Wirkung
Pharmakodynamik
Das Antibiotikum blockiert die RNA-Polymerase von Bakterien und verhindert dadurch die Transkription, also die Ăbertragung von Erbinformationen von DNA in RNA. Hiermit wirkt es antibakteriell gegen Mykobakterien sowie viele grampositive und -negative sowie atypische Bakterien.
Pharmakokinetik
Die BioverfĂŒgbarkeit bei oraler Einnahme betrĂ€gt 93 %, nimmt bei lĂ€ngerer Therapiedauer jedoch ab. Die Halbwertszeit betrĂ€gt zwischen zwei und 16 Stunden, wobei die Ausscheidung hauptsĂ€chlich hepatobiliĂ€r und zu geringeren Anteilen renal erfolgt. Dadurch, dass die Elimination maĂgeblich durch die Leber erfolgt, ist die Halbwertszeit und die Plasmakonzentration bei Patienten mit reduzierter Leberfunktion erhöht. Durch Induktion von Cytochrom-P450-Enzymen verstĂ€rkt Rifampicin den eigenen Abbau.
Wechselwirkungen
Das Antibiotikum induziert insbesondere das Enzym CYP3A4, in geringerem Umfang auch CYP1A2, CYP2C8 und CYP2C9. Dadurch ergeben sich vielfĂ€ltige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die ĂŒber diese Enzyme verstoffwechselt werden. DarĂŒber hinaus hĂ€lt der Effekt teilweise bis 14 Tage nach der letzten Einnahme an. Beispielsweise wird die leberschĂ€digende Wirkung von Paracetamol erhöht oder der Effekt von HIV-Medikamenten verringert. Aus diesem Grund sollte die Begleitmedikation sorgfĂ€ltig geprĂŒft werden.