Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Andere Arzneimittel sollten nur unter besonderer Vorsicht gleichzeitig mit Lithium-Aspartat gegeben werden, da es bei vielen Medikamenten zu Wechselwirkungen mit Lithium-Aspartat kommen kann. Insbesondere bei der gleichzeitigen Anwendung der im Folgenden aufgeführten Arzneimittel muss aus diesem Grund die Lithiumkonzentration im Blut sehr häufig überprüft werden. Gegebenenfalls muss die Dosis von Lithium-Aspartat angepasst werden.
Erhöhung der Lithiumkonzentration in Blut
Harntreibende Mittel, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (z.B. Indometacin), einschließlich selektiver Cyclo-Oxygenase-II-Inhibitoren (z.B. Celecoxib, Rofecoxib), ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Mittel, z.B. Captopril, Enalapril), Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, wie z.B. Losartan, Telmisartan), Phenytoin, Carbamazepin, Metronidazol, trizyklische Antidepressiva und Methyldopa können die Lithiumkonzentration im Blut erhöhen und zu Symptomen einer Lithium-Vergiftung führen.
Erniedrigung der Lithiumkonzentration in Blut
Acetazolamid, Harnstoff, Xantinpräparate (z.B. Theophyllin-haltige Antiasthmatika; durchblutungsfördernde Mittel wie Pentoxifyllin, Xantinolnicotinat) und alkalisierende Substanzen (z.B. Natriumbicarbonat) können die Lithiumkonzentration in Blut erniedrigen.
Für Tetrazykline wurden sowohl Erhöhungen als auch Erniedrigungen der Lithiumkonzentration im Blut beschrieben.
Durch Kaliumiodid kann eine mögliche Vergrößerung der Schilddrüse verstärkt werden.
Im Falle einer Operation ist zu beachten, dass die Wirkung neuromuskulär blockierender Substanzen durch Lithium-Aspartat verlängert werden kann (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit anderen Psychopharmaka (z.B. Neuroleptika wie Haloperidol und Thioridazin, Antidepressiva) wurde über eine wechselseitige Wirkungsverstärkung sowie ein gehäuftes Auftreten von Nebenwirkungen berichtet (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Wirkstoffen, die die Serotonin-Wirkungen verstärken (MAO-Hemmer, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, 5-HT-Agonisten [bestimmte Migränemittel wie z.B. Sumatriptan]), wurde das Auftreten eines Serotonin-Syndroms beschrieben (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Wechselwirkungen mit bestimmten Herz-Kreislauf-Medikamenten (Calciumantagonisten wie z.B. Diltiazem und Verapamil) sind beschrieben, die sich in vermehrten Nebenwirkungen von Lithium-Aspartat äußerten.
Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann Lithium-Aspartat Nebenwirkungen haben.
Die Häufigkeit des Auftretens und die Ausprägung der Nebenwirkungen hängen im Allgemeinen von der Lithiumkonzentration im Blut ab und von Ihrer individuellen Empfindlichkeit auf Lithium. Vorwiegend zu Beginn der Behandlung sind Zittern, vermehrte Harnausscheidung, Durst und Übelkeit möglich.
Meist klingen diese unerwünschten Wirkungen mit der Fortdauer der Behandlung oder nach Verringerung der Dosis ab.
Insbesondere in den ersten zwei Jahren der Behandlung ist häufig eine Gewichtszunahme, z.T. dosisabhängig, zu beobachten (es sollte deshalb der Genuss kalorienreicher Speisen und Getränke vermieden werden).
Während der Behandlung mit Lithium-Aspartat können folgende Krankheitszeichen auftreten:
Muskeln/Nervensystem
Muskelschwäche, Muskel- und Gelenkschmerzen, Zittern, Muskelzuckungen, unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten, Störungen des Bewegungsablaufes, Gangunsicherheit, verstärkter Sehnenreflex, kurzfristige Bewußtlosigkeit, Krampfanfälle, verwaschene Sprache, Koordinationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit bis hin zu komatösen Zuständen, Gedächtnisverlust, Halluzinationen, Geschmacksstörungen, Augenzittern, Gesichtsfeldausfällen, verschwommenem Sehen, Hirndrucksteigerung, Mundtrockenheit, sexuellen Störungen, Impotenz. Eine Muskelkrankheit (Myasthenia gravis) ist selten beobachtet worden.
Herz-Kreislauf
Selten können Herzrhythmusstörungen, Kreislaufversagen, niedriger Blutdruck, EKG – Veränderungen, Einlagerung von Wasser (Ödeme) sowie Störungen der Blutversorgung im Bereich der Hände und Füße (Raynaud-Syndrom) auftreten.
Blut
Vermehrung der weißen Blutkörperchen.
Magen-Darm
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenschleimhautentzündung, Mundtrockenheit sowie stärkere Speichelproduktion.
Niere
Am Anfang der Behandlung kann es zu einer Beeinträchtigung der Wiederaufnahme von Natrium und Kalium in der Niere kommen. Diese sollte sich jedoch nach einer Woche wieder normalisiert haben. Verstärkte Harnproduktion und ausgeprägtes Durstgefühl (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) sowie Inkontinenz können auftreten. Nach langjähriger Behandlung sind Nierenveränderungen (z.B. interstitielle Fibrose) beobachtet worden, deren Ursache nicht eindeutig zu bestimmen war.
Hormonelle Störungen
Kropfbildung, Schilddrüsenunterfunktion sowie seltene Fälle von –überfunktion, Erhöhung des Blutzuckers, Überfunktion der Nebenschilddrüse, Erhöhung des Calciumspiegels im Blut.
Haut
Sehr selten sind Haarausfall, Akne-artige Hautreaktionen, Haarbalgentzündungen, Wiederauftreten oder Verschlimmerung einer Schuppenflechte (Psoriasis), Hautausschläge, Hautschwellungen im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), Juckreiz sowie andere Zeichen von Überempfindlichkeit beobachtet worden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
Warnhinweis
Es ist unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Kochsalz (Natriumchlorid) zu achten. Bei Reisen in heiße Klimazonen kann es durch stärkeres Schwitzen zu erhöhtem Natriumverlust mit Zeichen einer Lithiumüberdosierung kommen.
Nicht über 25° C lagern.
Stand der Information
Juli 2005
Arzneimittel nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr anwenden!