Im Einzelnen werden folgende GegenmaĂnahmen empfohlen
Bei Nierenfunktionsstörungen
Durch ausreichende Hydratation (FlĂŒssigkeitszufuhr) vor und nach der Verabreichung von Cisplatin können die HĂ€ufigkeit und der Schweregrad der Nierenfunktionsstörungen erheblich reduziert werden (siehe Abschnitt 3 ?Wie ist Cis-GRY 10 mg/10 ml anzuwenden?"). Modulatoren können zur Reduktion der nephrotoxischen (nierenschĂ€digenden) Wirkung von Cisplatin verwendet werden.
Bei HyperurikÀmie (HarnsÀurevermehrung im Blut)
Erhöhte SerumharnsÀurespiegel können durch Allopurinolgabe reduziert werden.
Bei Plasmaelektrolytverlusten (Verlust bestimmter Mineralstoffe im Blut)
Klinisch relevante Elektrolytverluste (meist Natrium, Magnesium, Calcium, siehe Abschnitt 4 "Welche Nebenwirkungen sind möglich") können durch entsprechende Elektrolytsubstitution kompensiert (ausgeglichen) werden.
Bei anaphylaktischen Reaktionen (Ăberempfindlichkeitsreaktionen)
Symptomatische Behandlung, z.B. mit Sympathomimetika, Kortikoiden und Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Ăberempfindlichkeitsreaktionen).
Dialysebehandlung ("BlutwÀsche")
Cisplatin ist zwei Stunden nach der Verabreichung zu ĂŒber 90% an Plasmaproteine gebunden. Aufgrund dieser schnellen Proteinbindung ist Cisplatin nur in den ersten zwei Stunden nach der Verabreichung dialysierbar. Unmittelbar nach der Cisplatinverabreichung können ca. 8% der verabreichten Dosis aus dem Plasma durch Dialyse ("BlutwĂ€sche") entfernt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Cis-GRY 10 mg/10 ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.
Die Nebenwirkungen sind dosisabhÀngig und können kumulativ sein.
Erkrankungen der Niereund der Harnwege
Die NephrotoxizitĂ€t (NierenschĂ€digung) stellt den dosislimitierenden (dosisbegrenzenden) Faktor fĂŒr Cisplatin dar. Dispositionsfaktoren (wegbereitende Faktoren) fĂŒr die NephrotoxizitĂ€t sind eine HyperurikĂ€mie (Vermehrung von HarnsĂ€ure im Blut) oder HypalbuminĂ€mie (Verminderung von Albumin im Blut).
Eine dosisabhĂ€ngige und bei Mehrfachgabe zunehmende BeeintrĂ€chtigung der Nierenfunktion Ă€uĂert sich vor allem in einer Erhöhung des Serumharnstoffs, des Serumkreatinins und der SerumharnsĂ€ure sowie einer Verminderung der Kreatinin-Clearance (Messwerte mit Bedeutung fĂŒr die Nierenfunktion). Selten kommt es zu einer MikrohĂ€maturie (Nachweis von Blutspuren im Harn). Eine Vermehrung der HarnsĂ€ure im Blut (HyperurikĂ€mie) wird in 25-30% der FĂ€lle beobachtet. HyperurikĂ€mie kann als Folge schneller Lyse von neoplastischen Zellen auftreten (siehe auch Abschnitt 3 ?Wenn eine gröĂere Menge Cis-GRY 10 mg/10 ml angewendet wurde als empfohlen?). Sie kann asymptomatisch sein oder mit GichtanfĂ€llen einhergehen.
Die cisplatininduzierte NephrotoxizitĂ€t kann in eine akute Phase mit Elektrolytverschiebung, insbesondere einer HypomagnesiĂ€mie (Magnesiummangel im Blut), sowie akuter EinschrĂ€nkung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate (MaĂ fĂŒr die Nierenfunktion), und eine chronische Phase mit EinschrĂ€nkung der Kreatinin-Clearance mit erhöhtem Serumkreatinin oder ohne erhöhtes Serumkreatinin unterschieden werden.
Die Nierenfunktionsstörungen können 2-3 Tage oder zwei Wochen nach der ersten Cisplatindosis auftreten. Bei der Verabreichung höherer Dosen oder bei wiederholter Gabe in kurzen ZeitabstĂ€nden kann ein akutes Nierenversagen infolge von Tubulusnekrosen (Absterben von NierenkanĂ€lchen) auftreten, das zu UrĂ€mie (Harnvergiftung) und Anurie (fehlender Harnausscheidung) fĂŒhren kann. Das Nierenversagen kann irreversibel (nicht wiederherstellbar) sein.
