Tamsulosin AL 0,4 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Abbildung Tamsulosin AL 0,4 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung
Wirkstoff(e) Tamsulosin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller ALIUD PHARMA GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 23.01.2006
ATC Code G04CA02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Mittel bei benigner Prostatahyperplasie

Zulassungsinhaber

ALIUD PHARMA GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Tamsulosin AL ist ein sogenannter Alpha1-Rezeptorenblocker. Er entspannt die Muskeln in der Prostata und Harnröhre.

Tamsulosin AL wurde Ihnen verschrieben, um die Beschwerden durch eine vergrößerte Prostata (gutartige Prostatahyperplasie) zu lindern. Tamsulosin ermöglicht durch Entspannung der Muskeln, dass der Harn leichter durch die Harnröhre fließt und erleichtert somit das Wasserlassen.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Tamsulosin AL darf NICHT eingenommen werden

wenn Sie allergisch gegen Tamsulosin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind (die Symptome können sich als Schwellung von Gesicht und Hals [Angioödem] äußern),

  • wenn es bei Ihnen zu Schwindel oder Ohnmachtsanfällen aufgrund eines niedrigen Blutdrucks kommt (beispielsweise bei plötzlichem Aufsetzen oder Aufstehen),
  • wenn Sie an einer schweren Leberfunktionseinschränkung leiden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Tamsulosin AL einnehmen:

  • wenn Sie Schwindel oder Benommenheit, speziell nach dem Aufstehen, bemerken. Tamsulosin AL kann den Blutdruck senken und so zu diesen Symptomen führen. Sie sollten sich hinsetzen oder hinlegen, bis die Symptome abgeklungen sind.
  • wenn Sie an einer schweren Nierenfunktionsstörung leiden. Die normale Dosis von Tamsulosin AL könnte nicht den erwarteten Effekt haben, wenn Ihre Nieren nicht normal funktionieren.
  • wenn Sie eine Schwellung von Gesicht und Hals bemerken. Dies sind Symptome eines Angioödems(siehe unter Abschnitt 2.: Tamsulosin AL darf NICHT eingenommen werden). In diesem Fall beenden Sie bitte umgehend die Einnahme von Tamsulosin AL und wenden Sie sich bitte sofort an einen Arzt. Sie sollten die Einnahme von Tamsulosin AL keinesfalls fortsetzen.
  • wenn Sie planen, sich aufgrund eines grauen Stars (Katarakt) einer Augenoperation zu unterziehen. Ein Zustand, der als Floppy Iris Syndrom (IFIS) bezeichnet wird, könnte während der Operation bei Ihnen auftreten, wenn Sie Tamsulosin AL einnehmen oder vorher eingenommen haben. IFIS kann zu Schwierigkeiten bei der Operation führen. Es wird empfohlen, dass Sie die Einnahme von Tamsulosin 1 - 2 Wochen vor der Operation beenden. Besprechen Sie Ihre Situation bitte im Vorfeld mit ihrem Arzt und Chirurgen.

Kinder und Jugendliche

Geben Sie dieses Medikament nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, weil es in dieser Altersgruppe nicht wirkt.

Einnahme von Tamsulosin AL zusammen mit anderen Arzneimitteln

Die Wirkung anderer Arzneimittel kann durch Tamsulosin beeinflusst werden und umgekehrt können andere Arzneimittel auch die Wirkung von Tamsulosin beeinflussen. Tamsulosin kann mit folgenden Arzneimitteln interagieren:

  • Diclofenac, ein Arzneimittel gegen Schmerzen und Entzündungen. Dieses Arzneimittel kann die Ausscheidung von Tamsulosin aus Ihrem Körper beschleunigen und dadurch die Zeit, in der Tamsulosin wirken kann, verkürzen.
  • Warfarin, ein Arzneimittel zur Verhinderung der Blutgerinnung. Dieses Arzneimittel kann die Ausscheidung von Tamsulosin aus Ihrem Körper beschleunigen und dadurch die Zeit, in der Tamsulosin wirken kann, verkürzen.
  • Arzneimitteln, die Ihren Blutdruck senken, wie z.B. Verapamil und
    Diltiazem,
  • Arzneimitteln zur Behandlung einer HIV-Erkrankung, wie z.B. Ritonavir oder
    Indinavir,
  • Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen, wie z.B. Ketoconazol oder
    Itraconazol,
  • Andere Alpha1-Rezeptorenblocker, wie z.B. Doxazosin, Indoramin, Prazosin oder Alfuzosin. Die Kombination kann Ihren Blutdruck absenken und dadurch zu Schwindel oder Benommenheit führen.
  • Erythromycin, ein Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Einnahme von Tamsulosin AL zusammen mit Nahrungsmitteln und

Getränken

Sie sollten Tamsulosin AL mit einem Glas Wasser nach dem Frühstück oder der ersten Mahlzeit des Tages einnehmen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Untersuchungen zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bitte beachten Sie jedoch, dass es zu Schwindel und Benommenheit kommen kann. Fahren Sie nur Auto oder bedienen Maschinen, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.

Tamsulosin AL enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Hartkapsel, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis beträgt

1 Hartkapsel täglich nach dem Frühstück oder nach der ersten Mahlzeit des Tages.

Schlucken Sie die Tamsulosin AL 0,4 mg Kapsel im Ganzen im Stehen oder Sitzen (nicht im Liegen) mit einem Glas Wasser. Es ist wichtig, dass Sie die Kapsel nicht zerkleinern oder auseinanderziehen, da dies die Wirkung von Tamsulosin AL beeinträchtigen könnte.

Wenn Sie eine größere Menge von Tamsulosin AL eingenommen

haben, als Sie sollten

Wenn Sie eine größere Menge von Tamsulosin AL eingenommen haben, als sie sollten, könnte ihr Blutdruck plötzlich absinken. Sie können sich schwindelig oder schwach fühlen oder in Ohnmacht fallen. Legen Sie sich bitte hin, um diese Effekte möglichst zu minimieren und wenden Sie sich dann bitte an Ihren Arzt. Ihr Arzt kann Ihnen ein Arzneimittel geben, welches Ihren Blutdruck wieder normalisiert und zusätzlich kann er Ihre Körperfunktionen überwachen. Wenn nötig, wird Ihr Arzt Ihren Magen auspumpen und Ihnen ein Abführmittel geben, welches dafür sorgt, dass Tamsulosin, welches noch nicht in den Blutkreislauf aufgenommen wurde, aus Ihrem Körper entfernt wird.

Wenn Sie die Einnahme von Tamsulosin AL vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Führen Sie die Behandlung zur üblichen Zeit fort.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):

Schwindel, abnormale Ejakulation (Ejakulationsstörung). Das bedeutet, dass die Samenflüssigkeit den Körper nicht über die Harnröhre verlässt, sondern stattdessen in die Blase gelangt (retrograde Ejakulation) oder das Volumen der Samenflüssigkeit ist vermindert oder fehlt ganz (ausbleibende Ejakulation). Dieses Phänomen ist harmlos.

Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):

Kopfschmerzen, Herzklopfen (Palpitationen), Schwindel, Benommenheit oder Ohnmacht vor allem beim Aufsetzen oder Aufstehen (orthostatische Hypotonie), laufende oder verstopfte Nase (Rhinitis), Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag, Juckreiz und Quaddeln (Urtikaria), Schwäche (Asthenie).

Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):

Ohnmacht (Synkope). Schwellung von Weichteilgeweben (Angioödem): kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt, Sie sollten die Einnahme von Tamsulosin keinesfalls fortsetzen (siehe unter Abschnitt 2.: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen).

Sehr selten (betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000):

Schmerzhafte, lang anhaltende, ungewollte Erektion (Priapismus), schwere

Hauterkrankung mit schmerzhafter Blasenbildung der Haut, der Augen und der Genitalien (Stevens-Johnson-Syndrom).

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten

nicht abschätzbar):

Schwerwiegende Hautausschläge (Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis). Nasenbluten (Epistaxis). Verschwommenes Sehen oder Beeinträchtigung des Sehvermögens. Erfahrungen nach Markteinführung zeigen, dass es, wenn Sie sich während der Tamsulosintherapie einer Augenoperation bei grauem Star (Katarakt-Operation) unterziehen müssen, passieren kann, dass Ihre Pupillen sehr klein werden (auch bekannt als Floppy Iris Syndrom (IFIS)) (siehe unter Abschnitt 2.: Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen). Trockener Mund.

Weitere Nebenwirkungen (Erfahrungen nach Markteinführung):

Zusätzlich zu den oben beschriebenen Nebenwirkungen wurden Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, Arrhythmien), schnelle Herzschlagfolge (Tachykardie) und Atemnot (Dyspnoe) im Zusammenhang mit der Tamsulosintherapie berichtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung nach „verwendbar bis“ oder „verw. bis“ angegebenen

Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu

schützen.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z.B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter

www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

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Weitere Informationen

Was Tamsulosin AL enthält

Der Wirkstoff ist: Tamsulosinhydrochlorid.

Eine Hartkapsel mit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 0,4 mg Tamsulosinhydrochlorid.

Die sonstigen Bestandteile sind

Kapselinhalt: Mikrokristalline Cellulose, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.), Natriumdodecylsulfat, Polysorbat 80, Talkum, Triethylcitrat. Kapselhülle: Gelatine, Indigocarmin (E 132), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(II,III)-oxid (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172), Titandioxid (E 171).

Wie Tamsulosin AL aussieht und Inhalt der Packung

Orange/olivgrüne Hartkapsel mit weißen bis weißgrauen Pellets.

Tamsulosin AL ist in Packungen mit 20, 50, 90 und 100 Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

ALIUD PHARMA® GmbH

Gottlieb-Daimler-Straße 19 D-89150 Laichingen info@aliud.de

Hersteller

STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

oder

Genus Pharmaceuticals Ltd., Park View House, 65 London, Newbury, Berkshire RG 14 1JN, Vereinigtes Königreich

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2020.

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Zulassungsland Deutschland
Hersteller ALIUD PHARMA GmbH
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 23.01.2006
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden