Wirkstoff(e) Rifampicin
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Sandoz Pharmaceuticals AG
Suchtgift Nein
ATC Code J04AB02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

Zulassungsinhaber

Sandoz Pharmaceuticals AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Rifampicin Labatec® Rifampicin Labatec Pharma SA
Rifater® Rifampicin Isoniazid Pyrazinamid Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Rimactazid® 150/75 Rifampicin Isoniazid Sandoz Pharmaceuticals AG
Rifinah® Rifampicin Isoniazid Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Rimstar® Rifampicin Isoniazid Pyrazinamid Sandoz Pharmaceuticals AG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Rimactan enthält als Wirkstoff das Antibiotikum Rifampicin.

Rimactan wird angewendet zur Behandlung von Tuberkulose, immer in Kombination mit weiteren gegen die Tuberkuloseerreger wirkenden Arzneimitteln sowie zur Kombinationsbehandlung der Lepra.

Durch Kombination mit anderen Tuberkulosemitteln bzw. Lepramitteln wird verhütet, dass die Tuberkelbazillen bzw. Lepraerreger gegen diese Mittel widerstandsfähig werden.

Rimactan darf zur Behandlung der Tuberkulose und der Lepra nie allein angewendet werden. Zur Behandlung der Lepra ist eine Dreierkombinationstherapie (Multiple Drug Therapy: MDT) zur Vorbeugung von Therapieresistenzen erforderlich. Nota: MDT Kalender-Blister-Packungen sind von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gratis erhältlich.

Rimactan wird auch zur Behandlung gewisser schwerer Infektionen eingesetzt. Es kann auch zur vorbeugenden Behandlung einer Hirnhautentzündung eingesetzt werden, z.B. bei Personen, die mit erkrankten Personen in engem Kontakt waren.

Rimactan wird nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden?

Voraussetzung für einen Behandlungserfolg ist, dass Sie die Dosierungsanleitungen des Arztes bzw. der Ärztin genau befolgen und die Einnahme von Rimactan nicht unterbrechen.

Dieses Mittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben. Das Antibiotikum in Rimactan ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Infektionskrankheiten verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei späteren neuen Infektionen dürfen Sie Rimactan nicht ohne erneute ärztliche Verschreibung verwenden.

Besonderer Hinweis: Rimactan hat eine intensiv rötlichbraune Farbe. Die Haut, Tränen, der Speichel, Schweiss, Stuhl können sich rötlich verfärben. Zudem können weiche Kontaktlinsen eine bleibende rötliche Farbe annehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Rimactan Vorsicht geboten?

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei einem Auftreten von Anzeichen von akuten, schweren Überempfindlichkeitsreaktionen wie grippeartige Erscheinungen, schweren Bauchbeschwerden oder Durchfall, Atembeschwerden, Hautblutungen, Kreislaufbeschwerden, Anschwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute, Hautausschlägen, Fieber oder anderen neuen Krankheitszeichen informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Rimactan haben?»). Patientinnen und Patienten, bei welchen solche Erscheinungen auftreten, dürfen nie wieder mit Rimactan behandelt werden.

Paradoxe Reaktion

Rimactan kann paradoxe Reaktionen auslösen, die sich durch eine Verschlechterung der Symptome oder ein Wiederauftreten der Tuberkulose zwischen 2 Wochen bis hin zu 18 Monaten nach Beginn der Behandlung mit Rimactan äussern. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt / Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Symptome verspüren: Husten, Kurzatmigkeit, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Schwächegefühl.

Durchfall

Beim Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung mit Rimactan sollten Sie unverzüglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Arzneimittel, welche die Darmbewegungen hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Behandlungsunterbruch/Wiederaufnahme einer Behandlung

Eine allfällige Wiederaufnahme der Behandlung darf auf keinen Fall ohne ärztliche Beratung erfolgen, da sonst unter Umständen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können. Befolgen Sie in einem solchen Fall genau die Anordnungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.

Die Therapie darf nicht ohne Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt unterbrochen werden, um das Auftreten von Abwehrreaktionen und Nebenwirkungen zu vermeiden (z.B. Hautreaktionen, Grippesymptome).

Leberfunktionsstörungen

Rimactan kann Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen und schwere Leberschäden, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf verursachen.

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird deshalb Ihre Leberfunktion sorgfältig überwachen, insbesondere bei Vorliegen folgender Risikofaktoren für Leberzellschäden:

  • Zunehmendes Alter
  • Vorbestehende Lebererkrankung
  • Gleichzeitige Einnahme leberschädigender Arzneimittel
  • Beeinträchtigte Nierenfunktion
  • Täglicher Alkoholkonsum/Alkoholüberkonsum
  • Schlechter Ernährungszustand
  • Schwarze oder lateinamerikanische Frauen

Frühe Warnzeichen einer Leberentzündung sind Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Weitere Zeichen sind Gelbfärbung der Augen (Bindehaut) oder der Haut oder entfärbter Stuhl. Suchen Sie bei Auftreten solcher Symptome umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf. Vor und während der Behandlung sollten die Nierenfunktion, die Leberwerte und das Blutbild überwacht werden.

Nierenfunktionsstörungen

Patientinnen oder Patienten mit Nierenfunktionsstörungen dürfen Rimactan nur einnehmen, wenn sie unter strikter medizinischer Überwachung stehen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird zu Beginn und danach in regelmässigen Abständen die Nierenfunktion, die Leberwerte und das Blutbild überprüfen.

Diabetes/Zuckerkrankheit

Patientinnen und Patienten mit Zuckerkrankheit müssen vorsichtig sein, da die Kontrolle des Diabetes während der Behandlung mit Rimactan erschwert ist.

Epilepsie

Patienten und Patientinnen mit Epilepsie müssen während der Behandlung mit Rimactan engmaschig ärztlich überwacht werden, da bei Epileptikern möglicherweise vermehrt Anfälle auftreten können.

Einnahme von Rimactan mit anderen Arzneimitteln

Sehr viele Arzneimittel (Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker weiss welche) können weniger wirksam sein oder es können vermehrt Nebenwirkungen auftreten, wenn sie gleichzeitig mit Rimactan verabreicht werden. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin über alle Arzneimittel (auch selbstgekaufte!), die Sie einnehmen, vor kurzem eingenommen haben oder wenn Sie beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.

Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht an und informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie eines oder mehrere der unter «Wann darf Rimactan nicht eingenommen werden?» aufgeführten Arzneimittel einnehmen.

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ein Arzneimittel oder einen Wirkstoff aus den folgenden Arzneimittelgruppen einnehmen:

  • Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B. Voriconazol, Fluconazol, Itraconazol)
  • Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z.B. Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Tipranavir, Saquinavir, Rilpivirin) oder HCV-Infektionen (Hepatitis C) (z.B. Daclatasvir)
  • Bestimmte Antibiotika (z.B. Linezolid, Chloramphenicol, Clarithromycin, Doxycyclin, Cefazolin oder andere Cephalosporine)
  • bestimmte Mittel gegen Epilepsie (z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin)
  • bestimmte Mittel zur Behandlung von Zuckerkrankheit (Diabetes) (z.B. Glibenclamid, Repaglinid)
  • gewisse Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck (z.B. Digoxin, Propranolol, Metoprolol, Carvedilol, Diltiazem, Nifedipin, Verapamil, Nimodipin, Isradipin, Propafenon, Lidocain, Amiodaron, Dronedaron, Losartan, Valsartan)
  • Mittel zur Blutverdünnung (z.B. Clopidogrel, Prasugrel, Phenprocoumon, Acenocoumarol, Edoxaban, Apixaban, Rivaroxaban)
  • Kortikosteroide (z.B. Betamethason, Dexamethason, Prednisolon)
  • Mittel gegen Depressionen oder gegen psychotische Störungen (z.B. Haloperidol, Risperidon, Lurasidon, Clozapin, Sertindol, Aripiprazol, Amitriptylin, Nortriptylin)
  • zentral wirksame Schmerzmittel (z.B. Methadon, Morphin, Buprenorphin, Oxycodon)
  • Schilddrüsenhormone (z.B. Levothyroxin, Liothyronin)
  • Mittel zur Behandlung zu hoher Blutfettwerte (z.B. Atorvastatin, Fluvastatin, Simvastain)
  • Asthmamittel (Theophyllin)
  • bestimmte die Immunabwehr herabsetzende Mittel (z.B. Ciclosporin, Azathioprin, Tacrolimus)
  • bestimmte Beruhigungsmittel (Diazepam, Midazolam, Triazolam, Zopiclon, Zolpidem)
  • Arzneimittel gegen Magenübersäuerung können die Wirkung von Rimactan abschwächen. Deshalb sollte Rimactan mindestens 1 Stunde vor einem Präparat gegen Magenübersäuerung eingenommen werden.

Empfängnisverhütung

Vorsicht ist geboten, wenn Sie orale Kontrazeptiva (die «Pille») anwenden, da bei der gleichzeitigen Einnahme mit Rimactan die empfängnisverhütende Wirksamkeit der Pille beeinträchtigt wird; es sollten deshalb zusätzlich andere nicht-hormonelle Verhütungsmethoden angewandt werden.

Alkohol

Während der Behandlung mit Rimactan sollten Sie keinen Alkohol zu sich nehmen, da dies die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen insbesondere von Leberstörungen erhöht.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Rimactan kann aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wie z.B. Schwindel oder Sehstörungen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.

Labortests

Rimactan kann das Ergebnis von gewissen Labortests verfälschen. Informieren Sie deshalb den Arzt bzw. die Ärztin darüber, dass Sie Rimactan einnehmen, bevor ein Labortest durchgeführt wird.

Verfärbungen

Urin, Speichel, Schweiss und Tränen und somit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) können sich aufgrund der roten Farbe des Wirkstoffes rötlich verfärben. Sie sollten daher während der Behandlung keine weichen Kontaktlinsen tragen.

Rimactan Kapsen enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie Rimactan Kapseln erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Rimactan während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Informieren Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vor der Behandlung mit Rimactan, ob Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen. Er bzw. sie wird entscheiden, ob der therapeutische Nutzen von Rimactan ein mögliches Risiko für das Kind rechtfertigt. Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, sollten Sie dies dem Arzt bzw. der Ärztin so früh wie möglich mitteilen.

Rimactan tritt in die Muttermilch über, deshalb sollte Rimactan in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn dies Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin als unumgänglich sieht.

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Wie wird es angewendet?

Rimactan sollte auf nüchternen Magen, d.h. mindestens ½ Stunde vor der Mahlzeit (üblicherweise vor dem Frühstück und/oder dem Abendessen) mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Behandlung der Tuberkulose

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

Je nach Körpergewicht beträgt die Dosis 1-mal täglich 450–600 mg Rifampicin.

In bestimmten Situationen kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosis auch auf 450–600 mg Rifampicin dreimal pro Woche festlegen.

Kinder

Dosierung: Der Arzt oder die Ärztin wird eine dem Körpergewicht des Kindes entsprechende Dosis verschreiben.

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird die notwendige Dauer der Behandlung festlegen. Um eine vollständige Ausheilung der Tuberkulose zu erreichen, müssen Sie Rimactan während des gesamten Behandlungszeitraums einnehmen, auch wenn Sie bereits früher eine Besserung feststellen. Wenn Sie zu früh mit der Einnahme von Rimactan aufhören, können die Symptome erneut auftreten.

Behandlung von Lepra

Bei Lepra wird Rimactan in der Regel nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation wie folgt verordnet:

Erwachsene

Rifampicin 600 mg 1 Mal pro Monat

Kinder (10–14 Jahre)

Rifampicin 450 mg 1 Mal pro Monat.

Kinder unter 10 Jahren

Der Arzt oder die Ärztin wird entscheiden, welches die optimale Dosierung ist.

Um eine vollständige Ausheilung der Lepra zu erreichen, müssen Sie Rimactan während des gesamten Behandlungszeitraums einnehmen, auch wenn Sie bereits nach einigen Monaten eine Besserung feststellen. Möglicherweise müssen Sie 12 Monate lang mit Rimactan behandelt werden. Wenn Sie zu früh mit der Einnahme von Rimactan aufhören, können die Symptome erneut auftreten.

Behandlung anderer Infektionen

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: 600 bis 1200 mg pro Tag. Die Dosis wird gewöhnlich auf 2 Gaben verteilt, d.h. morgens und abends eingenommen.

Vorbeugende Behandlung einer Hirnhautentzündung

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre: Morgens und abends je 600 mg während 2 Tagen.

Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren

Der Arzt oder die Ärztin wird eine dem Körpergewicht des Kindes entsprechende Dosis verschreiben. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Art der Erkrankung.

Ohne direkte Anweisung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin sollten Sie die Behandlung auf keinen Fall unterbrechen. Die Krankheitssymptome verschwinden oft, bevor die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Führen Sie die Behandlung auch dann nach der Anweisung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin weiter, wenn Sie keine Krankheitszeichen mehr spüren. Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühes Beenden der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wann darf Rimactan nicht eingenommen werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Rifampicin, gegenüber Antibiotika der gleichen Familie und/oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung. Eine Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Atembeschwerden, Kreislaufstörungen, Anschwellungen der Haut (z.B. Nesselsucht) und der Schleimhäute oder Hautausschläge.

Im Fall von schweren Lebererkrankungen, zum Beispiel akuter Gelbsucht.

Wenn Sie bereits einmal eine medikamentös bedingte Leberentzündung durchgemacht haben.

Wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden

Wenn Sie an einer Nervenentzündung der Gliedmassen leiden.

Wenn die Stoffwechselkrankheit «Porphyrie» (Störung der Blutbildung) vorliegt.

Wenn Sie gleichzeitig mit Voriconazol (Mittel gegen Pilzinfektionen), bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung einer HIV Infektion (Proteaseinhibitoren wie z.B: Lopinavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Amprenavir, Tipranavir, Indinavir; Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) wie z.B. Rilpivirin) oder zur Behandlung einer HCV Infektion/Hepatits C (z.B. Daclatasvir) oder Halothan behandelt werden.

Rimactan darf nie zusammen mit der Wirkstoffkombination Saquinavir/Ritonavir eingenommen werden, da es zu schweren Leberzellschädigungen kommen kann.

Früh- und Neugeborene dürfen Rimactan nur im äussersten Notfall erhalten, da bei ihnen die Leberenzymsysteme noch nicht vollständig entwickelt sind.

Welche Nebenwirkungen kann Rimactan haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Rimactan auftreten:

Definition: Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Anwendern betreffen), häufig (kann 1 bis 10 von 100 Anwendern betreffen), gelegentlich (kann 1 bis 10 von 1'000 Anwendern betreffen), selten (kann 1 bis 10 von 10'000 Anwendern betreffen), sehr selten (kann weniger als 1 von 10'000 Anwendern betreffen).

Allergische und sonstige Überempfindlichkeitsreaktionen

Sehr häufig: grippeartige Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Benommenheit und Knochenschmerzen.

Sehr häufig/Häufig (betrifft mehr als 1 von 10 Behandelten): paradoxe Reaktion. Erneutes bzw. neues Auftreten von Tuberkulosesymptomen nach einer anfänglichen Besserung während der Behandlung. Die Symptome können Fieber, geschwollene Lymphknoten, Kurzatmigkeit, Husten, Kopfschmerzen,

Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Müdigkeit umfassen (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Rimactan Vorsicht geboten?»).

Selten: anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen mit Atemnot und Kreislaufversagen), schwere Hautreaktionen. Konsultieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin beim Auftreten von Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und Schleimhäuten, grossflächigem Hautausschlag, Hautrötungen, Atemproblemen oder Kreislaufbeschwerden (siehe auch «Wann ist bei der Einnahme von Rimactan Vorsicht geboten?»).

Hautreaktionen

Häufig: Hitzegefühl, Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Nesselsucht.

Selten: ernsthafte Überempfindlichkeitsreaktionen mit schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen, welche sich mit Hautausschlag, Rötung, ausgedehnter Blasenbildung und Ablösung der Haut und Schleimhaut zeigen. Begleitend können grippeähnliche Symptome wie Fieber und geschwollene Lymphknoten auftreten. Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenn bei Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome auftreten.

Exfoliative Dermatitis (Abschuppung der Haut), punktförmige Hautblutungen.

Magen-Darm-Trakt Beschwerden

Häufig: Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit Völlegefühl, Erbrechen, Durchfall, Gasansammlung im Darm.

Selten: Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenschmerzen, Oberbauchbeschwerden. Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie unverzüglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt konsultieren. Arzneimittel, welche die Darmperistaltik (Darmbewegung) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Lebererkrankungen

Selten: Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen, Gelbsucht und Leberschäden, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Rimactan Vorsicht geboten?»). Zeichen einer Leberentzündung können Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen sein. Kontaktieren Sie bei Auftreten dieser Symptome sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Veränderungen des Blutes

Selten: Mangel an Blutplättchen (mit oder ohne punktförmige Hautblutungen), Verminderung der weissen Blutkörperchen, Blutarmut. Erhöhung oder Verminderung (sehr selten) bestimmter Untergruppen von weissen Blutkörperchen. Vereinzelt wurde von einer Blutgerinnungsstörung in den Blutgefässen berichtet sowie von einer Vitamin-K-abhängigen Blutgerinnungsstörung.

Konsultieren Sie sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn punktförmige Hautblutungen auftreten. Bei Hautblutungen sollte die Behandlung nach Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin unterbrochen werden, andernfalls können möglicherweise tödliche Hirnblutungen auftreten.

Psychiatrische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel.

Selten: Koordinationsstörungen der Bewegungen, Verwirrtheit, Muskelschwäche, Krämpfe, epileptische Anfälle, Gedächtnisstörungen und Bewusstseinsveränderungen, Halluzinationen, Orientierungsstörungen, Taubheitsgefühl, Kribbeln, Brennen oder Schwächegefühl an Händen und Füssen.

Augen

Häufig: Rötung der Augen.

Selten: Sehstörungen, Bindehautreizungen.

Atembeschwerden

Selten: Kurzatmigkeit, Keuchen.

Herz-Kreislauf-Beschwerden

Selten: Niederer Blutdruck, Ödeme, Anaphylaxie (Überempfindlichkeitsreaktionen mit Atemnot und Kreislaufversagen).

Nieren und Harnwege

Gelegentlich: akutes Nierenversagen.

Selten: Beschwerden beim Wasserlösen, Blut im Urin.

Störungen des Bewegungsapparates

Selten: Muskelschwäche, Gelenkschmerzen.

Hormonelle Störungen/Stoffwechsel

Selten: Menstruationsstörungen (im Extremfall Ausbleiben der normalen Monatsblutung), Auslösen einer Krise bei Addison-Patienten

Sehr selten: Auslösung oder Verschlimmerung einer Porphyrie

Verfärbung

Gelbliche, orangefarbene, rötliche oder bräunliche Verfärbung der Zähne (möglicherweise dauerhaft) und von Körperflüssigkeiten (Urin, Speichel, Tränen, Stuhl, Schweiss).

Wenn Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen oder weitere Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Lagerungshinweis

Kapseln in der Originalverpackung, nicht über 30°C, vor Feuchtigkeit geschützt und ausser Reichweite von Kinder lagern. Nicht einfrieren.

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zum fachgerechten Entsorgen bringen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

Was ist in Rimactan enthalten?

Rimactan Kapseln enthalten

Wirkstoffe

150 mg und 300 mg Rifampicin

Hilfsstoffe

Hilfsstoffe zur Kapselherstellung.

Zulassungsnummer

34279 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie Rimactan? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Rimactan Kapseln zu 150 mg: Packungen zu 16 und 80 Kapseln.

Rimactan Kapseln zu 300 mg: Packungen zu 8 und 40 Kapseln.

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz.

Diese Packungsbeilage wurde im Mai 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

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Hersteller Sandoz Pharmaceuticals AG
Suchtgift Nein
ATC Code J04AB02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden