Amantadin-TEVA 100 mg Filmtabletten

Abbildung Amantadin-TEVA 100 mg Filmtabletten
Wirkstoff(e) Amantadin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller TEVA GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N04BB01
Pharmakologische Gruppe Dopaminerge Mittel

Zulassungsinhaber

TEVA GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Amantadin Hexal 100 mg Filmtabletten Amantadin Hexal Aktiengesellschaft
Amantadin-ratiopharm 200 mg Infusionslösung Amantadin Ratiopharm GmbH
Amantadin-CT 100mg Filmtabletten Amantadin CT Arzneimittel GmbH
Amantagamma 200 Amantadin Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Amantadin AL 100 Amantadin ALIUD PHARMA GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

WAS IST AMANTADIN-TEVA® UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
AMANTADIN-TEVA® ist ein Arzneimittel, das die Virusvermehrung hemmt (Virustatikum) und die Symptome einer Parkinsonerkrankung verringert (Antiparkinsonmittel).
AMANTADIN-TEVA® wird angewendet bei
- Parkinson-Syndromen:
Zur Behandlung von Symptomen der Parkinsonschen Krankheit, wie z.B. Steifheit (Rigor), Zittern (Tremor) und Bewegungsarmut bzw. Unbeweglichkeit (Hypo- bzw. Akinese) sowie der durch bestimmte Arzneimittel (Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel) bedingte parkinsonähnlichen Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome wie Frühdyskinesie, Akathisie, Parkinsonoid).
- Chemoprophylaxe und Chemotherapie der Virusgrippe Typ A (echte Grippe, Influenza-A):
Zur vorbeugenden Behandlung einer Infektion bei ungeimpften Personen oder bei geimpften Personen im Rahmen von Epidemien mit einem nicht von der Impfung erfassten Virus des Typs A, wenn und solange Infektionsgefahr besteht. Die Behandlung mit AMANTADIN-TEVA® ist so rasch wie möglich, spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Erkrankung zu beginnen und sollte 1 bis 2 Tage über das Abklingen der Krankheitserscheinungen hinaus fortgeführt werden.
Hinweis:
Voraussetzung der Anwendung von AMANTADIN-TEVA® in der Vorbeugung und Behandlung der Virusgrippe A ist eine ärztliche Kontrolle der Behandlung sowohl von Einzelpersonen als auch von Gruppen während des gesamten Behandlungszeitraumes.
- VIGILANZMINDERUNG:
Zur Fortsetzung der bei Vigilanzminderung bei postkomatösen Zuständen verschiedener Genese im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes mit Amantadinhemisulfat-Infusionslösung begonnenen Behandlung bis zu 4 Wochen.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

AMANTADIN-TEVA® darf nicht eingenommen werden bei
- Überempfindlichkeit gegenüber Amantadinverbindungen, Gelborange S oder einen der anderen Bestandteile des Arzneimittels.
- schwerer, nicht kompensierter Herzmuskelschwäche (Stadium NYHA IV).
- bestimmten anderen Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien, Myokarditiden).
- Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und III).
- langsamem Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute).
- bestimmten im EKG erkennbaren Besonderheiten (bekanntem langem QT-Intervall oder erkennbaren U-Wellen).
- Fällen von angeborenem QT-Syndrom bei einem leiblichen Verwandten.
- Vorgeschichte von schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes).
- Verminderung von Kalium oder Magnesium im Blut .
AMANTADIN-TEVA® darf nicht in Kombination mit Budipin oder anderen QT-verlängernden Arzneimitteln (siehe 2. "Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln”) verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von AMANTADIN-TEVA® ist erforderlich
wenn Sie unter folgenden Zuständen leiden:
- Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie).
- erhöhtem Augeninnendruck, wie z. B. bei grünem Star (Engwinkelglaukom).
- Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz verschiedener Schweregrade) (siehe "Wichtige Informationen" im Abschnitt weiter unten).
- vorbestehenden oder bestehenden Erregungs- und Verwirrtheitszuständen.
- deliranten Syndromen sowie exogenen Psychosen (schwerwiegende psychische Störungen).
- sowie bei Patienten, die mit Memantin behandelt werden (siehe 2. "Bei Einnahme von AMANTADIN-TEVA® mit anderen Arzneimitteln").
Wichtige Informationen
Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und zwei Wochen nach Dosiserhöhung geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen.
Sollten Symptome wie Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten, ist AMANTADIN-TEVA® abzusetzen und der behandelnde Arzt bzw. ein Notarzt zu kontaktieren.
Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Therapie mit AMANTADIN-TEVA® in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von Überdosierungserscheinungen kommen.
Deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die Überwachung und Messung der glomerulären Filtrationsrate während der Behandlung mit AMANTADIN-TEVA® erforderlich (siehe 3. "Wenn vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis..”)
Bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom (Hirnleistungsstörungen) und vorbestehendem Krampfleiden erfordert die Anwendung von AMANTADIN-TEVA® besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlechtern und Krampfanfälle auftreten können (siehe 3. "Wenn vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis..” und 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich").
Patienten mit bekannter Anfallsneigung auch in der Vorgeschichte oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit AMANTADIN-TEVA® unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.
Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurzdauernde Bewusstlosigkeit auftreten, beenden Sie bitte sofort die Einnahme von AMANTADIN-TEVA® und fragen Sie Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann. Wenn keine Herzrhythmusstörungen vorliegen, kann AMANTADIN-TEVA® unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden (siehe 2. "AMANTADIN-TEVA® darf nicht eingenommen werden bei.." und "Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln”).
Ein plötzliches Absetzen von AMANTADIN-TEVA® ist zu vermeiden, da es bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur Bewegungsunfähigkeit kommen kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens von AMANTADIN-TEVA® die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen Zustandes gegeben (malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand geht mit plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems einher.
Oft werden bei Parkinsonpatienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind unter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von AMANTADIN-TEVA® zu behandeln.
Falls Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, sollten Sie den Arzt aufsuchen.
Kinder
Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor. Die Anwendung von AMANTADIN-TEVA® ist bei Kindern ab 5 Jahren nur zur Vorbeugung und Behandlung der Virusgrippe Typ A vorgesehen.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten Syndromen sollte mit Vorsicht dosiert werden (siehe 3. "Wenn vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis”).
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Erfahrung mit der Anwendung von AMANTADIN-TEVA® bei Schwangeren ist unzureichend. Es liegen Fallberichte vor, in denen von gesunden Kindern, aber auch von Schwangerschaftskomplikationen und Fehlbildungen berichtet wurde. Amantadin, der Wirkstoff aus AMANTADIN-TEVA®, erwies sich in Tierstudien als fruchtschädigend. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Daher darf Ihnen AMANTADIN-TEVA® in der Schwangerschaft nur verordnet werden, wenn Ihr Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Im Falle einer Therapie in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte Ihnen Ihr Arzt die Durchführung einer Ultraschalldiagnostik anbieten. Wenn Sie während der Behandlung mit AMANTADIN-TEVA® schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Notwendigkeit der weiteren Behandlung mit AMANTADIN-TEVA®, bzw. der Umstellung auf ein anderes Arzneimittel oder des Abbruchs der Behandlung entscheiden kann.
Stillzeit
Amantadin geht in die Muttermilch über. Hält Ihr Arzt eine Anwendung während der Stillzeit für zwingend erforderlich, sollte Ihr Säugling aufgrund möglicher Arzneimittelwirkungen (Hautausschlag, Harnverhalten, Erbrechen) unter Beobachtung stehen. Falls notwendig, müssen Sie auf Anweisung Ihres Arztes abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit (Vigilanz) und Anpassung des Auges in bezug auf das Sehvermögen (Akkomodation) sind - auch im Zusammenwirken mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinsonsyndrome - nicht auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher - über die krankheitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von AMANTADIN-TEVA®:
Gelborange S, ein Bestandteil von AMANTADIN-TEVA®, kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
AMANTADIN-TEVA® enthält Lactose-Monohydrat.
Bitte nehmen Sie AMANTADIN-TEVA® daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST AMANTADIN-TEVA® EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie AMANTADIN-TEVA® immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Parkinson-Syndrome
Die Behandlung der Parkinson-Syndrome und medikamentös bedingter Bewegungsstörungen erfolgt in der Regel einschleichend.
Die jeweils erforderliche Dosis sowie die Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.
Zur Einstellung des Patienten in den ersten 4 - 7 Tagen wird 1mal täglich1 Filmtablette AMANTADIN-TEVA® (entsprechend täglich 100 mg Amantadinhemisulfat) eingenommen und dann wöchentlich um die gleiche Dosis gesteigert, bis eine Erhaltungsdosis von 2mal täglich 1 – 3 Filmtabletten AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 200 - 600 mg Amantadinhemisulfat/Tag) erreicht wurde.
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit einer geringeren Dosis begonnen werden.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit anderen Antiparkinsonmitteln ist die Dosierung individuell vom Arzt zu bestimmen.
Falls bereits mit einer Amantadin-Infusionslösung vorbehandelt wurde, kann vom Arzt die Anfangsdosis höher gewählt werden.
Bei akuter Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik im Sinne einer akinetischen Krise wird eine Amantadin-Infusionsbehandlung angewendet.
Chemoprophylaxe und -Therapie der Virusgrippe Typ A:
Soweit nicht anders verordnet, erhalten
- Kinder ab 5 Jahren:
1mal täglich 1 Filmtablette AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
- Kinder ab 10 Jahren oder ab 45 kg Körpergewicht:
2mal täglich 1 Filmtablette AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 2mal 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
- Erwachsene bis 64 Jahren:
2mal täglich 1 Filmtablette AMANTADIN-TEVA® oder 1mal 2 Filmtabletten AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat pro Tag)
- Erwachsene ab 65 Jahren:
sollten sowohl vorbeugend wie auch zur Behandlung 1mal täglich 1 Filmtablette AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 100 mg Amantadinhemisulfat pro Tag) erhalten, da bei mindestens 50 % dieser Personen mit einer eingeschränkten Nierenleistung zu rechnen ist (siehe Berechnungsschema unten).
Zur Fortsetzung der Behandlung bei Vigilanzminderung nach vorheriger Infusionstherapie mit Gaben von 2 Filmtabletten AMANTADIN-TEVA® (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat) täglich bis zu 4 Wochen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Grundsätzlich ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Höhe der Dosis an das Ausmaß der verringerten Nierenclearance (gemessen an der glomerulären Filtrationsrate = GFR) anzupassen wie folgt:

