Motrim darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Trimethoprim oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn bei Ihnen bestimmte Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie, Granulozytopenie, Methämoglobinämie oder megaloblastische Anämie) festgestellt worden sind.
- wenn bei Ihnen eine schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) vorliegt.
- wenn die Funktion Ihrer Leber stark eingeschränkt ist oder Sie eine akute Leberentzündung haben.
- von Kindern mit einem sogenannten fragilen X-Chromosom und verzögerter geistiger Entwicklung.
- wenn Sie an Gelbsucht (Ikterus) leiden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Motrim einnehmen,
- wenn Sie wegen Leber- oder Nierenproblemen behandelt werden.
- wenn bei Ihnen ein Folsäure-Mangel festgestellt wurde.
- wenn bei Ihnen Störungen der Blutbildung, wie bestimmte Formen der Blutarmut (z.B. Megaloblastenanämie), festgestellt wurden.
Sprechen Sie vor der Einnahme von Motrim mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie nicht sicher sind ob eine dieser Aussagen auf Sie zutrifft.
Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn folgende Beschwerden bei Ihnen auftreten: Hautausschlag, Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf, Einengung der Atemwege, Halsentzündung, Fieber oder grippeartige Beschwerden.
Wenn Sie Motrim über einen längeren Zeitraum einnehmen, wird Ihr Arzt eventuell Kontrolluntersuchungen anordnen (Blutbild, Leber- und Nierenfunktion). Bitte halten Sie vom Arzt verordnete Kontrollen unbedingt ein.
Eventuell wird Ihr Arzt eine gleichzeitige Gabe von Folsäure in Betracht ziehen.
Bei älteren Menschen, Patienten mit HIV-Infektion und Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer Erhöhung des Kaliumwertes im Blut kommen. Dies kann sich durch Schwäche, Verwirrtheit, metallischen Geschmack im Mund und Herzbeschwerden äußern.
Die gleichzeitige Verabreichung von Motrim mit bestimmten Arzneimitteln, Kaliumergänzungsmitteln und kaliumreichen Lebensmitteln kann zu einer schweren Hyperkaliämie (erhöhter Kaliumspiegel im Blut) führen. Anzeichen einer schweren Hyperkaliämie können Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Durchfall, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen sein.
Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn schwere, anhaltende Durchfälle während oder nach einer Behandlung mit Motrim auftreten. Diese Erscheinungen können ein Hinweis für eine sehr selten beobachtete schwere Darmerkrankung sein. Der Arzt wird in diesem Fall Motrim sofort absetzen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Darmtätigkeit hemmen, dürfen nicht angewendet werden.
Meiden Sie starke Sonnen- bzw. UV-Bestrahlung, da Ihre Haut empfindlicher ist.
Wie bei anderen Antibiotika kann es auch während der Behandlung mit Motrim zu vermehrtem Wachstum von nicht empfindlichen Keimen kommen. Sollte während der Behandlung eine weitere Infektion (eine sogenannte Superinfektion) auftreten, wird Ihr Arzt geeignete Maßnahmen treffen.
Bei gleichzeitiger Malaria- oder Tumorbehandlung sind besondere Kontrollmaßnahmen durch Ihren Arzt erforderlich.
Motrim sollte nicht in den Behandlungspausen einer Chemotherapie eingenommen werden.
Blut-Untersuchungen
Motrim kann Ergebnisse verschiedener Labortests verfälschen. Teilen Sie deshalb bei etwaigen Untersuchungen (Bestimmung von Serum-/Plasma-Kreatinin, Serum-Methotrexat- Spiegel, Kreatinin-Clearance, Leberwerten, Harnstoff) mit, dass Sie mit Motrim behandelt werden.
Kinder und Jugendliche
Motrim ist für die Anwendung bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen geeignet.
Für Kinder unter 6 Jahren steht Trimethoprim in anderen Darreichungsformen zur Verfügung.
Einnahme von Motrim zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung bestimmter Arzneimittel kann durch Motrim verstärkt oder abgeschwächt werden, selbst dann, wenn Sie diese Arzneimittel zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen.
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob Sie Motrim einnehmen dürfen, wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, wie z.B.
- bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Warfarin),
- Herz- und Blutdruckmittel (ACE-Hemmer, Digoxin, Procainamid),
- harntreibende Arzneimittel (kaliumsparende Diuretika, z.B. Spironolacton),
- krampflösende Arzneimittel (Phenobarbital, Phenytoin und Primidon),
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krebs (Zytostatika, z.B. Methotrexat),
- bestimmte blutzuckersenkende Arzneimittel (Rosiglitazon, Repaglinid),
- Cyclosporin (ein Arzneimittel, das nach Transplantationen eingesetzt wird),
- bestimmte andere Antibiotika (z.B. Rifampicin, p-Aminosalicylsäure, Dapson),
- Antimalaria-Mittel (z.B. Pyrimethamin),
- bestimmte antivirale Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (Lamivudin, Zidovudin).
Eine Chemotherapie verstärkt die hemmende Wirkung von Trimethoprim auf die Knochenmarkfunktion.
Empfängnisverhütende Mittel (orale Kontrazeptiva)
Bei gleichzeitiger Einnahme von Motrim ist die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung hormoneller Kontrazeptiva (der "Pille") in Frage gestellt. Daher sollten andere empfängnisverhütende Maßnahmen (z.B. Kondome) zusätzlich angewendet werden.
Einnahme von Motrim zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nahrungsmittel und Getränke haben keinen Einfluss auf die Wirkung von Motrim.
Bei Auftreten von Magenbeschwerden sollen die Tabletten zu einer Mahlzeit eingenommen werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Über die Anwendung von Motrim während Schwangerschaft und Stillzeit entscheidet Ihr Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Motrim keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Motrim enthält Lactose (Milchzucker)
Bitte nehmen Sie Motrim erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.