Um diese schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen zu verhindern, ist unbedingt eine ausreichende PrĂ€- und Posthydratation (FlĂŒssigkeitszufuhr vor und nach der Behandlung) erforderlich.
Die gleichzeitige Gabe von anderen nephrotoxischen Substanzen wie Aminoglykosiden (bestimmte Antibiotika) oder Amphotericin B (pilzhemmendes Mittel) erhöht das Risiko einer NephrotoxizitÀt.
In einem Einzelfall wurde ĂŒber das Auftreten eines akuten Fanconi Syndroms nach Cisplatinbehandlung berichtet.
Erkrankungen des Nervensystems
Die NeurotoxizitÀt (SchÀdigung des Nervensystems) stellt nach der NephrotoxizitÀt (NierenschÀdigung) die zweitwichtigste Form der chronischen ToxizitÀt dar und kann z.B. in Form peripherer NeurotoxizitÀt, Hörverlust, Sehstörungen und KrÀmpfen auftreten.
Schwere Neuropathien (SchÀden des Nervensystems) sind bei Patienten aufgetreten, die Cisplatin in höherer Dosierung oder hÀufiger als empfohlen erhalten haben.
Periphere Neuropathien mit ParĂ€sthesien (Missempfindungen), MuskelschwĂ€che, KrĂ€mpfen und Verlust motorischer Funktionen (Bewegungsfunktionen) sowie Verlust des Tast- und Geschmackssinns werden vor allem nach lĂ€ngerer Cisplatingabe (4-7 Monate) beobachtet. Sie können aber auch nach einmaliger Verabreichung auftreten. Die bei peripherer ToxizitĂ€t (NervenschĂ€digung) praktisch immer auftretende Reduktion oder der Verlust der Perzeption (Wahrnehmung) im Bereich der HĂ€nde und/oder FĂŒĂe Ă€hnelt klinisch der Neuropathie (Nervenleiden) bei Vitamin-B12-Mangel.
NeurotoxizitĂ€t kann auch nach Absetzen der Behandlung fortschreiten. Ăber Lhermittes-Zeichen (Nackenbeugezeichen), eine Myelopathie (SchĂ€den des RĂŒckenmarks) im WirbelsĂ€ulenbereich und eine autonome Neuropathie (SchĂ€den des sog. vegetativen Nervensystems) wurde berichtet. Die Behandlung sollte bei ersten Anzeichen solcher Symptome abgesetzt werden.
Die NeurotoxizitĂ€t kann reversibel (rĂŒckbildungsfĂ€hig) sein. Sie ist bei 30-50% der Patienten irreversibel (nicht wiederherstellbar), auch nach Abbruch der Behandlung.
Die HÀufigkeit und der Schweregrad der peripheren Neuropathie scheinen primÀr von der Höhe der kumulativen (seit Beginn der Behandlung verabreichten) Cisplatindosis abzuhÀngen.
Es wurde ĂŒber zerebrale Störungen (VerwirrtheitszustĂ€nde, verwaschene Sprache, GedĂ€chtnisverlust, Paralysis (LĂ€hmungen)) berichtet.
Im Zusammenhang mit einer Cisplatintherapie wurde in EinzelfĂ€llen ĂŒber das Auftreten akuter zerebrovaskulĂ€rer (die BlutgefĂ€Ăe des Hirns betreffend) Komplikationen berichtet. Selten wurde ĂŒber zerebrale Arteriitis (EntzĂŒndung einer Gehirnarterie) berichtet. In einem Einzelfall kam es z.B. zu einem Karotisverschluss (Verschluss der Halsschlagader) mit ischĂ€mischer zerebraler LĂ€sion (durch Blutmangel bedingte SchĂ€digung des Hirns).
In EinzelfÀllen wurde im Zusammenhang mit einer Cisplatinbehandlung das Auftreten von Enzephalopathien (Hirnleiden) beobachtet.
Blutbildendes System
Cisplatin hat meist nur eine schwache, reversible (rĂŒckbildungsfĂ€hige) und dosisabhĂ€ngige Hemmwirkung auf die Knochenmarkfunktion bei 25-30% der Patienten.
Die KnochenmarkschĂ€digung Ă€uĂert sich in einem Abfall der Leukozyten (weiĂen Blutzellen) Thrombozyten (BlutplĂ€ttchen) sowie der Erythrozyten (roten Blutzellen).
Der stÀrkste Abfall der Leukozyten (unter 1,5 x 109/l bei 5 % der Patienten) wird nach etwa 14 Tagen der Behandlung mit Cisplatin erreicht und die Erholungsphase betrÀgt 21-45 Tage. Der stÀrkste Abfall der Thrombozyten (unter 50 x 109/l bei weniger als 10% der Patienten) wird nach 21 Tagen beobachtet. Die Erholungsphase betrÀgt 28-45 Tage. Gelegentlich steht auch ein HÀmoglobinabfall (Absinken der Werte des roten Blutfarbstoffes) im Vordergrund.
Cisplatin, der Wirkstoff von Cis-GRY 10 mg/10 ml, kann Erythrozyten (rote Blutzellen) sensibilisieren (ĂŒberempfindlich machen) und somit manchmal eine direkte Coombs-positive hĂ€molytische AnĂ€mie (Blutarmut durch Auflösung roter Blutzellen) hervorrufen, die nach Absetzen des Cisplatins reversibel ist.
Die HÀufigkeit, Schwere und Bedeutung dieses Effektes im VerhÀltnis zu anderen hÀmatologischen ToxizitÀtsreaktionen (schÀdlichen Wirkungen bzgl. des blutbildenden Systems) ist nicht gesichert; trotzdem sollte die Möglichkeit eines hÀmolytischen Prozesses (Auflösung roter Blutzellen) bei jedem Patienten, der Cisplatin erhÀlt und einen ungeklÀrten HÀmoglobinabfall (Absinken der Werte des roten Blutfarbstoffes) zeigt, in ErwÀgung gezogen werden.
Der hÀmolytische Prozess ist nach Absetzen der Therapie reversibel.
Bei etwa 9-40% der Patienten wird, zumeist nach lÀngerer Therapie, eine normochrome AnÀmie (Blutarmut) beobachtet.
Schwere BeeintrĂ€chtigung der Knochenmarkfunktion einschlieĂlich Agranulozytose und/oder aplastische AnĂ€mie mit zum Teil tödlich verlaufenden Infektionen sind nach hohen Cisplatindosen ( 120 mg/m KörperoberflĂ€che bzw. 46 mg/kg Körpergewicht) bzw. nach hoher kumulativer Cisplatingesamtdosis möglich.
Erkrankungen des Ohrs
Die HörschĂ€digung erstreckt sich ĂŒberwiegend auf einen Verlust der Wahrnehmung im Bereich hoher Frequenzen ĂŒber 2000 Hz, kann aber in ca. 10-15% der FĂ€lle auch den normalen Hörfrequenzbereich zwischen 250 und 2000 Hz erfassen. Ăber Hörstörungen mit Ohrenklingen oder Hörverlust im hohen Frequenzbereich (4000-8000 Hz) wurde bei bis zu ca. 30% der Patienten berichtet, die eine Einzeldosis von 50 mg Cisplatin/m KörperoberflĂ€che erhielten. Der Hörverlust kann ein- oder beidseitig auftreten, gelegentlich wurden auch FĂ€lle von Taubheit sowie von Vestibularis-ToxizitĂ€t (SchĂ€digung des Gleichgewichtssinnes u.a. mit Schwindel) beobachtet.
Ăber Hörverlust wurde in EinzelfĂ€llen auch nach einmaliger Gabe berichtet.
Die HÀufigkeit und der Schweregrad der Nebenwirkungen am Gehörorgan scheinen primÀr von der kumulativen (seit Beginn der Behandlung verabreichten) Gesamtdosis, aber auch von der Höhe der verabreichten Einzeldosis und der Höhe der Serumspiegel abhÀngig zu sein. Der Mechanismus besteht in einer SchÀdigung der Haarzellen der basalen Windungen der Cochlea (Teil des Innenohrs). Durch Cisplatin hervorgerufene SchÀdigungen des Gehörorgans können möglicherweise irreversibel (nicht wiederherstellbar) sein.
Bei Kindern und Àlteren Patienten scheinen Hörstörungen ausgeprÀgter zu sein.
Eine vorherige oder gleichzeitige SchÀdelbestrahlung erhöht das Risiko des Auftretens einer HörschÀdigung.
Audiometrische VerĂ€nderungen (VerĂ€nderungen der Hörfunktion) fanden sich bei 65-86% der Patienten, die Cisplatin als Bolusinjektion erhalten hatten. Bei Gabe des Cisplatin als ein- bis zweistĂŒndige Infusion scheint die OtotoxizitĂ€t (HörschĂ€digung) mit 27% geringer zu sein.
Eine sorgfÀltige Untersuchung des Gehörorgans (inkl. Audiogramm: Hörfunktionsmessung) sollte sowohl vor Behandlungsbeginn als auch vor jedem therapeutischen Wiederholungskurs erfolgen.
Augenerkrankungen
In seltenen FĂ€llen wurden EntzĂŒndungen der Sehnerven mit Sehstörungen einschlieĂlich Erblindung beobachtet, die nach sofortigem Absetzen der Therapie in leichteren FĂ€llen im Allgemeinen reversibel (rĂŒckbildungsfĂ€hig) waren.
Papillenödeme mit Sehstörungen wurden beobachtet.
In EinzelfÀllen wurden bei der Behandlung mit Cisplatin in hohen Dosen VerÀnderungen der Retina (Netzhaut) mit Sehstörungen beobachtet.
Ăber eine retrobulbĂ€re Neuritis (entzĂŒndliche VerĂ€nderung am Sehnerv) mit Visusverlust wurde berichtet. In EinzelfĂ€llen trat kortikale (durch SchĂ€digung der Hirnrinde) Blindheit auf. Es wurden nach Cisplatintherapie Störungen der Augenbewegungen beobachtet.
Bei Anwendung einer Hochdosistherapie wurden Störungen der Farbwahrnehmung beobachtet.
Die gestörte Farbwahrnehmung Ă€uĂert sich in einem Verlust der Farbunterscheidung, besonders im blau-gelb-Bereich. Bei einer Funduskopie findet sich lediglich eine irregulĂ€re retinale Pigmentation im Bereich der Makula.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Cisplatin, der Wirkstoff von Cis-GRY 10 mg/10 ml, zĂ€hlt zu den stark emetogen wirkenden (brechreizerzeugenden) Zytostatika (Tumorhemmstoffen). Mit Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich in Form von Appetitlosigkeit, Ăbelkeit, zum Teil mit Erbrechen sowie Durchfall und Bauchschmerzen ist bei 70-80% der Patienten zu rechnen. In seltenen FĂ€llen treten Singultus (Schluckauf) und Mukositis (SchleimhautentzĂŒndung) auf. In seltenen FĂ€llen wurde auch eine Stomatitis (MundschleimhautentzĂŒndung), teilweise stĂ€rker ausgeprĂ€gt, und Zahnfleischbluten beobachtet. Es wurden Metallablagerungen im Zahnfleisch beobachtet.
Ăbelkeit und Erbrechen beginnen meist 1-4 Stunden nach Cisplatingabe und halten in der Regel 1-2 Tage an, können aber bis zu einer Woche andauern.
Aus diesem Grunde muss eine vorbeugende effektive antiemetische (brechreizhemmende) Therapie, eventuell unter zusÀtzlicher Gabe von Sedativa bzw. Neuroleptika (Beruhigungsmittel), integraler Bestandteil einer Therapie mit Cisplatin sein.
Ăberlegene Wirkung haben dabei Serotoninantagonisten vom Typ des Ondansetron (bestimmte brechreizhemmende Mittel), evtl. kombiniert mit Dexamethason. Auch eine Cisplatin-Langzeitinfusion kann diese Beschwerden abschwĂ€chen.
FlĂŒssigkeitsverluste in Folge von Erbrechen und Durchfall mĂŒssen wieder ausgeglichen werden.
Lebererkrankungen
Selten bis gelegentlich treten reversible (rĂŒckbildungsfĂ€hige) Leberfunktionsstörungen auf und zeigen sich durch Erhöhung der Serumtransaminasen und des Bilirubins (Messwerte fĂŒr die Leberfunktion).
Herz-Kreislauf-System
In EinzelfÀllen wurden auch Herzrhythmusstörungen (Störungen der Herzschlagfolge), Bradykardie, Tachykardie (verminderte bzw. gesteigerte Herzfrequenz) sowie Herzversagen beobachtet. Selten zeigten sich EKG-VerÀnderungen. WÀhrend Kombinationstherapien mit anderen Zytostatika kam es in EinzelfÀllen zu Herzstillstand.
BlutgefĂ€Ăe
Intimareizungen (Reizungen der GefĂ€Ăinnenhaut) können auftreten.
Akute ischÀmische Reaktionen (Reaktionen infolge von Durchblutungsstörungen), wie z.B. Apoplexie (Schlaganfall), Myokardinfarkt (Herzinfarkt), Angina pectoris (Durchblutungsstörungen des Herzmuskels), Raynaud-Syndrom (Durchblutungsstörungen z.B. der Finger) können insbesondere in Kombination mit anderen Zytostatika (Tumorhemmstoffen), unabhÀngig von der Dosierung oder Therapiedauer, auftreten.
Bei intravenöser Injektion können an der Injektionsstelle lokale Ădeme (Wasseransammlung) und Schmerz, Erytheme (entzĂŒndliche Hautrötung), Hautulzerationen (GeschwĂŒre) und lokale VenenentzĂŒndungen auftreten.
Bei versehentlich paravasaler Injektion kann es zu lokalen Gewebereizungen (EntzĂŒndung, Fibrose, Nekrose) kommen.
Akute Ăberempfindlichkeitsreaktionen (Allergische Reaktionen)
In seltenen FĂ€llen wurde kurze Zeit nach Verabreichung von Cisplatin ĂŒber anaphylaktische Reaktionen mit Hautausschlag, maculopapulösen HautausschlĂ€gen, Urticaria, Erythemen, Pruritus, erhöhter Herzfrequenz, Blutdruckabfall, Atemnot, Bronchospasmus, Ădemen und Fieber berichtet. Diese Reaktionen können z.B. mit Gaben von Sympathomimetika, Kortikoiden und Antihistaminika (Mittel zur Behandlung von Ăberempfindlichkeitsreaktionen) behandelt werden.
KeimdrĂŒsen
Störungen der Spermatogenese (Samenreifung) und der Ovulation (Eisprung) wurden beschrieben.
Cisplatin kann dosisabhĂ€ngig zu einer reversiblen (rĂŒckbildungsfĂ€higen) oder irreversiblen (nicht rĂŒckbildungsfĂ€higen) InfertilitĂ€t (Unfruchtbarkeit) fĂŒhren.
Elektrolytstörungen
Eine klinisch relevante HyponatriĂ€mie (Natriumverminderung im Blut) , HypophosphatĂ€mie (Phosphatverminderung im Blut), HypokaliĂ€mie (Verminderung von Kalium im Blut), HypomagnesiĂ€mie (Verminderung von Magnesium im Blut) und durch erniedrigte Calciumspiegel bedingte MuskelkrĂ€mpfe (hypocalcĂ€mische Tetanie) und/oder EKG-VerĂ€nderungen können in seltenen FĂ€llen auftreten. Sie sind Folge einer cisplatininduzierten NierentubulusschĂ€digung, welche eine Abnahme der tubulĂ€ren RĂŒckresorption dieser Kationen bewirkt.
Sonstige Nebenwirkungen
Haarausfall, Haut- und SchleimhautentzĂŒndungen können auftreten. In einem Einzelfall wurde im Zusammenhang mit einer Cisplatintherapie ĂŒber exfoliative Dermatitis berichtet.
Gelegentlich kann Cisplatin eine HypercholesterinÀmie (Vermehrung von Cholesterin im Blut) hervorrufen.
Eine UnterdrĂŒckung der Immunantwort (Abwehrreaktion gegen Krankheitserreger) nach Cisplatingabe wurde beobachtet.
In EinzelfÀllen kam es im Zusammenhang mit einer Cisplatintherapie zu einer inadÀquaten (gestörten) Adiuretin-Sekretion (Hormon zur Kontrolle des Wasserhaushaltes im Körper).
Es kann eine schmerzhafte GynĂ€komastie (VergröĂerung der BrustdrĂŒse) auftreten.
In seltenen FÀllen wurde Erhöhung der Serumamylase (bestimmtes Serumenzym) beobachtet. Gelegentlich wurden erhöhte Eisenspiegel registriert.
Weiterhin wurde in seltenen FĂ€llen eine thrombotische Mikroangiopathie (SchĂ€digung kleiner BlutgefĂ€Ăe) mit dem Auftreten eines hĂ€molytisch-urĂ€mischen Syndroms (Auflösung roter Blutzellen und NierenschĂ€digung) beschrieben.
Nach Behandlung mit Cisplatin und 5-Fluorouracil trat in einem Einzelfall eine pulmonale Fibrose (Bindegewebsvermehrung der Lunge) auf.
In EinzelfÀllen trat eine LungentoxizitÀt bei Patienten auf, die mit Cisplatin in Kombination mit Bleomycin behandelt wurden.
Cisplatin kann eine Myalgie (Muskelschmerz) hervorrufen.
Nach Behandlung mit Cisplatin wurde in EinzelfĂ€llen eine Pankreatitis (BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung) beobachtet.
Selten wurde im Zusammenhang mit Cisplatin die Entwicklung einer akuten LeukĂ€mie (nichtlymphatische LeukĂ€mie) beobachtet. In diesen Berichten wurde Cisplatin im Allgemeinen in Kombination mit anderen Wirkstoffen, die ebenfalls LeukĂ€mie hervorrufen können, verabreicht. Nach Behandlung mit cisplatinhaltigen Regimen wurde in EinzelfĂ€llen ĂŒber ein myelodysplastisches Syndrom berichtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.