Eusaprim darf nicht eingenommen werden
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wenn Sie allergisch gegen Sulfamethoxazol, Trimethoprim, Cotrimoxazol, andere ähnliche Wirkstoffe (z.B. Tetroxoprim) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
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wenn Sie allergisch gegen Sulfonamid-haltige Arzneimittel sind. Beispiele sind Sulfonylharnsäuren (wie Gliclazid und Glibenclamid) oder Thiazid-Diuretika (wie Bendroflumethiazid – „Wassertabletten“),
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wenn Sie schwere Leber- oder schwere Nierenprobleme haben,
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bei bestimmten Erkrankungen des Blutes (megaloblastische Anämie, Folsäureanämie, Hämoglobinanomalien wie Hb-Köln und Hb-Zürich, hämolytische Erkrankungen),
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bei bestimmten seltenen Stoffwechselerkrankungen ( Porphyrie),
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bei einer schweren Hauterkrankung (Erythema exsudativum multiforme),
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bei gleichzeitiger Einnahme eines Dofetilid-haltigen Arzneimittels (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen),
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wenn Ihnen gesagt wurde, dass Sie eine seltene Bluterkrankung (Porphyrie) haben, die Haut oder Nervensystem befallen kann,
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wenn Sie eine Erkrankung haben, die als Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel bezeichnet wird und zu Gelbsucht oder spontaner Zerstörung der roten Blutkörperchen führen kann,
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wenn Sie an früheren (welche möglicherweise unter der Behandlung mit Trimethoprim und/oder Sulfonamiden aufgetreten sind) oder aktuellen Bluterkrankungen leiden, zum Beispiel an einer starken Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), einer starken Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder einer starken Verminderung der Blutplättchen, die Blutungen und vermehrtes Auftreten von Blutergüssen verursachen kann (Thrombozytopenie)
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von Kindern unter 6 Jahren.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer oder mehrere der vorgenannten Punkte auf Sie zutreffen, sprechen Sie vor der Einnahme von Eusaprim mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Es kann Fälle geben, in denen Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz mit Eusaprim behandelt werden müssen (siehe Abschnitt 3).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Eusaprim einnehmen:
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wenn Sie an leichteren Störungen der Leberfunktion oder an Schilddrüsenfunktionsstörungen leiden,
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wenn Sie gegen bestimmte Arzneimittel, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit, des hohen Blutdrucks oder von Herz-Nieren-Erkrankungen eingesetzt werden (Sulfonylharnstoff- Antidiabetika und Diuretika auf Sulfonamidbasis), überempfindlich reagieren,
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wenn Sie älter als 60 Jahre alt sind, vor allem dann, wenn Sie noch andere Arzneimittel einnehmen,
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wenn Sie an einer leichteren Nierenerkrankung leiden,
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wenn Sie möglicherweise einen Mangel an Folsäure (einem Vitamin) haben; Sie haben dann möglicherweise blasse Haut, sind müde, schwach und kurzatmig. Dies wird als Blutarmut (Anämie) bezeichnet,
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wenn Sie eine schwere Allergie oder Bronchialasthma haben,
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wenn Sie die Stoffwechselstörung Phenylketonurie haben und zu deren Behandlung keine bestimmte Diät einhalten,
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wenn Ihnen gesagt wurde, dass bei Ihnen das Risiko der seltenen Bluterkrankung Porphyrie besteht,
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wenn Ihnen Ihr Arzt gesagt hat, dass Ihr Kaliumspiegel im Blut besonders hoch ist. Die gleichzeitige Verabreichung von Eusaprim und bestimmten Arzneimitteln, Kaliumergänzungsmitteln und kaliumreichen Lebensmitteln kann zu einer schweren Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) führen. Symptome einer schweren Hyperkaliämie können Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Diarrhoe, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen sein
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Wenn Sie untergewichtig oder unterernährt sind
Bei einer bestimmten Erbkrankheit (fragilem X-Chromosom in Kombination mit einer mangelnden geistigen Entwicklung bei Kindern) darf Eusaprim nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
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Es wurde von potenziell lebensbedrohlichen Hautausschlägen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyseund Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Manifestationen) bei der Verwendung von Eusaprim berichtet, die zunächst als rötliche Flecken mit dunklerem Zentrum oder als kreisförmige Flecken mit zentraler Blasenbildung am Rumpf erscheinen.
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Zu Beginn der Behandlung sollte das Auftreten einer allgemeinen Hautrötung mit Pusteln, verbunden mit Fieber, eine schwere Reaktion vermuten lassen, die akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) genannt wird (siehe Abschnitt 4).
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Zusätzliche Anzeichen, auf die zu achten sind, sind Geschwüre im Bereich von Mund, Rachen und Nase und im Genitalbereich sowie Konjunktivitis (rote und geschwollene Augen).
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Diese potenziell lebensbedrohlichen Hautausschläge werden oft von grippeähnlichen Symptomen begleitet. Der Ausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder zu einem Abschälen der Haut führen.
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Das höchste Risiko für das Auftreten von schweren Hautreaktionen besteht während der ersten Wochen der Behandlung.
Wenn sich bei Ihnen das Stevens-Johnson-Syndrom, eine toxisch epidermale Nekrolyse oder eine Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Manifestationen während der Einnahme von Eusaprim entwickelt hat, darf die Behandlung mit Eusaprim zu keinem Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
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Wenn Sie einen Ausschlag oder die genannten Hautsymptome entwickeln, setzen Sie Eusaprim sofort ab, nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch und sagen Sie dem Arzt, dass Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
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Hämophagozytische Lymphohistiozytose
In sehr seltenen Fällen wurde über exzessive Reaktionen des Immunsystems aufgrund einer übermäßigen Aktivierung weißer Blutkörperchen berichtet, die zu Entzündungen führen (hämophagozytische Lymphohistiozytose). Diese können lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Wenn bei Ihnen mehrere Symptome wie z. B. Fieber, angeschwollene Drüsen, Schwächegefühl, Benommenheit, Kurzatmigkeit, blaue Flecken oder Hautausschläge gleichzeitig oder mit leichter Verzögerung auftreten, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
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Wenn bei Ihnen eine unerwartete Verschlechterung von Husten und Kurzatmigkeit auftritt, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Informieren Sie Ihren Arzt wenn Sie an eingeschränkter Nierenfunktion oder Allergien leiden, Sie schwanger sind oder stillen.
Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn schwere, anhaltende Durchfälle während oder nach einer Behandlung mit Eusaprim auftreten. Diese Erscheinungen können ein Hinweis für eine sehr selten beobachtete schwere Darmerkrankung sein. Ihr Arzt wird in diesem Fall Eusaprim sofort absetzen und eine entsprechende Therapie einleiten. Arzneimittel, die die Darmtätigkeit hemmen, dürfen nicht angewendet werden.
Die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich Dosierung, Dauer der Behandlung und eventueller Laborkontrollen müssen Sie unbedingt einhalten.
Bei einer Anwendung über einen längeren Zeitraum wird Ihr Arzt regelmäßige Blutbildkontrollen anordnen, vor allem dann, wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist oder Sie unter Folsäuremangel leiden. Halten Sie diese Kontrolltermine unbedingt ein!
Eventuell wird Ihr Arzt eine gleichzeitige Gabe von Folsäure in Betracht ziehen.
Während der Behandlung mit Eusaprim sollen Sie täglich mindestens 1 1/2 Liter Flüssigkeit (Wasser, Tee, Fruchtsäfte) trinken, um die Nierenfunktion zu fördern.
Meiden Sie starke Sonnen- bzw. UV-Bestrahlung, da Ihre Haut empfindlicher ist.
Wie bei anderen Antibiotika kann es auch unter Eusaprim zu vermehrtem Wachstum von nicht empfindlichen Keimen kommen. Sollte während der Behandlung eine Superinfektion auftreten, wird ihr Arzt geeignete Maßnahmen treffen.
Bei AIDS-Patienten ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere allergische Reaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades, Fieber) besonders hoch, bedingt durch die hohen erforderlichen Dosen bei der Therapie der Pneumocystis jirovecii -Pneumonie.
Einnahme von Eusaprim zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigten andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Dies ist wichtig, da Eusaprim die Wirkweise anderer Arzneimittel beeinflussen kann. Umgekehrt können auch einige andere Arzneimittel die Wirkweise von Eusaprim beeinflussen.
Dofetilid-haltige Arzneimittel (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) dürfen nicht gleichzeitig mit Eusaprim eingenommen werden, da dies zu einer Erhöhung des Dofetilid-Gehaltes im Blut führen kann, verbunden mit dem Auftreten von schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere, wenn Sie ein oder mehrere der nachfolgend genannten Arzneimittel einnehmen:
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Harntreibende Arzneimittel (Wassertabletten), die die Harnmenge erhöhen
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Arzneimittel zur Behandlung einer Infektion durch das HI-Virus (Humanes Immundefizienzvirus) namens Zidovudin oder Lamivudin
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Antimalaria-Mittel (z.B. Chloroguanid)
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Pyrimethamin, das zur Behandlung und Prophylaxe von Malaria und zur Behandlung von Durchfall eingesetzt wird
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Krampflösende Arzneimittel (Phenobarbital, Phenytoin und Primidon)
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Mittel gegen Magenübersäuerung (Antazida)
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Arzneimittel, die den Harn alkalisieren oder ansäuern (z.B. Hexamethylentetramin)
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Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit, z.B. Glibenclamid, Glipizid oder Tolbutamid (Sulfonylharnstoffe) und Repaglinid
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bestimmte Schlafmittel bzw. Antiepileptika (Barbiturate)
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bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
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bestimmte Antibiotika (Rifampicin, Isoniazid und Clindamycin)
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bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulanzien vom Cumarin- Typ, z. B. Warfarin)
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Cyclosporin, das nach Organtransplantationen eingesetzt wird
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Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, z.B. Digoxin oder Procainamid
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bestimmte Zytostatika
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Methotrexat, ein Arzneimittel, das zur Behandlung bestimmter Krebsarten oder bestimmter Erkrankungen des Immunsystems eingesetzt wird
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Amantadin, das zur Behandlung der Parkinson-Krankheit, multiplen Sklerose, Grippe oder Gürtelrose eingesetzt wird
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Arzneimittel, die den Kaliumgehalt im Blut erhöhen können, wie bestimmte harntreibende Arzneimittel (Wassertabletten, die die Harnmenge erhöhen, wie z. B. Spironolacton) oder ACE- Hemmer (die verwendet werden, um Bluthochdruck oder einige Herzprobleme zu behandeln) oder Kaliumergänzungsmittel und kaliumreiche Lebensmittel, können zu schweren
Hyperkaliämien (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) führen. Die Anzeichen einer schweren Hyperkaliämie können Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Durchfall, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen umfassen.
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Azathioprin kann bei Patienten nach Organtransplantation oder zur Behandlung von Störungen des Immunsystems oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen verwendet werden
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Folinsäure
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die sogenannte „Pille“ zur Verhütung.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, dass Sie Eusaprim einnehmen, wenn an Ihnen ein kleiner operativer Eingriff mit lokaler Betäubung oder Laborkontrollen durchgeführt werden.
Einnahme von Eusaprim zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie sollten Eusaprim mit etwas Nahrung oder Flüssigkeit einnehmen. Dies verhindert Übelkeit oder Durchfall. Es ist zwar besser, das Arzneimittel zu einer Mahlzeit einzunehmen, aber es kann auch auf leeren Magen genommen werden.
Trinken Sie bei der Einnahme von Eusaprim viel Flüssigkeit wie z.B. Wasser.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Über die Anwendung von Eusaprim während der Schwangerschaft und Stillzeit entscheidet der Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach der Einnahme von Eusaprim können sehr selten Nebenwirkungen wie Schwindel, Störungen von Bewegungsabläufen oder Halluzinationen auftreten. Es ist daher möglich, dass Eusaprim Ihre Fahrtüchtigkeit oder Ihre Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.
Eusaprim enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.