Ribosofol darf nicht angewendet werden
- bei Ăberempfindlichkeit gegenĂŒber Dinatriumfolinat oder einem der anderen Bestandteile.
- bei perniziöser AnÀmie oder andere AnÀmien durch Vitamin-B12-Mangel.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribosofol ist erforderlich
Dinatriumfolinat darf nur als intramuskulĂ€re oder intravenöse Injektion gegeben werden und darf nicht intrathekal angewandt werden. Nach der intrathekalen Gabe von FolinsĂ€ure nach vorheriger intrathekaler Ăberdosierung von Methotrexat wurden TodesfĂ€lle berichtet.
Allgemein
Dinatriumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat oder 5-FU nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Die Behandlung mit Dinatriumfolinat kann zu einer Maskierung einer perniziösen AnĂ€mie oder anderer AnĂ€mien, die Folge eines Vitamin-B12-Mangels sind, fĂŒhren.
Viele zytotoxische Arzneimittel â direkte oder indirekte Inhibitoren der DNA-Synthese â fĂŒhren zu einer Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin, Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit FolinsĂ€ure behandelt werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital, Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das Risiko, dass die HĂ€ufigkeit der AnfĂ€lle bedingt durch eine Abnahme der Plasmakonzentrationen der Antiepileptika (Arzneimittel gegen Anfallsleiden), zunimmt. WĂ€hrend der Anwendung und nach dem Absetzten von Dinatriumfolinat werden eine klinische Ăberwachung, möglicherweise eine Ăberwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine Dosisanpassung des Antiepileptikums empfohlen (siehe auch Abschnitt ?Bei Anwendung von Ribosofol mit anderen Arzneimitteln?).
Dinatriumfolinat/5-FU
Dinatriumfolinat kann das ToxizitÀtsrisiko von 5-FU, insbesondere bei Àlteren oder geschwÀchten Patienten verstÀrken. Die hÀufigsten Manifestationen, die dosislimitierend sein können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhoe. Wenn Dinatriumfolinat und 5-FU in Kombination angewandt werden, muss die 5-FU-Dosierung stÀrker reduziert werden als bei alleiniger 5-FU-Gabe.
Die Kombinationsbehandlung mit 5-FU und Dinatriumfolinat sollte weder begonnen noch aufrechterhalten werden bei Patienten mit einer gastrointestinalen ToxizitÀt, unabhÀngig vom Schweregrad, bis alle Symptome vollstÀndig verschwunden sind.
Da Diarrhoe ein Zeichen gastrointestinaler ToxizitĂ€t sein kann, sollten Patienten, die unter Diarrhoe leiden sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden, bis die Symptome vollstĂ€ndig verschwunden sind, da eine rasche klinische, zum Tode fĂŒhrende Verschlechterung auftreten kann. Kommt es zum Auftreten einer Diarrhoe und/oder Stomatitis ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu reduzieren, bis die Symptome vollstĂ€ndig abgeklungen sind. Insbesondere Ă€ltere Patienten und Patienten, die sich auf Grund ihrer Krankheit in einem schlechten Allgemeinzustand befinden, sind anfĂ€llig fĂŒr diese ToxizitĂ€ten. Deshalb sollte bei der Behandlung solcher Patienten besondere Vorsicht geboten sein.
Bei Àlteren Patienten und Patienten, die sich einer vorhergehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird empfohlen, mit einer verringerten Dosis 5-FU zu beginnen.
Dinatriumfolinat/Methotrexat
BezĂŒglich spezifischer Einzelheiten zur Reduktion der ToxizitĂ€t von Methotrexat beachten Sie bitte die Gebrauchsinformation von Methotrexat.
Dinatriumfolinat hat keinen Einfluss auf die nicht-hĂ€matologischen ToxizitĂ€ten von Methotrexat wie NephrotoxizitĂ€t, die Folge einer AusfĂ€llung von Methotrexat und/oder Metaboliten in der Niere ist. Patienten mit einer verzögerten frĂŒhen Ausscheidung von Methotrexat entwickeln wahrscheinlich ein reversibles Nierenversagen und alle mit Methotrexat verbundenen ToxizitĂ€ten (bitte beachten Sie die Gebrauchsinformation von Methotrexat). Das Vorhandensein einer vorbestehenden oder Methotrexat-induzierten Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit von höheren Dosen oder einer lĂ€nger andauernden Gabe von Dinatriumfolinat erforderlich machen.
Zu hohe Dosen Dinatriumfolinat mĂŒssen vermieden werden, da dies die antitumorale AktivitĂ€t von Methotrexat beeintrĂ€chtigen können, insbesondere bei ZNS-Tumoren, in denen sich Dinatriumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen ansammelt.
Eine Methotrexat-Resistenz in Folge eines verminderten Membrantransportes lĂ€sst gleichzeitig auf eine Resistenz gegenĂŒber Folinat-Rescue schlieĂen, da beide Arzneimittel den gleichen Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Ăberdosierung mit einem FolsĂ€ureantagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer Notfall behandelt werden. Je lĂ€nger das Zeitintervall zwischen der Methotrexat-Gabe und dem Folinat-Rescue ist, desto geringer ist die Wirksamkeit von Dinatriumfolinat als GegenmaĂnahme.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere Arzneimittel einnimmt, die mit Methotrexat interagieren (z. B. Arzneimittel, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung an Serumalbumin stören könnten), sollte immer in Betracht gezogen werden, wenn Laborwertabweichungen oder klinische ToxizitÀten beobachtet werden.
Bei Anwendung von Ribosofol mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Dinatriumfolinat zusammen mit einem FolsÀureantagonisten (z. B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) verabreicht wird, kann die Wirksamkeit des FolsÀureantagonisten entweder vermindert oder vollstÀndig aufgehoben sein.
Dinatriumfolinat kann die Wirkung der Antiepileptika Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und der Succinimide vermindern und so die AnfallshÀufigkeit erhöhen (eine Verminderung der Plasmaspiegel von enzyminduzierenden Antikonvulsiva kann beobachtet werden, da der hepatische Metabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Cofaktoren sind) (siehe auch Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribosofol ist erforderlich? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Die gleichzeitige Anwendung von Dinatriumfolinat und 5-FU hat gezeigt, dass die Wirksamkeit und ToxizitÀt von 5-FU verstÀrkt wird (siehe Abschnitte ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribosofol ist erforderlich?, 3. ?Wie ist Ribosofol anzuwenden?? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
InkompatibilitÀten
Ribosofol sollte nicht mit anderen als den unter 3. ?Wie ist Ribosofol anzuwenden??, Unterabschnitt ?Art(en) der Anwendung? erwÀhnten Arzneistoffen gemischt werden.
Ribosofol ist verdĂŒnnt oder unverdĂŒnnt kompatibel mit Glucose oder Natriumchlorid-Infusionslösungen, sowie mit (Materialien von) allgemein verwendeten Infusionssystemen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es sind keine hinreichenden und gut kontrollierten Studien mit Schwangeren und Stillenden durchgefĂŒhrt worden. Es wurden keine Tierstudien zur ReproduktionstoxizitĂ€t mit Folinat durchgefĂŒhrt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass FolinsĂ€ure schĂ€dliche Wirkung besitzt, wenn sie wĂ€hrend der Schwangerschaft angewendet wird. WĂ€hrend der Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels gegen das mögliche Risiko fĂŒr den Fötus abgewogen werden sollte, verabreicht werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit eine Behandlung mit Methotrexat oder einem anderen FolsĂ€ureantagonisten erfolgen, gibt es keinerlei EinschrĂ€nkungen hinsichtlich des Gebrauchs von Dinatriumfolinat zur Verminderung der ToxizitĂ€t oder um den Effekten entgegenzuwirken.
Die Anwendung von 5-FU ist wĂ€hrend der Schwangerschaft und der Stillzeit generell kontraindiziert; dies gilt auch fĂŒr die kombinierte Anwendung von Dinatriumfolinat und 5-FU.
Bitte beachten Sie auch die Gebrauchsinformationen von Methotrexat, anderen FolsÀureantagonisten und 5-FU-haltigen Arzneimitteln.
Es ist nicht bekannt, ob Dinatriumfolinat in die menschliche Muttermilch ĂŒbergeht. Dinatriumfolinat kann wĂ€hrend der Stillzeit angewandt werden, wenn es gemÀà der therapeutischen Indikationen als notwendig erachtet wird.
VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Dinatriumfolinat Auswirkungen auf die VerkehrstĂŒchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen hat.
Wichtige Warnhinweise ĂŒber bestimmte Bestandteile von Ribosofol
1 Durchstechflasche mit 2 ml, 10 ml und 20 ml enthĂ€lt 0,48 mmol, 2,4 mmol und 4,8 mmol (10,84 mg, 54,2 mg und 108,4 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme DiĂ€t einhalten mĂŒssen, sollten Sie dies berĂŒcksichtigen.
1 ml Lösung enthÀlt 5,42 mg Natrium (= 0,24 mmol Na+).