Was müssen Sie vor der Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln beachten?
Fluxet® 20 mg Hartkapseln dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Fluoxetin oder einen der sonstigen Bestandteile (aufgelistet in Abschnitt 6. ?Weitere Informationen?) sind. Wenn Sie einen Ausschlag oder eine allergische Reaktion bekommen (wie Juckreiz, geschwollene Lippen oder geschwollenes Gesicht oder Kurzatmigkeit), beenden Sie sofort die Einnahme der Kapseln und informieren Sie sofort Ihren Arzt.
- wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die auch zur Behandlung einer Depression angewendet werden und als nicht-selektive Monoaminoxidase-Hemmer oder reversible Monoaminoxidase-Hemmer Typ A bezeichnet werden (auch MAOIs genannt), da es zu schwerwiegenden bis tödlichen Reaktionen kommen kann. Beispiele für MAOIs sind Nialamid, Iproniazid, Selegilin, Moclobemid, Phenelzin, Tranylcypromin, Isocarboxacid und Toloxaton.
Eine Behandlung mit Fluoxetin darf erst zwei Wochen nach Beendigung einer Behandlung mit bestimmten reversiblen MAOI (z.B. Moclobemid) begonnen werden. Nehmen Sie mindestens 5 Wochen, nachdem Sie die Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln beendet haben, keine MAOIs ein. Wenn Fluxet® 20 mg Hartkapseln über längere Zeit und/oder in höherer Dosierung verordnet wurden, sollte Ihr Arzt einen längeren Abstand in Betracht ziehen.
- wenn Sie an unkontrollierbaren Krampfanfällen leiden, die aufgrund einer Epilepsie oder anderer Erkrankungen auftreten können.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln ist erforderlich,
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn aus Folgendem etwas auf Sie zutrifft:
- wenn Sie an Epilepsie oder Krampfanfällen leiden oder die Häufigkeit von Krampfanfällen zunimmt, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt. Es kann sein, dass die Anwendung von Fluoxetin beendet werden muss.
- wenn Sie jetzt oder in der Vergangenheit eine Manie haben bzw. hatten; wenn eine manische Episode auftritt, wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt. Es kann sein, dass die Anwendung von Fluoxetin beendet werden muss.
- wenn Sie Diabetes haben, kann es notwendig sein, dass Ihr Arzt Ihre Insulin-Dosis oder die Dosis des Antidiabetikums anpasst.
- wenn Sie eine Lebererkrankung haben (es kann sein, dass Ihr Arzt die Dosis anpassen muss).
- wenn Sie eine Herzerkrankung haben
- wenn Sie ein Diuretikum (zur Entwässerung) einnehmen, besonders wenn Sie älter sind.
- wenn Sie eine Elektrokrampfbehandlung erhalten
- wenn Sie in der Vergangenheit Blutungsstörungen hatten oder häufig blaue Flecken oder ungewöhnliche Blutungen auftreten
- wenn Sie Arzneimittel anwenden, die die Blutgerinnung beeinflussen (siehe ?Bei Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln mit anderen Arzneimitteln?)
- wenn Fieber, Muskelsteifheit oder Zittern, Bewusstseinsveränderungen, wie Verwirrtheit, Reizbarkeit und äußerste Erregtheit auftreten: Es ist möglich, dass Sie an einem sogenannten Serotoninsyndrom oder malignen neuroleptischen Syndrom leiden. Dieses Syndrom tritt selten auf, kann aber möglicherweise zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt. Es kann sein, dass die Anwendung von Fluoxetin beendet werden muss.
- wenn Sie Suizidgedanken haben und bei Verschlechterung Ihrer Depression / Angststörung
Wenn Sie depressiv sind und/oder unter Angststörungen leiden, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Verwandten oder engen Freund erzählen, dass Sie depressiv sind oder eine Angststörung haben. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression oder Angstzustände verschlimmern oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren
Patienten unter 18 Jahren haben bei Einnahme dieser Klasse von Arzneimitteln (bekannt als selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer) ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Suizidversuch, suizidale Gedanken und Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut). Fluxet® 20 mg Hartkapseln dürfen zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren nur zur Behandlung von mittelgradigen bis schweren Episoden einer Major Depression (in Kombination mit psychologischen Therapiemaßnahmen) und nicht bei anderen Erkrankungen angewendet werden.
Außerdem gibt es nur begrenzte Informationen zur Unbedenklichkeit einer Langzeitanwendung von Fluoxetin in dieser Altersgruppe bezüglich Wachstum, Pubertät, geistiger und emotionaler Entwicklung und Verhaltensentwicklung.
Dennoch kann Ihr Arzt Fluxet® 20 mg Hartkapseln einem Patienten unter 18 Jahren bei einer mittelgradigen bis schweren depressiven Episode in Kombination mit psychologischen therapeutischen Maßnahmen verschreiben, wenn er entscheidet, dass dies in dessen bestmöglichem Interesse ist. Wenn Ihr Arzt einem Patienten unter 18 Jahren Fluxet® 20 mg Hartkapseln verschrieben hat und Sie darüber sprechen möchten, wenden Sie sich bitte erneut an Ihren Arzt. Sie sollten Ihren Arzt benachrichtigen, wenn bei einem Patienten unter 18 Jahren, der Fluxet® 20 mg Hartkapseln einnimmt, eines der oben aufgeführten Symptome auftritt oder sich verschlimmert.
Fluxet® 20 mg Hartkapseln dürfen nicht zur Behandlung von Kindern angewendet werden, die jünger als 8 Jahre sind.
( Bei Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben (bis zu 5 Wochen vorher), auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Eigenschaften dieses Arzneimittels können vor allem durch die Einnahme folgender Arzneimittel verändert werden:
- Einige Monoaminoxidasehemmer (MAOIs); eine bestimmte Gruppe von Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen).
Fluxet® 20 mg Hartkapseln dürfen nicht zusammen mit nicht-selektiven MAO-Hemmern und MAO-Hemmern Typ A (Moclobemid) angewendet werden. MAO-Hemmer Typ B (z. B. Selegilin) können zusammen mit Fluoxetin eingenommen werden. Ihr Arzt wird Sie genau überwachen.
- Phenytoin (Arzneistoff zur Behandlung der Epilepsie). Bei gleichzeitiger Einnahme mit Fluoxetin können die Phenytoin-Konzentrationen im Blut beeinflusst werden und Nebenwirkungen auftreten. Die Dosis von Phenytoin sollte vom Arzt vorsichtig eingestellt und der klinische Zustand regelmäßig überwacht werden.
- Lithium (bei manisch-depressiven Störungen) und Tryptophan (bei Depressionen), die das Risiko zum Auftreten eines Serotoninsyndroms erhöhen können. Die folgenden Symptome können dabei auftreten: erhöhte Körpertemperatur, Muskelstarre, Muskelzuckungen, schnelle Veränderung der Leberfunktion, Veränderungen des psychischen Zustands einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit und extreme motorische Unruhe. Werden Fluxet® 20 mg Hartkapseln zusammen mit Lithium angewendet, ist eine engere und häufigere klinische Überwachung erforderlich.
- Arzneimittel, die die Wahrscheinlichkeit eines Serotonin-Syndroms erhöhen, wie Tramadol (Schmerzmittel) und Triptane (Arzneimittel gegen Migräne). Triptane können auch das Risiko für andere Nebenwirkungen erhöhen.
- Arzneimittel, die hauptsächlich durch dasselbe Enzym wie Fluoxetin verstoffwechselt werden, z. B. Flecainid oder Encainid (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Carbamazepin (bei Epilepsie) und manche Arzneimittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva). Der Arzt wird eine niedrige Anfangsdosis dieser Arzneimittel wählen oder die Dosierung von Fluoxetin verringern. Dies trifft auch zu, wenn Fluoxetin in den letzten 5 Wochen eingenommen wurde.
- Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (z. B. Acenocoumarol, Phenprocoumon und Warfarin). Blutungen können vermehrt auftreten.
- Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da es zu einer Zunahme von Nebenwirkungen kommen kann. Wenn Sie zu Beginn einer Behandlung mit Fluoxetin bereits Johanniskraut einnehmen, beenden Sie die Einnahme von Johanniskraut und informieren Ihren Arzt beim nächsten Besuch.
- Arzneimittel, die einen Einfluss auf die Blutplättchenfunktion haben (z. B. Clozapin, Phenothiazine, die meisten trizyklischen Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen) wie z. B. Amitriptylin und Imipramin sowie Aspirin (Acetylsalicylsäure) und andere Schmerzmittel wie Ibuprofen) oder andere Arzneimittel, die das Blutungsrisiko erhöhen.
- Elektrokrampfbehandlung bei Krampfanfällen, Krampfanfälle können verlängert sein. Der Arzt wird eine engmaschige Beobachtung vornehmen.
Bei Einnahme von Fluxet® 20 mg Hartkapseln zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie können Fluoxetin unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen, wie Sie möchten.
Fluoxetin verstärkt den Effekt von Alkohol nicht. Dennoch wird empfohlen, während der Behandlung mit Fluxet® 20 mg Hartkapseln keinen Alkohol zu trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Bitte sprechen Sie, wenn Sie schwanger sind, vermuten, schwanger zu sein oder planen schwanger zu werden, mit Ihrem Arzt.
Für das Neugeborene kann das Risiko von Fehlbildungen am Herzen erhöht sein, wenn Sie während der ersten Schwangerschaftsmonate mit Fluoxetin behandelt werden. Während das Risiko für Fehlbildungen am Herzen bei einem Fall pro 100 Neugeborenen in der Gesamtbevölkerung liegt, deuten Studien auf ein Risiko von zwei Fällen pro 100 Neugeborenen hin, wenn die Mutter mit Fluoxetin behandelt wurde. Ihr Arzt wird zusammen mit Ihnen entscheiden, Fluoxetin während der Zeit der Schwangerschaft allmählich abzusetzen oder unter bestimmten Umständen die Fluoxetinbehandlung beizubehalten.
Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Hebamme und/oder Ihr Arzt/Ihre Ärztin darüber informiert sind, dass Sie mit Fluxet® 20 mg Hartkapseln behandelt werden. Arzneimittel wie Fluxet® 20 mg Hartkapseln können, wenn sie während der Schwangerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, eingenommen werden, zu einer ernsthaften Gesundheitsbeeinträchtigung des Neugeborenen führen, die primäre oder persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) genannt wird und die sich darin zeigt, dass das Neugeborene schneller atmet und eine Blaufärbung der Haut aufweist. Diese Symptome beginnen normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Bitte informieren Sie in einem solchen Fall sofort Ihre Hebamme und/oder Ihren Arzt.
Fluoxetin geht in die Muttermilch über und kann beim Säugling unerwünschte Wirkungen haben. Wenn eine Behandlung mit Fluxet® 20 mg Hartkapseln für notwendig gehalten wird, sollte in Absprache mit Ihrem Arzt ein Abstillen in Betracht gezogen werden. Wenn Sie jedoch weiterhin stillen, sollte Ihnen die niedrigste wirksame Dosis von Fluxet® 20 mg Hartkapseln verschrieben werden.
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Fluxet® 20 mg Hartkapseln können Nebenwirkungen verursachen, die die Konzentration und Koordinationsfähigkeit beeinflussen. Sie sollten solange nicht Autofahren oder Maschinen bedienen bis Sie sicher sind, dass Fluoxetin keinerlei Auswirkungen auf Ihre Fähigkeit Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen hat.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Fluxet® 20 mg Hartkapseln
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Fluxet® 20 mg Hartkapseln daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.