Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die die Funktion des Knochenmarks beeinträchtigen, kann die schädigende Wirkung von Cisplatin "Ebewe" auf das Knochenmark verstärkt werden. Gleiches gilt bei gleichzeitiger Strahlentherapie.
Wird Cisplatin "Ebewe" während einer Therapie mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Furosemid, Hydralazin, Diazoxid und Propranolol verabreicht, kann es zur Verstärkung der nierenschädigenden Wirkung von Cisplatin kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von nierenschädigenden Arzneimitteln (z.B. Cephalosporine, Aminoglykosideoder Amphotericin B oder Kontrastmittel) oder das Gehör schädigenden Arzneimitteln (z.B. Aminoglykoside) kann die schädigende Wirkung von Cisplatin "Ebewe" auf diese Organe erhöht werden.
Während oder nach der Behandlung mit Cisplatin "Ebewe" ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von Arzneistoffen, die vorwiegend über die Nieren ausgeschieden werden (z.B. Arzneistoffe zur Behandlung von Krebserkrankungen wie Bleomycin und Methotrexat); die Ausscheidung dieser Arzneistoffe über die Nieren könnte verringert werden.
Cisplatin "Ebewe" erhöht die Harnsäure-Konzentration im Blut. Deshalb kann bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln zur Behandlung von Gicht (Allopurinol, Colchicin, Probenecid oder Sulfinpyrazon) eine Anpassung der Dosierung dieser Arzneimittel erforderlich sein.
Unter der Behandlung mit Cisplatin "Ebewe" sollte im Hinblick auf eine mögliche Schädigung der Nieren und des Gehörs eine verstärkte Harnausscheidung mit sogenannten Schleifendiuretika nur unter bestimmten Bedingungen herbeigeführt werden (bei Patienten, die mit Cisplatin in Dosierungen über 60 mg/m behandelt werden und deren Urinausscheidung unter 1000 ml in 24 Stunden liegt).
Durch gleichzeitige Gabe von Antihistaminika (Arzneimittel z.B. zur Behandlung von Allergien), Buclizin, Cyclizin, Loxapin, Meclozin, Phenothiazinen, Thioxanthenen oder Trimethobenzamiden können Anzeichen einer Hörschädigung (wie Schwindel oder Ohrgeräusche) verschleiert werden.
Durch gleichzeitige Verabreichung von Ifosfamid wird die Eiweißausscheidung erhöht. Es wurde über eine Erhöhung der gehörschädigenden Wirkung von Cisplatin durch die gleichzeitige Gabe von Ifosfamid berichtet – einem Arzneimittel, das nicht gehörschädigend wirkt, wenn es alleine verabreicht wird.
In einer Untersuchung an Patientinnen mit Krebserkrankungen der Eierstöcke in fortgeschrittenen Stadien wurde das Ansprechen auf die Therapie mit Cisplatin durch gleichzeitige Gabe von Pyridoxin und Hexamethylmelamin verschlechtert.
Cisplatin in Kombination mit Bleomycin und Vinblastin kann zu einem Raynaud-Phenomen führen.
Es liegen Beobachtungen vor, dass eine Behandlung mit Cisplatin vor der Infusion von Paclitaxel (Arzneimittel zur Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen) zu einer Verringerung der Ausscheidung von Paclitaxel (um 70-75%) führen kann und dadurch zu einer Intensivierung der schädigenden Wirkung auf das Nervensystem (-Neurotoxizität in 70% der Patienten oder mehr).
In einer Studie mit Krebspatienten mit metastasierenden oder fortgeschrittenen Tumoren verursachte Docetaxel in Kombination mit Cisplatin schwerere neurotoxische Effekte (dosisabhängig und sensorisch) als mit einer der Substanzen alleine bei gleicher Dosierung.
Nach Behandlung mit Cisplatin in Kombination mit Bleomycin und Etoposid wurde in einigen Fällen eine Erniedrigung der Lithium-Konzentrationen im Blut festgestellt. Daher wird empfohlen, während der Therapie mit Cisplatin die Lithium-Konzentrationen zu kontrollieren.
Cisplatin kann die Aufnahme von Phenytoin vermindern und somit zu einer verringerten Wirksamkeit bei Epilepsie führen wenn Phenytoin als laufende Behandlung verabreicht wird. Der Beginn einer antikonvulsiven Behandlung mit Phenytoin während der Cisplatin-Therapie ist streng kontraindiziert.
Chelatbildner wie Penicillamin können die Wirksamkeit von Cisplatin verringern.
Die hohen intra-individuellen Unterschiede der Gerinnungsfähigkeit und die Möglichkeit einer Interaktion zwischen oralen Antikoagulantien und Antikrebsmitteln macht eine erhöhte Kontrolle der INR (Prothrombinzeit) erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Ciclosporin muss eine verstärkte Immunsuppression mit dem Risiko einer Lymphophroliferation in Betracht gezogen werden.
Anwendung von Lebendimpfstoffen innerhalb von drei Monaten nach Beendigung der Therapie mit Cisplatin "Ebewe" wird nicht empfohlen.
Gelbfiebervaccine sind aufgrund des Risikos fataler systemischer Erkrankungen streng kontraindiziert.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Cisplatin "Ebewe" kann Nebenwirkungen haben.
Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall treten nach Anwendung von Cisplatin "Ebewe" häufig auf (siehe Abschnitt 4.1.). Es ist möglich, dass durch vorbeugende Anwendung von Arzneimitteln gegen Übelkeit und Erbrechen diese Beschwerden gelindert oder vermieden werden.
Der durch Erbrechen und Durchfall verursachte Flüssigkeitsverlust muss durch Zufuhr von Flüssigkeit ausgeglichen werden.
Bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (siehe Abschnitt 4.1.) kann es notwendig sein, dass von ärztlicher Seite eine Behandlung mit Antihistaminika, Epinephrin (Adrenalin) und Steroiden vorgenommen wird.
4.3. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.