Art der Anwendung: intrathekale Anwendung
Ropivacain-HK sollte nur von oder unter Aufsicht von in der RegionalanĂ€sthesie erfahrenen Ărzten und ausschlieĂlich in entsprechend eingerichteten RĂ€umlichkeiten erfolgen. Siehe Abschnitt ?Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ărzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt?.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ropivacain-HK nicht anders verordnet wird. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da das Arzneimittel sonst nicht richtig wirken kann!
Ropivacain-HK soll nur von oder unter der Aufsicht von in der RegionalanĂ€sthesie erfahrenen Ărzten angewendet werden. Die folgende Tabelle dient als Leitfaden fĂŒr gebrĂ€uchliche Blockaden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, die eine wirksame Blockade hervorruft. ĂŒr die Festlegung der Dosis sind die Erfahrung des Klinkers sowie die Kenntnis des Allgemeinzustandes des Patienten ausschlaggebend.
Chirurgische AnÀsthesie | | | | | |
| Konz. mg/ml | Volumen ml | Dosis mg | Beginn Minuten | Dauer Stunde |
Intrathekale Anwendung | | | | | |
Chirurgie | 5,5 | 3 bis 5 | 15 bis 25 | 1 bis 5 | 2 bis 6 |
Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind so festgelegt, dass eine wirksame Blockade erreicht wird und sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden. Individuelle Abweichungen hinsichtlich Einsetzen und Dauer der Blockade treten auf. Die Angaben in der Spalte "Dosis" geben die erwarteten durchschnittlichen Dosisbereiche an. FachbĂŒcher sollten konsultiert werden fĂŒr spezifische Blocktechniken und individuelle Patientenanforderungen. |
Zur Vermeidung einer Injektion in ein Blut- oder LymphgefÀà (intravasal) wird das wiederholende zurĂŒckziehen des Spritzenkolbens (eine wiederholte Aspiration) vor und wĂ€hrend der Injektion empfohlen. Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird die vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 bis 5 ml Lidocain mit Adrenalin (Xylocain 2% mit Adrenalin 1: 200000) empfohlen. Eine versehentliche Injektion in ein Blut- oder LymphgefÀà (intravaskulĂ€r) lĂ€sst sich an einer vorĂŒbergehenden Erhöhung der Herzfrequenz und eine versehentliche intrathekale Injektion (Injektion in die harte RĂŒckenmarkshaut) durch Anzeichen einer Spinalblockade erkennen.
Eine Aspiration (vorsichtiges zurĂŒckziehen des Spritzenkolbens) sollte vor und wĂ€hrend der Anwendung der Hauptdosis wiederholt werden. Die Hauptdosis sollte langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 50 mg/min injiziert werden, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalen Kontakt streng zu ĂŒberwachen sind. Bei Auftreten von Vergiftungssymptome (toxischer Symptome) muss die Injektion sofort gestoppt werden. Zur EpiduralanĂ€sthesie (AnĂ€sthesie in NervennĂ€he Kreuzbeinbereich) bei chirurgischen Eingriffen wurden Einzeldosen bis zu 250 mg Ropivacain angewendet und gut vertragen.
Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt zur Plexus brachialis Blockade eine Einzeldosis von 300 mg, die gut vertragen wurde.
Die intrathekale Injektion (Injektion in die harte RĂŒckenmarkshaut) sollte erfolgen, nachdem der Subarachnoidalraum (Raum zwischen harten Hirnhaut und Spinnwebhaut) identifiziert wurde und KörperflĂŒssigkeit aus der SpinalkanĂŒle austritt oder aspiriert (durch zurĂŒckziehen des Spritzenkolbens) werden kann.
Zur Vermeidung einer Injektion in ein Blut- oder LymphgefÀà (intravasalen Injektion) wird ein zurĂŒckziehen des Spritzenkolbens (eine sorgfĂ€ltige Aspiration) vor und wĂ€hrend der Injektion empfohlen. Die Vitalfunktionen des Patienten sollten wĂ€hrend der Injektion eng ĂŒberwacht werden. Falls Vergiftungssymptome (toxische Symptome) auftreten, muss die Injektion sofort gestoppt werden.
Anwendungsfehler und Ăberdosierung:
Akute Vergiftung
Ropivacain-HK zur Injektion kann nach hohen Dosen oder bei sehr rasch steigenden Plasmaspiegeln aufgrund versehentlicher Injektion in ein Blut- oder LymphgefÀà oder Ăberdosierung akute giftige (toxische) Wirkungen verursachen.
Es ist ĂŒber einen Fall von KrĂ€mpfen (Konvulsionen) nach einer versehentlichen Injektion in ein Blut- oder LymphgefÀà (intravaskulĂ€ren) bei einer versuchten Brachialplexusblockade mit 200 mg berichtet worden.
Akuttherapie
AusrĂŒstung und Arzneimittel fĂŒr das Monitoring sowie eine notfallmĂ€Ăige Wiederbelebung sind unmittelbar zur VerfĂŒgung zu stellen. Wenn akute systemische Intoxikationserscheinungen auftreten, muss die Injektion des AnĂ€sthetikums zur örtlichen BetĂ€ubung (LokalanĂ€sthetikums) sofort gestoppt werden.
Im Fall von KrĂ€mpfen (Konvulsionen) ist eine entsprechende Behandlung erforderlich. Die Behandlungsziele sind die Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung, die Beseitigung der KrĂ€mpfe und die UnterstĂŒtzung des Kreislaufs. Es muss Sauerstoff verabreicht werden und wenn nötig die Atmung mittels Beatmungsbeutel unterstĂŒtzt werden. Wenn die KrĂ€mpfe nicht spontan innerhalb von 15 bis 20 Sekunden abklingen, muss ein Krampf lösendes Mittel (Antikonvulsivum) intravenös (in die Vene) verabreicht werden. Thiopental Natrium, 1 bis 3 mg/kg, intravenös (in die Vene) löst die KrĂ€mpfe rasch. Alternativ dazu kann Diazepam, 0,1 mg/kg, intravenös (in die Vene) gegeben werden, auch wenn die Wirkung langsamer eintritt. Succinylcholin intravenös (in die Vene) stoppt die MuskelkrĂ€mpfe, aber der Patient benötigt eine kontrollierte Beatmung und tracheale Intubation (EinfĂŒhrung eines Beatmungsrohres in die Luftröhre).
Bei kardiovaskulĂ€rer Depression (Blutdruckerniedrigung, verlangsamter Herzschlag) soll ein den Tonus der GefĂ€Ămuskulatur erhöhender Stoff (Vasokonstiktor) intravenös (in die Vene) verabreicht werden, diese Behandlung ist, wenn notwendig, nach 2 bis 3 Minuten zu wiederholen.
Kinder sollten Dosen erhalten, die ihrem Alter und Gewicht angepasst sind.
Sollte ein Kreislaufstillstand eintreten, mĂŒssen umgehend Herz und Lungen (kardiopulmonale) WiederbelebungsmaĂnahmen ergriffen werden. Eine optimale Sauerstoffzufuhr, kĂŒnstliche Beatmung, KreislaufunterstĂŒtzung und die Korrektur der Störung des SĂ€ure-Base-Gleichgewichtes zugunsten der sauren Valenzen (Azidose) sind lebenswichtig.