Wie alle Arzneimittel kann Carboplatin Cancernova 10 mg/ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Sehr selten: In Einzelfällen wurden nach Verabreichung von Carboplatin als Monotherapie oder als Kombinationstherapie Zweitmalignome (einschließlich promyelozytäre Leukämie, die 6 Jahre nach Monotherapie mit Carboplatin und vorausgegangener Bestrahlung auftrat) berichtet (ein kausaler Zusammenhang ist nicht erwiesen).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Knochmarksuppression ist die dosislimitierende Toxizität von Carboplatin.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, intensiver Vorbehandlung, schlechtem Allgemeinzustand und in einem Alter über 65 Jahre kann die Knochenmarksuppression ausgeprägter und länger anhaltend sein. Die Knochenmarksuppression wird auch durch eine Kombinationstherapie von Carboplatin mit anderen knochenmarksuppressiven Verbindungen verschlechtert. Die Knochmarksuppression ist in der Regel reversibel und nicht kumulativ, wenn Carboplatin allein, in der empfohlenen Dosierung und mit der empfohlenen Häufigkeit verabreicht wird.
Sehr häufig: Bei Carboplatin-Monotherapie mit der maximal verträglichen Dosierung trat bei etwa einem Drittel der Patienten eine Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) mit NadirPlättchenzahl von weniger als 50.000/mm3 auf.
Der Nadir tritt im Allgemeinen zwischen den Tagen 14 und 21 ein, eine Normalisierung erfolgt innerhalb von 35 Tagen nach Behandlungsbeginn. Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen) wurde auch bei etwa 14 % der Patienten beobachtet, aber eine Normalisierung vom Tag des Nadirs an (Tag 14 - 28) kann langsamer erfolgen und tritt im Allgemeinen innerhalb von 42 Tagen nach Behandlungsbeginn ein. Neutropenie mit einer Granulozytenzahl unter 1.000/mm3 tritt bei etwa einem Fünftel der Patienten auf. Hämoglobinwerte unter 9,5 mg/100 ml wurden bei 48 % der Patienten mit normalen Ausgangswerten beobachtet. Anämie (Blutarmut) tritt häufig auf und kann kumulativ sein.
Selten: Febrile Neutropenie; Einzelfälle von lebensbedrohlichen Infektionen und gewöhnlich geringfügiger Blutung traten auf.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Die nierenschädigende Wirkung ist im Allgemeinen nicht dosislimitierend für Patienten, die Carboplatin erhalten, und erfordert auch keine präventiven Maßnahmen wie die Zufuhr hoher Flüssigkeitsmengen oder eine forcierte Diurese.
Die Häufigkeit und Schwere der Nephrotoxizität (Nierenschädigung) kann bei Patienten mit bereits vor der Carboplatin-Therapie bestehender Nierenfunktionseinschränkung zunehmen. Unklar ist, ob durch angemessene Hydratation dieser Effekt kompensiert werden kann, aber eine Dosisreduktion oder das Absetzen der Behandlung ist beim Auftreten einer Nierenfunktionseinschränkung (< 60 ml/min)
erforderlich.
Sehr häufig: Erhöhte Blutharnstoff- und Serumkreatinin-Konzentrationen.
Häufig: Einschränkung der Nierenfunktion, definiert als Verminderung der Kreatinin-Clearance
< 60 ml/min. Eine Abnahme der Serumelektrolyte (Natrium, Magnesium, Kalium und Calcium) nach der Behandlung mit Carboplatin wurde berichtet, ohne dass klinische Anzeichen oder Symptome auftraten.
Selten: Hämolytisch-urämisches Syndrom.
Einzelfälle von Hyponatriämie (Verminderung von Natrium im Blut) wurden berichtet, wobei ein Kausalzusammenhang nicht erwiesen ist.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Kardiovaskuläre Ereignisse (Herzinsuffizienz, Embolie) sowie zerebrovaskuläre Ereignisse (Apoplexie) wurden in Einzelfällen berichtet (ein kausaler Zusammenhang mit Carboplatin ist nicht erwiesen). Einzelfälle von Bluthochdruck wurden berichtet.
Erkrankungen des Magen-/Darmtrakts
Sehr häufig: Übelkeit ohne Erbrechen tritt bei ca. 15 % aller Patienten, die Carboplatin erhalten, auf; über Erbrechen wurde bei über der Hälfte der Patienten berichtet und etwa ein Fünftel davon litt unter schwerer Emesis. Übelkeit und Erbrechen klingen normalerweise innerhalb 24 Stunden nach der Behandlung ab und sprechen gewöhnlich auf Antiemetika an (und können durch sie verhindert werden). Ein Fünftel der Patienten leidet weder unter Übelkeit noch Erbrechen.
Ein durch Arzneimittel nicht kontrollierbares Erbrechen wurde nur bei 1 % der Patienten beobachtet. Erbrechen scheint häufiger bei vorbehandelten Patienten vorzukommen, insbesondere bei Patienten, die vorher mit Cisplatin behandelt wurden. Schmerzhafte Magen-Darm-Beschwerden traten bei 17 % der Patienten auf.
Häufig: Durchfall (6 %), Verstopfung (4 %), Schleimhautentzündung.
Selten: Einzelfälle von allgemeinem Appetitverlust wurden berichtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Bei weniger als 2 % der Patienten wurde über allergische Reaktionen gegenüber Carboplatin, z. B. Hautausschlag, Urtikaria, Erythem, Fieber ohne erkennbare Ursache oder Juckreiz berichtet. Selten: Anaphylaxie, anaphylaktischer Schock, Angioödem und anaphylaktoide Reaktionen, einschließlich Bronchospasmus, Urtikaria (Nesselausschlag) und Ödeme im Gesichtsbereich traten auf (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Carboplatin Cancernova 10 mg/ml ist erforderlich:?).
Erkrankungen des Ohrs und des Innenohrs
Sehr häufig: Subklinische Hörstörungen mit Einschränkungen im Hochfrequenzbereich (4.000 – 8.000 Hz) wurden bei 15 % aller behandelten Patienten beobachtet. Jedoch traten nur bei 1 % der behandelten Patienten klinische Symptome auf, die sich zumeist in einem Tinnitus (Ohrgeräusch) manifestierten. Bei mit Cisplatin vorbehandelten Patienten, die unter dieser Therapie einen Hörverlust entwickelten, kann die Einschränkung des Hörvermögens persistieren oder sich verschlimmern.
Klinisch signifikanter Hörverlust wurde bei Kindern, die höhere als die empfohlenen CarboplatinDosen in Kombination mit anderen ototoxischen Arzneimitteln verabreicht bekamen, beobachtet.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Die Häufigkeit von Nervenschädigungen (peripherer Neuropathien) nach Behandlung mit Carboplatin beläuft sich auf 4 %. Bei der Mehrheit der Patienten beschränkt sich die Neurotoxizität auf Parästhesien und Abnahme der tiefen Sehnenreflexe. Die Häufigkeit und Intensität dieser Nebenwirkungen nimmt bei älteren Patienten (über 65 Jahre) und mit Cisplatin vorbehandelten Patienten zu. Parästhesien, die vor Einleitung der Carboplatin-Therapie bestehen, insbesondere wenn sie durch eine vorangegangene Cisplatin-Behandlung verursacht sind, können während der Carboplatin-Therapie persistieren oder sich verschlimmern.
Gelegentlich: Zentralnervöse Symptome wurden berichtet, diese scheinen jedoch häufig der gleichzeitigen Behandlung mit Antiemetika zuzuordnen zu sein.
Augenerkrankungen
Selten: Vorübergehende Sehstörungen, manchmal einschließlich eines vorübergehenden Sehverlustes. Dies ist im Allgemeinen mit einer Hochdosis-Therapie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verbunden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Bei rund einem Drittel der mit Carboplatin behandelten Patienten mit normalen Ausgangswerten wurden Veränderungen der Leberwerte (im Allgemeinen leicht bis mäßig) beobachtet. Der Spiegel der alkalischen Phosphatase stieg häufiger als der der SGOT, SGPT oder des Gesamtbilirubins an. Die Mehrheit dieser Veränderungen bildet sich während des Behandlungszyklus spontan zurück.
Selten: Schwere Leberfunktionsstörungen (einschließlich akute Lebernekrose) wurden nach Verabreichung höherer als der empfohlenen Carboplatin-Dosierungen berichtet.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Hyperurikämie wurde bei einem Viertel aller Patienten berichtet. Die Harnsäurekonzentration im Serum kann durch Gabe von Allopurinol gesenkt werden; Asthenie (Schwäche).
Häufig: Haarausfall, Unwohlsein.
Gelegentlich: Fieber und Schüttelfrost ohne Befunde für eine Infektion; Reaktionen an der
Injektionsstelle wie Schmerz, Erythem (Hautrötung), Schwellung, Urtikaria (Nesselausschlag) und Nekrose (Gewebszerfall).
Selten: Geschmacksveränderung.
Nekrose in Zusammenhang mit Extravasation (neben die Vene ausgetretene Infusionslösung) wurde ebenfalls berichtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.