Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung

Abbildung Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Calciumfolinat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Vipharm GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.09.2008
ATC Code V03AF03
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Alle ĂŒbrigen therapeutischen Mittel

Zulassungsinhaber

Vipharm GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Calciumfolinat Hexal Kapseln Calciumfolinat Hexal Aktiengesellschaft
Rescuvolin 200mg Injektionslösung Calciumfolinat Medac Gesellschaft fĂŒr klinische SpezialprĂ€parate m.b.H.
Calciumfolinat GKO 10 mg/ml Injektionslösung Calciumfolinat KOHNE PHARMA GmbH
Calciumfolinat Profusio 10 mg/ml Injektionslösung Calciumfolinat ZytoService Deutschland GmbH Leipzig
CA-FOLINAT O.R.C.A. PHARM 500mg Calciumfolinat O.R.C.A. pharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der ToxizitÀt einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt). Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung wird ferner in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Behandlung von Dickdarmkrebs eingesetzt.

Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung wird angewendet:

  • um die ToxizitĂ€t und der Wirkung von FolsĂ€ure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxi- schen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen ent- gegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als “Calci- umfolinat-Rescue”.
  • in Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von Krebserkrankungen bei fortgeschritte- ner oder metastasierter Krebserkrankung des Dick- und Enddarms (kolorektales Karzinom).

Behandlung von FolsĂ€uremangelzustĂ€nden unterschiedlicher Genese, die durch diĂ€tetische Maßnahmen nicht zu beheben sind. HINWEISE:

  1. Bei dieser Indikationsstellung sollte ein Vitamin-B12-Mangel differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.
  2. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten Anwendungsgebieten ist hier die Anwen- dung von FolsÀure ausreichend.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Calciumfolinat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie Perniziöse AnĂ€mie oder andere AnĂ€mien durch Vitamin B12-Mangel haben.

Hinsichtlich der Behandlung schwangerer oder stillender Frauen durch Calciumfolinat und Methotr- exat oder 5-Fluorouracil siehe Abschnitt “Schwangerschaft und Stillzeit” und die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Methotrexat- und 5-Fluorouracil-haltigen Arzneimitteln.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml In- jektionslösung anwenden.

Calciumfolinat darf nur als intramuskulĂ€re oder intravenöse Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal angewandt werden. Nach der intrathekalen Gabe von FolinsĂ€ure nach vorhe- riger intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden TodesfĂ€lle berichtet.

Allgemein
Calciumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat oder 5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat, angewandt werden.

Eine Behandlung mit Calciumfolinat kann eine perniziöse AnÀmie oder andere AnÀmien, die durch Vitamin B12-Mangel verursacht sind, maskieren.

Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese - fĂŒhren zu einer Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit FolinsĂ€ure behandelt werden.

Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, dass die Frequenz der AnfĂ€lle, bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentra- tionen der anti-epileptischen Arznei mittel, zunimmt. WĂ€hrend der Anwendung von Calciumfolinat und nach dem Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine Dosisanpassung der des Antiepilektikums empfohlen (siehe auch Abschnitt “Wechselwirkungen”).

Calciumfolinat/5-Fluorouracil
Calciumfolinat kann das ToxizitÀtsrisiko von 5-Fluorouracil, besonders bei Àlteren oder geschwÀchten Patienten, verstÀrken. Die hÀufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe. Wenn Calciumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt werden, muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von ToxizitÀt stÀrker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von 5-Fluorouracil.

Die Kombinationsbehandlung mit 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollte bei Patienten mit Symp- tomen einer gastrointestinalen ToxizitÀt, unabhÀngig vorn Schweregrad, weder eingeleitet noch auf- rechterhalten werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt.

Da Diarrhöe ein Zeichen gastrointestinaler ToxizitĂ€t sein kann, mĂŒssen Patienten, die sich mit einer Diarrhöe vorstellen, sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod fĂŒhrende Verschlechterung, auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder Sto- matitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-F zu reduzieren, bis die Symptome vollstĂ€ndig abge- klungen sind. Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten Risiko fĂŒr das Auftreten dieser ToxizitĂ€ten. Daher ist bei der Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht geboten.

