Bei Einnahme von Belocor mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Informieren Sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder anwenden:
- Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen, Insulin: Deren blutzuckersenkende Wirkung wird durch Belocor verstärkt. Warnzeichen eines niedrigen Blutzuckerspiegels, insbesondere schnelle Herzfrequenz und Zittern, sind verschleiert oder abgemildert. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp, Amiodaron, Chinidin, Propafenon, siehe auch Abschnitt 2.1)
- Arzneimittel zur örtlichen Betäubung (z. B. Lidocain): Deren Ausscheidung aus dem Körper kann vermindert werden.
- Arzneimittel zur Muskelerschlaffung (z. B. Suxamethonium, Tubocurarin): Deren Wirkung kann verstärkt werden. Informieren Sie vor Operationen den Narkosearzt über die Behandlung mit Belocor.
- Tacrolimus und Ciclosporin (Wirkstoffe zur Prävention von Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen): Die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus und Belocor kann die Plasmakonzentration von Tacrolimus erhöhen. Felodipin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Ciclosporin.
- bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (z.B. trizyklische Antidepressiva, Paroxetin, Fluoxetin, Sertralin, Johanniskraut),
- bestimmte Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen (Antipsychotika),
- bestimmte Arzneimittel gegen Schlafstörungen (z. B. Diphenhydramin)
- bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen und entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates (COX-2-Inhibitoren, z. B. Celecoxib),
- Arzneimittel gegen epileptische Anfälle (z. B. Carbamazepin, Phenytoin) oder für kurz andauernde Narkosen (Barbiturate),
- Beruhigungsmittel (Phenothiazine),
- Arzneimittel gegen unvorhersehbare anfallsartig auftretende Schmerzen in der Brustgegend (Nitroglycerin),
- harntreibende, gefäßerweiternde und andere blutdrucksenkende Arzneimittel,
- bestimmte Arzneimittel gegen Magen-Darm-Erkrankungen (Histamin-H2-Rezeptorantagonisten), z. B. Cimetidin
- Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Hydralazin),
- Arzneimittel gegen verschiedene Arten von Infektionen (z. B. Erythromycin, Rifampicin, Itraconazol, Ketoconazol, Terbinafin, Ritonavir, Efavirenz, Nevirapin),
- Narkosemittel (informieren Sie vor Operationen den Narkosearzt über die Behandlung mit Belocor),
- bestimmte entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Indometacin oder andere Prostaglandin-Synthese-Hemmstoffe),
- bestimmte Arzneimittel gegen hohen Blutdruck (Reserpin, Alphamethyldopa, Clonidin, Guanfacin) und Arzneimittel gegen Herzleistungsschwäche (Herzglykoside): langsame Herzfrequenz, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen. Die Wirkung der Arzneimittel gegen Herzleistungsschwäche kann erhöht werden. Wenn Sie gleichzeitig mit Clonidin behandelt werden, dürfen Sie Clonidin erst absetzen, wenn Sie einige Tage zuvor die Einnahme von Belocor beendet haben (fragen Sie bitte Ihren Arzt).
- bestimmte MAO-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen Depressionen) sollten nicht zusammen mit Belocor eingenommen werden (siehe Abschnitt 2.1), weil dann ein übermäßiger und schneller Anstieg des Blutdrucks auftreten könnte.
- andere Arzneimittel, die Betarezeptoren hemmen (auch in bestimmten Augentropfen enthalten) oder Arzneimittel mit einer hemmenden Wirkung auf einen Teil des vegetativen Nervensystems (sympathische Ganglienblocker).
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Belocor Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: |
1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: |
1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten: |
1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: |
weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Nebenwirkungen, über die in klinischen Studien mit Belocor berichtet wurde, schließen Kopfschmerzen, Schwellung der Knöchel, Gesichtsrötung, Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit ein. Die Mehrzahl dieser Effekte können durch die gefäßerweiternden Eigenschaften von Felodipin erklärt werden. Sie sind üblicherweise dosisabhängig und treten zu Behandlungsbeginn oder nach einer Dosiserhöhung auf.
Mögliche Nebenwirkungen
Nervensystem
Sehr häufig: Müdigkeit
Häufig: Schwindelgefühl, kurz dauernde Bewusstlosigkeit, depressive Verstimmungszustände, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schlafstörungen, verstärkte Traumaktivität, Halluzinationen, Kribbeln und Kälte-/Wärmegefühl in Armen und Beinen
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
Selten: Erektionsstörungen
Herz-Kreislauf-System
Häufig: verstärkter Blutdruckabfall auch beim Übergang vom Liegen zum Stehen, gelegentlich mit Bewusstlosigkeit, langsame Pulsfrequenz, Überleitungsstörungen von den Herzvorhöfen auf die Kammern, Offenlegung einer verborgenen und Verstärkung einer bestehenden Herzmuskelschwäche mit Flüssigkeitsansammlung in Armen und Beinen, Auftreten von Brustschmerzanfällen bzw. bei Patienten mit Brustschmerzen Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle, Herzklopfen
Selten: Herzinfarkt
Verdauungstrakt
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Zahnfleischschwellung (kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden)
Sinnesorgane
Gelegentlich: Augenbindehautentzündung, verminderter Tränenfluss (dies ist beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)
Selten: Sehstörung, Hörstörung, Ohrensausen, Flimmern vor den Augen
Bewegungsapparat
Gelegentlich: Muskelschmerz
Selten: Gelenkentzündung
Haut
Häufig: Gesichtsrötung, Hautreaktionen wie Rötung oder Nesselsucht, Juckreiz, Hautausschläge (z. B. dystrophische Hautläsionen)
Selten: Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautausschlägen unter Lichteinwirkung, Haarausfall
Stoffwechsel
Gelegentlich: Gewichtszunahme
Allgemein
Selten: Gewebeschwellungen, Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
Eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit zeitweilig auftretendem Hinken oder Gefäßkrämpfen im Bereich der Zehen und Finger ist beobachtet worden.
Veränderte Leberfunktionswerte (intrahepatische Cholestase, Transaminasenanstiege), allergische Leberentzündung, verminderte Anzahl der Blutplättchen (darunter eine thrombozytopenische Purpura) und der weißen Blutkörperchen, eine Verstärkung bereits bestehender Durchblutungsstörungen in den Armen oder Beinen (bis zum Gewebesterben), allergischer Schnupfen und eine bindegewebige Verhärtung des Penis sowie Persönlichkeitsveränderungen (z. B. Gefühlsschwankungen) sind beschrieben worden.
Bei Patienten mit Bluthochdruck oder einer Erkrankung der Herzkranzgefäße kann nach plötzlichem Absetzen von Belocor eine Krise mit sehr hohem Blutdruck oder eine Minderdurchblutung des Herzmuskels ausgelöst werden.
Bei Dialysepatienten mit krankhaft erhöhtem Blutdruck und bleibendem Nierenversagen mit verminderter Blutmenge ist Vorsicht geboten, da ein deutlicher Blutdruckabfall durch eine Blutgefäßerweiterung entstehen kann.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei entsprechend veranlagten Patienten (z. B. bei asthmaartiger Bronchitis) zu einer Verengung der Atemwege und Atemnot kommen.
In seltenen Fällen kann eine verborgene Zuckerkrankheit erkennbar werden oder eine bereits bestehende sich verschlechtern. Nach längerem strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung kann es bei gleichzeitiger Behandlung mit Belocor zu Zuständen mit niedrigem Blutzuckerspiegel kommen. Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckers – insbesondere schnelle Herzfrequenz und Zittern – können verschleiert werden.
Darüber hinaus wurden unter Einzelbehandlung mit Felodipin (einem der Wirkstoffe von Belocor) folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Schwindel, Sensibilitätsstörungen
Sehr selten: Unruhe
Herz-Kreislauf-System
Häufig: Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe
Gelegentlich: schnelle Herzfrequenz, Herzklopfen
Selten: kurz dauernde Bewusstlosigkeit
Bewegungsapparat
Selten: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen
Sehr selten: Muskelzittern
Verdauungstrakt
Gelegentlich: Übelkeit, Bauchschmerzen
Selten: Erbrechen
Sehr selten: Zahnfleischschwellung (kann durch sorgfältige Mundhygiene verhindert oder rückgängig gemacht werden), Zahnfleischentzündung
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: erhöhte Leberenzymwerte
Psychiatrische Erkrankungen
Selten: Impotenz / sexuelle Funktionsstörungen
Haut
Häufig: Gesichtsrötung,
Gelegentlich: Hautausschlag, Juckreiz
Selten: Nesselsucht
Sehr selten: Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautausschlägen unter Lichteinwirkung, Entzündung der Blutgefäße (leukozytoklastische Vaskulitis), Hautentzündung mit Hautabschilferung
Atemwege
Sehr selten: Atembeschwerden
Harnapparat
Sehr selten: häufiges Absetzen kleiner Urinmengen
Allgemein
Gelegentlich: Müdigkeit
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Gewebeschwellungen), Fieber
Zusätzlich wurden unter Einzelbehandlung mit Metoprolol (einem der Wirkstoffe von Belocor) folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Herz-Kreislauf-System
Häufig: langsame Pulsfrequenz, Gleichgewichtsstörungen (in sehr seltenen Fällen mit Synkopen), kalte Hände und Füße, Herzklopfen
Gelegentlich: Verstärkung von Symptomen einer Herzinsuffizienz, AV-Block 1. Grades, Ödeme, Schmerzen in der Gegend vor dem Herzen (präkordiale Schmerzen)
Selten: Erregungsleitungsstörungen am Herzen, Herzrhythmusstörungen
Sehr selten: bestimmte Geschwüre (Gangrän) bei Patienten mit bereits bestehenden schweren peripheren Durchblutungsstörungen
Nervensystem
Sehr häufig: Müdigkeit
Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen
Gelegentlich: Sensibilitätsstörungen, Muskelkrämpfe, Konzentrationsstörungen
Selten: Nervosität, Ängstlichkeit, Störungen des Sexualtriebes
Sehr selten: Gedächtnisstörungen/Erinnerungsschwierigkeiten
Verdauungstrakt
Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall
Gelegentlich: Erbrechen
Selten: Mundtrockenheit
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Verminderung der Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: veränderte Leberfunktionswerte
Sehr selten: Leberentzündung
Stoffwechsel:
Gelegentlich: Gewichtszunahme
Bewegungsapparat
Sehr selten: Gelenkschmerzen
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, verminderte Konzentration, Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit oder Schlaflosigkeit, Albträume
Selten: Nervosität, Ängstlichkeit, Impotenz / sexuelle Funktionsstörungen
Sehr selten: Gedächtnisstörungen/-verlust, Verwirrtheit, Halluzinationen
Atemwege
Häufig: Atemnot bei Belastung
Gelegentlich: Bronchospasmen
Selten: Schnupfen
Sinnesorgane
Selten: Sehstörungen, trockene und/oder gereizte Augen, Bindehautentzündung
Sehr selten: Geschmacksstörungen, Ohrgeräusche (Tinnitus)
Haut
Gelegentlich: Hautreaktionen in Form von schuppenflechteähnlichem Juckreiz und bestimmten Hautveränderungen (dystrophischen Hautläsionen), verstärktes Schwitzen
Selten: Haarausfall
Sehr selten: Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hautausschlägen unter Lichteinwirkung (Photosensibilisierung), Auslösung oder Verstärkung einer Schuppenflechte
Die Empfindlichkeit gegenüber allergieauslösenden Substanzen und die Schwere von Überempfindlichkeitsreaktionen können erhöht werden.
Wenn Sie zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen neigen oder eine Desensibilisierungstherapie erhalten, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es könnte bei Ihnen zu überschießenden Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, wenn Sie gleichzeitig Belocor einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.