Carboplatin darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Carboplatin oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie schwere Probleme mit den Nieren (Kreatinin-Clearance von oder unter 30 ml/min) haben.
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wenn die Anzahl Ihrer Blutzellen nicht im Gleichgewicht ist (schwere Knochenmarkfunktionsstörung).
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wenn Sie einen blutenden Tumor haben.
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gleichzeitig mit einem Impfstoff gegen Gelbfieber.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft und Sie dies noch nicht mit Ihrem Arzt oder medizinischem Fachpersonal besprochen haben, wird Ihnen empfohlen, Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal so bald wie möglich und bevor Sie die Infusion erhalten, zu informieren.
Carboplatin wird den Patienten gewöhnlich im Krankenhaus verabreicht. Normalerweise dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht selber handhaben. Ihr Arzt oder medizinisches Fachpersonal wird Ihnen
dieses Arzneimittel verabreichen und wird Sie während und nach der Behandlung sorgfältig und häufig überwachen. Im Allgemeinen werden vor jeder Behandlung Bluttests durchgeführt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Carboplatin erhalten,
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wenn Sie schwanger sind oder wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger sein könnten.
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wenn Sie stillen.
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wenn es wahrscheinlich ist, dass Sie Alkohol trinken, während Sie mit diesem Arzneimittel behandelt werden
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wenn Sie Kopfschmerzen, veränderte mentale Funktion, Krampfanfälle und Sehstörungen, vom Verschwommen-Sehen bis hin zum Sehverlust, haben.
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wenn Sie extreme Müdigkeit und Kurzatmigkeit mit einer verminderten Anzahl von roten Blutkörperchen (Symptome einer hämolytischen Anämie) entwickeln, allein oder in Kombination mit einer niedrigen Blutplättchenzahl, ungewöhnlichen Blutergüssen (Symptome einer Thrombozytopenie) und einer Nierenerkrankung, bei der Sie nur wenig oder kein Urin ausscheiden (Symptome eines Hämolytisch-urämischen Syndroms), informieren Sie Ihren Arzt.
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wenn Sie Fieber (eine Temperatur von 38 °C oder höher) oder Schüttelfrost haben, was Anzeichen einer Infektion sein könnten, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. Sie könnten gefährdet sein, eine Infektion des Blutes zu bekommen.
Wenn Ihre Nieren nicht richtig arbeiten, werden die Wirkungen von Carboplatin auf das Blut (blutbildende System) verstärkt sein und länger anhalten, als es bei Patienten mit normaler Nierenfunktion der Fall ist. Ihr Arzt wird Sie regelmäßiger überwachen wollen, wenn Ihre Nieren nicht richtig arbeiten.
Während der Behandlung mit Carboplatin erhalten Sie Medikamente, die Ihnen dabei helfen, eine potentiell lebensbedrohliche Komplikation zu reduzieren, die als Tumorlysesyndrom bezeichnet und durch chemische Störungen im Blut verursacht wird, welche durch den Abbau sterbender Krebszellen hervorgerufen werden, die ihren Inhalt in den Blutkreislauf abgeben.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft und Sie diese noch nicht mit Ihrem Arzt oder medizinischem Fachpersonal besprochen haben, wird Ihnen empfohlen, Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal so bald wie möglich und bevor Sie die Infusion erhalten, zu informieren.
Dieses Arzneimittel kann vor der Verabreichung mit einer anderen Lösung verdünnt werden. Sie müssen dies mit Ihrem Arzt besprechen und sicherstellen, dass diese für Sie geeignet ist.
Anwendung von Carboplatin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben.
Sie müssen Ihren Arzt informieren, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder anwenden, da sie eine Wechselwirkung mit Carboplatin eingehen können.
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Andere Arzneimittel, die bekanntermaßen toxisch für Ihre Nieren sind (z. B. Aminoglykosid- Antibiotika).
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Andere Arzneimittel, die bekanntermaßen das Hörvermögen und die Gleichgewichtsfunktionen des Ohres schädigen (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, Furosemid zur Behandlung einer Herzinsuffizienz und von Ödemen).
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Andere Arzneimittel, die die Aktivität des Immunsystems vermindern (z. B. Cyclosporine, Tacrolimus, Sirolimus und andere Krebsmittel).
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Gelbfieber-Impfstoff und andere Lebendimpfstoffe.
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Blutverdünnende Arzneimittel, z. B. Warfarin.
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Phenytoin und Fosphenytoin (zur Behandlung von verschiedenen Arten von Krämpfen und Anfällen).
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Komplexbildner (Substanzen, die an Carboplatin binden und dadurch die Wirkung von Carboplatin vermindern).
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Schleifendiuretika (zur Behandlung von Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Gewebe).
Anwendung von Carboplatin zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Es ist keine Wechselwirkung zwischen Carboplatin und Alkohol bekannt. Sie müssen jedoch mit Ihrem Arzt sprechen, da Carboplatin die Fähigkeit der Leber zum Abbau von Alkohol beeinträchtigen kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt um Rat bevor Sie dieses Arzneimittel verabreicht bekommen.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft und Sie diese noch nicht mit Ihrem Arzt oder medizinischem Fachpersonal besprochen haben, wird Ihnen empfohlen, Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal so bald wie möglich und bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten, zu informieren.
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft dürfen Sie nicht mit Carboplatin behandelt werden, außer wenn es ausdrücklich von Ihrem Arzt angeordnet wird. Tierstudien haben ein mögliches Risiko für Anomalitäten beim sich entwickelnden Fötus gezeigt. Wenn Sie während der Schwangerschaft mit Carboplatin behandelt werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt das mögliche Risiko für Ihr ungeborenes Kind besprechen. Frauen in gebärfähigem Alter müssen vor und während der Behandlung mit Carboplatin eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Da Carboplatin genetische Schäden verursachen kann, wenn während der Behandlung mit Carboplatin eine Schwangerschaft eintritt, wird eine genetische Beratung empfohlen. Eine genetische Beratung wird ebenfalls für Patientinnen mit Kinderwunsch nach der Behandlung empfohlen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Carboplatin in die Muttermilch übergeht. Daher ist das Stillen während der Behandlung mit Carboplatin zu beenden.
Fortpflanzungsfähigkeit
Carboplatin kann genetische Schäden verursachen. Frauen werden aufgefordert, durch wirksame Verhütungsmaßnahmen dafür zu sorgen, dass Sie vor und während der Behandlung nicht schwanger werden. Frauen, die schwanger sind oder während der Therapie schwanger werden, sollten eine genetische Beratung erhalten.
Männern, die mit Carboplatin behandelt werden, wird empfohlen, während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung kein Kind zu zeugen. Da die Möglichkeit einer unumkehrbaren Unfruchtbarkeit besteht, sollten sich Männer vor der Behandlung über die Konservierung von Spermien beraten lassen.
Fragen Sie vor der Anwendung oder Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Ihr medizinisches Fachpersonal um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Carboplatin beeinträchtigt nicht Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Sie sollten jedoch nach der ersten Behandlung mit Carboplatin besonders vorsichtig sein, vor allem, wenn Sie sich schwindelig oder unsicher fühlen.