Bei Àlteren Patienten und Patienten, die sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu beginnen.

Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluorouracil in der gleichen i.v.-Injektion oder -Infusion gemischt werden.

Bei Patienten, die eine kombinierte 5-Fluorouracil/Calciumfolinat-Behandlung erhalten, sollte der Calciumspiegel kontrolliert und zusÀtzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist.

Calciumfolinat/Methotrexat
FĂŒr spezielle Einzelheiten zur Reduktion der Methotrexat-ToxizitĂ€t beachten Sie bitte die Fachinfor- mation von Methotrexat.

Calciumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hĂ€matologischen ToxizitĂ€ten von Methotrexat, wie die NephrotoxizitĂ€t als Folge von Methotrexat und/oder der AusfĂ€llung von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten frĂŒhen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe Wahrschein- lichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen ToxizitĂ€ten entwickeln (bitte beachten Sie die Fachinformation fĂŒr Methotrexat). Das Vorhandensein einer vorbe- stehenden oder Methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit höherer Dosen oder einer lĂ€nger dauernden Anwendung von Calciumfolinat notwendig machen.

Zu hohe Calciumfolinat-Dosen mĂŒssen vermieden werden, da diese die Antitumor-AktivitĂ€t von Me- thotrexat herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen sich Calciumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen anreichert.

Methotrexat-Resistenz als Folge eines verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die FolinsÀure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen Transportmechanismus haben.

Eine versehentliche Überdosierung eines FolsĂ€ure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizini- scher Notfall behandelt werden. Je lĂ€nger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Anwendung und der Calciumfolinat-Rescue ist, desto geringer ist die Wirksamkeit von Ca1ciumfolinat als Gegenmaß- nahme zur Verminderung der ToxizitĂ€t.

Die Möglichkeit, dass der Patient andere Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B. Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin intera- gieren), sollte immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborabweichungen oder klinische ToxizitÀ- ten beobachtet werden.

Hinweise fĂŒr die Handhabung und Entsorgung
Vor der Anwendung sollte Calciumfolinat visuell geprĂŒft werden. Die Lösung zur Injektion oder In- fusion sollte eine klare und gelbliche Lösung sein. Wenn eine TrĂŒbung oder Partikel beobachtet wer- den, sollte die Lösung verworfen werden.

Calciumfolinat Lösung zur Injektion oder Infusion ist nur fĂŒr den Einmalgebrauch vorgesehen. Jeder ungebrauchte Teil der Lösung sollte gemĂ€ĂŸ den örtlichen Anforderungen entsorgt werden.

Kinder
Zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung in Kombination mit 5-Fluorouracil bei Kindern mit Darmkrebs liegen keine Untersuchungen vor. Eine Anwendung bei Kindern in dieser Indikation wird daher nicht empfohlen.

Einnahme von Calciumfolinat Vipharm zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimit- tel einzunehmen/anzuwenden.

Wenn Calciumfolinat in Verbindung mit einem FolsÀure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrime- thamin) gegeben wird, kann die Wirksamkeit des FolsÀure-Antagonisten reduziert oder vollstÀndig aufgehoben sein.

Calciumfolinat kann die Effekte antiepileptischer Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid vermindern und so zu einem Anstieg der AnfallshĂ€ufigkeit fĂŒhren (eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren sind) (siehe auch die Ab- schnitt 4).

Die gleichzeitige Anwendung von Calciumfolinat mit 5-Fluorouracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und ToxizitÀt von 5-Fluorouracil verstÀrkt wird.

Calciumfolinat darf nicht mit 5-Fluorouracil in der gleichen i.v.-Injektion oder –Infusion gemischt werden.

InkompatibilitÀten
Über InkompatibilitĂ€ten zwischen den injizierbaren Formen von Calciumfolinat und den injizierbaren Formen von Droperidol, 5-Fluorouracil, Foscarnet und Methotrexat wurde berichtet.

Droperidol

  1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 5 mg/0,5 ml: sofortige AusfĂ€llung bei Mischung in einer Spritze ĂŒber 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
  2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit Calciumfolinat 10 mg/0,5 ml: sofortige AusfĂ€llung, wenn die Arz- neimittel unmittelbar nacheinander in ein Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwi- schen den Injektionen zu spĂŒlen.

5-Fluorouracil

Calciumfolinat darf mit 5-Fluorouracil nicht in der gleichen Infusion gemischt werden, da sich ein PrÀzipitat bilden kann. Es wurde gezeigt, dass 5-Fluorouracil 50 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne Dextrose 5 % in Wasser inkompatibel ist, wenn es in verschiedenen Mengen gemischt und in BehÀltern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23 °C oder 32 °C gelagert wurde.

Foscarnet

Foscarnet 24 mg/ml mit Calciumfolinat 20 mg/ml: Bildung einer trĂŒben gelben Lösung berichtet.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es wurden keine adĂ€quaten und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchge- fĂŒhrt. Es wurden keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Calciumfolinat durchgefĂŒhrt. Es gibt keine Hinweise, dass FolinsĂ€ure schĂ€dliche Wirkungen verursacht, wenn sie wĂ€hrend der Schwangerschaft gegeben wird WĂ€hrend einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels fĂŒr die Mutter gegen das mögliche Risiko fĂŒr den Fötus abgewogen wird, angewandt werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen FolsĂ€ure-Antagonisten erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Calciumfolinat zur Verringerung der ToxizitĂ€t oder um den Effekten entgegenzu- wirken, keine BeschrĂ€nkungen.

Die Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell wĂ€hrend der Schwangerschaft und wĂ€hrend der Still- zeit kontraindiziert; dies gilt auch fĂŒr die kombinierte Anwendung von Calciumfolinat mit 5- Fluorouracil.

Beachten Sie auch die Zusammenfassungen der Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) fĂŒr Methotrexat- und andere FolsĂ€ure-Antagonisten- und 5-Fluorouracil -enthaltende Arzneimittel.

Stillzeit:
Es ist nicht bekannt, ob Calciumfolinat in die menschliche Muttermilch ĂŒbergeht. Calciumfolinat kann wĂ€hrend der Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen Indikatio- nen als notwendig erachtet wird.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Calciumfolinat die FĂ€higkeit zu fahren oder Maschinen zu bedie- nen, beeinflusst.

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Wie wird es angewendet?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ih- rem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Calciumfolinat darf nur intravenös oder intramuskulĂ€r angewendet werden. Zur intravenösen Injekti- on oder Infusion kann Calciumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5 % Glu- cose-Lösung verdĂŒnnt werden.

Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute injiziert werden.

Die empfohlene Dosis betrÀgt:

Calciumfolinat-Rescue in der Methotrexat-Therapie:

Da das Dosierungsschema der Calciumfolinat-Rescue stark von der Anwendungsart und -methode der mittel- oder hochdosierten Methotrexat-Anwendung abhÀngt, gibt das Methotrexat-Protokoll das Do- sierungsschema der Calciumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das Beste, sich hinsichtlich der Anwen- dungsart und -methode von Calciumfolinat auf das angewandte Mittel- oder Hochdosismethotrexat- Protokoll zu beziehen.

Die folgenden Richtlinien können zur Illustration der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt werden, dienen:

Die parenterale Anwendung der Calciumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit Malabsorptionssyn- dromen oder anderen gastrointestinalen Störungen erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht si- chergestellt ist. Wegen der sĂ€ttigbaren enteralen Absorption von Calciumfolinat sollten Dosierungen von ĂŒber 25 - 50 mg parenteral verabreicht werden.

Die Calciumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn Methotrexat in Dosen ĂŒber 500 mg/m2 Körperober- flĂ€che gegeben wird, und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m2 KörperoberflĂ€che in ErwĂ€gung gezogen werden.

Die Dosierung und Dauer der Calciumfolinat-Rescue hĂ€ngen in erster Linie von der Art und Dosie- rung der Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der ToxizitĂ€t und der individuellen ExkretionskapazitĂ€t fĂŒr Methotrexat ab. Als eine Regel sollte die erste Dosis Calciumfolinat 15 mg (6 - 12 mg/m2) 12 - 24 Stunden (spĂ€testens 24 Stunden) nach dem Beginn der Methotrexat-Infusion ge- geben werden. Die gleiche Dosis wird wĂ€hrend der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren parenteralen Dosen kann auf die orale Form ĂŒbergegangen werden.

ZusĂ€tzlich zur Anwendung von Calciumfolinat sind Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der Calciumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tĂ€gliche Messun- gen des Serumkreatinins ĂŒberwacht werden.

48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel ge- messen werden. Wenn der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 ”mol/l ist, sollten die Calciumfoli- nat-Dosierungen nach der folgenden Tabelle angepasst werden:

Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat- Anwendung:Calciumfolinat, das zusĂ€tzlich alle 6 Stunden ĂŒber 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 mol/l:
> 0,5 mol/l15 mg/mÂČ
> 1,0 mol/l100 mg/mÂČ
> 2,0 mol/l200 mg/mÂČ

In Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von Krebserkrankungen:

Fortgeschrittenes oder metastasiertes kolorektales Karzinom:

Verschiedene Therapieprotokoll und Dosierungen werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale Dosierung nachgewiesen wurde.

Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt. Es liegen keine Daten ĂŒber die Anwendung dieser Kombinationen bei Kindern vor:

Zweimonatiges Therapieprotokoll: Calciumfolinat mit 200 mg/m2 als intravenöse Infusion ĂŒber 2 Stunden, gefolgt von 5-Fluorouracil als Bolus mit 400 mg/m2 und 22 Stunden Infusion von 5- Fluorouracil (600 mg/m2) an 2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und 2.

Wöchentliches Therapieprotokoll: Calciumfolinat 500 mg/m2 als i.v. Infusion ĂŒber 2 Stunden mit 500 mg/m2 5-Fluorouracil als i.v. Bolusinjektion eine Stunde nach Beginn der Calciumfolinat-Infusion. Ein Zyklus besteht aus 6 wöchentlichen Therapien mit anschließend 2 Wochen Pause.

Monatliche Therapieprotokolle: Calciumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m2 als i.v. Bolusinjek- tion unmittelbar gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 425 mg/m2 als i.v. Bolusinjektion

wÀhrend 5 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung nach 4 bis 5 Wochen.

Calciumfolinat in einer Dosierung von 200 mg/m2 i.v. Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5- Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/m2 als i.v. Bolusinjektion wÀhrend 5 aufeinanderfolgen- den Tagen; Wiederholung alle 4 Wochen.

Die Anzahl der Wiederholungszyklen liegt im Ermessen des behandelnden Arztes und ist abhĂ€ngig vom Ansprechen der Therapie und/oder dem Auftreten inakzeptabler Nebenwirkungen. Beim wö- chentlichen bzw. monatlichen Therapieprotokoll wird die Kombinationstherapie ĂŒblicherweise fĂŒr 6 Zyklen angewendet.

Modifizierung der 5-Fluorouracil-Dosen:

Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil kann eine Modifizierung der 5-Fluorouracil- Dosen und der Behandlungsintervalle in AbhÀngigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen Ansprechens und der dosislimitierenden ToxizitÀt, wie in der Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben, notwendig werden. Eine Reduzierung der Calciumfolinat-Dosierung ist nicht notwendig.

Antidot gegen die FolsÀure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und Pyrimethamin:

Trimetrexat-ToxizitÀt:

  • PrĂ€vention: Calciumfolinat sollte wĂ€hrend einer Behandlung mit Trimetrexat und wĂ€hrend der
    72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis tĂ€glich gegeben werden. Calciumfolinat kann entweder intravenös in einer Dosierung von 20 mg/m2 ĂŒber 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer tĂ€glichen Gesamtdosis von 80 mg/m2 gegeben werden oder oral aufgeteilt auf tĂ€glich 4 Dosen von je 20 mg/m2 in gleichen ZeitabstĂ€nden. Die tĂ€glichen Calciumfolinat- Dosen sollten in AbhĂ€ngigkeit von der hĂ€matologischen ToxizitĂ€t von Trimetrexat angepasst werden.
  • Überdosierung (möglicherweise auftretend bei Trimetrexat-Dosen von ĂŒber 90 mg/m2 ohne be-
    gleitende Calciumfolinat-Anwendung): nach dem Absetzen von Trimetrexat: Gabe von Calcium- folinat 40 mg/m2 i.v. alle 6 Stunden fĂŒr 3 Tage.

Trimethoprim-ToxizitÀt:

nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von Calciumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wieder- herstellung eines normalen Blutbildes.

Pyrimethamin-ToxizitÀt:

  • Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin oder bei lĂ€ngerer Behandlung mit niedri- gen Dosen sollte zeitgleich Calciumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf den Ergebnissen des peripheren Blutbildes, angewandt werden.

Behandlung von FolsÀuremangelzustÀnden

5 mg (bis maximal 15 mg) FolinsÀure tÀglich.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung angewendet haben, als Sie sollten

Es liegen bisher keine Berichte vor ĂŒber Folgen bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis Calciumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von Calciumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von FolsĂ€ure-Antagonisten aufheben.

Im Falle einer Überdosierung der Kombination von 5-Fluorouracil und Calciumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen bei Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Fieber

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):

  • Anstieg der AnfallshĂ€ufigkeit bei Patienten mit Epilepsie
  • Depression
  • Unruhe
  • Störungen des Verdauungssystems
  • Schlafstörungen (Schlaflosigkeit)

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen):

Schwere allergische Reaktion – es können möglicherweise plötzlicher juckender Ausschlag (Quaddeln), Schwellung von HĂ€nden, FĂŒĂŸen, Knöcheln, Gesicht, Lippen, Mund oder Rachen (die Schluck- oder Atembeschwerden verursachen kann) oder Ohnmacht auftreten. Es geht um eine schwerwiegende Nebenwirkung. Sie benötigen möglicherweise dringend Ă€rztliche Behand- lung.

Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil

Wenn FolinsÀure in Kombination mit einem Arzneimittel gegen Krebs, das ein Fluoropyrimidine als Wirkstoff enthÀlt, angewendet wird, können folgende Nebenwirkungen des anderen Arzneimittels hÀufiger auftreten: Sehr hÀufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwerer Durchfall
  • Austrocknung (Dehydrierung), die Folge von Durchfall sein kann
  • SchleimhautentzĂŒndung im Verdauungstrakt und im Mund (lebensbedrohliche ZustĂ€nde sind aufgetreten)
  • Verminderung der Anzahl der Blutzellen (einschließlich lebensbedrohlicher ZustĂ€nde)

HĂ€ufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

Rötung und Schwellung auf den HandinnenflĂ€chen oder den Fußsohlen, die Schuppungen der Haut verursachen kann (Hand-Fuß-Syndrom)

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar):

  • erhöhter Ammoniakspiegel im Blut

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medi- zinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage ange- geben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medi- zinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach verwendbar bis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Im KĂŒhlschrank lagern (2 °C – 8°C).

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Unter mikrobiologischen Gesichtspunkten sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

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Weitere Informationen

Was Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung enthÀlt:

Der Wirkstoff ist FolinsÀure als Calciumfolinat.

Die sonstigen Bestandteile sind: Trometamol, SalzsĂ€ure 18,5 %, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Calciumfolinat Vipharm 10 mg/ml Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung:

Originalpackung mit 1 bzw. 10 Durchstechflaschen zu je 5 ml Injektionslösung. Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 10 ml Injektionslösung. Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 20 ml Injektionslösung. Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 40 ml Injektionslösung.

Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 50 ml Injektionslösung. Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstechflaschen zu je 80 ml Injektionslösung. Originalpackung mit 1 bzw. 5 Durchstech- flaschen zu je 100 ml Injektionslösung.

Pharmazeutischer Unternehmer:

Vipharm GmbH

Donnersbergstrasse 1

D-64646 Heppenheim

Tel: +49 (0) 6252 670 95-0

Fax: +49 (0) 6252 670 95-95

Hersteller:

Haupt Pharma Wolfratshausen GmbH

Pfaffenrieder Str. 5

D-82515 Wolfratshausen

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Oktober 2016

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Wirkstoff(e) Calciumfolinat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Vipharm GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 02.09.2008
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden