Was Carboplatin OMNICARE enthält
– Der Wirkstoff ist Carboplatin.
1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 10 mg Carboplatin. Eine 5 ml Durchstechflasche enthält 50 mg Carboplatin.
Eine 15 ml Durchstechflasche enthält 150 mg Carboplatin. Eine 45 ml Durchstechflasche enthält 450 mg Carboplatin. Eine 60 ml Durchstechflasche enthält 600 mg Carboplatin.
– Der sonstige Bestandteil ist Wasser für Injektionszwecke.
Wie Carboplatin OMNICARE aussieht und Inhalt der Packung
Carboplatin OMNICARE 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist eine klare, farblose Lösung.
Packungsgrößen:
1 x 5 ml Durchstechflasche
5 x 5 ml Durchstechflaschen
1 x 15 ml Durchstechflasche
1 x 45 ml Durchstechflasche
1 x 60 ml Durchstechflasche
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
OMNICARE Pharma GmbH
Feringastrasse 7
85774 Unterföhring
Deutschland
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2017.
Weitere Informationsquellen
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf den Internetseiten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte Website: www.bfarm.de verfügbar.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Carboplatin OMNICARE 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Handhabungshinweise
ANTINEOPLASTISCHES MITTEL
Carboplatin OMNICARE sollte ausschließlich intravenös verabreicht werden. Die empfohlene Carboplatin-Dosierung bei zuvor unbehandelten erwachsenen Patienten mit normaler Nierenfunktion, d. h. Kreatinin-Clearance von > 60 ml/min, beträgt 400 mg/m² als intravenöse Einzeldosis, die als Kurzzeitinfusion (15 bis 60 min) verabreicht wird. Alternativ kann die unten angegebene Calvert- Formel zur Dosisbestimmung genutzt werden:
Dosis (mg) = angestrebter AUC-Wert (mg/ml x min) x [GFR ml/min + 25]
Tabelle 1: Dosierung
Dosis (mg) = angestrebter AUC-Wert (mg/ml x min) x [GFR ml/min + 25]
Dosis (mg) = angestrebter | AUC-Wert (mg/ml X min) X [GFR | ml/min + 25] |
Angestrebter AUC-Wert | Geplante Chemotherapie | Behandlungsstatus des Patienten |
5 - 7 mg/ml X min | Carboplatin-Monotherapie | ohne Vorbehandlung |
4 - 6 mg/ml X min | Carboplatin-Monotherapie | mit Vorbehandlung |
4 - 6 mg/ml X min | Carboplatin plus Cyclophosphamid | ohne Vorbehandlung |
Hinweis: Mit der Formel nach Calvert wird die Carboplatin-Gesamtdosis in mg, nicht in mg/m² errechnet. Bei intensiv vorbehandelten Patienten sollte die Formel nach Calvert nicht angewendet werden**.
**Eine intensive Vorbehandlung wird angenommen, wenn Patienten eine der folgenden Therapien erhalten haben:
-
Mitomycin C
-
Nitrosourea
-
Kombinationstherapie mit Doxorubicin/Cyclophosphamid/Cisplatin
-
Kombinationstherapie mit 5 oder mehr Wirkstoffen
-
Strahlentherapie ≥ 4500 rad, fokussiert auf ein Feld von 20 x 20 cm oder auf mehr als ein Therapiefeld.
Die Behandlung mit Carboplatin OMNICARE sollte abgesetzt werden bei nichtansprechendem Tumor, progressiver Erkrankung und/oder bei Auftreten nicht tolerierbarer Nebenwirkungen.
Die Behandlung sollte bis vier Wochen nach dem vorherigen Carboplatin-Kurs nicht wiederholt werden und/oder bis die Neutrophilenzahl mindestens 2.000 Zellen/mm³ und die Thrombozytenzahl mindestens 100.000 Zellen/mm³ beträgt.
Eine Reduzierung der Anfangsdosis um 20 – 25 % wird bei den Patienten empfohlen, die Risikofaktoren wie eine vorherige myelosuppressive Behandlung und einen niedrigen Performance- Status (ECOG-Zubrod 2 – 4 oder Karnofsky unter 80) darbieten.
Während der initialen Behandlungskurse mit Carboplatin OMNICARE wird für Dosisanpassungen für die nachfolgenden Zyklen eine Bestimmung des hämatologischen Nadirs durch wöchentliche Blutbilder empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von < 60 ml/min besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer schweren Myelosuppression.
Zur optimalen Anwendung von Carboplatin OMNICARE wird bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine angemessene Anpassung der Dosis und engmaschige Überwachung des hämatologischen Nadirs und der Nierenfunktion benötigt.
Ausreichende Daten zur Anwendung von Carboplatin bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von
≤ 15 ml/min liegen nicht vor, sodass eine Anwendungsempfehlung nicht möglich ist.
Kombinationstherapie
Die optimale Anwendung von Carboplatin in Kombination mit anderen myelosuppressiven Substanzen macht eine Dosisanpassung gemäß dem gewählten Regime und Zeitplan erforderlich.
Ältere Patienten
Bei Patienten über 65 Jahren ist eine Anpassung der Carboplatin-Dosis in Abhängigkeit des allgemeinen Gesundheitszustands beim ersten und den nachfolgenden Therapiezyklen erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Carboplatin OMNICARE bei Kindern ist nicht erwiesen.
Für eine Empfehlung der Dosierung bei Kindern stehen keine ausreichenden Daten zur Verfügung.
Verdünnen
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung verdünnt werden. Die Verdünnung kann mit 5% iger Glucoselösung oder 0,9 %iger Kochsalzlösung auf Konzentrationen bis zu 0,5 mg/ml
(500 Mikrogramm/ml) erfolgen.
Inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, außer 5 % Glucose- oder 0,9 % Kochsalzlösung.
Carboplatin kann mit Aluminium reagieren und ein schwarzes Präzipitat bilden. Für das Ansetzen oder die Gabe von Carboplatin dürfen keine aluminiumhaltigen Injektionsnadeln, Spritzen, Katheter oder Infusionsbestecke genutzt werden.
Dauer der Haltbarkeit und Lagerungsbedingungen
Carboplatin OMNICARE ist ausschließlich für den Einmalgebrauch bestimmt.
Ungeöffnete Originalpackung
Nicht über 25 °C lagern.
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nach Verdünnung
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde bei 25 °C über 8 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden. Falls eine sofortige Verwendung nicht vorgesehen ist, liegen die Aufbewahrungszeit und -bedingungen vor der Anwendung in der Verantwortung des Anwenders. Normalerweise dürfen 24 Stunden bei 2° – 8 °C nicht überschritten werden, es sei denn, die Zubereitung fand unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt.
ANLEITUNGEN FÜR DIE ANWENDUNG/HANDHABUNG, DAS ANSETZEN UND DIE ENTSORGUNG VON CARBOPLATIN OMNICARE
Handhabung von Carboplatin OMNICARE
Wie bei anderen antineoplastischen Substanzen müssen das Ansetzen und die Handhabung von Carboplatin mit Vorsicht erfolgen.
Bei der Handhabung von Carboplatin sind die folgenden Schutzmaßnahmen durchzuführen:
Das Personal muss in den erforderlichen Verfahren für das Ansetzen und die Handhabung geschult sein.
-
Carboplatin darf für die Anwendung nur von qualifiziertem Personal angesetzt werden, das in der sicheren Handhabung von Chemotherapeutika geschult wurde. Personal, das Carboplatin handhabt, muss Schutzkleidung tragen: Schutzbrille, Schutzkleidung, Einmalhandschuhe und Gesichtsschutz.
-
Zur Vorbereitung der Spritze sollte ein hierfür ausgewiesener Bereich (vorzugsweise auf einer Sicherheitswerkbank) genutzt werden, wobei die Arbeitsfläche mit saugfähigem Papier zum Einmalgebrauch abgedeckt wird, dessen Rückseite mit Plastik beschichtet ist.
-
Alle für Ansetzen, Verabreichung oder Reinigung genutzten Gegenstände (einschließlich Handschuhe) sind in Entsorgungsbeutel für Hochrisikomaterialien zu verpacken, um bei hohen Temperaturen verbrannt zu werden.
-
Verschüttete oder ausgelaufene Flüssigkeit ist mit verdünnter Natriumhypochlorit-Lösung (1 % verfügbares Chlor) zu behandeln, vorzugsweise durch Einweichen, gefolgt vom Nachreinigen mit Wasser. Alle verunreinigten Materialien und Reinigungsmaterialien sind in Entsorgungsbeutel für Hochrisikomaterialien zu verpacken, um bei hohen Temperaturen verbrannt zu werden. Bei versehentlichem Kontakt mit Haut und Augen müssen diese unverzüglich mit reichlich Wasser oder Wasser und Seife oder Natriumbikarbonat-Lösung gewaschen werden. Die Haut darf aber nicht mit einer Bürste bearbeitet werden. Es ist medizinischer Rat einzuholen. Nach Ablegen der Handschuhe müssen immer die Hände gewaschen werden.
-
Schwangere sollten von dem Umgang mit zytotoxischen Stoffen ausgeschlossen werden.
Ansetzen der Infusionslösung
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung verdünnt werden. Die Verdünnung kann mit 5% iger Glucoselösung oder 0,9 %iger Kochsalzlösung auf Konzentrationen bis zu 0,5 mg/ml
(500 Mikrogramm/ml) erfolgen.
Entsorgung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. Beachten Sie die Richtlinien zur Handhabung zytotoxischer Substanzen.