Carboplatin KL 450 mg/45 ml- Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Abbildung Carboplatin KL 450 mg/45 ml- Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff(e) Carboplatin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Neocorp AG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01XA02
Pharmakologische Gruppe Andere antineoplastische Mittel

Zulassungsinhaber

Neocorp AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Carboplatin 50mg Hexal Carboplatin HEXAL AG
Carboplatin Profusio 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatin ZytoService Deutschland GmbH Leipzig
CARBOPLATIN CANCERNOVA 10mg/ml Carboplatin Cancernova GmbH onkologische Arzneimittel
Carboplatin 1000mg Hexal Carboplatin HEXAL AG
Carboplatin Kabi 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatin Fresenius Kabi Deutschland GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂĽr wird es verwendet?

Bezeichnung des Arzneimittels
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Carboplatin
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Antineoplastisch wirksame Substanz, Cisplatinderivat aus der Reihe der Schwermetallkomplexe (ATC-Code: L01XA02).
Anwendungsgebiete
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist allein oder in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln bei der Behandlung folgender maligner Geschwülste angezeigt:


- zur palliativen Therapie von Zervixkarzinomen bei Lokalrezidiven oder Fern-
metastasierung.

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Was mĂĽssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist kontraindiziert während der Stillzeit, bei schweren Nierenschäden (glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min), bei bestehender schwerer Knochenmarksdepression und/oder bei blutenden Tumoren.
Weitere Kontraindikationen sind eine bekannte Ăśberempfindlichkeit gegen Carboplatin und/oder andere Platinverbindungen.
Bei Patienten, die in der Vorgeschichte mit platinhaltigen Arzneimitteln behandelt wurden, ist das Risiko allergischer Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, erhöht (siehe "Nebenwirkungen").
Ă„ltere Patienten:
Im Alter kann die Nierenfunktion eingeschränkt sein, dies sollte ggf. bei der Dosierung in Betracht gezogen werden (siehe "Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion").
Was muss während der Schwangerschaft und in der Stillzeit beachtet werden?
Carboplatin hat embryotoxische und teratogene Eigenschaften. Es sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei notwendiger vitaler Indikation muss eine sorgfältige Nutzen zu Risiko Abschätzung durch den Arzt erfolgen. Frauen sollten während der Behandlung mit Carboplatin nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.
Welche VorsichtsmaĂźnahmen sind zu beachten?
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sollte nur von Ärzten angewendet werden, die in der Tumortherapie erfahren sind.
Beim Umgang mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sollten, wie bei allen gleichartigen zytotoxisch wirksamen Substanzen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Vor Therapiebeginn und während jedem Therapiekurs sollten Blutbild, Elektrolyte und Thrombozyten (Blutplättchen) sowie die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden. Eine engmaschige Kontrolle des Blutbildes und der Thrombozyten im therapiefreien Intervall ist vor allem bei der Kombinationstherapie mit knochenmarkshemmenden Arzneimitteln zu empfehlen, um, falls erforderlich, Dosisanpassungen vornehmen zu können, da additive Wirkungen auftreten können. Die knochenmarkhemmende Wirkung von Carboplatin steht in engem Zusammenhang mit der Nierenfunktion. Kontrollen der Nierenfunktion sowie neurologische Untersuchungen sollten regelmäßig erfolgen. Die Behandlung mit Carboplatin in der Dosierung von 400 mg/m2 Körperoberfläche sollte nur bei normaler Funktion des blutbildenden Systems, der Nieren und des Nervensystems bzw. nach Normalisierung der Funktion dieser Organe durchgeführt bzw. wiederholt werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion [Kreatinin-Clearance < 60 ml/min] ist die Wirkung von Carboplatin auf das blutbildende System ausgeprägter und länger anhaltend als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Bei dieser Risikogruppe muss die Therapie mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit besonderer Vorsicht erfolgen [Siehe Gegenanzeigen und Dosierungsanleitung].
Carboplatin kann Übelkeit und Erbrechen verursachen. Durch vorbeugende Gabe von Arzneimitteln gegen Übelkeit und eine langsamere Arzneimittelgabe soll nach Berichten die Häufigkeit und Intensität dieser Nebenwirkungen vermindert werden.
Wegen der erbgutschädigenden, embryotosischen und teratogenen Wirkungen von Carboplatin werden weiblichen Patienten im geschlechtsreifen Alter während der Behandlung und männlichen Patienten im geschlechtsreifen Alter während und bis zu 6 Monaten nach Beendigung der Behandlung kontrazeptive Maßnahmen empfohlen. Männlichen Patienten wird empfohlen sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit nach der Therapie mit Carboplatin über eine Konservierung der Samenflüssigkeit beraten zu lassen.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Carboplatin bei Kindern wurde nicht systematisch untersucht.
Auswirkungen auf die VerkehrstĂĽchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Deshalb sollte nicht Auto oder andere Fahrzeuge gefahren werden; elektrische Werkzeuge oder Maschinen sollten nicht bedient werden und ohne sicheren Halt sollte nicht gearbeitet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

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Wie wird es angewendet?

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Unvorbehandelte Erwachsene mit normaler Nierenfunktion erhalten 400 mg Carboplatin/m2 Körperoberfläche als i.v. Kurzzeitinfusion (15 – 60 Minuten). Alternativ kann die Dosierung entsprechend nachfolgend angegebener Formel berechnet werden. Die Therapiekurse sollten nicht früher als in vierwöchigen Abständen wiederholt werden und/oder wenn die Thrombozytenzahl >100.000/µl und die Leukozytenzahl (Zahl der weißen Blutkörperchen) > 4.000/µl betragen. Bei Patienten mit Risikofaktoren (Vorbehandlung mit myelosuppressiv, knochenmarkhemmend, wirksamen Arzneimitteln und/oder Strahlentherapie, deutlich herabgesetzter Allgemeinzustand) sollte die Anfangsdosis auf 300 – 320 mg Carboplatin/m2 Körperoberfläche herabgesetzt werden.
Bei Patienten im Alter von mehr als 65 Jahren ist während des ersten und bei den nachfolgenden Therapiekursen die Anpassung der Carboplatin-Dosierung an den Allgemeinzustand erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance weniger als 60 ml/min) muss die Carboplatin-Dosis reduziert und der glomerulären Filtrationsrate angepasst werden. Eine engmaschige Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion, des Blutbildes, der Thrombozyten und der Elektrolyte ist grundsätzlich erforderlich.
Bei einer glomerulären Filtrationsrate von 30 bis < 60 ml/min sollte Carboplatin in Abhängigkeit vom Ausgangswert der Thrombozyten in folgender Dosierung verabreicht werden:
Thrombozytenausgangswerte Dosierung Carboplatin
>200 000/µl 450 mg Gesamtdosis
100 000 bis 200 000/µl 300 mg Gesamtdosis
Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min sollte Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Infusionsbereitung nicht mehr angewendet werden.
Dosierung nach AUC (Area Under the Curve)
Alternativ zu oben angegebener Initialdosis kann diese ĂĽber folgende mathematische Formel berechnet werden, die die Nierenfunktion einbezieht. Dadurch wird die Gefahr einer Ăśber- oder Unterdosierung aufgrund individueller Unterschiede der Nierenfunktion reduziert.
Formel nach Calvert:
Gesamtdosis (mg = (angestrebter AUC-Wert*) x (GFR + 25)
Hinweis:
Die Formel nach Calvert errechnet die Gesamtdosis in mg, nicht in mg/m2.

*angestrebter AUC-Wertgeplante ChemotherapieBehandlungsstatus des Patienten
5-7 mg/ml minMonotherapie mit Carboplatinkeine Vorbehandlung
4-6 mg/ml minMonotherapie mit CarboplatinVorbehandlung
4-6 mg/ml minCarboplatin plus Cyclophophamidkeine Vorbehandlung

Bei intensiv vorbehandelten Patienten, die bereits mit folgenden Therapieregimen vorbehandelt sind, sollte die Formel nach Calvert nicht verwendet werden:
- Mitomycin C,
- Nitrosourea,
- Kombinationstherapie mit Doxorubicin/Cyclophosphamid/Cisplatin
- Chemotherapie mit 5 oder mehr verschiedenen Wirkstoffen, oder
- Strahlentherapie > 4500 rad fokussiert auf ein Feld von 20 x 20 cm oder auf mehr als ein Feld.
Kombinationstherapie
In der Kombinationstherapie mit anderen knochenmarkshemmenden Arzneimitteln ist die Carboplatin-Dosis dem jeweils angewandten Behandlungsschema anzupassen.
Für Kinder können derzeit keine spezifischen Dosierungsempfehlungen gegeben werden, da bei diesen Patienten noch nicht genügend Erfahrungen mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Infusionsbereitung vorliegen.
Art der Anwendung
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Infusionsbereitung sollte nur von Ärzten angewendet werden, die in der Tumortherapie erfahren sind.
Beim Umgang mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Infusionsbereitung sollten, wie bei allen gleichartigen zytotoxisch wirksamen Substanzen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden.
Carboplatin KL 450 mg/45 ml darf nur intravenös verabreicht werden (zur Infusion nach Verdünnung. Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung wird nach entsprechender Verdünnung als i.v. Kurzzeit-Infusion über 15 – 60 Minuten verabreicht.
Die Infusionslösung kann mit 5 %iger Glukoselösung bis zu einer Endkonzentration von 0,4 mg/ml zubereitet werden. Die so hergestellten Infusionslösungen von Carboplatin (10 mg bis 0,4 mg/ml) sind bei Raumtemperatur und im Kühlschrank (2 - 8° C) bis zu 24 Stunden stabil.
Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält keine Konservierungsstoffe. Die Lösungen sollten deshalb nach Überschreiten dieses Zeitraumes nicht mehr angewendet werden. Obwohl Carboplatin ein relativ stabiler Komplex ist, sollte es nicht mit aluminiumhaltigen Infusionsbestecken, Spritzen und Injektionsnadeln verabreicht werden, da theoretisch seine antineoplastische Wirkung hierdurch herabgesetzt werden kann.
Dauer der Anwendung
Eine generelle Begrenzung ist für die Therapie mit Carboplatin KL 450 mg - Lösung nicht vorgesehen. Bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Carboplatin abgesetzt werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Carboplatin soll nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, außer sie sind unter gebrauchsfertige Lösungen/Verdünnungen genannt. Bei der Kombination von Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung mit knochenmarkshemmend wirkenden Substanzen kann die Wirkung von Carboplatin und/oder der zusätzlich verordneten Arzneimittel auf das Knochenmark verstärkt werden.
Während der Therapie mit Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung kann durch die Verabreichung von nephro- und/oder ototoxisch wirkenden Arzneimitteln (Arzneimitteln, die die Nieren- oder Hörfunktion einschränken) (z. B. Aminoglykoside, Schleifendiuretika) die Organtoxizität der Arzneimittel erhöht werden. Die gleichzeitige Gabe von Carboplatin und Komplexbildnern sollte vermieden werden, da dies theoretisch zu einer Abschwächung der antineoplastischen Wirkung von Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung führen kann.
Im Tierexperiment und in der Klinik wurde allerdings die antineoplastische Wirkung von Carboplatin durch Diethyldithiocarbamat nicht beeinflusst.
Obwohl Carboplatin ein relativ stabiler Komplex ist, sollte es nicht mit aluminium-haltigen Infusionsbestecken, Spritzen und Injektionsnadeln verabreicht werden, da theoretisch seine antineoplastische Wirkung hierdurch herabgesetzt werden kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin und Carboplatin wurde über eine Verminderung des Phenytoin-Serumspiegels, die zu einem Wiederauftreten von Krampfanfällen führte und eine Erhöhung der Phenytoindosis erforderlich machte, berichtet.
Ăśberdosierung (Symptome und GegenmaĂźnahmen)
a) Symptome der Intoxikation
Carboplatin wurde in Phase-I-Studien in einer Dosierung bis 1600 mg/m2 i.v. pro Kurs verabreicht.
Bei dieser Dosierung wurden lebensbedrohliche hämatologische Nebenwirkungen mit Granulozytopenie (Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), Thrombozytopenie und Anämie (Blutarmut) beobachtet.
Die Tiefstwerte der Granulozyten, Thrombozyten und des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) wurden zwischen den Tagen 9 – 25, im Median zwischen den Tagen 12 – 17, beobachtet. Nach 8 – 14 (Median 11) Tagen hatten die Granulozyten und nach 3 – 8 (Median 7) Tagen die Thrombozyten wieder Werte von 500/µl bzw. 25 000/µl erreicht.
Außerdem traten folgende nichthämatologische Nebenwirkungen auf:
Nierenfunktionsstörungen mit Abfall der glomerulären Filtrationsrate um 50 %, Neuropathien (Nervenschädigungen), Ototoxizität, Hyperbilirubinämie, Mukositis (Schleimhautentzündung), Diarrhoe (Durchfall), Übelkeit und Erbrechen mit Kopfschmerzen, Hautrötungen, schwere Infektionen. Die Hörstörungen waren meist vorübergehend und reversibel.
b) Therapie von Intoxikationen
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) steht nicht zur Verfügung. Die Knochenmarkstransplantation und Transfusionen (Thrombozyten, Blut) können wirksame Maßnahmen zur Beherrschung hämatologischer Nebenwirkungen darstellen.
Nebenwirkungen
Blutbildendes System
Die dosisbegrenzende Nebenwirkung von Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist die im allgemeinen reversible Einschränkung der Knochenmarksfunktion.
Bei der Behandlung mit Carboplatin in der höchsten verträglichen Dosis werden bei ca. 30 % der Patienten Thrombozytentiefstwerte von weniger als 50 000/µl und bei ungefähr 20 % der Patienten Leukozytentiefstwerte von weniger als 2000/µl gefunden. Die Thrombozyten und Leukozyten haben meist nach 28 Tagen ihre Ausgangswerte wieder erreicht.
Manchmal erfolgt der Anstieg der Thrombozyten und Leukozyten auf ihre Ausgangswerte erst nach 35 bzw. 42 Tagen. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Carboplatin erst wiederholt werden, wenn die Thrombzytenzahl 100 000/µl und die Leukozytenzahl 4000/µl beträgt.
Ein Hämoglobinabfall auf 9,5 g/100 ml wird bei 48 % der Patienten beobachtet.
Anämie tritt häufig auf und kann kumulativ sein. Fälle von febriler Neutropenie wurden berichtet.
Die Einschränkung der Knochenmarksfunktion ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, intensiver Vorbehandlung, herabgesetztem Allgemeinzustand und mit einem Alter von mehr als 65 Jahren schwerer und länger anhaltend als bei Patienten ohne diese Risikofaktoren.
Die Störungen der Knochenmarksfunktion sind gewöhnlich reversibel, wenn Carboplatin KL 450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung nach den Empfehlungen in der Dosierungsanleitung angewendet wird. In Ausnahmefällen kann eine Erythrozytensubstitution notwendig werden. Infektionen und/oder Blutungen wurden manchmal beobachtet. In Einzelfällen können diese Komplikationen lebensbedrohlich verlaufen.
Niere
Bei der Verabreichung von Carboplatin ohne Bewässerungsprogramme und forcierte Diurese treten Nierenfunktionsstörungen mit einem meist reversiblen Anstieg des Serumkreatinins und/oder des Harnstoffstickstoffs mit einer Häufigkeit von 15 % auf.
Eine Abnahme der Kreatininclearance unter 60 ml/min, die meist reversibel ist, wird manchmal beobachtet.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion vor Therapiebeginn waren Nierenfunktionsstörungen häufiger und ausgeprägter als bei Patienten mit normaler Organfunktion.
Ungeklärt ist derzeit, ob durch Bewässerungsprogramme bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine weitere Verschlechterung der Organfunktion vermieden werden kann. Bei mäßiggradigen Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance
< 60 bis 30 ml/min) muss die Dosis von Carboplatin KL 450 mg - Lösung in Abhängigkeit von der Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate (siehe Dosierung) reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden.
Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 30 ml/min ist Carboplatin kontraindiziert.
Hyperurikämie
Eine Hyperurikämie wird in ca. 25 % der mit Carboplatin behandelten Patienten beobachtet. Durch Allopurinol-Gabe können die erhöhten Serum-Harnsäurewerte wirksam gesenkt werden.
Plasmaelektrolyte
Ein Abfall der Plasmaelektrolyte (Magnesium, Kalium, Natrium, selten Kalzium) wird nach Carboplatin beobachtet. Die Elektrolytverluste sind geringfügig und verlaufen meist ohne klinische Symptome. Einzelfälle von Hyponatriämie wurden berichtet, wobei der Kausalzusammenhang nicht gesichert ist. Jedoch sollte insbesondere bei Risikopatienten, z.B. Patienten unter Diuretika-Therapie (harntreibende Arzneimittel), die Möglichkeit einer Hyponatriämie in Betracht gezogen werden.
Hörorgan
Hörstörungen außerhalb des Sprechbereichs mit Einschränkungen im Hochfrequenzbereich (4000 – 8000 Hz) wurden bei serienmäßigen audiometrischen Untersuchungen mit einer Häufigkeit von 15 % gefunden. Hörstörungen im Sprechbereich, meist verursacht durch Tinnitus (Ohrgeräusche), traten bei 1 % der Patienten auf. Bei Patienten mit durch Cisplatin vorgeschädigtem Hörorgan kommt es unter der Behandlung mit Carboplatin manchmal zu einer weiteren Verschlechterung der Hörfunktion. Bei Kindern, die in Kombination mit anderen ototoxischen Arzneimitteln höhere Dosen als empfohlen von Carboplatin erhielten, traten klinisch signifikante Hörstörungen auf.
Nervensystem
Periphere Polyneuropathien, die sich meist durch Kribbeln, Taubheitsgefühl und/oder eine Abnahme der tiefen Sehnenreflexe äußern, werden mit einer Häufigkeit von 6 % beschrieben. Bei älteren Patienten über 65 Jahre oder bei Patienten, die mit Cisplatin vorbehandelt sind, sind diese Nebenwirkungen ausgeprägter und häufiger. Parästhesien (Fehlempfindungen der Haut) als Folge einer Cisplatin-Behandlung können bei einer nachfolgenden Therapie mit Carboplatin KL450 mg/45 ml – Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung manchmal weiter verschlimmert werden.
Zentralnervöse Symptome wurden gelegentlich berichtet; sie scheinen häufig auf eine gleichzeitige Antiemetika-Therapie zurückzuführen zu sein.
Auge
In Einzelfällen wurden Entzündungen der Sehnerven mit Sehstörungen einschließlich Erblindung beobachtet. Ein Zusammenhang zwischen Sehstörungen und zu hohen Dosierungen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde berichtet.
Leber
Ein meist reversibler Anstieg von Leberenzymen, der nicht eindeutig auf die maligne Erkrankung zurückgeführt werden konnte, wurde nach Verabreichung von Carboplatin mit einer Häufigkeit von 15 – 36 % beobachtet.
Bei einzelnen Patienten, die sehr hohe Dosen von Carboplatin und autologe Knochenmarktransplantation erhalten haben, trat eine schwere Erhöhung der Leberfunktionswerte auf.
Die alkalische Phosphatase ist häufiger erhöht als SGOT, SGPT oder Gesamtbilirubin.
Magen-Darm-Trakt
Übelkeit ohne Erbrechen wird nach Carboplatin bei 25 % der Patienten und Übelkeit mit Erbrechen bei 53 % der Patienten beobachtet. Bei vorbehandelten Patienten, insbesondere bei Vorbehandlung mit Cisplatin, scheint Erbrechen häufiger aufzutreten.
36 % der Patienten hatten leichtes Erbrechen, welches keine antiemetische Therapie erforderte. 16 % der Patienten hatten Erbrechen von einem Schweregrad, der eine antiemetische Therapie benötigte.
Medikamentös nicht beherrschbares Erbrechen wurde bei 1 % der Patienten beobachtet.
Das Erbrechen begann ungefähr 6 Stunden nach der Verabreichung von Carboplatin. Es war von relativ kurzer Dauer und klang nach 24 Stunden meist wieder ab. Durch Antiemetika können Übelkeit und Erbrechen im allgemeinen beherrscht und durch ihre prophylaktische Verabreichung häufig vermieden werden.
Diarrhoe oder Obstipation traten bei 6 % bzw. 4 % der Patienten auf.
Schmerzhafte Magen-Darm-Beschwerden traten bei 17 % der Patienten auf.
Einzelfälle von Anorexie (Appetitlosigkeit) wurden berichtet.
Allergische Reaktionen
Allergische Reaktionen werden nach Carboplatin bei weniger als 2 % der Patienten beobachtet. Sie äußern sich in der Regel durch Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Fieber und/oder Hautrötungen. In Einzelfällen können Hypersensitivitätsreaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) mit Bronchospasmus und Blutdruckabfall sowie anaphylaktischer Schock auftreten, die entsprechende Behandlungsmaßnahmen (Antihistaminika, Glukocorticoide, Adrenalin) erfordern.
Andere seltene Nebenwirkungen
Haarausfall, Fieber und Schüttelfrost, Mukositis, Schwäche (Asthenie), Unwohlsein sowie Geschmacksveränderungen wurden gelegentlich beobachtet. In Einzelfällen trat ein hämolytisch-urämisches Syndrom auf. Einzelne Fälle von kardiovaskulären Ereignissen (Herzinsuffizienz, Embolie) sowie von zerebrovaskulären Ereignissen (Apoplexie, Schlaganfall) wurden berichtet, wobei der Zusammenhang zu Carboplatin nicht gesichert ist. Fälle von Hypertonie wurden berichtet.
Über Rektionen an der Injektionsstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Urtikaria, Nekrose) wurde berichtet.
In einem Einzelfall trat 6 Jahre nach einer Monotherapie mit Carboplatin eine akute Promyelozytenleukämie auf. Über Zweitmalignome nach Carboplatin enthaltenden zytostatischen Kombinationstherapien wurde ebenfalls in Einzelfällen berichtet.
Der Patient ist aufgefordert, dem Arzt oder Apotheker jede Nebenwirkung mitzuteilen, die in der Packungsbeilage nicht aufgefĂĽhrt ist.
Lokale Reaktionen:
Über Reaktionen an der Injektionsstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Urtikaria, Nekrose im Zusammenhang mit Extravasation) wurde berichtet.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25 °C aufbewahren. Carboplatin KL 450 mg/45 ml - Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist 18 Monate bei Raumtemperatur (nicht über 25° C) haltbar. Das Präparat soll bis zum Gebrauch im geschlossenen Umkarton aufbewahrt werden, um einen ausreichenden Lichtschutz zu gewährleisten. Die Dauer der Haltbarkeit nach Zubereitung der Infusionslösung beträgt 24 Stunden bei 2 - 8 °C bzw. 8 Stunden bei Raumtemperatur.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Falls ein sofortiger Verbrauch nicht vorgesehen ist, liegt die sachgemäße Aufbewahrung der zubereiteten Infusionslösung in der Verantwortung des Benutzers und solle eine Frist von 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn, die Zubereitung hat unter kontrollierten und nachweisbar aseptischen Bedingungen stattgefunden.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Durchstechflasche mit 45 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 450 mg Carboplatin.
1 ml enthält 10 mg Carboplatin.
Sonstige Bestandteile:
Wasser fĂĽr Injektionszwecke, Stickstoff (eingesetzt als Schutzgas)
Pharmazeutischer Unternehmer: Hersteller
Neocorp AG EBEWE Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG
Am Weidenbach 6 MondseestraĂźe 11
D - 82362 Weilheim A - 4866 Unterach, Ă–sterreich
Telefon: 0880 95 96-0, Fax: 08809596-99

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Wirkstoff(e) Carboplatin
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Hersteller Neocorp AG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01XA02
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden