Wann darf Rimactazid nicht eingenommen werden?
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der zwei Wirkstoffe (Rifampicin und Isoniazid) oder einen der Hilfsstoffe.
Eine Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Kreislaufbeschwerden, Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute oder Hautausschläge.
Bei Gelbsucht oder einer schweren Lebererkrankung.
Wenn Sie bereits einmal eine medikamentös bedingte Leberentzündung durchgemacht haben.
Wenn Sie an einer Nervenentzündung der Gliedmassen leiden.
Bei einer Störung der Blutbildung (Porphyrie).
Gleichzeitige Therapie mit Voriconazol (Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen), Proteaseinhibitoren (Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen), Halothan, Praziquantel (ein Wurmmittel).
Rimactazid darf nie zusammen mit der Wirkstoffkombination Saquinavir/Ritonavir eingenommen werden, da es zu schweren Leberzellschädigungen kommen kann.
Welche Nebenwirkungen kann Rimactazid haben?
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Rimactazid auftreten:
Allergische und sonstige Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr häufig: Grippe-ähnliches Syndrom (Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Benommenheit, Knochen-, Muskel-und Gelenkschmerzen, Schwindel) besonders bei Wiederaufnahme der Behandlung nach einer vorübergehenden Unterbrechung.
Häufig: allergische und andere Reaktionen wie Hautausschlag und Fieber
Konsultieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin beim Auftreten von Schwellungen der Haut oder Schleimhäute, grossflächigem Hautausschlag, Nesselfieber, Hautrötungen, Atemproblemen oder Kreislaufbeschwerden.
Selten: anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen mit Atemnot und Kreislaufversagen), Kurzatmigkeit, Keuchen, Blutdruckabfall, Schock, Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe), angioneurotisches Ödem (Schwellungen im Gesicht, Zunge, Rachen oder Kehlkopf mit Schluck- und Atembehinderung), akutes Nierenversagen, rheumatische Beschwerden, Autoimmunerkrankungen.
Erkrankungen der Haut
Häufig: Hitzegefühl, Gesichtsrötung, Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Hautausschlag, Nesselsucht, Akne
Selten: ernsthafte Überempfindlichkeitsreaktionen mit schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen, welche sich mit Hautausschlag und Rötung, ausgedehnter Blasenbildung und Ablösung der Haut und Schleimhaut zeigen. Begleitend können grippeähnliche Symptome wie Fieber und geschwollene Lymphknoten auftreten. Konsultieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin beim Auftreten von einem oder mehreren dieser Symptome.
Sehr selten: punktförmige Hautblutungen. Konsultieren Sie sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn punktförmige Hautblutungen auftreten.
Augenerkrankungen
Häufig: Rötung der Augen
Selten: verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Bindehautentzündung, Schädigung des Sehnervs, Sehstörungen, Bindehautreizungen
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Mundtrockenheit, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Erbrechen, Gasansammlung im Darm, Magenschmerzen, Oberbauchbeschwerden oder Durchfall.
Bei Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung sollten Sie unverzüglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt konsultieren. Arzneimittel, welche die Darmperistaltik (Darmbewegung) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Selten: Magenschleimhautentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Anzeichen sind schwere Schmerzen in Bauch und Rücken).
Erkrankungen der Leber und der Gallenblase
Sehr häufig: Leberfunktionsstörungen
Häufig: Leberentzündung
Gelegentlich: Gelbsucht
Selten: Auslösung von Stoffwechselerkrankungen, Leberschäden, schwere Leberentzündungen mit in sehr seltenen Fällen tödlichem Verlauf (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Rimactazid Vorsicht geboten?»).
Zeichen einer Leberentzündung können Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen sein. Kontaktieren Sie bei Auftreten dieser Symptome sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Ein Mangel an Blutplättchen (mit oder ohne punktförmige Hautblutungen), an weissen Blutkörperchen sowie eine Blutarmut können auftreten. Eine Zunahme bestimmter weisser Blutkörperchen sowie verstreut auftretende Gerinnungsstörung innerhalb der Blutgefässe wurden ebenfalls beobachtet. Konsultieren Sie sofort Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn punktförmige Hautblutungen auftreten. Bei Fortsetzung der Behandlung nach Auftreten von Hautblutungen wurde über Gehirnblutungen und Todesfälle berichtet.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Kribbelgefühl, Taubheitsgefühl, Brennen oder Schwächegefühl an Händen und Füssen
Selten: geistige Verwirrtheit, Bewusstseinsveränderungen, Psychosen, Gedächtnisstörungen, Koordinationsstörungen der Bewegungen, Verlust der Sehnenreflexe, Krämpfe
Erkrankungen der Atemwege
Selten: Kurzatmigkeit, Keuchen
Herz und Gefässerkrankungen
Selten: niederer Blutdruck, Ödeme
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Beschwerden beim Wasserlösen, Blut im Urin, akutes Nierenversagen und Nierenentzündung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche, Muskelschmerzen, rheumatische Beschwerden.
Hormonelle Erkrankungen und Stoffwechselstörung
Selten: Störungen des Menstruationszyklus während einer längeren Behandlung mit Rimactazid, Vergrösserung der Brustdrüse (Gynäkomastie)
Verfärbung von Körperflüssigkeiten
Rötliche Verfärbung von Körperflüssigkeiten (Urin, Speichel, Tränen, Stuhl, Schweiss, abgehusteter Schleim).
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.