Was ist es und wofür wird es verwendet?
Was ist Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung und wofür wird es angewendet?
Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung ist ein Folsäureanalogon mit folgenden Eigenschaften:
- hemmt als Antimetabolit die Vermehrung sich schnell teilender Zellen
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- unterdrückt bzw. schwächt als Immunsupressivum unerwünschte körpereigene Abwehrreaktionen ab
- hat als Antiphlogistikum entzündungshemmende Wirkungen
Anwendungsgebiete I. Onkologische Indikation
- bösartiger Geschwulst in der Gebärmutter nach einer Geburt (Blasenmole)
- als Monochemotherapie bei Patientinnen mit guter Prognose (?low risk)
- in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln bei Patientinnen mit schlechter Prognose (?high risk)
- Brustkrebs
- in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln zur unterstützenden Therapie nach Operation sowie zur palliativen Therapie im fortgeschrittenen Stadium.
- Krebs im Kopf- und Halsbereich
- zur palliativen Monotherapie im metastasierten Stadium oder bei Rezidiven.
- Non-Hodgkin-Lymphome
- von mittlerer oder hoher Bösartigkeit im Erwachsenenalter in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln,
- im Kindesalter in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln.
- Akute lymphatische Leukämien inkl. Meningeosis leucaemica (bestimmte Art von Blutkrebs)
- Methotrexat in niedriger Dosierung wird angewendet bei akuten lymphatischen Leukämien (ALL) im Kindes- und Erwachsenenalter im Rahmen komplexer Therapieprotokolle zur remissionserhaltenden Therapie (bei systemischer Anwendung) sowie zur Prophylaxe und Therapie der Meningeosis leucaemica (bei intrathekaler Anwendung – Punktion in den Liquorraum).
II. Dermatologische Indikation
Schwere Formen der aktiven chronischen Polyarthritis/ rheumatoiden Arthritis (bestimmte Form der chronischen Entzündung mehrerer Gelenke)
a) wenn eine Therapie mit anderen Basistherapeutika oder mit nicht-steroidalen Antiphlogistika nicht ausreichend wirksam ist oder nicht vertragen wird
b) wenn es sich um einen von Anfang an besonders aggressiven ("malignen") Verlauf handelt.
Schwerste Formen der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) und der Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung (Psoriasis arthropathica), die mit einer üblichen Therapie nicht ausreichend behandelbar sind.
Eine parenterale Behandlung der oben aufgeführten Krankheiten sollte nur durchgeführt werden, wenn Gründe gegen eine Tablettentherapie mit Methotrexat sprechen.
Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung darf nicht angewendet werden bei
- bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Methotrexat oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;
- eingeschränkter Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner 60 ml/min)
- Leberschäden
- Erkrankungen des blutbildenden Systems
- erhöhtem Alkoholkonsum
- schweren Infektionen
- eingeschränkter Funktion des körpereigenen Abwehrsystems
- Geschwüren im Magen-Darm-Bereich
- während der gesamten Schwangerschaft
- während der Stillzeit.
Methotrexat kann aufgrund seiner möglichen Wirkung auf das körpereigene Abwehrsystem Impf- und Testergebnisse (immunologische Testverfahren zur Erfassung der Immunreaktivität) verfälschen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung ist erforderlich:
Sie sollten Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung nur mit besonderer Vorsicht (z.B. in verminderter Dosis) und unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle anwenden bei:
- hohem Lebensalter
- schlechtem Allgemeinzustand
- Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum oder zwischen den Lungenblättern (Aszites, Pleuraerguss)
- starkem Übergewicht
- Diabetes mellitus
- inaktiven, chronischen Infektionen (z.B. Tuberkulose, Hepatitis B oder C); Gürtelrose (Zoster)
- früherer hochdosierter Vitamin-A-Therapie bei Schuppenflechte
- Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 60-80 ml/min)
- Einschränkung der Lungenfunktion.
Methotrexat sollte nur von Ärzten verordnet werden, die über ausreichende Erfahrung bei der Behandlung der jeweiligen Erkrankung mit Methotrexat verfügen.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor Beginn einer Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung eine bestehende Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden.
Patienten im geschlechtsreifen Alter (Frauen und Männer) müssen unter der Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung auf eine zuverlässige Empfängnisverhütung achten.
Auch wenn der männliche Partner behandelt wird, soll eine Empfängnis während der Therapie mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung und in den folgenden drei Monate nach Beendigung der Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung sicher vermieden werden.
Schwerwiegende Nebenwirkungen von Methotrexat treten gehäuft bei Patienten mit einem Mangel des Vitamins Folsäure auf. Nach Ausschluss eines Vitamin B12-Mangels sollte daher vor Beginn der Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung ein bestehender Folsäuremangel ausgeglichen werden.
Da Methotrexat Leberschäden verursachen kann, ist während einer Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung die Einnahme weiterer leberschädigender Arzneimittel zu vermeiden.
Auf Alkoholkonsum sollte ganz verzichtet werden.
Durch Flüssigkeitsmangel können die Nebenwirkungen von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung verstärkt werden. Unter Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung sollte deshalb auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
Durch die Therapie mit Methotrexat kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen. Vor allem bei gleichzeitiger Anwendung nicht-steroidaler Antiphlogistika (bestimmte schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel, die in der Rheumabehandlung eingesetzt werden) ist dieses Risiko erhöht.
Wie bei anderen Behandlungen, die auf das Immunsystem wirken, kann es in seltenen Fällen zu einer Lymphknotenwucherung (malignes Lymphom) kommen, die sich beim Absetzen von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung zurückbilden kann. Wenn die Lymphknotenvergrößerung nicht von alleine abklingt, wird Ihr Arzt eine geeignete Behandlung einleiten.
Empfohlene Kontrolluntersuchungen:
Auch wenn Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung in niedriger Dosierung verabreicht wird, können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Um diese rechtzeitig zu erkennen, ist eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt in kurzen zeitlichen Abständen unerlässlich.
Vor Beginn der Behandlung:
Komplettes Blutbild mit Differenzialblutbild und Anzahl der Blutplättchen, Leberwerte (ALT, AST, AP, Bilirubin), Bluteiweiß, Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff, evtl. sog. Kreatinin-Clearance), Hepatitis A-, B-, C- Serologie, ggf. Tuberkulose-Ausschluss, ggf. Röntgenaufnahme des Brustkorbs.
Während der Therapie:
- Ärztliche Untersuchung der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen.
- Kontrolle der leberbezogenen Enzyme im Serum.
Vorübergehende Anstiege der Transaminasen (ALT, AST) auf das 2- bis 3fache der Norm werden in einer Häufigkeit von 13 – 20 % der Patienten angegeben. Die Blutuntersuchung erlaubt keine verlässliche Voraussage der Entwicklung einer sichtbaren Leberschädigung, d. h., auch bei normalen Transaminasen kann eine nur feingeweblich nachweisbare Leberfibrose, seltener auch eine Leberzirrhose vorliegen. Im Falle anhaltender Erhöhung der leberbezogenen Enzyme sollten Dosisreduktion bzw. weitere Therapiepausen erwogen werden.
- Kontrolle der Nierenfunktion/Kreatinin-Werte im Serum:
Bei Erhöhung des Serum-Kreatinins sollte die Dosis reduziert werden. Bei Serum-Kreatinin-Werten von über 2 mg/dl sollte keine Therapie mit Methotrexat erfolgen. Bei grenzwertiger Nierenfunktionsleistung (z.B. im höheren Alter) sollte die Überwachung häufiger (engmaschig) erfolgen. Dies gilt insbesondere, wenn zusätzlich Arzneimittel gegeben werden, die die Ausscheidung von Methotrexat beeinträchtigen, Nierenschädigungen verursachen (z.B. nichtsteroidale Antirheumatika) oder zu Blutbildungsstörungen führen können.
- Komplettes Blutbild und Differenzialblutbild sowie Blutplättchenzahl wöchentlich in den ersten beiden Wochen, dann zweiwöchentlich für den nächsten Monat und weiterhin, abhängig von der Leukozytenzahl und der Stabilität des Patienten, ca. monatlich.
- Befragung des Patienten bezüglich etwaiger Lungenfunktionsstörungen, ggf. Lungenfunktionsprüfung
Häufigere Kontrolluntersuchungen können erforderlich werden
- Während der Anfangsphase der Behandlung
- Bei Dosiserhöhung
- Während Episoden eines größeren Risikos für erhöhte Methotrexat-Blutspiegel (z.B. Austrocknung, eingeschränkte Nierenfunktion, zusätzlicher oder erhöhter Dosis gleichzeitig verabreichter Medikamente wie z.B. nichtsteroidale Antirheumatika.)
Was ist bei älteren Menschen zu beachten?
Ältere Menschen sollten unter Behandlung mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung besonders engmaschig ärztlich überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Altersbedingte Einschränkung von Leber- und Nierenfunktion und geringe körpereigene Reserven des Vitamins Folsäure im Alter erfordern eine relativ niedrige Dosierung von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung.
Was ist bei Kindern zu beachten?
Zu Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern liegen bisher keine ausreichenden klinischen Daten und Erfahrungen vor.
Bei Anwendung von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Leberschädigung durch Methotrexat wird durch Alkoholkonsum und die Einnahme anderer leberschädigender Medikamente erhöht.
Phenytoin, Barbiturate, Tranquilizer, orale Kontrazeptiva, Tetracycline und Sulfonamide verdrängen Methotrexat vom Serumalbumin und steigern so die biologische Verfügbarkeit (indirekte Dosiserhöhung).
Penicilline können die renale Clearance von Methotrexat im Einzelfall reduzieren, so dass erhöhte Serumkonzentrationen von Methotrexat mit gleichzeitiger hämatologischer und gastrointestinaler Toxizität auftreten können.
Probenecid und schwache organische Säuren können die Ausscheidung von Methotrexat herabsetzen und damit ebenfalls eine indirekte Dosiserhöhung bewirken.
Durch eine (Vor-)behandlung mit Arzneimitteln, die mögliche Nebenwirkungen auf das Knochenmark aufweisen (z.B. Sulfonamide, Trimethoprim-Sulfamethoxazol, Chloramphenicol, Pyrimethamin) ist die Möglichkeit ausgeprägter Störungen der Blutbildung zu beachten.
Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die einen Folatmangel verursachen (z.B. Sulfonamide, Trimethoprim-Sulfamethoxazol) kann zu erhöhter Methotrexat-Toxizität führen. Besondere Vorsicht ist deshalb auch bei einem bereits bestehenden Folsäuremangel geboten. Andererseits kann die gleichzeitige Verabreichung von Folinsäurehaltigen Arzneimitteln die Wirksamkeit von Methotrexat beeinträchtigen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung und Basistherapeutika (z.B. Goldverbindungen, Penicillamin, Hydroxychloroquin, Sulfasalazin, Azathioprin, Cyclosporin) ist mit einer Verstärkung der toxischen Wirkungen von Methotrexat im allgemeinen nicht zu rechnen.
Obwohl die Kombination von Methotrexat und Sulfasalazin wegen der Hemmung der Folsäure-Synthese durch Sulfasalazin eine Wirkungsverstärkung von Methotrexat und damit vermehrt Nebenwirkungen verursachen kann, wurden solche in mehreren Untersuchungen an Patienten nur in seltenen Einzelfällen beobachtet.
Während einer Therapie mit Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung sollen keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden.
Bei Anwendung von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Methotrexat Kohne Pharma 25 mg/ml Infusionslösung sollte Alkoholgenuss vermieden werden.
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