Was Ropivacain Altan enthält
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Der Wirkstoff ist Ropivacainhydrochlorid.
1 ml Infusionslösung enthält Ropivacainhydrochlorid-Monohydrat, entsprechend 2 mg Ropivacainhydrochlorid.
1 Beutel mit 100 ml enthält Ropivacainhydrochlorid-Monohydrat, entsprechend 200 mg Ropivacainhydrochlorid.
1 Beutel mit 200 ml enthält Ropivacainhydrochlorid-Monohydrat, entsprechend 400 mg Ropivacainhydrochlorid.
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Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Salzsäure 36% (zur pH-Wert-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke.
Wie Ropivacain Altan aussieht und Inhalt der Packung
Ropivacain Altan ist eine klare, farblose Infusionslösung.
Jede Packung enthält 5 Beutel mit je 100 ml oder 200 ml Infusionslösung mit unsteriler Oberfläche. Obwohl die Lösung steril ist, sollten die Protokolle zur Verwendung des Produkts berücksichtigen, dass die Außenseite des Beutels in seiner Umverpackung nicht steril ist. Die herausnehmbare Umverpackung dient dem photoprotektion und ermöglicht den mechanischen und physikalischen Schutz der sterilen Lösung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Altan Pharma Limited
The Lennox Building, 50 South Richmond street
Dublin 2, D02FK02
Irland
Hersteller
Altan Pharmaceuticals SA Cólquide, 6 Ptal 2, 1 E Plt Ofc.
28231 Las Rozas de Madrid (Madrid) Spanien
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
Deutschland | Ropivacain Altan 2 mg/ml Infusionslösung |
Frankreich | Ropivacaine Altan 2 mg/ml solution Injectable |
Italien | Ropivacaina cloridrato Altan |
Portugal | Ropivacaina Altan 2 mg/ml Solução injectável |
Spanien | Ropivacaina Altan 2 mg/ml solución inyectable EFG |
Vereinigtes Königreich | Ropivacaine Altan 2 mg/ml solution for infusion |
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im September 2020
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Ropivacain Altan wird auf unterschiedliche Weise angewendet:
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Injektion der Lösung in das Gewebe an der Stelle, an der der chirurgische Eingriff durchgeführt wird.
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Injektion um Nerven oder eine Nervengruppe herum, die zu der Stelle führen, an der der chirurgische Eingriff durchgeführt wird, z. B. Injektion in die Achselhöhle vor einem chirurgischen Eingriff am Unterarm oder an der Hand.
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Injektion in den unteren Bereich der Wirbelsäule (in den Raum, der das Rückenmark umgibt), wenn eine Betäubung der Beine oder des unteren Körpers notwendig ist.
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren:
Die folgende Tabelle dient als Leitfaden für gebräuchliche Blockaden. Es soll die kleinste Dosis angewendet werden, die eine wirksame Blockade hervorruft. Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrungen des Arztes sowie die Kenntnisse über den Allgemeinzustand des Patienten ausschlaggebend.
| Konzen- tration | Volumen | Dosis | Beginn | Dauer |
| mg/ml | ml | mg | Minuten | Stunden |
AKUTE SCHMERZTHERAPIE | | | | | |
Lumbale Epiduralanalgesie | | | | | |
Kontinuierliche Infusion z. B. geburtshilfliche Analgesie | 2,0 | 6-10 ml/h | 12-20 mg/h | n/z | n/z |
Postoperative Analgesie | 2,0 | 6-14 ml/h | 12-28 mg/h | n/z | n/z |
Thorakale Epiduralanalgesie | | | | | |
Kontinuierliche Infusion (Behandlung postoperativer Schmerzen) | 2,0 | 6-14 ml/h | 12-28 mg/h | n/z | n/z |
Leitungs- und Infiltrationsanästhesie | | | | | |
Kontinuierliche Infusion oder intermittierende Injektionen (z. B. Behandlung postoperativer Schmerzen) | 2,0 | 5-10 ml/h | 10-20 mg/h | n/z | n/z |
n/z – nicht zutreffend
Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen sind so festgelegt, dass eine wirksame Blockade erreicht wird. Sie sollten als Richtlinien zur Anwendung bei Erwachsenen betrachtet werden.
Individuelle Abweichungen hinsichtlich Einsetzen und Dauer der Blockade treten auf. Die Angaben in der Spalte „Dosis" geben die erwarteten durchschnittlichen Dosisbereiche an.
Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnisse sollte Fachliteratur konsultiert werden.
Art der Anwendung
Perineurale und epidurale Anwendung.
Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine sorgfältige Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Wenn eine hohe Dosis injiziert werden soll, wird die vorherige Verabreichung einer Testdosis von 3 - 5 ml Lidocain mit Adrenalin (Epinephrin) empfohlen (Lidocain 2 % mit Adrenalin (Epinephrin 1:200.000)). Eine versehentliche intravasale Injektion lässt sich an einer vorübergehenden Erhöhung der Herzfrequenz und eine unbeabsichtigte intrathekale Injektion durch Anzeichen einer Spinalblockade mit Apnoe und Hypotonie erkennen.
Eine Aspiration sollte vor und während der Applikation der Hauptdosis durchgeführt werden. Die Hauptdosis sollte langsam oder in steigenden Dosen mit einer Geschwindigkeit von 25 - 50 mg/min injiziert werden, wobei die Vitalfunktionen des Patienten unter dauerndem verbalen Kontakt streng zu überwachen sind. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.
Bei länger dauernden Blockaden, entweder durch kontinuierliche Infusion oder durch wiederholte Bolusinjektion, müssen die Risiken toxischer Plasmakonzentrationen oder lokaler Nervenläsionen bedacht werden. Die bei Operationen und postoperativer Analgesie über einen Zeitraum von 24 Stunden kumulativ verabreichten Dosen von bis zu 675 mg Ropivacain wurden von Erwachsenen gut vertragen, ebenso wie die postoperativ über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über eine epidurale Infusion verabreichten Dosen von bis zu 28 mg/Stunde. Eine begrenzte Anzahl von Patienten erhielt höhere Dosen von bis zu 800 mg pro Tag, die mit relativ wenigen unerwünschten Wirkungen verbunden waren.
Zur Behandlung postoperativer Schmerzen wird folgende Technik empfohlen: Falls dies nicht schon präoperativ geschehen ist, wird via Epiduralkatheter mit einer Konzentration von 7,5 mg/ml eine Epiduralanästhesie eingeleitet. Die Analgesie wird mit einer Infusion von Ropivacain Altan 2 mg/ml aufrechterhalten. Infusionsgeschwindigkeiten von 6 – 14 ml/Stunde (12 – 28 mg) sichern bei mäßigen bis schweren postoperativen Schmerzen in den meisten Fällen eine ausreichende Analgesie mit nur geringer und nicht progressiver motorischer Blockade. Die maximale
Anwendungsdauer der Epiduralblockade beträgt 3 Tage. Der analgetische Effekt sollte engmaschig überwacht werden, damit bei geringem Restschmerz der Katheter baldmöglichst entfernt werden kann. Mit dieser Technik wird eine signifikante Reduktion des Bedarfes an Opioiden erreicht.
In klinischen Studien wurde Ropivacain 2 mg/ml als epidurale Infusion allein oder gemischt mit 1 – 4 μg/ml Fentanyl über bis zu 72 Stunden zur Behandlung von postoperativen Schmerzen
gegeben. Die Kombination von Ropivacain und Fentanyl verbesserte die Schmerzlinderung, verursachte aber opioid-typische Nebenwirkungen. Die Kombination von Ropivacain und Fentanyl wurde nur für Ropivacain 2 mg/ml untersucht.
Bei länger andauernden peripheren Nervenblockaden, entweder durch kontinuierliche Infusion oder wiederholte Injektionen, muss das Risiko von toxischen Plasmakonzentrationen bzw. von lokalen Nervenläsionen bedacht werden. In klinischen Prüfungen wurde vor dem Eingriff eine femorale Nervenblockade mit 300 mg Ropivacain 7,5 mg/ml bzw. ein Interskalenusblock mit 225 mg Ropivacain 7,5 mg/ml gesetzt. Die Schmerzfreiheit wurde anschließend mit Ropivacain 2 mg/ml aufrechterhalten. Infusionsraten oder intermittierende Injektionen von 10 – 20 mg pro Stunde über 48 Stunden führten zu ausreichender Analgesie und wurden gut vertragen.
Epiduralanästhesie: Kinder im Alter von 0 bis einschließlich 12 Jahren:
| mg/ml | ml/kg | mg/kg |
BEHANDLUNG AKUTER SCHMERZEN (intra- und postoperativ) | | | |
Kontinuierliche epidurale Infusion Bei Kindern mit einem Körpergewicht von bis zu 25 kg | | | |
0 bis 6 Monate Infusion bis zu 72 Stunden | 2,0 | 0,1 ml/kg/h | 0,2 mg/kg/h |
6 bis 12 Monate Infusion bis zu 72 Stunden | 2,0 | 0,2 ml/kg/h | 0,4 mg/kg/h |
1 bis 12 Jahre Infusion bis zu 72 Stunden | 2,0 | 0,2 ml/kg/h | 0,4 mg/kg/h |
Die Dosierung in der Tabelle sollte als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Individuelle Schwankungen können vorkommen. Bei übergewichtigen Kindern ist oft eine schrittweise Dosisreduzierung notwendig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Das Volumen für die einzeitige Epiduralanästhesie und für die epiduralen Bolusinjektionen sollte 25 ml pro Patient nicht überschreiten. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnisse sollte Fachliteratur konsultiert werden.
Periphere Nervenblockaden: Kleinkinder und Kinder im Alter von 1 bis 12 Jahren:
| Konzentration mg/ml | Volumen ml/kg | Dosis mg/kg |
BEHANDLUNG AKTUER SCHMERZEN (intra-und postoperativ) | | | |
Kontinuierliche Infusion zur peripheren Nervenblockade bei Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren Infusion bis zu 72 Stunden | 2,0 | 0,1-0,3 ml/kg/h | 0,2-0,6 mg/kg/h |
Die Dosierung in der Tabelle sollte als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Individuelle Schwankungen können vorkommen. Bei übergewichtigen Kindern ist oft eine schrittweise Dosisreduzierung notwendig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Hinsichtlich der Faktoren, die spezifische Blocktechniken betreffen, und für individuelle Patientenbedürfnisse sollten Fachbücher konsultiert werden.
Die empfohlene Dosierung für die periphere Nervenblockade bei Kleinkindern und Kindern gibt Richtgrößen für Kinder ohne schwerwiegende Erkrankung an. Bei Kindern mit schwerwiegenden Erkrankungen werden eher konservative Dosierungen und eine engmaschige Überwachung empfohlen.
Zur peripheren Nervenblockade wird für die kontinuierliche Infusion eine Dosis von 0,2 - 0,6 mg/kg/h (0,1 - 0,3 ml/kg/h) über bis zu 72 Stunden empfohlen.
Die Anwendung von Ropivacain bei Frühgeborenen ist nicht belegt.
Art der Anwendung
Perineurale und epidurale Anwendung.
Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion wird eine sorgfältige Aspiration vor und während der Injektion empfohlen. Die Vitalfunktionen des Patienten sollten während der Injektion eng überwacht werden. Falls toxische Symptome auftreten, muss die Injektion sofort gestoppt werden.
Eine einzelne kaudale Epiduralinjektion von Ropivacain 2 mg/ml bewirkt bei der Mehrzahl der Patienten eine adäquate postoperative Analgesie unterhalb T12, wenn eine Dosis von 2 mg/kg in einem Volumen von 1 ml/kg angewendet wird. Um eine andersartige Ausbreitung der Nervenblockade zu erreichen, kann das Volumen der kaudalen Epiduralinjektion so angepasst werden, wie es in der Fachliteratur empfohlen wird. Bei Kindern ab 4 Jahre wurden Dosierungen bis zu 3 mg/kg bei einer Ropivacain-Konzentration von 3 mg/ml untersucht. Allerdings ist diese Konzentration vermehrt mit dem Auftreten motorischer Blockaden verbunden
Die Fraktionierung der berechneten Dosis des Lokalanästhetikums wird bei jeder Anwendungsart empfohlen.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
In alkalischen Lösungen können Ausfällungen auftreten, da Ropivacain bei einem pH > 6 schwer löslich ist.
Umverpackung unmittelbar vor der Anwendung entfernen.
Ropivacain Altan enthält keine Konservierungsstoffe und ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.
Nicht verwendete Lösung verwerfen.
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung visuell geprüft werden. Die Lösung soll nur dann verwendet werden, wenn sie klar und farblos ist und wenn das Behältnis unbeschädigt ist.
Das noch nicht geöffnete Behältnis darf nicht nochmals autoklaviert werden.
Ropivacain Altan Infusionslösung in Infusionsbeuteln ist chemisch und physikalisch kompatibel mit den folgenden Wirkstoffen:
Konzentration von Ropivacain: 1–2 mg/ml
Konzentration von | Ropivacain: 1-2 mg/ml |
Zusatz | Konzentration* |
Fentanylcitrat Sufentanilcitrat Morphinsulfat Clonidinhydrochlorid | 1-10 Mikrogramm/ml 0,4-4 Mikrogramm /ml 20-100 Mikrogramm /ml 5-50 Mikrogramm /ml |
* Die in der Tabelle wiedergegebenen Konzentrationsbereiche sind größer als die in der klinischen Praxis. Die epidurale Infusion von Ropivacain Altan/ Sufentanilcitrat, Ropivacain Altan/ Morphinsulfat bzw. Ropivacain Altan/ Clonidinhydrochlorid wurde in klinischen Studien nicht untersucht.
Die Mischungen sind bei 20 bis 30 °C über 30 Tage chemisch und physikalisch stabil.
Aus mikrobiologischer Sicht sollten die Mischungen sofort verwendet werden. Werden diese nicht sofort verwendet, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Die Zubereitungen sind nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.
Andere Darreichungsformen / Stärken:
Ropivacain Altan 2 mg/ml Injektionslösung: Ampullen mit 10 ml Injektionslösung Ropivacain Altan 7,5 mg/ml Injektionslösung: Ampullen mit 10 ml Injektionslösung Ropivacain Altan 10 mg/ml Injektionslösung: Ampullen mit 10 ml Injektionslösung