reaktion

Rifinah kann paradoxe Reaktionen auslösen, die sich durch eine Verschlechterung der Symptome oder ein Wiederauftreten der Tuberkulose zwischen 2 Wochen bis hin zu 18 Monaten nach Beginn der Behandlung mit Rifinah äussern. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt / Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Symptome verspüren: Husten, Kurzatmigkeit, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Schwächegefühl.

Lungenerkrankungen

Rifinah kann eine Lungenentzündung verursachen (interstitielle Lungenerkrankungen/Pneumonie).

Informieren Sie vor Beginn der Behandlung mit Rifinah Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie bereits einmal eine Lungenentzündung hatten. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie während der Behandlung neu oder plötzlich auftretende Atemschwierigkeiten (Kurzatmigkeit) bemerken, möglicherweise begleitet von trockenem Husten oder Fieber. Sollten sich diese Symptome durch eine Antibiotikabehandlung nicht bessern, kann es sich um Symptome einer Lungenentzündung handeln. Diese Erkrankung kann aufgrund einer anormalen Ansammlung von Entzündungszellen in der Lunge zu gravierenden und lebensbedrohlichen Atemproblemen führen.

Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie solche Symptome verspüren oder wenn sich die Symptome unter der Behandlung nicht bessern.

Abnahme der Blutplättchen

Rifinah kann lebensbedrohliche Blutgerinnsel in den kleinen Blutgefässen im gesamten Organismus verursachen (thrombotische Mikroangiopathie). Sollten Sie während Ihrer Behandlung Symptome wie Ekchymosen (blaue Flecken), Blutungen, Fieber, anhaltende Schwäche und Müdigkeit, Verwirrtheit, Übelkeit oder Kopfschmerzen beobachten, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, sodass geeignete Massnahmen eingeleitet werden können, z.B. Blutuntersuchungen und Nierenfunktionstests.

Nervenerkrankungen

Rifinah kann Erkrankungen der Nerven hervorrufen. Patientinnen und Patienten mit schlechtem Ernährungszustand, Jugendlichen oder Patientinnen und Patienten mit Neigung zu Nervenleiden (z.B. bei Zuckerkrankheit) wird der Arzt allenfalls zusätzlich Vitamin B6 verordnen.

Epilepsie

Wenn Sie an Epilepsie leiden, müssen Sie von Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer behandelnden Ärztin besonders aufmerksam medizinisch überwacht werden. Bei Epileptikern können Anfälle möglicherweise vermehrt auftreten.

Laboruntersuchungen

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird zu Beginn der Behandlung und danach in regelmässigen Abständen neben der Leberfunktion auch das Blutbild und die Nierenfunktion überprüfen.

Patientinnen und Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko (zum Beispiel aufgrund von Geschwüren im Magen oder Darm oder wegen einer Blutgerinnungsstörung) müssen regelmässig ihre Blutgerinnungszeit messen lassen. Gegebenenfalls wird der Arzt bzw. die Ärztin entscheiden, dass eine ergänzende Zufuhr von Vitamin K notwendig ist.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Nehmen Sie keine anderen Arzneimittel gleichzeitig mit Rifinah ein, ausser wenn Sie es mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin so besprochen haben. Viele Arzneimittel (Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin wissen welche) können weniger wirksam sein oder es können vermehrt Nebenwirkungen auftreten, wenn sie gleichzeitig mit Rifinah angewendet werden:

  • bestimmte antivirale Arzneimittel gegen Hepatitis C (Leberentzündung),
  • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von HIV- und Hepatitis-B-Infektionen,
  • Östrogene und Progestagene in hormonellen Verhütungsmitteln («Anti-Baby-Pille»). Um eine Schwangerschaft zu vermeiden, müssen Frauen im gebärfähigen Alter, die verhüten wollen, wegen des Risikos von Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln eine zusätzliche, nicht-hormonelle Verhütungsmethode anwenden, solange sie mit Rifinah behandelt werden.
  • Antiöstrogene (z.B. Tamoxifen) im Rahmen einer Brustkrebstherapie,
  • Irinotecan (eine Krebstherapie),
  • bestimmte Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels (Statine),
  • bestimmte Arzneimittel gegen Pilzinfektionen,
  • Paracetamol (um das Fieber zu senken und Schmerzen zu lindern),
  • Opioid-Analgetika (starke Schmerzmittel),
  • bestimmte Schlafmittel (z.B. Zolpidem),
  • Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks,
  • bestimmte Arzneimittel gegen Malaria (z.B. Atovaquon),
  • bestimmte Arzneimittel, die das Immunsystem unterdrücken (z.B. Ciclosporin, Tacrolimus, Mycophenolat),
  • das Medikament Antabus®,
  • bestimmte Antibiotika, insbesondere Cefazolin und Linezolid,
  • bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie, Antidepressiva, Neuroleptika, Methadon,
  • bestimmte Mittel gegen die Zuckerkrankheit,
  • bestimmte Herzmittel (Antiarrhythmika, Betablocker, Kalziumkanalblocker, Digoxin)
  • Mittel zur Blutverdünnung und bestimmte Thrombozytenaggregationshemmer wie Clopidogrel,
  • Kortikosteroide,
  • bestimmte Antiasthmatika (z.B. Theophyllin),
  • magensäurehemmende Mittel,
  • Mittel gegen Schilddrüsenerkrankungen,
  • bestimmte Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen,
  • bestimmte Beruhigungsmittel,
  • Dapson (Antibiotikum zur Behandlung von Lepra).

Zuckerkrankheit

Patientinnen und Patienten mit Zuckerkrankheit müssen vorsichtig sein, da die Kontrolle des Diabetes während der Behandlung mit Rifinah erschwert ist.

Nahrungsmittel und Alkohol

Wechselwirkungen können mit bestimmten Nahrungsmitteln (Fisch, Käse, Rotwein) auftreten und zu übermässigen Reaktionen wie Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzklopfen und Gesichtsrötung führen. Die Einnahme dieser Nahrungsmittel sollte während einer Behandlung mit Rifinah vermieden werden. Alkoholkonsum ist grundsätzlich zu vermeiden.

Verfärbungen

Urin, Speichel, Schweiss und Tränen und somit auch weiche Kontaktlinsen können sich aufgrund der roten Farbe eines der Wirkstoffe rötlich verfärben, Kontaktlinsen auch dauerhaft. Sie sollten daher während der Behandlung keine weichen Kontaktlinsen tragen.

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen oder Werkzeuge zu bedienen, beeinträchtigen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Dieses Arzneimittel enthält Saccharose. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Darf Rifinah während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Während den letzten Wochen der Schwangerschaft können durch Rifampicin bei der Mutter und beim Kind Blutungen ausgelöst werden. Beim Menschen ist das genaue Risiko für den Fötus nicht bekannt. Systematische wissenschaftliche Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Während der Schwangerschaft sollte dieses Arzneimittel nicht eingenommen werden, es sei denn, es wird Ihnen ausdrücklich von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verordnet.

Mütter, die mit Rifinah behandelt werden, dürfen ihr Kind nicht stillen, da die Wirkstoffe von Rifinah in die Muttermilch ausgeschieden werden.

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Wie wird es angewendet?

Rifinah muss gemäss den Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin eingenommen werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin setzt die Dosierung und Behandlungsdauer fest. Sofern vom Arzt bzw. der Ärztin nicht anders verordnet, beträgt die Tagesdosis bei Erwachsenen mit einem Körpergewicht unter 50 kg einmal täglich 3 Filmtabletten, bei einem Körpergewicht über 50 kg einmal täglich 4 Filmtabletten.

Nehmen Sie die gesamte Tagesdosis auf einmal mit etwas Wasser mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit oder zwei Stunden danach ein.

Gegebenenfalls kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen zu Beginn der Behandlung zusätzlich noch andere Tuberkulosemittel verschreiben.

Rifinah eignet sich nicht für die Behandlung von Kindern.

Es ist wichtig, dass Sie Rifinah täglich, ohne Unterbruch einnehmen, da sonst die Wirksamkeit nicht gewährleistet ist oder vermehrt unerwünschte Wirkungen auftreten können (siehe auch Rubrik «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?»).

Eine begonnene Therapie mit Tuberkulostatika sollte so lange wie vom Arzt bzw. von der Ärztin verordnet durchgeführt werden. Weder die tägliche Dosis noch die Therapiedauer dürfen ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin geändert werden. Die Krankheitssymptome verschwinden oft, bevor die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Führen Sie die Behandlung auch dann nach Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin weiter, wenn Sie keine Krankheitszeichen mehr spüren. Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühzeitiger Unterbruch der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Rifinah nicht eingenommen/angewendet werden?

Rifinah darf nicht eingenommen werden:

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der zwei Wirkstoffe (Rifampicin und Isoniazid) oder einen Hilfsstoff.

Eine Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Atem- und Schluckbeschwerden, Blutdruckabfall (Benommenheit, Schweissausbrüche, beschleunigter Puls, Ohrensausen, Sehstörungen) bis hin zu einem anaphylaktischen Schock, Schwellungen der Haut und der Schleimhäute (z.B. Schwellung von Gesicht, Lippen, Mund oder Rachen) oder Hautausschlägen (z.B. Nesselsucht).

  • bei Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut oder Augen) oder einer schweren Lebererkrankung,
  • wenn Sie bereits einmal eine medikamentös bedingte Leberentzündung durchgemacht haben,
  • wenn Sie an einer Nervenentzündung der Gliedmassen leiden,
  • bei einer Störung der Blutbildung (Porphyrie),
  • bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatin-Clearance < 30 ml/min),
  • bei gleichzeitiger Therapie mit den folgenden Wirkstoffen:
    • bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B. Voriconazol),
    • Halothan (Inhalationsanästhetikum),
    • Saquinavir/Ritonavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen),
    • bestimmte antivirale Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis-C-Virus-Infektionen (z.B. Daclatasvir).

Welche Nebenwirkungen kann Rifinah haben?

Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen feststellen, sollten Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren:

  • Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten) und Häufigkeit nicht bekannt: schwere Hautreaktionen (siehe «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?»), die sich in einem oder mehreren der folgenden Anzeichen äussern: plötzlich auftretender tiefroter Ausschlag am Körper, weissliche Pusteln oder Blasenbildung auf der Haut, Ausschläge an der Mundschleimhaut, Pharyngitis (Rachenentzündung), Gesichtsödem, hohes Fieber, Atembeschwerden, geschwollene Lymphknoten, Entzündungen innerer Organe (Leberentzündung/Hepatitis).
  • Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten): anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen mit Kreislaufversagen), Kurzatmigkeit, Keuchen, Blutdruckabfall, Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe), angioneurotisches Ödem (Schwellungen von Gesicht, Zunge, Rachen oder Kehlkopf mit oder ohne Schluckbeschwerden und Atemprobleme).
  • Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten): Leberfunktionsstörungen, Funktionsstörungen der Gallengänge (Häufigkeit nicht bekannt), Leberentzündungen und Leberschäden, in vereinzelten Fällen mit tödlichem Verlauf (siehe «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?»). Mögliche Anzeichen einer Leberentzündung oder Erkrankung der Gallengänge sind Juckreiz (Pruritus), Müdigkeit, Schwächegefühl, Appetitverlust, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut oder des weissen Augapfelanteils, dunkler Urin oder entfärbter Stuhl.
  • Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten): punktförmige Blutungen (blaue Flecken oder kleine rote Flecken) in der Haut (Purpura) aufgrund einer verringerten Anzahl Blutplättchen.
  • Häufigkeit nicht bekannt: Blutgerinnsel in den kleinen Blutgefässen (thrombotische Mikroangiopathie) mit Auftreten der folgenden Symptome: Ekchymosen (blaue Flecken), Blutungen, Fieber, anhaltende Schwäche und Müdigkeit, Verwirrtheitszustand, Übelkeit, Kopfschmerzen.
  • Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten): Bauchspeicheldrüsenentzündung («Gummibauch» und starke Schmerzen in Bauch und Rücken, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Herzrasen).
  • Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten): starke, anhaltende Durchfälle während oder nach der Behandlung mit Rifinah. Bei Auftreten von Durchfall dürfen keine Arzneimittel eingenommen werden, welche die Darmperistaltik (Darmbewegung) hemmen.
  • Sehr häufig/Häufig (betrifft mehr als 1 von 10 Behandelten): paradoxe Reaktion. Erneutes bzw. neues Auftreten von Tuberkulosesymptomen nach einer anfänglichen Besserung während der Behandlung. Die Symptome können Fieber, geschwollene Lymphknoten, Kurzatmigkeit, Husten, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Müdigkeit umfassen (siehe «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?»).
  • Häufigkeit nicht bekannt: Lungenentzündung (interstitielle Lungenerkrankungen/Pneumonie). Symptome sind plötzlich auftretende Atemschwierigkeiten (Kurzatmigkeit), womöglich begleitet von trockenem Husten oder Fieber (siehe «Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Rifinah Vorsicht geboten?»).

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Rifinah ausserdem auftreten:

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Behandelten):

  • Grippesymptome (Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Benommenheit, Knochenschmerzen),
  • starke, vorübergehende Gesichtsrötung,
  • Beschwerden an bestimmten Nerven (Polyneuritis) in Form von Kribbeln oder Taubheit in bestimmten Körperregionen, Muskelschwäche oder Verlust der Sehnenreflexe,
  • Erhöhung der Leberwerte und des Bilirubinspiegels im Blut.

Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten):

  • Mangel an Blutplättchen (mit oder ohne punktförmige Hautblutungen), Mangel an weissen Blutkörperchen, Anämie (Blutarmut), erhöhte Anzahl bestimmter weisser Blutkörperchen,
  • Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel,
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Gasansammlung im Darm, Magenschmerzen, Bauchbeschwerden,
  • Gesichtsrötung, Augenrötung, Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Akne und erhöhte Lichtempfindlichkeit,
  • leichte Gelenk- und Muskelschmerzen.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten):

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten):

  • Verringerung der roten Blutkörperchen,
  • rheumatische Beschwerden, Autoimmunerkrankungen,
  • Verschlimmerung von Magengeschwüren; Mundtrockenheit,
  • Koordinationsstörungen, Muskelschwäche, Krämpfe,
  • epileptische Anfälle, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen, Bewusstseinsveränderungen, Psychosen (Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Denkstörungen),
  • während einer längeren antituberkulösen Behandlung wie mit Rifinah können Störungen des Menstruationszyklus auftreten,
  • Gichtanfälle,
  • Bindehautentzündung.

Seit der Markteinführung von Rifinah wurde von weiteren Nebenwirkungen berichtet, bei denen die Häufigkeit des Auftretens nicht bekannt ist:

  • Gerinnungsstörungen, Blutungen,
  • Sehstörungen,
  • Schmerzen beim Wasserlassen,
  • Muskelschwäche,
  • gelbliche, orangefarbene, rötliche oder bräunliche Verfärbung der Zähne und von Körperflüssigkeiten (Urin, Schweiss, Tränen, Speichel, Auswurf),
  • entzündliche Erkrankungen der Blutgefässe (Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiss, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, schlechte Durchblutung der Gliedmassen, neurologische Störungen),
  • Bei Fortsetzung oder Wiederaufnahme der Behandlung mit Rifampicin nach Auftreten einer Purpura (blaue Flecken oder kleine rote Flecken in der Haut) wurde von Hirnblutungen und sogar von tödlichen Verläufen berichtet.
  • Blutungen beim Fötus oder bei der Mutter während der Schwangerschaft oder der Entbindung (fetomaternale bzw. postpartale Blutungen),
  • Veränderung des Elektrolytspiegels (vor allem Calcium und Phosphat),
  • Vergrösserung der Brust beim Mann.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Bei Raumtemperatur (15–25°C) und vor Feuchtigkeit geschützt im verschlossenen Umkarton lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt zu Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. zu Ihrer Ärztin oder Apothekerin zum fachgerechten Entsorgen bringen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

Was ist in Rifinah enthalten?

Wirkstoffe

150 mg Rifampicin und 100 mg Isoniazid

Hilfsstoffe

Natriumlaurylsulfat, Calciumstearat, Natrium-Carmellose, mikrokristalline Zellulose, Magnesiumstearat, Gelatine, Gummi arabicum, Povidon, Titandioxid (E 171), Saccharose, Talk, schweres Kaolin, hochdisperses Siliciumdioxid, Erythrosin (E 127).

Zulassungsnummer

38931 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Rifinah? Welche Packungen sind erhältlich?

Sie erhalten Rifinah in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Packungen zu 100 Filmtabletten.

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE

Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

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Wirkstoff(e) Rifampicin Isoniazid
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Suchtgift Nein
ATC Code J04AM02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden