Depakine Chronosphere 1000 mg Retardgranulat in Beuteln

Abbildung Depakine Chronosphere 1000 mg Retardgranulat in Beuteln
Wirkstoff(e) ValproinsÀure
Zulassungsland Österreich
Hersteller Sanofi
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
ATC Code N03AG01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Antiepileptika

Zulassungsinhaber

Sanofi

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Depakine ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden (sog. Antiepileptikum) und Manien. Die Wirkung von Depakine beruht auf einer direkten Beeinflussung von Botenstoffen im Gehirn.

Depakine wird angewendet zur Behandlung von:

  • Epilepsie (Depakine kann allein und in Kombination mit anderen sog. „Antiepileptika“ eingenommen werden. Depakine kann auch bei einer Epilepsie verwendet werden, die nicht ausreichend auf andere „Antiepileptika“ anspricht).
  • Manie, wenn Sie sich sehr aufgeregt, freudig erregt, aufgewĂŒhlt, enthusiastisch oder hyperaktiv fĂŒhlen. Manie tritt bei einer Krankheit auf, die als „bipolare Störung“ bezeichnet wird. Depakine kann eingesetzt werden, wenn Lithium nicht verwendet werden kann.

Depakine Chronosphere setzt den Wirkstoff langsam und gleichmĂ€ĂŸig frei. Dadurch wird ein gleichmĂ€ĂŸiger Wirkstoffspiegel im Körper erreicht.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Depakine darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Natriumvalproat, ValproinsĂ€ure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie eine LeberentzĂŒndung haben (akut oder chronisch).
  • wenn Sie oder Ihre Verwandten bereits frĂŒher eine schwere Lebererkrankung hatten, besonders wenn diese durch Arzneimittel (v. a. Natriumvalproat/ValproinsĂ€ure) ausgelöst wurde.
  • wenn Sie an einer Erkrankung leiden, die auf einer Störung der Bildung von rotem Blutfarbstoff beruht (sog. „hepatische Porphyrie“).
  • wenn Sie einen genetischen Defekt haben, der eine mitochondriale Erkrankung verursacht (z. B. Alpers-Huttenlocher-Syndrom).
  • wenn Sie eine Erkrankung haben, die mit einer Störung der Stickstoff-Ausscheidung im Urin einhergeht (sog. Harnstoffzyklus-Erkrankungen).

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Depakine einnehmen.

  • um eine SchĂ€digung der Leber und/oder BauchspeicheldrĂŒse zu vermeiden:

Wenn Depakine SĂ€uglingen und Kleinkindern unter 3 Jahren mit schwerer Epilepsie gegeben wird (insbesondere Kindern mit SchĂ€digungen des Großhirns, geistiger Behinderung oder angeborenen Stoffwechselstörungen), besteht ein erhöhtes Risiko einer SchĂ€digung der Leber oder BauchspeicheldrĂŒse. Dieses Risiko steigt zusĂ€tzlich, wenn gleichzeitig mehrere Arzneimittel gegen Epilepsie eingenommen werden.

LeberschĂ€den wurden meist wĂ€hrend der ersten 6 Behandlungsmonate beobachtet. Der Verlauf dieser Erkrankungen kann letal sein. Ein gemeinsames Auftreten von Leber- und BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung erhöht das Risiko eines letalen Verlaufs.

Bei Kindern ĂŒber 3 Jahren sinkt das Risiko eines Leberschadens deutlich. Ebenso verringert sich das Risiko eines letalen Verlaufs der BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung mit zunehmendem Alter des Kindes.

Um eine SchĂ€digung der Leber oder BauchspeicheldrĂŒse zu vermeiden, wird der Arzt entsprechende Laboruntersuchungen verordnen:

  • vor Beginn der Behandlung,
  • bei Bedarf regelmĂ€ĂŸig wĂ€hrend der ersten 6 Behandlungsmonate.

Eine SchÀdigung der Leber geht mit z.B. folgenden Beschwerden einher:

  • Kraftlosigkeit, Appetitverlust, SchlĂ€frigkeit, Benommenheit, manchmal kombiniert mit hĂ€ufigem Erbrechen und starken Bauchschmerzen,
  • epileptischen AnfĂ€llen bei zuvor erfolgreicher Behandlung.

Eine EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse geht mit z.B. folgenden Beschwerden einher: - Oberbauchschmerzen (akut und ohne Anlass), Übelkeit, Erbrechen.

Um eine SchĂ€digung der Leber oder der BauchspeicheldrĂŒse wĂ€hrend der Behandlung rechtzeitig erkennen zu können, mĂŒssen Sie sofort einen Arzt informieren, wenn derartige Beschwerden auftreten.

Der Arzt wird dann entsprechende Untersuchungen der Leber und/oder BauchspeicheldrĂŒse veranlassen.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie bereits eine EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse hatten. In diesem Fall wird er wĂ€hrend der Behandlung mit Depakine streng auf Anzeichen einer neuerlichen Erkrankung der BauchspeicheldrĂŒse achten.

VorĂŒbergehend können zu Beginn der Behandlung verĂ€nderte Leberenzymwerte unabhĂ€ngig von einer Leberstörung auftreten. Ihr Arzt wird diese VerĂ€nderungen entsprechend ĂŒberwachen.

  • wenn Sie an einem sog. „Lupus erythematodes“ (LE, auch Schmetterlingserythem genannt) leiden: LE ist eine seltene entzĂŒndliche Erkrankung der Haut und/oder innerer Organe. Ihr Arzt wird den Nutzen der Behandlung gegen das Risiko einer möglichen Verschlechterung dieser Autoimmunerkrankung abwĂ€gen. Selten kann LE wĂ€hrend der Behandlung entstehen.
  • wenn wĂ€hrend der Behandlung folgende UmstĂ€nde eintreten:
    • Teilnahmslosigkeit, starke MĂŒdigkeit, wiederholtes Erbrechen, deutlicher Blutdruckabfall, Wiederauftreten oder Verschlechterung epileptischer AnfĂ€lle.

Diese Beschwerden können Anzeichen eines zu hohen Ammoniumspiegels im Blut sein. Der Arzt wird entsprechende Laboruntersuchungen anordnen. Bei Patienten mit Verdacht auf eine bestimmte Stoffwechselstörung (Enzymstörung des Harnstoffzyklus) wird der Arzt vor Beginn der Behandlung eine entsprechende Stoffwechseluntersuchung durchfĂŒhren, um das Auftreten eines zu hohen Ammoniumspiegels zu vermeiden.

    • Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Depakine behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
  • bei Suizid/Suizidgedanken (Selbsttötung oder der Gedanke daran) oder klinischer Verschlechterung

Über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet. Ihr Arzt wird Sie hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen ĂŒberwachen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung in ErwĂ€gung ziehen. Holen Sie Hilfe, wenn Anzeichen fĂŒr Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten.

  • bei einer Langzeitbehandlung zusammen mit anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie: Wenn Sie lĂ€ngere Zeit gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie (v.a. dem Wirkstoff Phenytoin) behandelt werden, kann es zu einer SchĂ€digung des Gehirns kommen. Diese kann sich durch folgende Beschwerden Ă€ußern: vermehrte KrampfanfĂ€lle, Antriebslosigkeit, körperliche Reglosigkeit, MuskelschwĂ€che, Bewegungsstörungen. Auch schwere VerĂ€nderungen bei der Hirnstrommessung (EEG) können auftreten.
  • wenn Sie frĂŒher eine SchĂ€digung des Knochenmarks hatten:

Der Arzt wird die Behandlung streng ĂŒberwachen.

  • wenn Ihr Gewicht wĂ€hrend der Behandlung steigt:

Besonders bei Behandlungsbeginn kann vermehrter Appetit auftreten. Kontrollieren Sie Ihr Gewicht regelmĂ€ĂŸig und sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um eine mögliche Gewichtszunahme auf ein Minimum zu beschrĂ€nken.

Bei Frauen stellt die Gewichtszunahme möglicherweise einen Risikofaktor fĂŒr eine VerĂ€nderung der weiblichen Eierstöcke und VerĂ€nderungen der Regelblutung (sog. „polyzystisches Ovarialsyndrom“) dar.

‱ wenn Sie unter der angeborenen Stoffwechselkrankheit, dem sog. Carnitin-Palmitoyl-Transferase- (CPT-)II-Mangel , leiden:

Der Arzt wird Sie darauf hinweisen, dass es unter der Behandlung mit ValproinsĂ€ure zu einem Zerfall der Muskelzellen kommen kann, der in der weiteren Folge zu Nierenproblemen fĂŒhren kann (sog Rhabdomyolyse).

  • wenn Ihre Nierenfunktion beeintrĂ€chtigt ist:

Basierend auf der Kontrolle Ihrer Behandlung kann der Arzt die Dosis gegebenenfalls verringern.

‱ wenn Ihnen bekannt ist, dass es in Ihrer Familie eine durch einen genetischen Defekt verursachte mitochondriale Erkrankung gibt.

Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren):

Depakine sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zur Behandlung von Manie eingesetzt werden.

Weitere Hinweise

Untersuchungen wÀhrend der Behandlung mit Depakine

  • ÜberprĂŒfung der Leberfunktion: siehe weiter oben „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.
  • ÜberprĂŒfung des Blutbildes: Ihr Arzt kann eine Kontrolle des Blutbildes verordnen:
    • vor Beginn der Depakine-Behandlung,
    • vor Operationen,
    • wenn es bei Ihnen wĂ€hrend der Behandlung zu BlutergĂŒssen oder Blutungen kommt.

Einnahme von Depakine zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Depakine beeinflusst die Wirkung und/oder Nebenwirkungen anderer Arzneimittel und von Alkohol:

  • Arzneimittel gegen psychische Störungen (sog. „Neuroleptika“, „MAO-Hemmer“, „Antidepressiva“ und „Benzodiazepine“, einschließlich Diazepam, Lorazepam und Olanzapin): Die Wirkung dieser Arzneimittel kann verstĂ€rkt werden.
  • Phenobarbital, Phenytoin (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die Konzentration von Phenobarbital im Blut kann erhöht sein. Dadurch können sich die Nebenwirkungen von Phenobarbital verstĂ€rken.
  • Primidon (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die Konzentration von Primidon im Blut kann erhöht sein. Dadurch können sich die Nebenwirkungen von Primidon verstĂ€rken.
  • Phenytoin (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die Konzentration von Phenytoin im Blut kann erhöht sein. Dadurch kann es zu Beschwerden einer Überdosierung kommen.
  • Carbamazepin (Wirkstoff gegen Epilepsie und psychische Störungen): Die Nebenwirkungen von Carbamazepin können verstĂ€rkt werden.
  • Lamotrigin (Wirkstoff gegen Epilepsie): Insbesondere bei Kindern besteht ein erhöhtes Risiko von schweren Hautreaktionen (besonders wenn Lamotrigin zu einer Depakine-Behandlung hinzugefĂŒgt wird).
  • Felbamat (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die Konzentration von Felbamat im Blut kann stark erhöht sein. Dadurch können sich die Nebenwirkungen von Felbamat verstĂ€rken.
  • Rufinamid (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die gleichzeitige Gabe von ValproinsĂ€ure bewirkt eine Erhöhung der Rufinamid-Konzentration, so dass eine Dosisreduktion erforderlich sein kann. Insbesondere bei Kindern besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Cumarinderivate (bestimmte Wirkstoffe gegen Blutgerinnung): Erhöhtes Risiko fĂŒr Blutungen.
  • Zidovudin (gegen HIV-Infektionen): Durch eine mögliche Erhöhung des Blutspiegels können die Nebenwirkungen verstĂ€rkt werden.
  • AcetylsalicylsĂ€ure (ASS, Wirkstoff gegen Schmerzen/Fieber oder bestimmte Herzerkrankungen): Die Wirkung der ASS kann durch ValproinsĂ€ure verstĂ€rkt werden. Kinder unter 12 Jahren sollten nicht gleichzeitig mit ASS und Depakine behandelt werden. Bei Jugendlichen entscheidet der Arzt, ob eine gemeinsame Anwendung erfolgen kann.
  • Alkohol: Die Wirkung von Alkohol kann durch die Behandlung verstĂ€rkt werden.
  • Vitamin-K-abhĂ€ngige Antikoagulanzien: Ihr Arzt wird die Gerinnungsparameter wĂ€hrend einer Behandlung mit oralen Antikoagulanzien kontrollieren.
  • Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels): Die Resorption von Valproat kann eingeschrĂ€nkt sein.
  • Liponavir und Ritonvir (Arzneimittel gegen HIV-Infektionen): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann verringert sein.

Depakine hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der empfĂ€ngnisverhĂŒtenden „Pille“ und der Konzentration von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Erkrankungen) im Blut.

Andere Arzneimittel beeinflussen die Wirkung und/oder Nebenwirkungen von Depakine:

  • Andere Arzneimittel gegen Epilepsie (Wirkstoffe wie z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Felbamat): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann verringert werden.
  • Felbamat (Wirkstoff gegen Epilepsie): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann erhöht sein.
  • Mefloquin und Chloroquin (Wirkstoffe gegen Malaria): Eine gleichzeitige Anwendung kann zu epileptischen AnfĂ€llen fĂŒhren. AcetylsalicylsĂ€ure (ASS, Wirkstoff gegen Schmerzen/Fieber oder bestimmte Herzerkrankungen): ASS kann die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut erhöhen. Kinder unter 12 Jahren sollten nicht gleichzeitig mit ASS und Depakine behandelt werden. Bei Jugendlichen entscheidet der Arzt ob eine gemeinsame Anwendung erfolgen kann.
  • Arzneimittel, die bestimmte Leberenzyme hemmen (Wirkstoffe z.B.: Cimetidin, Erythromycin): die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann erhöht sein.
  • bestimmte Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen (Rifampicin): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann verringert sein.
  • Colestyramin (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann verringert sein.
  • Fluoxetin (Arzneimittel gegen Depressionen): Die Konzentration von ValproinsĂ€ure im Blut kann erhöht aber auch verringert sein.

Wenn nicht anders erforderlich, wird der Arzt gegebenenfalls die Dosis von Depakine oder dem anderen Arzneimittel entsprechend anpassen.

  • Informieren Sie Ihren Arzt oder das Pflegepersonal insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen: Carbapeneme (Antibiotika, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden). Die Kombination von ValproinsĂ€ure und Carbapenemen soll vermieden werden, weil die Wirksamkeit der ValproinsĂ€ure herabgesetzt sein kann.

Beeinflussung von Labortests:

  • ValproinsĂ€ure kann u. U. den SchilddrĂŒsenfunktionstest verfĂ€lschen und zu einem Verdacht auf eine Unterfunktion der SchilddrĂŒse fĂŒhren.
  • Bei Diabetikern kann der Test auf sog. „Ketonkörper“ falsch positiv ausfallen.

Informieren Sie den Laborarzt vor diesen Tests, dass Sie Depakine einnehmen.

Sonstige Wechselwirkungen:

  • Potentiell leberschĂ€digende Mittel, auch Alkohol, können mögliche Nebenwirkungen von

ValproinsÀure an der Leber verstÀrken.

  • Quetiapin (Wirkstoff zur Behandlung von psychischen Störungen): Bei einer gemeinsamen

Anwendung wird Ihr Arzt regelmĂ€ĂŸige Bluttests durchfĂŒhren, um gegebenenfalls eine verminderte Anzahl der weißen Blutkörperchen im Blut feststellen zu können.

  • Topiramat (Wirkstoff gegen Epilepsie) und Acetazolamid (Wirkstoff, der den Augen-, Hirn- und Blutdruck senken kann): Bei einer gemeinsamen Anwendung wird der Arzt Ihre Behandlung streng ĂŒberwachen, um gegebenenfalls Anzeichen einer Gehirnerkrankung und/oder einer sog. „HyperammonĂ€mie“ (Störung der Harnstoff- bzw. AminosĂ€urebildung) zu erkennen.

Einnahme von Depakine zusammen mit Alkohol

Der Genuss von Alkohol wÀhrend einer Behandlung mit Depakine wird nicht empfohlen.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/GebÀrfÀhigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wichtige Hinweise fĂŒr Frauen

  • Valproat kann das ungeborene Kind schĂ€digen, wenn eine Frau das Arzneimittel wĂ€hrend der Schwangerschaft einnimmt.
  • Valproat birgt ein Risiko, wenn es wĂ€hrend der Schwangerschaft angewendet wird. Je höher die Dosis, desto höher das Risiko, es sind jedoch alle Dosen risikobehaftet.
  • Das Arzneimittel kann schwerwiegende Geburtsfehler verursachen und die Entwicklung des Kindes wĂ€hrend des Wachstums beeintrĂ€chtigen. Zu den beobachteten Geburtsfehlern zĂ€hlen Spina bifida (bei der die Knochen der WirbelsĂ€ule nicht normal ausgebildet sind), Gesichts- und SchĂ€deldeformationen, Missbildungen des Herzens, der Nieren, der Harnwege, der Sexualorgane sowie Gliedmaßendefekte.
  • Wenn Sie Valproat wĂ€hrend der Schwangerschaft einnehmen, haben Sie ein höheres Risiko als andere Frauen, ein Kind mit Geburtsfehlern zu bekommen, die eine medizinische Behandlung erfordern. Da Valproat seit vielen Jahren angewendet wird, ist bekannt, dass bei Frauen, die Valproat einnehmen, ungefĂ€hr 10 von 100 Neugeborenen mit einem Geburtsfehler zur Welt kommen. Im Vergleich dazu sind es 2–3 von 100 Neugeborenen bei Frauen ohne Epilepsie.
  • SchĂ€tzungen zufolge kann es bei bis zu 30–40 % der Kinder im Vorschulalter, deren Mutter wĂ€hrend der Schwangerschaft Valproat eingenommen hat, zu Problemen in der frĂŒhkindlichen Entwicklung kommen. Die betroffenen Kinder lernen langsamer laufen und sprechen, sind geistig weniger leistungsfĂ€hig als andere Kinder und haben Sprach- und GedĂ€chtnisprobleme.
  • Autistische Störungen werden hĂ€ufiger bei Kindern diagnostiziert, die Valproat exponiert waren, und es gibt einige Hinweise, dass bei diesen Kindern das Risiko fĂŒr die Entwicklung von Symptomen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/HyperaktivitĂ€tsstörung (ADHS) erhöht ist.
  • Wenn Sie eine Frau im gebĂ€rfĂ€higen Alter sind, sollte Ihnen Ihr Arzt Valproat nur dann verschreiben, wenn keine andere Behandlung bei Ihnen wirkt.
  • Bevor Ihr Arzt Ihnen dieses Arzneimittel verschreibt, wird er Ihnen erklĂ€ren, was Ihrem Baby zustoßen kann, wenn Sie unter Einnahme von Valproat schwanger werden. Wenn Sie zu einem spĂ€teren Zeitpunkt entscheiden, dass Sie ein Kind bekommen möchten, sollten Sie Ihr Arzneimittel erst absetzen, wenn Sie dies mit Ihrem Arzt besprochen und sich auf einen Plan zur Umstellung auf ein anderes Arzneimittel (falls dies möglich ist) verstĂ€ndigt haben.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ĂŒber die Einnahme von FolsĂ€ure, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden. FolsĂ€ure kann das allgemeine Risiko fĂŒr Spina bifida und eine frĂŒhe Fehlgeburt verringern, das bei allen Schwangerschaften existiert. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie das Risiko fĂŒr Geburtsfehler senkt, das mit der Einnahme von Valproat verbunden ist.

ERSTVERORDNUNG

Wenn Ihnen Valproat zum ersten Mal verschrieben wurde, hat Ihnen Ihr Arzt die Risiken fĂŒr das ungeborene Kind erklĂ€rt, falls Sie schwanger werden. Sobald Sie im gebĂ€rfĂ€higen Alter sind, mĂŒssen Sie sicherstellen, dass Sie wĂ€hrend der gesamten Behandlung eine wirksame Methode zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie eine Beratung zur geeigneten VerhĂŒtungsmethode benötigen.

Kernbotschaften:

  • Stellen Sich sicher, dass Sie eine wirksame Methode zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung anwenden.
  • Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.

FORTSETZUNG DER BEHANDLUNG OHNE KINDERWUNSCH

Wenn Sie die Behandlung mit Valproat fortsetzen, aber nicht planen, ein Kind zu bekommen, mĂŒssen Sie sicherstellen, dass Sie eine wirksame Methode zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung anwenden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie eine Beratung zur geeigneten VerhĂŒtungsmethode benötigen.

Kernbotschaften:

  • Stellen Sich sicher, dass Sie eine wirksame Methode zur EmpfĂ€ngnisverhĂŒtung anwenden.
  • Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.

FORTSETZUNG DER BEHANDLUNG BEI KINDERWUNSCH

Wenn Sie die Behandlung mit Valproat fortsetzen und schwanger werden wollen, dĂŒrfen Sie weder Valproat noch Ihr VerhĂŒtungsmittel absetzen, bevor Sie nicht mit Ihrem verordnenden Arzt darĂŒber gesprochen haben. Sie sollten ein ausfĂŒhrliches GesprĂ€ch mit Ihrem Arzt fĂŒhren, bevor Sie schwanger werden, damit Sie einige Maßnahmen ergreifen können, damit Ihre Schwangerschaft so reibungslos wie möglich verlĂ€uft und die Risiken fĂŒr Sie und Ihr ungeborenes Kind so weit wie möglich gesenkt werden können.

Eventuell muss Ihr Arzt Ihre Valproat-Dosis verÀndern oder Sie auf ein anderes Arzneimittel umstellen, bevor Sie versuchen, schwanger zu werden.

Wenn Sie schwanger werden, werden Sie sowohl in Hinblick auf die Behandlung Ihrer zugrundeliegenden Erkrankung als auch auf die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes engmaschig ĂŒberwacht.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ĂŒber die Einnahme von FolsĂ€ure, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden. FolsĂ€ure kann das allgemeine Risiko fĂŒr Spina bifida und frĂŒhe Fehlgeburt verringern, das bei allen Schwangerschaften besteht. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie das Risiko fĂŒr Geburtsfehler senkt, das mit der Einnahme von Valproat verbunden ist.

Kernbotschaften:

  • Setzen Sie Ihr VerhĂŒtungsmittel nicht ab, bevor Sie mit Ihrem Arzt gesprochen haben und gemeinsam einen Plan erarbeitet haben, um sicherzustellen, dass Ihre Epilepsie/bipolare Störung gut eingestellt ist und die Risiken fĂŒr Ihr Baby minimiert wurden.
  • Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.

UNGEPLANTE SCHWANGERSCHAFT BEI FORTSETZUNG DER BEHANDLUNG

Bei Babys von MĂŒttern, die mit Valproat behandelt wurden, besteht ein schwerwiegendes Risiko fĂŒr Geburtsfehler und Entwicklungsprobleme, die zu schwerwiegenden Behinderungen fĂŒhren können. Wenn Sie Valproat einnehmen und vermuten, schwanger zu sein oder wenn Sie schwanger sein könnten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt. Setzen Sie Ihre Arzneimittel nicht ab, bevor Ihr Arzt Sie dazu aufgefordert hat.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt ĂŒber die Einnahme von FolsĂ€ure. FolsĂ€ure kann das allgemeine Risiko fĂŒr Spina bifida und eine frĂŒhen Fehlgeburt verringern, das bei allen Schwangerschaften besteht. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie das Risiko fĂŒr Geburtsfehler senkt, das mit der Einnahme von Valproat verbunden ist.

Kernbotschaften:

  • Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.
  • Setzen Sie Valproat nicht ab, bevor Ihr Arzt Sie dazu aufgefordert hat.

Lesen Sie sich bitte unbedingt die PatienteninformationsbroschĂŒre durch und unterzeichnen Sie das Formular zur BestĂ€tigung der RisikoaufklĂ€rung, die Ihnen auszuhĂ€ndigen und von Ihrem Arzt oder Apotheker mit Ihnen zu besprechen sind.

  • Vorgangsweise bei geplanter oder eingetretener Schwangerschaft

Im Rahmen der Schwangerschaftsberatung wird der Arzt ĂŒber die weitere Behandlung entscheiden. Eine notwendige antiepileptische Behandlung mit Depakine soll wĂ€hrend der Schwangerschaft nicht abgebrochen werden.

Um mögliche Missbildungen des Ungeborenen auszuschließen, wird der Arzt zusĂ€tzliche Untersuchungen anordnen (Ultraschall und α-Fetoproteinbestimmung).

  • Risiko in Verbindung mit AnfĂ€llen

WĂ€hrend der Schwangerschaft stellen epileptische AnfĂ€lle ein besonderes Risiko fĂŒr die Schwangere und das Ungeborene dar.

  • Risiko bei Neugeborenen

Sehr selten weisen Neugeborene von MĂŒttern, die in der Schwangerschaft mit Natriumvalproat/ValproinsĂ€ure behandelt wurden, eine Störung der Blutgerinnung (EinzelfĂ€lle mit letalen Folgen wurden beschrieben), einen niedrigen Blutzuckerspiegel und eine Unterfunktion der SchilddrĂŒse auf. Der Arzt wird in so einem Fall entsprechende Bluttests durchfĂŒhren.

Bei Neugeborenen, deren MĂŒtter im letzten Drittel der Schwangerschaft valproinsĂ€urehaltige Arzneimittel erhielten, können Entzugserscheinungen auftreten, wie krankhafte Unruhe, Reizbarkeit, Übererregbarkeit, NervositĂ€t, gesteigerte Beweglichkeit (Hyperkinese), Störung des Spannungszustandes der Muskulatur, Zittern, KrĂ€mpfe und Störungen bei der Nahrungsaufnahme.

Stillzeit

ValproinsĂ€ure geht in die Muttermilch ĂŒber. Ihr Arzt wird entscheiden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder die Behandlung mit Depakine zu unterbrechen ist.

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

  • Achtung: Dieses Arzneimittel kann die ReaktionsfĂ€higkeit und die VerkehrstĂŒchtigkeit beeintrĂ€chtigen.

Zu Beginn einer Therapie mit Natriumvalproat/ValproinsĂ€ure, bei höherer Dosierung und/oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln können Nebenwirkungen wie z. B. SchlĂ€frigkeit oder Verwirrtheit das Reaktionsvermögen so weit verĂ€ndern, dass die FĂ€higkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeintrĂ€chtigt wird.

Eine erfolgreiche Behandlung der Epilepsie ist aber auch die Basis fĂŒr eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr.

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Wie wird es angewendet?

Die Behandlung mit Depakine muss von einem Arzt eingeleitet und ĂŒberwacht werden, der auf die Behandlung von Epilepsie oder bipolaren Störungen spezialisiert ist.

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis:

  • Epilepsie Erwachsene Anfangsbehandlung: TĂ€glich 10–15 mg Natriumvalproat pro kg Körpergewicht. Diese Dosis wird auf 1–2 Gaben pro Tag aufgeteilt. Danach wird der Arzt in wöchentlichen Intervallen die Dosis schrittweise steigern, bis der gewĂŒnschte Erfolg eintritt. Dauerbehandlung: tĂ€glich 20–30 mg Natriumvalproat pro kg Körpergewicht. Der Arzt kann diese Dosis bei Bedarf verringern oder erhöhen. Kinder Die durchschnittliche Dosis betrĂ€gt tĂ€glich 30 mg Natriumvalproat pro kg Körpergewicht. Der Arzt kann diese Dosis bei Bedarf verringern oder erhöhen.

FĂŒr Kleinkinder unter 3 Jahren und Ă€ltere Patienten mit Schluckbeschwerden stehen Ihnen auch Depakine 300 mg/ml-Tropfen zur VerfĂŒgung.

Jugendliche

Die durchschnittliche Dosis bei Jugendlichen betrÀgt tÀglich 25 mg Natriumvalproat pro kg Körpergewicht.

Ältere Patienten (ĂŒber 65 Jahre)

Der Arzt wird die Dosis entsprechend der StÀrke der Beschwerden festlegen.

Die Tabelle gibt Ihnen die empfohlenen Tagesdosen an:

Alter

Gewicht (kg)

Dosis (mg/Tag)

3–6 Monate

ca. 5,5–7,5

6–12 Monate

ca. 7,5–10

150–300

1–3 Jahre

ca. 10–15

300–450

3–6 Jahre

ca. 15–20

450–600

7–11 Jahre

ca. 20–40

600–1200

12–17 Jahre

ca. 40–60

1000–1500

Erwachsene

mehr als 60

1200–2100

(inklusive Àlterer

 

 

Patienten)

 

 

Patienten mit eingeschrÀnkter Nieren- oder Leberfunktion

Entsprechend der StÀrke der Beschwerden kann der Arzt eine geringere Dosis verordnen.

Die tÀgliche Dosis sollte individuell von Ihrem Arzt festgelegt und kontrolliert werden.

Anfangsdosis:

Die empfohlene Anfangsdosis ist 750 mg pro Tag.

Durchschnittliche Tagesdosis:

Die empfohlene Tagesdosis liegt ĂŒblicherweise zwischen 1000 mg und 2000 mg.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Streuen Sie Depakine Chronosphere Retardgranulat auf kalte oder bei Zimmertemperatur gelagerte weiche Nahrungsmittel oder GetrĂ€nke (Joghurt, Orangensaft, Kompott, etc.). Nehmen Sie Depakine Chronosphere Retardgranulat nicht mit warmen oder heißen Speisen oder GetrĂ€nken (Suppe, Kaffee, Tee, etc.) ein. Da das Granulat den Sauger verstopfen kann, dĂŒrfen Sie Depakine Chronosphere Retardgranulat nicht mit SĂ€uglingstrinkflaschen verabreichen. Wenn Sie dieses Arzneimittel zusammen mit FlĂŒssigkeit einnehmen wird empfohlen, das Glas anschließend mit einer geringen Wassermenge auszuspĂŒlen, da sich das Granulat sich auf der GlasoberflĂ€che absetzen könnte.

Das Gemisch darf nicht gekaut und soll nach der Zubereitung sofort geschluckt werden. Eine Aufbewahrung fĂŒr eine spĂ€tere Einnahme ist nicht vorgesehen.

Dauer der Anwendung

Über die Dauer Ihrer Behandlung entscheidet der Arzt.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Depakine eingenommen haben, als Sie sollten

Wenn Sie versehentlich zu viel Depakine Chronosphere Retardgranulat eingenommen haben kann es zu unterschiedlichen Beschwerden kommen:

Pupillenverengung, eingeschrĂ€nkte Atemfunktion, ÜbersĂ€uerung des Blutes, verminderte Reflexe, eventuell auch Koma.

Sehr hohe ValproinsĂ€urespiegel im Serum können auch eine erhöhte Anfallsneigung zur Folge haben. Erhöhter Hirndruck wurde beobachtet. Eine massive Überdosierung kann auch letal enden.

Informationen fĂŒr das medizinische Fachpersonal befinden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation.

Wenn Sie die Einnahme von Depakine vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie stattdessen die Behandlung mit der nÀchsten Dosis wie gewohnt fort.

Wenn Sie die Einnahme von Depakine abbrechen

FĂŒr den Behandlungserfolg ist die regelmĂ€ĂŸige Einnahme von Depakine in der von Ihrem Arzt vorgeschriebenen Dosierung erforderlich. Wenn Sie die Behandlung vorzeitig abbrechen, können die ursprĂŒnglichen Beschwerden wiederum auftreten.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei der Angabe von Nebenwirkungen werden folgende international ĂŒbliche HĂ€ufigkeitsangaben verwendet:

Sehr hÀufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Zittern (vorĂŒbergehend und/oder dosisabhĂ€ngig kann Zittern der HĂ€nde und SchlĂ€frigkeit auftreten)
  • Übelkeit

HĂ€ufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):

  • Blutarmut, verminderte Anzahl roter Blutkörperchen, kann zu BlĂ€sse, SchwĂ€che und Kurzatmigkeit fĂŒhren
  • Starke Verminderung der BlutplĂ€ttchen, wodurch erhöhtes Risiko einer Blutung und Neigungen zu BlutergĂŒssen bestehen
  • Verminderte Natriumkonzentration im Blut
  • Appetitlosigkeit
  • Erhöhter Appetit
  • Reizbarkeit, Halluzinationen, VerwirrtheitszustĂ€nde, Aggressionen*, Aufregung*, Störung der Aufmerksamkeit*
  • Extrapyramidale Störungen (Bewegungsstörungen, die die Steuerung der MuskeltĂ€tigkeit durch das Gehirn betreffen)
  • Regungslosigkeit, SchlĂ€frigkeit, KrĂ€mpfe, GedĂ€chtnisstörungen, Kopfschmerzen, Augenzittern, Schwindel
  • Hörverlust
  • Blutungen
  • Erbrechen
  • Erkrankungen des Zahnfleisches, EntzĂŒndung der Mundschleimhaut
  • Oberbauchschmerzen, Durchfall
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
  • VorĂŒbergehender und/oder dosisabhĂ€ngiger Haarausfall
  • Schmerzhafte Regelblutungen
  • Gewichtszunahme
  • Nagel- und NagelbettentzĂŒndungen

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

  • Stark verringerte Zahl aller Blutzellen, die zu SchwĂ€che und erhöhter AnfĂ€lligkeit fĂŒr Infektionen und BlutergĂŒssen fĂŒhrt
  • VorĂŒbergehende Verminderung der weißen Blutkörperchen
  • Vermehrte Bildung des sog. „antidiuretischen“ Hormons (erhöhter Wassergehalt im Gewebe)
  • Überproduktion von mĂ€nnlichen Geschlechtshormonen bei MĂ€dchen oder Frauen (Hyperandrogenismus), (vermehrte Behaarung, VermĂ€nnlichung, Akne, mĂ€nnliche Glatzenbildung und/oder erhöhte Androgenkonzentration)
  • EinzelfĂ€lle von Regungslosigkeit bis hin zu vorĂŒbergehendem Koma – zum Teil mit epileptischen AnfĂ€llen verbunden. Diese Beschwerden verschwinden bei Verringerung der Dosis oder Beendigung der Behandlung. Die Mehrzahl dieser FĂ€lle trat bei gleichzeitiger Behandlung mit mehreren Arzneimitteln gegen Epilepsie (v.a. mit Phenobarbital oder Topiramat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf.
  • Erhöhte Muskelspannung, Bewegungsstörungen (besonders bei Behandlungsbeginn)
  • Kurz nach Anwendung valproinsĂ€urehaltiger Arzneimittel kann eine vorĂŒbergehende HirnschĂ€digung in Form von Koma auftreten (nach Ende der Behandlung verschwindet diese Nebenwirkung)
  • Lethargie, Missempfindung (Kribbeln oder Taubheit) in HĂ€nden und FĂŒĂŸen oder brennendes GefĂŒhl
  • VorĂŒbergehende Parkinson-Erkrankung (Muskelzittern, Maskengesicht, eingeschrĂ€nkte Bewegungen)
  • EntzĂŒndung der BlutgefĂ€ĂŸe, oft in Verbindung mit HautausschlĂ€gen
  • FlĂŒssigkeitsansammlung im Brustfell
  • Vermehrte Speichelbildung
  • EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse, welche zu starken Schmerzen im Bauch- /Unterleibsbereich und RĂŒcken fĂŒhren kann (in schwersten FĂ€llen mit letalem Ausgang). Ein besonderes Risiko besteht bei Kindern, die zugleich mit mehreren Arzneimitteln gegen Epilepsie behandelt werden.
  • Leberfunktionsstörungen
  • Allergische schmerzhafte Schwellung von Haut und Schleimhaut v.a. im Gesichtsbereich, Arzneimittelausschlag.
  • Haarstörungen (z.B. verĂ€nderte Haartextur, VerĂ€nderung der Haarfarbe, abnormales Haarwachstum)
  • Knochenerkrankungen wie AusdĂŒnnung der Knochen (Osteopenie und Osteoporose) und KnochenbrĂŒche (Frakturen). Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bei Langzeitbehandlung mit Antiepileptika, einer Vorgeschichte mit Osteoporose oder wenn Sie Steroide einnehmen, um Rat.
  • Nierenversagen
  • Ausbleiben der Monatsblutung
  • Abnahme der Körpertemperatur, Schwellungen in Knöcheln, FĂŒĂŸen oder Fingern

Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):

  • Störung des Knochenmarks (unreife rote Blutzellen, mit starker Verminderung bestimmter weißer Blutzellen, erhöht die AnfĂ€lligkeit auf Infektionen, Fieber)
  • Erkrankung des Knochenmarks inklusive Blutarmut, vorĂŒbergehende Verminderung der weißen Blutkörperchen oder starke Verminderung aller Blutzellen, eingeschrĂ€nkte Produktion von roten Blutzellen, vergrĂ¶ĂŸerte rote Blutzellen
  • Allergische Reaktionen
  • Unterfunktion der SchilddrĂŒse, die zu MĂŒdigkeit und Gewichtszunahme fĂŒhren kann
  • VerĂ€nderte Ammoniumwerte im Blut (mĂ€ĂŸig verĂ€nderte Ammoniumwerte im Blut bei normalen Leberfunktionstests)
  • Abnormales Verhalten*
  • Gesteigerte AktivitĂ€t*
  • Lernbehinderung*
    • Vor allem bei höherer Dosierung oder bei Behandlung mit mehreren Arzneimitteln gegen Epilepsie: chronische Erkrankung/SchĂ€digung des Gehirns.
    • VorĂŒbergehender geistiger Abbau, verbunden mit einem vorĂŒbergehenden Schrumpfen des Großhirns (die Beschwerden verschwinden nach Ende der Behandlung).
    • BeeintrĂ€chtigung der Denkleistung
    • EntzĂŒndlicher Hautausschlag oder schwere blasenförmige/schĂ€lende Hautreaktionen (sog. „Stevens-Johnson-Syndrom“, „toxische epidermale Nekrolyse“, „Erythema multiforme“).
    • Allergische schmerzhafte Schwellung von Haut und Schleimhaut v.a. im Gesichtsbereich, Arzneimittelausschlag.
    • Autoimmunerkrankung: chronische EntzĂŒndungen an der Haut, den Gelenken, dem Nervensystem und den inneren Organen
    • Zerfall von Muskelzellen, kann in weiterer Folge zu Nierenproblemen fĂŒhren
    • BettnĂ€ssen, bakterielle Erkrankung der Niere, vorĂŒbergehende Nierenerkrankung (sog. „Fanconi-Syndrom“/Beschwerden: zu niedriger pH-Wert im Blut, HarntrĂŒbung durch Calcium- oder Magnesiumphosphat, Ausscheidung von AminosĂ€uren oder Traubenzucker im Harn).
    • Unfruchtbarkeit beim Mann, VergrĂ¶ĂŸerung der Eierstöcke
    • Verminderung der Proteinkonzentration (Fibrinogen) im Blut, VerlĂ€ngerung der Blutungszeit (meist ohne Ă€ußere Anzeichen und vor allem bei hoher Dosierung).
    • Biotinmangel, Stoffwechselstörung (sog. „Biotinidasemangel“)
    • Fettsucht
  • Diese Nebenwirkungen wurden v.a. bei Kindern und Jugendlichen beobachtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das

Bundesamt fĂŒr Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht ĂŒber 25° C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schĂŒtzen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Depakine enthÀlt:

  • Die Wirkstoffe sind: Natriumvalproat und ValproinsĂ€ure. Ein Beutel mit 3030 mg Retardgranulat enthĂ€lt 666,58 mg Natriumvalproat und 290,18 mg ValproinsĂ€ure, entsprechend 1000 mg Natriumvalproat.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Hartparaffin, Glyceroldibehenat, Siliciumdioxid-Hydrat.

Wie Depakine aussieht und Inhalt der Packung:

Weißes bis schwach-gelbliches Granulat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung in einem Papier/Aluminium/Ionomer-Harz Komplex-Beutel.

PackungsgrĂ¶ĂŸen zu 30 und 50 Beutel.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

sanofi-aventis GmbH, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien

Hersteller:

Sanofi Winthrop Industrie, 196 Rue du Marechal Juin, F-45200 Amilly, Frankreich

Z.Nr.: 1-25374

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Mai 2015.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Symptome und Behandlung einer Überdosierung mit Natriumvalproat

Symptome

Das Bild einer massiven Überdosierung ist ĂŒblicherweise gekennzeichnet durch Koma, MuskelschwĂ€che, Hypo- bzw. Areflexie, Miosis sowie respiratorische Störungen, metabolische Azidose, Hypotension und Kreislaufkollaps/Schwindel. Die Symptome einer Überdosierung können jedoch unterschiedlich sein. Sehr hohe Plasmaspiegel von ValproinsĂ€ure fĂŒhren zu neurologischen Störungen wie beispielsweise erhöhter Anfallsneigung. FĂ€lle intrakranieller Drucksteigerung aufgrund eines zerebralen Ödems wurden beobachtet. EinzelfĂ€lle massiver Überdosierung mit tödlichem Ausgang sind aus der Literatur bekannt.

Aufgrund des in der Valproatformulierung enthaltenen Natriumgehalts kann es bei Überdosierung zu einer HypernatriĂ€mie kommen.

Therapie

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Therapie ist deshalb auf allgemeine symptomatische Maßnahmen zur Entfernung des Wirkstoffes aus dem Organismus und StĂŒtzung der Vitalfunktionen beschrĂ€nkt: MagenspĂŒlung (bis 10-12 Stunden nach oraler Einnahme) sowie gegebenenfalls intensivmedizinische Überwachung.

HĂ€modialyse und forcierte Diurese können wirksam sein, jedoch wird dabei nur der freie Anteil an ValproinsĂ€ure (ca. 10%) ausgeschieden. Die Peritonealdialyse ist wenig wirksam. Über die Wirksamkeit der hĂ€matogenen Kohleperfusion sowie der kompletten Plasmasubstitution und -transfusion liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Aus diesem Grund wird eine intensive internistische Therapie ohne spezielle Detoxikationsverfahren, besonders bei Kindern, aber mit Kontrolle der Serumkonzentration empfohlen.

In einigen FĂ€llen wurde die intravenöse Gabe von Naloxon zur Aufhellung der BewusstseinseintrĂŒbung als wirksam beschrieben.

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Wirkstoff(e) ValproinsÀure
Zulassungsland Österreich
Hersteller Sanofi
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
ATC Code N03AG01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Antiepileptika

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