Bei Einnahme von Fluoxetin AbZ 20 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Fluoxetin darf nicht gleichzeitig mit Monoaminoxidase(MAO)-Hemmstoffen, die ebenfalls zur Behandlung der Depression eingesetzt werden, eingenommen werden (siehe ?Fluoxetin AbZ 20 mg darf nicht eingenommen werden?). MAO-Hemmstoffe müssen mindestens 2 Wochen vor der Behandlung mit Fluoxetin abgesetzt worden sein. Aufgrund der langen Verweildauer von Fluoxetin und dessen aktivem Stoffwechselprodukt sollten zwischen dem Ende der Behandlung mit Fluoxetin und dem Beginn einer Behandlung mit einem MAO-Hemmstoff mindestens 5 Wochen liegen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Tryptophan können Erregung, Unruhe und Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit und Durchfall verstärkt auftreten (siehe ?Fluoxetin AbZ 20 mg darf nicht eingenommen werden?).
Thioridazin darf nicht in Kombination mit Fluoxetin eingenommen werden sowie nicht innerhalb von 5 Wochen nach Beendigung einer Fluoxetin-Behandlung (siehe ?Fluoxetin AbZ 20 mg darf nicht eingenommen werden?). Thioridazin kann dosisabhängig zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und Torsade de pointes-artigen Rhythmusstörungen führen, die in manchen Fällen tödlich verlaufen. Fluoxetin hemmt das hepatische Cytochrom P450-Isoenzym CYP2D6. Dies kann zur Erhöhung der Plasmakonzentration von Thioridazin führen, das ebenfalls über dieses Enzym verstoffwechselt wird.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluoxetin und trizyklischen Antidepressiva (bestimmte, depressionslösende Mittel) oder Neuroleptika, einschließlich Clozapin und Haloperidol (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Störungen) kann es zu einer Erhöhung der Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut um das 2- bis 5fache kommen.
Sollte der behandelnde Arzt nach sorgfältiger Abwägung eine gleichzeitige Anwendung dieser Wirkstoffe mit Fluoxetin dennoch für angezeigt halten, so sollten sie niedrig dosiert werden. Die Anpassung der Dosis sollte möglichst unter Plasmaspiegelkontrolle erfolgen.
Die gleichzeitige Gabe von Fluoxetin und Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Störungen) kann verstärkt zu Störungen unwillkürlicher Bewegungsabläufe (extrapyramidal-motorische Symptome) führen.
Die gleichzeitige Verabreichung von serotonergen Substanzen (z. B. Tramadol, Sumatriptan und anderen Triptanen) kann zum Auftreten eines Serotonin-Syndroms führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fluoxetin und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, können Nebenwirkungen häufiger auftreten.
Die Ausscheidung von Diazepam und anderen Benzodiazepinen (bestimmte, beruhigende Mittel) aus dem Körper, die ähnlich wie Fluoxetin abgebaut werden, wird durch Fluoxetin verzögert. Eine Verstärkung der Wirkung von Benzodiazepinen ist daher möglich.
Wird bei Patienten, die regelmäßig gleich bleibende Dosen Phenytoin oder Carbamazepin (Mittel zur Behandlung der Epilepsie) einnehmen, eine gleichzeitige Behandlung mit Fluoxetin begonnen, können erhöhte Phenytoin- bzw. Carbamazepin-Konzentrationen im Blut und Phenytoin- bzw. Carbamazepin-bedingte Nebenwirkungen auftreten.
Es gibt Berichte über Zunahme der Konzentrationen von Lithium im Blut, wenn gleichzeitig Fluoxetin eingenommen wurde. Die Lithiumspiegel im Blut müssen bei gleichzeitiger Anwendung besonders sorgfältig überwacht werden (siehe ?Fluoxetin AbZ 20 mg darf nicht eingenommen werden?).
Bei Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kann unter Fluoxetin eine Senkung der Blutzuckerspiegel auftreten. Nach Absetzen von Fluoxetin wurde eine Erhöhung der Blutzuckerspiegel beobachtet (siehe ?Fluoxetin AbZ 20 mg darf nicht eingenommen werden?).
Daher kann eine Dosisanpassung von Medikamenten zur Kontrolle der Blutzuckerspiegel wie Insulin oder orale Antidiabetika (Tabletten/Hartkapseln zur Blutzuckereinstellung) erforderlich werden.
Auch der Abbau anderer Medikamente, die über das Cytochrom P450-Isoenzym P450 II D6 metabolisiert werden (bestimmtes, abbauendes Fermentsystem der Leber), wird bei gleichzeitiger Gabe von Fluoxetin gehemmt, so dass die Konzentrationen dieser Substanzen im Blut und Gewebe ansteigen können.
Besondere Vorsicht ist bei Medikamenten mit geringer therapeutischer Breite aus dieser Gruppe geboten, z. B. Flecainid, Encainid, Vinblastin, Propafenon, Metoprolol, Carbamazepin und trizyklische Antidepressiva/Neuroleptika. Die Patienten müssen sorgfältig überwacht werden und gegebenenfalls muss die Dosis der genannten Arzneistoffe reduziert werden.
Wird Fluoxetin gleichzeitig mit anderen Substanzen eingenommen, die eine Wirkung auf das Zentralnervensystem haben, ist Vorsicht geboten.
Bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente mit hoher Bluteiweißbindung, wie z. B. Digitoxin (herzleistungssteigerndes Mittel), sind Wechselwirkungen nicht auszuschließen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Fluoxetin und oralen Antikoagulantien (blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln) wurde in seltenen Fällen über Verstärkung der blutgerinnungshemmenden Wirkung berichtet, wobei es auch zu einer Zunahme von Blutungen kam. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluoxetin und oralen Antikoagulantien behandelt werden, sollten die Blutgerinnungsparameter sorgfältig überwacht werden.
Vorsicht ist auch angebracht, wenn eine gleichzeitige Anwendung von Fluoxetin und anderen Arzneistoffen notwendig ist, die das Risiko einer Blutung vergrößern können wie z. B. Arzneistoffe, die die Thrombozytenfunktion beeinflussen (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluoxetin AbZ 20 mg ist erforderlich?).
Aufgrund der langen Verweildauer von Fluoxetin und Norfluoxetin im Körper sollte auch nach Absetzen von Fluoxetin noch die Möglichkeit von Wechselwirkungen beachtet werden.
Bei Einnahme von Fluoxetin AbZ 20 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Der Genuss von Alkohol sollte während der Behandlung vermieden werden.
Nehmen Sie die Hartkapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit zu oder unabhängig von den Mahlzeiten ein.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Fluoxetin AbZ 20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten |
nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Sehr häufig
Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Geschmacksveränderungen, Schluckbeschwerden.
Diese vor allem zu Beginn der Behandlung auftretenden Beschwerden bilden sich im weiteren Behandlungsverlauf meist zurück.
Zentralnervöse Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Müdigkeit, Angstgefühle, Zittern, Benommenheit, Schwindelgefühl, Störungen der Sexualfunktion (z. B. Impotenz, Verminderung der Libido, Priapismus, verlängerte Erektion), Empfindungsstörungen (Parästhesien), Denkstörungen, Alpträume, Verwirrtheit, Unruhe. Im Allgemeinen sind diese Beschwerden vorübergehender Natur.
Allgemeine Beschwerden wie Schwäche, übermäßiges Schwitzen, Sehstörungen (verschwommenes Sehen), Juckreiz, Herzklopfen, Brustschmerzen und Brustschwellung, Hitzewallungen, Gliederschmerzen. Im Allgemeinen sind diese Beschwerden vorübergehender Natur.
Gewichtsabnahme ist eine häufige Begleiterscheinung einer Behandlung mit Fluoxetin.
Häufig
Allergische Reaktionen einschließlich Verkrampfung der Bronchien, Schwellungen der Haut und der Schleimhäute (angioneurotisches Ödem) und Nesselsucht (Urtikaria).
Hautausschläge, zum Teil mit Juckreiz oder Bläschenbildung, die von Allgemeinsymptomen wie Fieber, Vermehrung weißer Blutkörperchen (Leukozytose), Gelenkschmerzen, Atemnot oder Schwellungen im Gewebe (Ödem) begleitet sein können. Diese Allgemeinerscheinungen wurden auch ohne gleichzeitige Hautreaktionen beobachtet.
Beeinträchtigung der Konzentration, Gähnen, Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen).
Bei Patienten mit wellenförmigen Wechseln von Stimmungshochs und -tiefs (bipolare affektive Störung) kann unter der Behandlung mit Fluoxetin ein plötzlicher Umschlag in die Hochphase (Hypomanie bzw. Manie) auftreten.
Gelegentlich
Bei einigen Patienten mit Hautausschlag kam es zu schweren systemischen Reaktionen, die möglicherweise mit einer Gefäßentzündung zusammenhängen. Betroffen waren Lunge, Niere oder Leber. Diese systemischen Reaktionen sind außerordentlich selten, aber über einen tödlichen Verlauf ist berichtet worden.
Selten wurden entzündliche oder fibrotische Veränderungen der Lunge beobachtet. Dabei trat vorher Atemnot als einziges Symptom auf.
Es gibt Spontanberichte über nach Absetzen von Fluoxetin sich rückbildende erniedrigte Natriumbestände im Blut (Hyponatriämie; < 110 mmol/l), meist bei älteren Patienten, bei Einnahme harntreibender Mittel oder bei Volumenmangel. Ein Zusammenhang mit einer Störung der Sekretion des antidiuretischen Hormons ist möglich.
Eine Verminderung der Anzahl weißer Blutkörperchen und ein Anstieg von Leberenzymwerten sind möglich, die sich nach Ende der Behandlung wieder normalisieren. Leberfunktionsstörungen unterschiedlichen Schweregrades, einschließlich Gelbsucht und sehr selten eine Leberentzündung aufgrund einer Überempfindlichkeit, wurden berichtet.
Störungen der Bewegungsabläufe (extrapyramidal-motorische Symptome) können insbesondere bei Patienten auftreten bzw. sich verstärken, die dazu eine Neigung infolge anderer Grunderkrankungen (z. B. Morbus Parkinson) aufweisen.
Vereinzelt wurde über Krampfanfälle berichtet sowie über eine verlängerte Krampfdauer bei Patienten, die während einer Behandlung mit Fluoxetin gleichzeitig eine Elektrokrampftherapie erhielten.
Ferner kann es zu einer Blutdrucksteigerung, Blutdrucksenkung und einer vorübergehenden Bewusstlosigkeit (Synkope) kommen.
Außerdem gibt es Spontanberichte über folgende Ereignisse, die zwar während einer Behandlung mit Fluoxetin auftraten, bei denen Fluoxetin jedoch möglicherweise nicht die Ursache war:
Abnahme des Blutplättchenbestands (Thrombozytopenie) und Störung der Blutplättchenfunktion. Bei einigen Patienten kam es zu Blutungen, z. B. kleinflächigen Hautblutungen (thrombozytopenische Purpura), Magen-Darm-Blutung, Nasenbluten.
Weiterhin Blutbildveränderungen (aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Panzytopenie, Eosinophilie), Lungenentzündung (Pneumonie), malignes neuroleptisches Syndrom, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen, Haarausfall, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, erhöhter Blutbestand des Hormons Prolaktin (Hyperprolaktinämie), Vaginalblutungen nach Absetzen des Präparates, aggressive Verhaltensweisen.
Selten
Psychomotorische Unruhe/Akathisie (Unfähigkeit zum ruhigen Sitzen bleiben) (siehe unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluoxetin AbZ 20 mg ist erforderlich).
Nicht bekannt
Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Fluoxetin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Fluoxetin AbZ 20 mg ist erforderlich?)
Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit Fluoxetin AbZ 20 mg
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer und gehen von selbst zurück, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein und länger bestehen bleiben. Es wird daher geraten, wenn eine Behandlung mit Fluoxetin AbZ 20 mg nicht mehr erforderlich ist, die Dosis schrittweise zu reduzieren (siehe Abschnitte 2 und 3).
Gegenmaßnahmen
Sprechen Sie bei unerwünschten Wirkungen bitte mit Ihrem Arzt über mögliche Gegenmaßnahmen.
Beim Auftreten von Hautausschlag oder anderen möglicherweise allergisch bedingten, grippeähnlichen Erscheinungen wie Fieber, Hals- oder Gliederschmerzen dürfen Sie Fluoxetin AbZ 20 mg nicht weiter einnehmen. Suchen Sie dann sofort einen Arzt auf, der ggf. die nötigen Maßnahmen ergreifen kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.