Grundlagen
Unter der Grippe (Influenza) versteht man eine Erkrankung der Atemwege, die durch eine Infektion mit Influenza-Viren ausgelöst wird. Diese Viren führen zur Schädigung der Atemwegsschleimhaut, wodurch das Eindringen von viralen Toxinen (Giftstoffen) oder verschiedenen Bakterien in den Körper ermöglicht wird.
Influenza ist eine hoch ansteckende Krankheit und tritt häufig in der Grippe-Saison (Winter auf der Nordhalbkugel) auf. Aufgrund der hohen Infektiösität kommt es sporadisch zum Auftreten sogenannter Grippe-Epidemien (überdurchschnittlich viele Grippefälle in einem festgesetzten Gebiet in einem bestimmten Zeitraum).
Dem deutschen Robert Koch-Institut zufolge infizieren sich jedes Jahr etwa fünf bis zwanzig Prozent der Bevölkerung während der winterlichen Grippewelle mit dem Influenzavirus. Das Ausmaß der Grippewellen variiert jedoch stark von Jahr zu Jahr.
Seit der Spanischen Grippe in den Jahren 1918/19, welche mehr als 20 Millionen Todesopfer forderte, kam es etwa alle zehn bis fünfzehn Jahre zum Auftreten von Grippe-Pandemien (länder- und kontinentübergreifende Verbreitung einer Infektionskrankheit).
Im Herbst 1997 sowie 2004 brach in Asien die Vogelgrippe aus, bei der es zur Übertragung des Influenza-Virus H5N1 von Vögeln auf den Menschen kam. Durch eine Massen-Schlachtung von Geflügel konnte jedoch bisher eine Pandemie verhindert werden. Dennoch besteht Experten zufolge die Gefahr, dass sich das Virus derart verändert, sodass eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch möglich wird. Durch diese Veränderung würde die Gefahr einer Pandemie stark erhöht werden.
Im April 2009 kam es erstmals zum Auftreten der Schweinegrippe. Diese wurde durch das Influenza-Virus A/H1N1 ausgelöst. Die große Gefahr besteht darin, dass sich das H1N1-Virus bereits so weit verändert hat, dass es nicht mehr nur vom Schwein auf den Menschen übertritt, sondern direkt von Mensch zu Mensch übertragen wird.