Wirkstoff(e) Glycerol Mittelkettige Triglyceride
Zulassungsland Deutschland
Hersteller B. Braun Melsungen Aktiengesellschaft
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 07.01.1986
ATC Code B05BA02
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe I.V.-Lösungen

Zulassungsinhaber

B. Braun Melsungen Aktiengesellschaft

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Lipovenös 10% PLR Fett-Emulsionen Glycerol Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Babylax Glycerol InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
Lipovenös MCT 20% Glycerol Mittelkettige Triglyceride Fresenius Kabi Deutschland GmbH
PARENTAMIN 10%-E Histidin (AminosÀure) Phenylalanin (AminosÀure) Prolin (AminosÀure) Serag-Wiessner KG
Parentamin 2,5% X5-E Lysin (AminosÀure) Methionin (AminosÀure) Tryptophan (AminosÀure) Serag-Wiessner KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Lipofundin MCT 20 % ist eine Emulsion von Ölen in Wasser. Die Öle in Lipofundin MCT 20 % liefern Energie und enthalten essentielle FettsĂ€uren, die der Körper braucht, um zu wachsen oder sich zu erholen.

Sie erhalten Lipofundin MCT 20 % ĂŒber einen Venentropf (Infusion) im Rahmen einer ErnĂ€hrungstherapie, weil Sie nicht ausreichend essen oder ĂŒber einen Magenschlauch ernĂ€hrt werden können.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Lipofundin MCT 20 % darf nicht angewendet werden,

wenn Sie allergisch gegen Ei- oder Sojaprotein, Soja- oder Erdnussprodukte oder einen der Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile sind.

Lipofundin MCT 20 % darf auch nicht angewendet werden, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen/Störungen leiden:

  • starke Erhöhung der Blutfettwerte (schwere HyperlipidĂ€mie)
  • Störung der Blutgerinnung (schwere Koagulopathie, sich verschlimmernde hĂ€morrhagische Diathesen)
  • schwere Leberfunktionsstörung (schwere Leberinsuffizienz)
  • eingeschrĂ€nkter Gallefluss (intrahepatische Cholestase)
  • Blockierung der BlutgefĂ€ĂŸe durch Blutgerinnsel oder Fett (akute thromboembolische Ereignisse, Fettembolie)
  • Erkrankungen mit ÜbersĂ€uerung des Blutes (metabolische Azidose)
  • lebensbedrohliche BeeintrĂ€chtigungen der Kreislauffunktion wie sie bei Kollaps- oder SchockzustĂ€nden auftreten können
  • instabile Stoffwechsellage, z. B. infolge einer schweren Verletzung oder eines operativen Eingriffs (Postaggressionssyndrom), Infektionen, die den ganzen Körper betreffen (schwere Sepsis) oder Koma unbekannter Ursache
  • Akutphase eines Herzanfalls (Herzinfarkt) oder Schlaganfalls
  • schwere Nierenfunktionsstörung (schwere Niereninsuffizienz) ohne Dialysebehandlung
  • unbehandelte Störungen des FlĂŒssigkeits- oder Salzhaushalts (Elektrolythaushalts), zum Beispiel niedriger Wasser- und Salzgehalt des Körpers (hypotone Dehydratation) oder niedriger Kaliumspiegel (HypokaliĂ€mie) im Blut
  • schwere HerzschwĂ€che (dekompensierte Herzinsuffizienz)
  • FlĂŒssigkeitsansammlung in der Lunge (akutes Lungenödem)

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Lipofundin MCT anwenden.

WĂ€hrend der Infusion sollte die Fettmenge (Serumtriglyceride) in Ihrem Blut regelmĂ€ĂŸig von Ihrem Arzt ĂŒberwacht werden. Wenn Ihre Blutfettwerte zu stark ansteigen, kann Ihr Arzt die Infusionsgeschwindigkeit senken oder die Infusion beenden.

Bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten, sollten eventuell vorhandene Störungen des FlĂŒssigkeits- und Salzgehalts Ihres Körpers sowie Störungen des SĂ€ure-Basen-Gleichgewichts von Ihrem Arzt korrigiert werden.

WĂ€hrend Sie diese Lösung erhalten, sollte Ihr Arzt Ihren FlĂŒssigkeits- und Salzhaushalt, Ihr SĂ€ure- Basen-Gleichgewicht sowie Ihre Herzfunktion kontrollieren. Möglicherweise wird Ihr Arzt es fĂŒr erforderlich halten, dass Sie diese Lösung ĂŒber mehrere Wochen erhalten. In diesem Fall sollten Ihre Leberfunktion sowie Ihre Blutgerinnung ĂŒberwacht und Blutbilduntersuchungen durchgefĂŒhrt werden.

Allergische Reaktionen auf dieses Arzneimittel sind extrem selten. Sollten bei Ihnen Zeichen einer allergischen Reaktion - wie Fieber, Zittern, Hautausschlag oder Atemprobleme - auftreten, wenn Sie dieses Medikament erhalten, muss die Infusion von Ihrem Arzt sofort abgebrochen werden.

ZusÀtzlich zu Lipofundin MCT erhalten Sie in der Regel eine Kohlenhydrat- und eine AminosÀurenlösung, um Stoffwechselentgleisungen zu verhindern, bei denen Ihr Blut sauer wird (metabolische Azidose).

Zur VervollstĂ€ndigung Ihrer intravenösen ErnĂ€hrung können Sie ebenfalls zusĂ€tzlich Kohlenhydrat- und AminosĂ€urenlösungen erhalten. Das medizinische Fachpersonal kann außerdem Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass der Bedarf Ihres Körpers an FlĂŒssigkeit, Elektrolyten, Vitaminen und Spurenelementen gedeckt wird.

Ältere Patienten

Bei manchen Erkrankungen ist die FÀhigkeit beeintrÀchtigt, Fett richtig zu verwerten. Ihr Arzt wird nicht vergessen, dass einige dieser Erkrankungen wie z. B. EinschrÀnkungen der Herz- oder der Nierenfunktion im fortgeschrittenen Alter besonders hÀufig auftreten.

Patienten mit Fettstoffwechselstörungen

Bei manchen Erkrankungen ist die FÀhigkeit beeintrÀchtigt, Fett richtig zu verwerten. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt informieren:

  • wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden
  • wenn Sie eine EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse haben (Pankreatitis)
  • wenn Ihre Leber- oder Nierenfunktion eingeschrĂ€nkt ist (Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörung)
  • wenn Sie eine Blutvergiftung haben (Sepsis)

wenn Sie eine Unterfunktion der SchilddrĂŒse haben (Hypothyreose)

Wenn Ihre FÀhigkeit, Fett richtig zu verwerten, beeintrÀchtigt ist, sollte Ihr Arzt Ihre Blutfettwerte (Serumtriglyceride) engmaschig kontrollieren.

Kinder

Bei SĂ€uglingen mit erhöhtem Risiko fĂŒr Gelbsucht sollte der Arzt die Blutfettwerte (Serumtriglyceride) und die Bilirubinspiegel ĂŒberwachen. Es kann notwendig werden, die tĂ€glichen Fettdosen zu reduzieren.

Im Falle einer Phototherapie sollte diese Lösung wĂ€hrend der Infusion vor dem verwendeten Licht geschĂŒtzt werden, um die Bildung von potentiell schĂ€dlichen Stoffen (Triglyceridhydroperoxiden) zu verringern.

Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollte die Emulsion (mitsamt den Systemen zur Verabreichung) nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschĂŒtzt werden. Die Exposition von Lipofundin MCT 20 % enthaltenden Mischungen fĂŒr die parenterale ErnĂ€hrung gegenĂŒber Licht erzeugt, insbesondere nach Zugabe von Spurenelementen und/oder Vitaminen, Peroxide und andere Abbauprodukte, was durch Schutz vor Lichtexposition reduziert werden kann.

Anwendung von Lipofundin MCT 20 % zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Lipofundin MCT kann Wechselwirkungen mit einigen anderen Arzneimitteln haben. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie mit bestimmten Arzneimitteln zur Kontrolle der Blutgerinnung behandelt werden, nÀmlich:

  • Heparin
  • Cumarinprodukte, beispielsweise Warfarin

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Lipofundin MCT bei Schwangeren vor. Wenn Sie schwanger sind, erhalten Sie dieses Arzneimittel nur, wenn der Arzt es fĂŒr Ihre Genesung fĂŒr absolut notwendig hĂ€lt.

Das Stillen wird MĂŒttern, die eine parenterale ErnĂ€hrung erhalten, nicht empfohlen.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Lipofundin MCT wird normalerweise an immobile Patienten in einer kontrollierten Umgebung (einem Krankenhaus oder einer Klinik) verabreicht. Dies schließt eine Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen aus.

Wichtige Informationen ĂŒber bestimmte sonstige Bestandteile von Lipofundin MCT 20 %

Dieses Arzneimittel enthÀlt weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Liter, d. h. es ist nahezu

„natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Sie erhalten dieses Arzneimittel als intravenöse Infusion („Tropf“), das heißt durch einen kleinen Schlauch direkt in eine Vene.

Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollte die Emulsion (mitsamt den Systemen zur Verabreichung) nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschĂŒtzt werden (siehe Abschnitt 2).

Die folgenden Dosierungsangaben sind Empfehlungen zur Orientierung. Ihr Arzt wird entscheiden, wie viel von diesem Arzneimittel Sie benötigen und wie lange diese Behandlung erforderlich ist.

Erwachsene

Die ĂŒbliche Dosierung betrĂ€gt 0,7 – 1,5 g Fett pro kg Körpergewicht und Tag. Eine maximale Dosis von 2,0 g Fett pro kg Körpergewicht und Tag, beispielsweise bei hohem Bedarf oder gesteigerter Fettverwertung (z. B. onkologische Patienten), sollte vom Arzt nicht ĂŒberschritten werden.

Bei folgenden Patientengruppen sollte die Infusion von Fett nicht mehr als 1,0 g pro kg Körpergewicht und Tag betragen:

  • Patienten mit einer langfristigen parenteralen ErnĂ€hrungsbehandlung zu Hause (lĂ€nger als 6 Monate)
  • Patienten mit Kurzdarmsyndrom

Bei einem 70 kg schweren Patienten entspricht eine tÀgliche Dosis von 2,0 g Fett pro kg Körpergewicht einer Tageshöchstdosis von 700 ml Lipofundin MCT 20 %.

Kinder und Jugendliche

Es kann fĂŒr den Arzt von Vorteil sein, die Fettzufuhr in Schritten von 0,5 bis 1,0 g pro kg Körpergewicht und Tag allmĂ€hlich zu erhöhen. Die schrittweise Erhöhung erleichtert dem Arzt die Überwachung und Steuerung der Blutfettwerte.

Es wird empfohlen, eine Tagesdosis von 2 – 3 g Fett pro kg Körpergewicht nicht zu ĂŒberschreiten.

FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder

Es kann fĂŒr den Arzt von Vorteil sein, die Fettzufuhr in Schritten von 0,5 bis 1,0 g pro kg Körpergewicht und Tag allmĂ€hlich zu erhöhen. Die schrittweise Erhöhung erleichtert dem Arzt die Überwachung und Steuerung der Blutfettwerte.

Es wird empfohlen, eine Tagesdosis von 3,0 (max. 4,0) g Fett pro kg Körpergewicht nicht zu ĂŒberschreiten.

In dieser Altersgruppe sollte die Dosis fĂŒr einen Tag kontinuierlich ĂŒber etwa 24 Stunden infundiert werden.

Infusionsgeschwindigkeit
Die Infusion sollte mit einer möglichst geringen Infusionsgeschwindigkeit verabreicht werden. WÀhrend der ersten 15 Minuten sollte die Infusionsgeschwindigkeit nur 50 % der maximal zu verwendenden Infusionsgeschwindigkeit betragen.

Ihr Arzt sollte Sie sorgfĂ€ltig auf das Auftreten von Nebenwirkungen hin ĂŒberwachen.

Maximale Infusionsgeschwindigkeit
Erwachsene

Bis zu 0,15 g Fett pro kg Körpergewicht und Stunde.

Dies entspricht bei einem 70 kg schweren Patienten einer maximalen Infusionsgeschwindigkeit von 52,5 ml Lipofundin MCT 20 % pro Stunde. Die verabreichte Fettmenge betrÀgt dann 10,5 g pro Stunde.

Kinder und Jugendliche

Bis zu 0,13 g Fett pro kg Körpergewicht und Stunde.

FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder

Bis zu 0,17 g Fett pro kg Körpergewicht und Stunde.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Lipofundin MCT 20 % angewendet haben, als Sie sollten

Wenn Sie zu viel Lipofundin MCT erhalten haben, können Ihre Blutfettwerte abnorm hoch werden

(HyperlipidĂ€mie), kann Ihr Blut zu sauer werden (metabolische Azidose) oder Sie können an einem so genannten „FettĂŒberladungssyndrom“ leiden. Die Anzeichen eines FettĂŒberladungssyndroms sind in Abschnitt 4 („Welche Nebenwirkungen sind möglich“) aufgefĂŒhrt.

Wenn Sie zu viel Lipofundin MCT erhalten haben, wird die Infusion gestoppt. Die Infusion wird nicht wieder aufgenommen, bevor Sie sich erholt haben. Es kann notwendig werden, dass Ihr Arzt die tÀglichen Fettdosen reduziert. Der Arzt entscheidet, ob eine zusÀtzliche Behandlung erforderlich ist.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Die folgenden Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn eine der folgenden Nebenwirkungen auftritt, informieren Sie sofort Ihren Arzt; er wird die Anwendung dieses Arzneimittels bei Ihnen unterbrechen oder beenden:

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen):

  • Allergische Reaktionen z. B. Hautreaktionen, Kurzatmigkeit, Anschwellen von Lippen, Mund und Rachen, Atemnot
  • Atemprobleme (Dyspnoe)
  • BlĂ€uliche VerfĂ€rbung der Haut (Zyanose)

Weitere Nebenwirkungen

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen):

  • FettĂŒberladungssyndrom (siehe unten, „FettĂŒberladungssyndrom“)
  • Erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes (HyperkoagulabilitĂ€t)
  • Abnorm hohe Blutfettwerte (HyperlipidĂ€mie)
  • Abnorm hohe Blutzuckerspiegel (HyperglykĂ€mie)
  • Stoffwechselstörungen mit ÜbersĂ€uerung des Blutes (metabolische Azidose, Ketoazidose)
  • Abfall oder Anstieg des Blutdrucks
  • Benommenheit
  • Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Plötzliche Rötung von Gesicht und Hals (Flush)
  • Rötung der Haut (Erythema)
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Schwitzen
  • KĂ€ltegefĂŒhl, SchĂŒttelfrost
  • Schmerzen in RĂŒcken, Knochen, Brustkorb und Lendenbereich

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar):

  • EingeschrĂ€nkter Gallefluss (Cholestase)
  • Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
  • Verringerung der Anzahl der BlutplĂ€ttchen (Thrombozytopenie)

FettĂŒberladungssyndrom

Ein „FettĂŒberladungssyndrom“ kann bei Ihnen auftreten, wenn Sie zu viel Lipofundin MCT erhalten haben oder wenn Sie Probleme mit der Fettverwertung haben. Die FĂ€higkeit Ihres Körpers, Fett zu verwerten, kann durch plötzliche Änderungen Ihres Gesundheitszustandes (durch Nierenprobleme oder eine Infektion) beeinflusst werden. Die Beschwerden gehen in der Regel wieder zurĂŒck, wenn die Infusion gestoppt wird. Ein FettĂŒberladungssyndrom ist durch die folgenden Beschwerden gekennzeichnet:

