Bei Einnahme von Venlafaxin-Actavis 37,5 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ihr Arzt sollte entscheiden, ob Sie Venlafaxin-Actavis zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen dürfen.
Beginnen Sie keine Behandlung und brechen Sie keine Behandlung mit einem Arzneimittel ab, bevor Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker gesprochen haben. Dies gilt auch für rezeptfreie Arzneimittel sowie für natürliche und pflanzliche Heilmittel.
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer; siehe ?Was müssen Sie vor der Einnahme von Venlafaxin-Actavis beachten??).
Unter Behandlung mit Venlafaxin kann ein lebensbedrohlicher Zustand auftreten, der Serotonin-Syndrom genannt wird (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??), insbesondere wenn gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden. Zu diesen Arzneimitteln gehören:
Triptane (gegen Migräne)
Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen, z. B. SNRI, SSRI, trizyklische Antidepressiva oder lithiumhaltige Arzneimittel
Arzneimittel, die das Antibiotikum Linezolid enthalten (zur Behandlung von Infektionen)
Arzneimittel, die Moclobemid enthalten, einen reversiblen MAO-Hemmer (gegen Depressionen)
Arzneimittel, die Sibutramin enthalten (zur Gewichtsreduktion)
Arzneimittel, die Tramadol enthalten (ein Schmerzmittel)
Präparate, die Johanniskraut enthalten (Hypericum perforatum, ein natürliches oder pflanzliches Heilmittel, zur Behandlung leichter Depressionen)
Präparate, die Tryptophan enthalten (gegen Schlafstörungen und Depressionen)
Ein Serotonin-Syndrom kann sich durch eine Kombination der folgenden Anzeichen und Symptome äußern:
Ruhelosigkeit, Halluzinationen, Koordinationsstörungen, beschleunigter Herzschlag, erhöhte Temperatur, schnelle Veränderungen des Blutdrucks, übersteigerte Reflexe, Durchfall, Koma, Übelkeit, Erbrechen. Wenn Sie glauben, an einem Serotonin-Syndrom zu leiden, suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf.
Die folgenden Arzneimittel können ebenfalls mit Venlafaxin-Actavis in Wechselwirkung treten und sollten mit Vorsicht angewendet werden. Sie müssen Ihrem Arzt oder Apotheker insbesondere mitteilen, ob Sie Arzneimittel einnehmen, die folgende Substanzen enthalten:
Ketoconazol (ein Arzneimittel gegen Pilzinfektionen)
Haloperidol oder Risperidon (zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen)
Metoprolol (ein Betablocker, der zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzproblemen eingesetzt wird)
Bei Einnahme von Venlafaxin-Actavis zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Venlafaxin-Actavis sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden (siehe Abschnitt 3. ?WIE IST VENLAFAXIN-ACTAVIS EINZUNEHMEN??).
Sie sollten während der Behandlung mit Venlafaxin-Actavis keinen Alkohol zu sich nehmen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Venlafaxin-Actavis Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Allergische Reaktionen
Wenn eines der folgenden Ereignisse eintritt, dürfen Sie Venlafaxin-Actavis nicht mehr einnehmen. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder begeben Sie sich in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses.
Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche, Schluckbeschwerden oder Atemnot
Anschwellen von Gesicht, Hals, Händen oder Füßen
Nervosität oder Angst, Schwindel, Herzklopfen, plötzliche Rötung der Haut und/oder Wärmegefühl
Starker Ausschlag, Juckreiz oder Nesselsucht (erhabene, gerötete oder blasse Hautstellen, die oftmals jucken)
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken, benötigen Sie möglicherweise dringend ärztliche Hilfe:
Herzprobleme wie beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag, erhöhter Blutdruck
Augenprobleme wie Verschwommensehen, erweiterte Pupillen
Nervenprobleme wie Schwindel, Kribbelgefühle, Bewegungsstörungen, Krampfanfälle
Psychiatrische Probleme wie Hyperaktivität und Euphorie
Absetzerscheinungen (siehe Abschnitt 3. ?WIE IST VENLAFAXIN-ACTAVIS EINZUNEHMEN, Wenn Sie die Einnahme von Venlafaxin-Actavis abbrechen?)
Vollständige Auflistung der Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Untersuchungen
Häufig: Erhöhter Cholesterinwert.
Nicht bekannt: Anormale Milchbildung durch die Brustdrüsen (erhöhter Prolaktinspiegel).
Herzerkrankungen
Häufig: Herzklopfen.
Gelegentlich: Beschleunigter Herzschlag.
Nicht bekannt: Anormaler, beschleunigter oder unregelmäßiger Herzschlag (QT-Verlängerung, Kammerflimmern, ventrikuläre Tachykardie (einschließlich Torsade de pointes)).
Erkrankungen des Blutes
Gelegentlich: Blutergussbildung; schwarzer, teerartiger Stuhl oder Blut im Stuhl, was auf eine innere Blutung hindeuten kann.
Nicht bekannt: Verminderte Anzahl von Blutplättchen, die zu einem erhöhten Risiko für Blutergussbildung oder Blutungen führen kann; Veränderungen des Blutbildes, die zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen können.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Mundtrockenheit, Kopfschmerzen.
Häufig: Ungewöhnliche Träume; vermindertes sexuelles Verlangen; Schwindel; erhöhte Muskelspannung; Schlaflosigkeit; Nervosität; Kribbelgefühl; Sedierung; Zittern; Verwirrtheit; Gefühl der Entfremdung sich selbst und der Realität gegenüber.
Gelegentlich: Gefühlsleere; Halluzinationen; unwillkürliche Muskelbewegungen; Erregtheit; Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen; verändertes Geschmacksempfinden.
Selten: Empfindung von Ruhelosigkeit oder Unfähigkeit, still zu sitzen oder still zu stehen; Krampfanfälle; Übererregtheit oder Euphorie.
Nicht bekannt: Erhöhte Temperatur mit Muskelsteifigkeit, Verwirrtheit oder Erregtheit und Schwitzen, oder unkontrollierbare ruckartige Muskelbewegungen: dies können Zeichen eines gefährlichen Zustands sein, der als malignes neuroleptisches Syndrom bezeichnet wird; Glücksgefühle, Benommenheit, anhaltende schnelle Augenbewegungen, Schwerfälligkeit, Ruhelosigkeit, Trunkenheitsgefühl, Schwitzen oder Muskelsteifigkeit: dies sind Zeichen eines Serotonin-Syndroms; Desorientiertheit und Verwirrung, oftmals einhergehend mit Halluzinationen (Delirium); Steifheit, Krämpfe und unwillkürliche Bewegungen der Muskeln; Gedanken an Selbstverletzung oder Selbsttötung. Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Venlafaxin-Actavis oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Venlafaxin-Actavis?).
Augenerkrankungen
Häufig: Verschwommensehen; Pupillenerweiterung, Akkommodationsstörungen.
Nicht bekannt: Glaukom (?grüner Star?).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Ohrgeräusche (Tinnitus).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Gähnen.
Nicht bekannt: Husten, pfeifende Atemgeräusche, Atemnot und erhöhte Temperatur: Dies sind Zeichen einer Lungenentzündung, die mit einer erhöhten Anzahl von weißen Blutkörperchen einhergeht (pulmonale Eosinophilie).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Sehr häufig: Übelkeit.
Häufig: verminderter Appetit; Verstopfung; Erbrechen.
Gelegentlich: Zähneknirschen; Durchfall.
Nicht bekannt: Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Schwierigkeiten beim Wasserlassen; vermehrter Harndrang.
Gelegentlich: Unfähigkeit, Wasser zu lassen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Schwitzen (einschließlich Nachtschweiß).
Gelegentlich: Ausschlag; ungewöhnlicher Haarausfall.
Nicht bekannt: Juckreiz, Nesselfieber, Erythema multiforme (eine Hauterkrankung mit rosa-roten Flecken), Stevens-Johnson-Syndrom (eine schwere Hauterkrankung, die sich in Hautabschälung äußert) oder toxische epidermale Nekrolyse (eine sehr schwerwiegende Hauterkrankung mit Verlust großer Hautareale).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Schmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskeln unklarer Ursache (Rhabdomyolyse).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtsabnahme.
Gelegentlich: Gewichtszunahme.
Nicht bekannt: Verminderung der Natriumkonzentration im Blut, übermäßige Wasseraufnahme (als SIADH bezeichnet).
Gefäßerkrankungen
Häufig: Blutdruckanstieg; Hautrötung.
Gelegentlich: Schwindelgefühl (besonders nach zu schnellem Aufstehen), Ohnmacht.
Nicht bekannt: Blutdruckabfall.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Schwäche (Asthenie); Schüttelfrost.
Gelegentlich: Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht.
Nicht bekannt: Anschwellen von Gesicht oder Zunge, Atemnot oder Schwierigkeiten beim Atmen, oft begleitet von Hautausschlag (dies kann auf eine schwere allergische Reaktion hindeuten).
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Anormale Ejakulation/anormaler Orgasmus (Männer); Orgasmusunfähigkeit; erektile Dysfunktion (Impotenz); Menstruationsstörungen wie verstärkte Blutung oder verstärkte unregelmäßige Blutung.
Gelegentlich: anormaler Orgasmus (Frauen).
Venlafaxin-Actavis verursacht manchmal Nebenwirkungen, die Sie möglicherweise nicht bemerken, wie Blutdruckanstieg oder anormalen Herzschlag; leichte Veränderungen der Konzentrationen von Leberenzymen, Natrium oder Cholesterin im Blut. In selteneren Fällen kann Venlafaxin-Actavis die Funktion der Blutplättchen beeinträchtigen, was ein erhöhtes Risiko für Blutergüsse oder Blutungen mit sich bringt. Aus diesem Grund wird Ihr Arzt möglicherweise gelegentlich Blutuntersuchungen durchführen, besonders wenn Sie Venlafaxin-Actavis über längere Zeit einnehmen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.