Bei Einnahme von Corazet Diltiazem 120 retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Corazet Diltiazem 120 retard beeinflusst werden.
Verstärkung der Wirkung bis hin zum erhöhten Nebenwirkungsrisiko:
Blutdrucksenkende Arzneimittel: Eine Verstärkung der Wirkung von anderen gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkenden Arzneimitteln ist möglich.
Arzneimittel, die die Herzkraft ungünstig beeinflussen, den Herzschlag verlangsamen und/oder die Erregungsleitung im Herzen (AV-Überleitung) hemmen (wie z. B. Betarezeptorenblocker, Antiarrhythmika oder Herzglykoside): Eine Verstärkung der Wirkung ist möglich, z.B. höhergradige AV-Blockierung, Verlangsamung des Herzschlags, verstärkte Blutdrucksenkung sowie evtl. Auftreten einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazemhydrochlorid und diesen Arzneimitteln eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt. Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid unterbleiben.
Die Blutkonzentrationen von Arzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels (HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, sog. Statine, wie Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin) können durch Diltiazemhydrochlorid erhöht werden. Dadurch können die Wirkungen bzw. Nebenwirkungen dieser Arzneimittel (Statine) verstärkt werden.
Arzneimittel mit den Wirkstoffen Carbamazepin, Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A, Digoxin, Digitoxin: Die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazemhydrochlorid ansteigen. Deshalb sollte vorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel geachtet werden, ggf. Plasmaspiegel bestimmt und falls notwendig eine Reduzierung der Dosis des jeweiligen Wirkstoffs vorgenommen werden.
Inhalationsnarkosemittel (Inhalationsanästhetika): Bei gleichzeitiger Anwendung kann es in seltenen Fällen zu einem Abfall des Blutdrucks (Hypotonie) oder einer Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie) kommen.
Nifedipin: Diltiazemhydrochlorid vermindert die Ausscheidungsrate von Nifedipin. Bei gleichzeitiger Behandlung ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten, evtl. eine Dosisreduktion von Nifedipin angezeigt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Corazet Diltiazem 120 retard und Cimetidin oder Ranitidin kann es zu einer Verstärkung der Wirkung von Corazet Diltiazem 120 retard kommen.
Abschwächung der Wirkung:
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Diazepam ist eine Abnahme der Konzentration von Corazet Diltiazem 120 retard im Blut möglich.
Corazet Diltiazem 120 retard sollte daher nicht zusammen mit einem der vorstehend genannten Wirkstoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung hierzu gegeben hat.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Hinweis:
Nach Transplantationen besonders zu beachten:
Der Plasmaspiegel von Ciclosporin A kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Corazet Diltiazem 120 retard ansteigen. Unter einer Dauertherapie mit Ciclosporin A und Diltiazem (oral) ist für die Konstanthaltung des Ciclosporin-A-Spiegels eine Reduktion der Ciclosporin-A-Dosierung erforderlich. Die Dosisreduktion hat individuell unter Kontrolle des Ciclosporin-A-Spiegels mit einer spezifischen Methode (z. B. mittels monoklonaler Antikörper) zu erfolgen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Corazet Diltiazem 120 retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten:
mehr als 1 von 10 Behandelten | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Störungen des Nervensysteme:
Häufig: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Schwächegefühl.
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Sinnestäuschungen (Halluzinationen) und depressive Verstimmungszustände.
Störungen der Haut, Schleimhaut und des Bindegewebes:
Häufig: Allergische Hautreaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Hautausschläge (Exantheme).
Sehr selten: Schwere allergische Hautreaktionen (wie
Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lupus-erythematodes-ähnliche Hautveränderungen).
Sehr selten können unter längerer Behandlung Zahnfleischveränderungen (Gingivahyperplasien) auftreten (Mundhygiene beachten), die sich nach Absetzen von Corazet Diltiazem 120 retard völlig zurückbilden.
In Einzelfällen wurde über das Auftreten von Photosensibilität (Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von Hauterscheinungen nach Lichteinwirkung) berichtet. Diese Berichte beschränken sich auf Patientinnen mit dunkler Hautfarbe (Afro-Amerikanerinnen).
Störungen des Magen-Darm-Bereiches:
Gelegentlich: Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung).
Störungen der Leber:
Gelegentlich: Wieder zurückgehender (reversibler) Anstieg der Leberenzyme (SGOT, SGPT, gamma-GT, LDH und alkalischen Phosphatase) als Zeichen einer akuten Leberschädigung.
Es empfiehlt sich daher, die Leberparameter in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems:
Häufig: Wasseransammlungen in den Knöcheln bzw. Beinen (Knöchel- bzw. Beinödeme).
Sehr selten: Besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei entsprechender Vorschädigung des Herzens: Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Erregungsleitungsstörungen des Herzen (SA- und AV-Blockierungen), stärkerer Blutdruckabfall (Hypotonie), Herzklopfen, Ohnmachtsanfälle (Synkopen), Abnahme der vom Herzen pro Minute gepumpten Blutmenge (Herzminutenvolumenabnahme) oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Störungen des Blut- und Lymphsystems:
Sehr selten: Schwere allergische Reaktionen wie Vermehrung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen im Blut (Eosinophilie)und Lymphknotenschwellung (Lymphadenopathie).
Störungen der Fortpflanzungsorgane:
Sehr selten: Potenzstörungen.
Stoffwechselstörungen:
Sehr selten: Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie).
Dies sollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus beachtet werden.
Falls Sie schwere, beunruhigende oder länger anhaltende Nebenwirkungen feststellen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.