  • Hohe Blutfettwerte (HyperlipidĂ€mie)
  • Fieber
  • Ablagerung von Fett in der Leber oder anderen Organen (Fettinfiltration)
  • VergrĂ¶ĂŸerung der Leber (Hepatomegalie), manchmal begleitet von Gelbsucht (Ikterus)
  • VergrĂ¶ĂŸerung der Milz (Splenomegalie)
  • Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen (AnĂ€mie)
  • Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
  • Verringerung der Anzahl der BlutplĂ€ttchen (Thrombozytopenie)
  • Störung der Blutgerinnung
  • Zerstörung der Blutkörperchen (HĂ€molyse)
  • Zunahme der unreifen roten Blutkörperchen (Retikulozytose)
  • Abnorme Leberwerte
  • Bewusstlosigkeit

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett nach „verwendbar bis“ angegebenen

Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nicht ĂŒber 25 °C lagern. Nicht einfrieren. Produkte, die eingefroren waren, sind zu verwerfen.

Die Flaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Nur verwenden, wenn die Flasche unbeschĂ€digt ist und das Arzneimittel homogen und milchig-weiß aussieht und keine sichtbaren Öltropfen enthĂ€lt.

Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollte die Emulsion (mitsamt den Systemen zur Verabreichung) nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschĂŒtzt werden (siehe Abschnitt 2).

Die Flaschen sind nur zur einmaligen Verwendung bestimmt. Nach Anwendung BehÀltnis und eventuell verbliebene Reste der Emulsion verwerfen.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals ĂŒber das Abwasser (z. B. nicht ĂŒber die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

Sojaöl, raffiniert100,0 g
Mittelkettige Triglyceride (MCT)100,0 g
Gehalt an essentiellen FettsÀuren:
LinolsÀure48,0 - 58,0 g
-LinolensÀure5,0 - 11,0 g
Energie [kJ/l (kcal/l)]8095 (1935)
Theoretische OsmolaritÀt [mOsm/1]380
AziditÀt oder AlkalitÀt (Titration auf pH 7,4) [mmol/l]< 0,5
pH-Wert6,5 - 8,5

Die sonstigen Bestandteile sind: Glycerol, Phospholipide aus Ei mit (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Eilecithin), all-rac-α-Tocopherol, Natriumoleat und Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Wie Lipofundin MCT 20 % aussieht und Inhalt der Packung

Lipofundin MCT ist eine milchig-weiße Emulsion. Es ist eine Emulsion zur Infusion, d. h. sie wird durch einen kleinen Schlauch in eine Vene verabreicht.

Es ist in Glasflaschen mit Gummistopfen und folgendem Inhalt erhÀltlich:

  • 100 ml, erhĂ€ltlich in Packungen mit 10 x 100 ml
  • 250 ml, erhĂ€ltlich in Packungen mit 10 x 250 ml
  • 500 ml, erhĂ€ltlich in Packungen mit 10 x 500 ml
  • 1000 ml, erhĂ€ltlich in Packungen mit 6 x 1000 ml

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

B. Braun Melsungen AG

Carl-Braun-Straße 1

34212 Melsungen

Deutschland

Postanschrift

B. Braun Melsungen AG

34209 Melsungen

Deutschland

Telefon: +49-5661-71-0

Fax: +49-5661-71-4567

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im September 2019.

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Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Weitere besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Anwendung

Die Beimischung inkompatibler Substanzen kann zum Brechen der Emulsion oder zur Abscheidung von Partikeln fĂŒhren. Beides ist mit einem hohen Risiko fĂŒr Embolien verbunden.

Bei Lösungen mit höherer Lipidkonzentration (z. B. Lipofundin MCT 20 %) ist das VerhĂ€ltnis von Emulgator (Phospholipid) zu Öl niedriger als bei geringer konzentrierten Fettemulsionen. Dies gewĂ€hrleistet eine gĂŒnstige niedrigere Plasmakonzentration von Triglyceriden, Phospholipiden, freien FettsĂ€uren sowie dem pathologischen Lipoprotein-X im Blut des Patienten. Daher sind höher konzentrierte Fettemulsionen wie Lipofundin MCT 20 % gegenĂŒber niedriger konzentrierten Fettemulsionen vorzuziehen.

Die Lichtexposition von Mischungen fĂŒr die intravenöse parenterale ErnĂ€hrung kann insbesondere nach Zugabe von Spurenelementen und/oder Vitaminen aufgrund der Bildung von Peroxiden und anderen Abbauprodukten negative Auswirkungen auf den Behandlungserfolg bei Neugeborenen haben. Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollte Lipofundin MCT 20 % nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschĂŒtzt werden.

Interferenzen mit Laboruntersuchungen

Lipide können bestimmte Labortests (wie Bilirubin, Lactatdehydrogenase, SauerstoffsÀttigung) beeintrÀchtigen, wenn die Blutprobe genommen wird, bevor das Fett aus dem Blut eliminiert ist. Dies kann 4 bis 6 Stunden dauern.

InkompatibilitÀten

Lipofundin MCT darf nicht als TrĂ€gerlösung fĂŒr Elektrolytkonzentrate und sonstige Arzneimittel dienen oder mit anderen Infusionslösungen in unkontrollierter Weise gemischt werden, da eine ausreichende StabilitĂ€t der Emulsion dann nicht mehr gewĂ€hrleistet ist.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Vor Gebrauch vorsichtig schĂŒtteln.

Die Emulsion muss vor der Infusion ohne Anwendung von Hilfsmitteln auf Raumtemperatur gebracht werden, d. h. das Produkt darf nicht in eine Heizvorrichtung (wie z. B. Backofen oder Mikrowelle) gelegt werden.

Beim Einsatz von Filtern ist auf deren FettdurchlÀssigkeit zu achten.

Bei der simultanen Infusion von Fettemulsionen mit anderen Lösungen ĂŒber Y-VerbindungsstĂŒck oder Bypass-Anschluss sollte die KompatibilitĂ€t dieser FlĂŒssigkeiten ĂŒberprĂŒft werden, insbesondere wenn

TrÀgerlösungen mit zugesetzten Pharmaka beteiligt sind. Besondere Vorsicht ist bei Anwesenheit von zweiwertigen Elektrolyten (Calcium, Magnesium) in simultan infundierten Lösungen geboten.

Bei Infusion aus flexiblen Beuteln ist die Luftklappe am Infusionsbesteck unbedingt zu schließen.

Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollten Lipofundin MCT 20 % enthaltende Mischungen fĂŒr die parenterale ErnĂ€hrung nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichteinwirkung geschĂŒtzt werden. Die Exposition solcher Mischungen gegenĂŒber Licht erzeugt, insbesondere nach Zugabe von Spurenelementen und/oder Vitaminen, Peroxide und andere Abbauprodukte, was durch Schutz vor Lichtexposition reduziert werden kann.

Art der Anwendung
Fettemulsionen eignen sich zur periphervenösen Verabreichung und können auch im Rahmen vollstĂ€ndiger parenteraler ErnĂ€hrung separat ĂŒber periphere Venen infundiert werden.

Bei simultaner Infusion von Fettemulsionen mit AminosĂ€uren- und Kohlenhydratlösungen ist das Y- VerbindungsstĂŒck oder der Bypass-Anschluss möglichst patientennah zu platzieren.

Die Anwendungsdauer von Lipofundin MCT 20 % betrĂ€gt im Allgemeinen 1 – 2 Wochen. Ist eine weitere parenterale ErnĂ€hrung mit Fettemulsionen angezeigt, kann bei entsprechenden Kontrollen Lipofundin MCT 20 % ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum verabreicht werden.

Bei der Verabreichung an FrĂŒhgeborene, Neugeborene, SĂ€uglinge und Kleinkinder bis zum Alter von 2 Jahren sollte die Emulsion (mitsamt den Systemen zur Verabreichung) nach der Zubereitung zur Infusion bis zum Abschluss der Verabreichung vor Lichtexposition geschĂŒtzt werden.

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Zuletzt aktualisiert: 11.08.2022

Quelle: Lipofundin MCT 20 % - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Glycerol Mittelkettige Triglyceride
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden