FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Fluoxetinhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von FluoxeLich® 20 mg Kapseln sind;
- von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min),
- von Patienten mit instabiler oder nicht ausreichend behandelter Epilepsie (anfallsweise auftretendes Krampfleiden),
- von stillende Patientinnen (siehe unter ?Schwangerschaft und Stillzeit?),
- in Kombination mit bestimmten anderen Antidepressiva (irreversiblen nicht selektiven und B-selektiven Monoaminoxidase-Hemmern MAO-Hemmern), da dies zu schweren, manchmal lebensbedrohlichen Reaktionen fĂĽhren kann.
- Von Patienten, die mit reversiblen und A-selektiven MAO-Hemmern behandelt werden.
Hinsichtlich einer Kombination von Fluoxetin mit anderen Antidepressiva (siehe auch unter Abschnitt ?Bei Einnahme von FluoxeLich® 20 mg Kapseln mit anderen Arzneimitteln?).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von FluoxeLich® 20 mg Kapseln ist erforderlich
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie FluoxeLich® 20 mg Kapseln nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei
- Epileptikern
- Patienten mit Herz-/Kreislauferkrankungen,
- Diabetikern,
- Patienten mit eingeschränkter Leber-/Nierenfunktion,
- während der Schwangerschaft.
Welche VorsichtsmaĂźnahmen mĂĽssen beachtet werden?
Es wurde über Fälle von Hautausschlägen und Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen im Gesicht oder Kehlkopfbereich (Quincke Ödem), berichtet; daher ist Fluoxetin abzusetzen, wenn keine andere Ursache für solche Erscheinungen ermittelt werden kann.
Fluoxetin ist bei Epileptikern mit Vorsicht anzuwenden; vor Aufnahme der Behandlung sind die Patienten ausreichend zu behandeln und zu überwachen (vgl. unter Abschnitt ?FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden?). Bei Auftreten von Krampfanfällen ist die Behandlung abzusetzen. Selten wurde bei Patienten, die gleichzeitig eine Elektrokrampftherapie (ECT) erhielten, über länger andauernde Krampfanfälle berichtet.
Psychosen und Stimmungsveränderungen im Sinne einer manischen Phase wurden beobachtet. Eventuell ist ein Absetzen der Behandlung erforderlich.
Bei einigen Patienten wurde ein Serotonin-Syndrom beobachtet, das lebensbedrohlich sein kann (vgl. unter Abschnitt ?Bei Einnahme von FluoxeLich® 20 mg Kapseln mit anderen Arzneimitteln?). In einem solchen Fall ist die Einnahme des Arzneimittels abzubrechen; außerdem sind unterstützende Maßnahmen einzuleiten.
Aufgrund der begrenzten klinischen Erfahrungen darf dieses Arzneimittel bei Patienten mit Herz/Kreislauferkrankungen oder bei Patienten mit kürzlich überstandenem Herzinfarkt nur mit Vorsicht angewandt werden (vgl. unter Abschnitt ?FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden?).
Die Einleitung oder das Absetzen einer Fluoxetin-Behandlung können den Blutzuckergehalt (glykämische Homöostase) beeinflussen. Bei Diabetikern ist verstärkt der Blutzuckerspiegel zu kontrollieren; u.U. sind Insulinzufuhr und/oder die Gabe von oralen Antidiabetika erneut einzustellen (vgl. unter Abschnitt ?FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden?).
Fluoxetin kann zu Gewichtsverlust fĂĽhren, der bei untergewichtigen depressiven Patienten unerwĂĽnscht ist.
In einigen Fällen wurde eine Störung der Ausschüttung von antidiuretischem Hormon beschreiben.
Es liegen keinerlei Hinweise vor, dass Fluoxetin die Wirkung von Alkohol verstärkt. Jedoch sollte, wie auch bei anderen Arzneimitteln, die Wirkung auf das Zentralnervensystem (ZNS) haben, auf Alkohol verzichtet werden.
Fluoxetin ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz nur mit äußerster Vorsicht anzuwenden, da in solchen Fällen die Halbwertszeiten von Fluoxetin und Norfluoxetin (Stoffwechselprodukt des Fluoxetins) verlängert sind (vgl. unter Abschnitt ?FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden?).
Fluoxetin ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz nur mit äußerster Vorsicht anzuwenden, da in solchen Fällen die Halbwertszeit von Norfluoxetin länger ist (vgl. unter Abschnitt ?FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht eingenommen werden?).
Das Arzneimittel ist nur in kleinen Mengen zu verordnen, um das Risiko einer Ăśberdosierung zu reduzieren.
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits frĂĽher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzĂĽglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Akathisie/psychomotorische Unruhe
Die Anwendung von FluoxeLich® 20 mg Kapseln wurde mit der Entwicklung von Akathisien in Verbindung gebracht, die charakterisiert sind durch eine subjektiv unangenehme oder als quälend erlebte Ruhelosigkeit und Notwendigkeit sich zu bewegen, oft zusammen mit einer Unfähigkeit still zu sitzen oder still zu stehen. Dies tritt am ehesten während der ersten Behandlungswochen auf. Für Patienten, bei denen solche Symptome auftreten, kann eine Dosiserhöhung schädlich sein.
Absetzreaktionen bei Beendigung einer Behandlung mit einem Serotoninwiederaufnahmehemmer
Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird (siehe Abschnitt ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Das Risiko von Absetzsymptomen kann von verschiedenen Faktoren abhängig sein, einschließlich der Behandlungsdauer, der Dosis und der Geschwindigkeit der Dosisverringerung. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie jedoch schwerwiegend sein. Sie treten normalerweise innerhalb der ersten Tage nach Absetzen der Behandlung auf. Im Allgemeinen bilden sich diese Symptome von selbst zurück und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Bei einigen Personen können sie länger anhalten (2-3 Monate oder länger). Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit FluoxeLich® 20 mg Kapseln die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten (siehe Abschnitt ?Wie ist FluoxeLich® 20 mg Kapseln einzunehmen??).
Warnhinweise
Bei Patienten, die Fluoxetin in Kombination mit Tryptophan erhielten, wurden Nebenwirkungen wie z.B. Erregung, Störungen im Magen-Darm-Trakt und Unruhe berichtet.
Selten können eine verlängerte Blutungszeit und/oder Blutungserscheinungen (hämorrhagische Manifestationen) auftreten (z.B. Hautblutungen Ekchymosen, gynäkologische Blutungen, Blutungen des Magen-Darm-Traktes sowie andere Blutungen von Haut und Schleimhäuten) (vgl. unter Abschnitt ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Erhöhte Vorsicht ist geboten bei Patienten, die gleichzeitig mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln (oralen Antikoagulantien) oder Arzneimitteln behandelt werden, die Einfluss auf die Thrombozytenfunktion haben (z.B. Nichtsteroidale Antiphlogistika, Acetylsalicylsäure), oder mit anderen Arzneimitteln, die das Blutungsrisiko erhöhen können. Bei Patienten mit bereits bekannten Blutungsanomalien ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Bitte sprechen Sie, wenn Sie schwanger sind, vermuten, schwanger zu sein oder planen schwanger zu werden, mit Ihrem Arzt.
Studien an Tieren zeigten keine Hinweise auf Fehlbildungen (teratogenen Wirkungen) oder eine Schädigung des ungeborenen Lebens (Fetotoxizität), jedoch waren die Untersuchungen durch die Toxizität des Wirkstoffs beim Muttertier eingeschränkt. Beim Menschen ist die Zahl der untersuchten Schwangerschaften zu niedrig, um Schlussfolgerungen ziehen zu können. Aus diesem Grund wird als Vorsichtsmaßnahme von einer Behandlung mit Fluoxetin während der Schwangerschaft abgeraten.
Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Hebamme und/oder Ihr Arzt/ Ihre Ärztin darüber informiert sind, dass Sie mit Fluoxetin behandelt werden. Arzneimittel wie Fluoxetin können, wenn sie während der Schwangerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, eingenommen werden, zu einer ernsthaften Gesundheitsbeeinträchtigung des Neugeborenen führen, die primäre oder persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) genannt wird und die sich darin zeigt, dass das Neugeborene schneller atmet und eine Blaufärbung der Haut aufweist. Diese Symptome beginnen normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Bitte informieren Sie in einem solchen Fall sofort Ihre Hebamme und/oder Ihren Arzt.
Für das Neugeborene kann das Risiko von Fehlbildungen, insbesondere solche des Herzens, erhöht sein, wenn Sie während der ersten Schwangerschaftsmonate mit Fluoxetin behandelt werden. Während das Risiko für Fehlbildungen am Herzen bei einem Fall pro 100 Schwangerschaften in der Gesamtbevölkerung liegt, lässt sich aus Studien ein Risiko von zwei Fällen pro 100 Schwangerschaften ableiten, wenn die Mutter mit Fluoxetin behandelt wurde. Ihr Arzt wird zusammen mit Ihnen entscheiden, Fluoxetin während der Zeit der Schwangerschaft allmählich abzusetzen oder (unter bestimmten Umständen) die Fluoxetinbehandlung beizubehalten.
Stillzeit
Während der Behandlung mit FluoxeLich® 20 mg Kapseln darf nicht gestillt werden. Fluoxetin geht nachweislich in die Muttermilch über. Daher wird vom Stillen abgeraten.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
FluoxeLich® 20 mg Kapseln sollte normalerweise nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. Zudem sollten Sie wissen, dass Patienten unter 18 Jahren bei Einnahme dieser Klasse von Arzneimitteln ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Suizidversuch, suizidale Gedanken und Feindseligkeit (vorwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) aufweisen. Dennoch kann Ihr Arzt einem Patienten unter 18 Jahren FluoxeLich® 20 mg Kapseln verschreiben, wenn er entscheidet, dass dieses Arzneimittel im bestmöglichen Interesse des Patienten ist. Wenn Ihr Arzt einem Patienten unter 18 Jahren FluoxeLich® 20 mg Kapseln verschrieben hat und Sie darüber sprechen möchten, wenden Sie sich bitte erneut an Ihren Arzt. Sie sollten Ihren Arzt benachrichtigen, wenn bei einem Patienten unter 18 Jahren, der FluoxeLich® 20 mg Kapseln einnimmt, eines der oben aufgeführten Symptome auftritt oder sich verschlimmert. Darüber hinaus sind die langfristigen sicherheitsrelevanten Auswirkungen von FluoxeLich® 20 mg Kapseln in Bezug auf Wachstum, Reifung sowie kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung in dieser Altersgruppe noch nicht nachgewiesen worden.
VerkehrstĂĽchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Fluoxetin kann das Urteilsvermögen, das Denkvermögen oder die motorischen Fähigkeiten beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!