GFR
(ml/min)
Dosierung
(Amantadinhemisulfat)
Dosierungsintervall
80 - 60100 mgalle 12 Stunden
60 - 50200 mg und*)
100 mg
jeden 2. Tag abwechselnd*)
50 - 30100 mg1mal täglich
30 - 20200 mg2mal wöchentlich
20 - 10100 mg3mal wöchentlich
< 10 und Hämodialyse200 mg
und 100 mg
wöchentlich oder jede 2. Woche

*) zu erreichen durch abwechselnde Gaben von jeweils 1mal 1 Filmtablette zu 100 mg und 1mal 2 Filmtabletten zu 100 mg Amantadinhemisulfat.
Um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) abschätzen zu können, darf folgende Näherung angewendet werden:
ClKr = (140 - Alter) x Gewicht
72 x Kreatinin
wobei ClKr = Kreatininclearance in ml/min
und Kreatinin = Serumkreatinin in mg/100 ml ist.
Der so berechnete Wert der Kreatininclearance gilt für Männer, er beträgt für Frauen ca. 85 % und darf der Inulinclearance zur Ermittlung der GFR (beim Erwachsenen 120 ml/min) gleichgesetzt werden.
Amantadin ist nur bedingt dialysierfähig (ca. 5 %).
Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Filmtabletten mit etwas Flüssigkeit, vorzugsweise morgens und nachmittags ein. Die letzte Tagesdosis soll nicht nach 16 Uhr eingenommen werden.
Das Arzneimittel darf nicht eigenmächtig abgesetzt werden.
Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt bestimmt. Sie richtet sich nach Ihrer Erkrankung und Ihrer individuellen Reaktion.
Zur vorbeugenden Behandlung der Virusgrippe Typ A sollte AMANTADIN-TEVA® möglichst vor Ansteckung oder sobald wie möglich nach dem ersten Kontakt verabreicht und danach für 10 Tage weitergegeben werden. Bei wiederholter Ansteckungsgefahr wird eine vorbeugende Verabreichung über 3 Monate empfohlen, da sich der Ansteckungszeitraum der Virusgrippe Typ A auf die Zeit vor bis ca. 1 Woche nach Ausbruch der typischen Krankheitszeichen erstreckt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von AMANTADIN-TEVA® zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von AMANTADIN-TEVA® eingenommen haben als Sie sollten
ist in jedem Fall ein Arzt (z.B. Vergiftungsnotruf) um Rat zu fragen, der den Schweregrad der Überdosierung beurteilt oder dir erforderlichen Maßnahmen festlegt.
Informieren Sie bzw. Ihre Angehörigen einen Arzt und lassen Sie sich ins Krankenhaus einweisen, wenn der akute Vergiftungszustand gekennzeichnet ist durch:
Übelkeit, Erbrechen, Überregbarkeit, Zittern, Gangunsicherheit, Verschwommensehen, Schläfrigkeit, Depression, Sprechstörungen und cerebrale Krampfanfälle. (In einem Fall wurde über eine maligne kardiale Arrhythmie berichtet.) Verwirrtheitszustände mit Trugbildern bis hin zum Koma sowie Muskelzuckungen wurden bei gleichzeitiger Einnahme von AMANTADIN-TEVA® mit anderen Antiparkinsonmitteln beobachtet.
Da keine spezifische medikamentöse Therapie oder kein Antidot bekannt ist, sollte durch den Arzt bei Überdosen der eingenommenen Filmtabletten Erbrechen ausgelöst oder eine Magenspülung vorgenommen werden.
Aufgrund der geringen Dialysierbarkeit von Amantadinen (ca. 5 %) ist eine Hämodialyse nicht sinnvoll.
Bei vital bedrohlichen Intoxikationen sind darüber hinaus intensive Überwachungsmaßnahmen erforderlich.
Ferner kommen Flüssigkeitszufuhr, Ansäuerung des Urins zur schnelleren Ausscheidung der Substanz, ggf. Sedierung, antikonvulsive Maßnahmen und Antiarrhythmika (Lidocain i.v.) zur Behandlung in Frage.
Zur Behandlung neurotoxischer Symptome (wie oben beschrieben) kann bei Erwachsenen die intravenöse Gabe von 1 - 2 mg Physostigmin alle 2 Stunden, bei Kindern 0,5 mg 2mal in Abständen von 5 bis 10 Minuten bis zu einer Maximaldosis von 2 mg versucht werden.
Der Arzt wird gegebenenfalls eine EKG-Überwachung durchführen und Umstände, die das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen, z. B. Elektrolytstörungen (Kalium- oder Magnesiummangel im Blut) oder verlangsamten Herzschlag sorgfältig beobachten.
Wenn Sie die Einnahme von AMANTADIN-TEVA® vergessen haben
nehmen Sie bitte auf keinen Fall die doppelte Dosis ein, sondern führen Ihre vom Arzt verordnete Dosierungsanleitung normal fort.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung mit AMANTADIN-TEVA® unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?
Sie dürfen das Arzneimittel auf keinen Fall eigenmächtig absetzen.
Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie die Einnahme z.B. wegen Unverträglichkeiten oder bei Besserung Ihres Krankheitsbildes beenden wollen.
Die Einnahme sollte nicht plötzlich beendet werden, da es sonst zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes und zu Absetzerscheinungen kommen kann.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von AMANTADIN-TEVA® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
AMANTADIN-TEVA® darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist. Beispiele sind:
- bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA wie z. B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie Amiodaron, Sotalol);
- bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Antipsychotika wie z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid);
- bestimmte Mittel gegen Depressionen (tri- und tetracyclische Antidepressiva wie z. B. Amitriptylin);
- bestimmte Mittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie z. B. Astemizol, Terfenadin);
- bestimmte Mittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen (Makrolidantibiotika wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin);
- bestimmte Mittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer wie z. B. Sparfloxacin);
- bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika);
- sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil.
Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung von AMANTADIN-TEVA® mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-Verlängerung zwischen diesem Mittel und AMANTADIN-TEVA® möglich ist. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben AMANTADIN-TEVA® noch weitere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.
Es ist möglich, AMANTADIN-TEVA® mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z. B. geistig-seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung der anderen Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.
Die zusätzliche Gabe von Amantadin zur Prophylaxe und Behandlung der Virusgrippe vom Typ A ist wegen der Gefahr der Überdosierung zu vermeiden.
Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwirkungen nach Verabreichung von AMANTADIN-TEVA® mit anderen Antiparkinsonmitteln vor (z. B. mit Levodopa, Bromocriptin, Memantin, Trihexyphenidyl etc.) (siehe 4. "Welche Nebenwirkungen sind möglich").
Bei gleichzeitiger Therapie mit AMANTADIN-TEVA® und den im Folgenden aufgeführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im Folgenden beschriebenen Wechselwirkungen kommen:
Anticholinergika:
Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z. B. Trihexyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin etc.
Indirekt zentral wirkende Sympathomimetika:
Verstärkung der zentralen Wirkung von Amantadin.
Alkohol:
Verminderung der Alkoholtoleranz
Levodopa (Antiparkinsonmittel):
Gegenseitige Verstärkung der therapeutischen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit AMANTADIN-TEVA® kombiniert werden.
Sonstige Antiparkinsonmittel:
Memantin kann die Wirkung und Nebenwirkungen von AMANTADIN-TEVA® verstärken (siehe 2. "AMANTADIN-TEVA® darf nicht eingenommen werden bei" sowie 4. “Welche Nebenwirkungen sind möglich?”)
Andere Arzneimittel:
Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender (entwässernder) Arzneimittel (Diuretika) vom Typ der Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes, Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Verabreichung von AMANTADIN-TEVA® mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von AMANTADIN-TEVA® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Vermeiden Sie die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da AMANTADIN-TEVA® deren Verträglichkeit mindert.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann AMANTADIN-TEVA® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig:mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufigweniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlichweniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Seltenweniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
Sehr selten1 oder weniger von 10000 Behandelten einschl. Einzelfälle

Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Sollten Sie folgende Nebenwirkungen bei sich beobachten, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt, der dann festlegt, wie weiter zu verfahren ist.
Häufig können Schlafstörungen, motorische und psychische Unruhe, Harnverhaltung bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) auftreten.
Besonders bei dazu veranlagten (prädisponierten) älteren Patienten können wahnhafte (paranoid gefärbte), mit optischen Halluzinationen einhergehende exogene Psychosen (Störungen der Wahrnehmung und des Verhaltens) ausgelöst werden.
Diese unerwünschten Wirkungen können besonders in der Kombination von AMANTADIN-TEVA® mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B. Levodopa, Bromocriptin, Memantin) häufiger auftreten.
Häufig ist auch die Ausbildung einer für Amantadin charakteristischen Hautreaktion einer Livedo reticularis (Bild einer "marmorierten Haut"), zuweilen verbunden mit Wasseransammlungen im Fußknöchel- und Unterschenkelbereich, zu beobachten.
Häufig kommt es zu Übelkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Regulationsstörungen des Kreislaufes beim Stehen oder Aufstehen (orthostatische Dysregulation) und selten zu Verschwommensehen.
Sehr selten wurde während der Behandlung mit Amantadin über hämatologische Nebenwirkungen wie Leukopenie und Thrombozytopenie berichtet.
Sehr selten wurde über Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardie, Kammerflimmern, Torsades de pointes und QT-Verlängerungen berichtet. In den meisten dieser Fälle lagen Überdosierungen, bestimmte Ko-Medikationen oder Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen vor (s. unter 2. "AMANTADIN-TEVA® darf nicht eingenommen werden bei" sowie "Bei der Einnahme mit anderen Arzneimitteln").
Sehr selten sind vorübergehender Sehverlust, gesteigerte Lichtempfindlichkeit und Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge berichtet worden.
Weiterhin wurde vereinzelt die Auslösung epileptischer Anfälle, meist im Zusammenhang mit höheren als den empfohlenen Dosen, beobachtet.
Sehr selten wurden Muskelzuckungen und Gefühlsstörungen der Gliedmaßen berichtet.
Bei Anwendung von AMANTADIN-TEVA® zur Grippeprophylaxe treten häufig Schwindel, Nervosität, Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie gelegentlich Stimmungsveränderungen, Alpträume und Wahnwahrnehmungen leichteren Grades auf. Ein Abbruch der Behandlung ist in der Regel nicht erforderlich.
Sehr selten wurde über Selbstmordversuche bei mit Amantadin behandelten Patienten auch bei nur kurzfristiger Prophylaxe oder Behandlung der Virusgrippe A berichtet.
Gelborange S, ein Bestandteil von AMANTADIN-TEVA®, kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Hinweis zur Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und den Blisterstreifen nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

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Weitere Informationen

Was AMANTADIN-TEVA® enthält
Der Wirkstoff ist Amantadinhemisulfat.
1 Filmtablette enthält 100 mg Amantadinhemisulfat.
Die sonstigen Bestandteile sind:Lactose-Monohydrat, Povidon (K 27-32,1), Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Talkum, Croscarmellose-Natrium, Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E 171), Gelborange S (E 110), Poly(ethylacrylat-co-methylmethacrylat) (2:1).
Wie AMANTADIN-TEVA® aussieht und Inhalt der Packung:
Die Filmtabletten sind orange, rund und bikonvex.
AMANTADIN-TEVA® ist in Packungen mit 20 (N1) und 100 (N3) Filmtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
TEVA Generics GmbH
Kandelstraße 10
D-79199 Kirchzarten
Telefon 0 76 61 / 98 45 - 04
Telefax 0 76 61 / 09 45 – 69
Hersteller
Hennig Arzneimittel GmbH & Co.KG
Liebigstraße 1-2
D-65439 Flörsheim
Telefon 0 61 45 / 508 - 0
Telefax 0 61 45 / 508 – 140
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im August 2006.
Dieses Arzneimittel ist verschreibungspflichtig.

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Wirkstoff(e) Amantadin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller TEVA GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N04BB01
Pharmakologische Gruppe Dopaminerge Mittel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden