Amantadin-ratiopharm® 100 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Amantadin-Verbindungen oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
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wenn Sie an einer schweren, nicht kompensierten Herzmuskelschwäche (Stadium NYHA IV) leiden
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wenn bei Ihnen bestimmte Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien, Myokarditiden) vorliegen
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wenn Sie an Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und III) leiden
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wenn Sie einen langsamen Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute) haben
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wenn bei Ihnen bestimmte, im EKG erkennbare Besonderheiten (bekanntes langes QT-Intervall oder erkennbare U-Wellen) vorliegen
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wenn bei einem Ihrer leiblichen Verwandten Fälle von angeborenem QT-Syndrom bekannt sind
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wenn Sie eine Vorgeschichte von schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes) haben
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wenn der Kalium- oder Magnesium-Gehalt in Ihrem Blut vermindert ist
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in Kombination mit Budipin oder anderen Arzneimitteln, welche die Reizleitung des Herzens (QT- Strecke verlängern) beeinflussen (siehe „Einnahme von Amantadin-ratiopharm® 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Amantadin-ratiopharm® 100 mg einnehmen,
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wenn Ihre Vorsteherdrüse (Prostata) vergrößert ist
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wenn Sie an einem erhöhten Augeninnendruck leiden, wie z. B. bei Grünem Star
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wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (siehe 3. „Wie ist Amantadin-ratiopharm® 100 mg einzunehmen?“)
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wenn bei Ihnen vorbestehende oder bestehende Erregungs- und Verwirrtheitszustände bekannt sind
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wenn bei Ihnen delirante Syndrome sowie schwerwiegende psychische Störungen vorliegen
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wenn Sie mit Memantin behandelt werden (siehe „Einnahme von Amantadin-ratiopharm® 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“)
Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu einem späteren Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und 2 Wochen nach Dosiserhöhung geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen.
Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurz dauernde Bewusstlosigkeit auftreten, beenden Sie bitte sofort die Einnahme von Amantadin-ratiopharm® 100 mg und kontaktieren Sie Ihren Arzt bzw. einen Notarzt, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann.
Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Therapie mit Amantadin-ratiopharm® 100 mg in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von Überdosierungserscheinungen kommen.
Deshalb sind eine sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die Überwachung und Messung der Ausscheidungsleistung der Niere während der Behandlung mit Amantadin-ratiopharm® 100 mg erforderlich (siehe 3. „Wie ist Amantadin-ratiopharm® 100 mg einzunehmen?“).
Bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen (hirnorganischem Psychosyndrom) und vorbestehendem Krampfleiden erfordert die Anwendung von Amantadin-ratiopharm® 100 mg besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlechtern und Krampfanfälle auftreten können (siehe 4.
„Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ und 3. „Wie ist Amantadin-ratiopharm® 100 mg einzunehmen?“).
Patienten mit bekannter Anfallsneigung, auch in der Vorgeschichte, oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit Amantadin-ratiopharm® 100 mg unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.
Ein plötzliches Absetzen von Amantadin-ratiopharm® 100 mg ist zu vermeiden, da es bei Parkinson- Patienten zu starker Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur Bewegungsunfähigkeit kommen kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens von Amantadin-ratiopharm® 100 mg die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen Zustandes gegeben (malignes neuroleptisches Syndrom).
Dieser Zustand geht mit plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems einher.
Oft werden bei Parkinson-Patienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind unter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von
Amantadin-ratiopharm® 100 mg zu behandeln.
Bei Auftreten von Beschwerden beim Wasserlassen ist der behandelnde Arzt aufzusuchen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Pflegeperson feststellen, dass Sie den Drang oder das Verlangen entwickeln, sich auf für Sie ungewöhnliche Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Drang oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Tätigkeiten auszuführen, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Dies wird als Impulskontrollstörungen bezeichnet und kann Verhaltensweisen wie Spielsucht, exzessives Essen oder Geldausgeben, einen abnorm starken Sexualtrieb oder vermehrte sexuelle Gedanken oder Gefühle umfassen. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre Dosis von Amantadin-ratiopharm® 100 mg anpassen oder das Arzneimittel ganz absetzen.
Wenden Sie sich bitte umgehend an einen Augenarzt, wenn Verschwommensehen oder andere Sehstörungen auftreten.
Kinder
Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor. Die Anwendung von Amantadin-ratiopharm® 100 mg ist bei Kindern ab 5 Jahren nur zur Vorbeugung und Behandlung der Virusgrippe Typ A vorgesehen.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit Vorsicht dosiert werden (siehe 3. „Wie ist Amantadin-ratiopharm® 100 mg einzunehmen?“).
Einnahme von Amantadin-ratiopharm® 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Amantadin-ratiopharm® 100 mg darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist. Beispiele sind:
bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA wie z. B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie Amiodaron, Sotalol)
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bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Antipsychotika wie z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid)
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bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (tri- und tetracyclische Antidepressiva wie z. B. Amitriptylin)
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bestimmte Arzneimittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie z. B. Astemizol, Terfenadin)
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bestimmte Arzneimittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen (Makrolid-Antibiotika wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin)
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bestimmte Arzneimittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer wie z. B. Sparfloxacin)
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bestimmte Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika)
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sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil
Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung von Amantadin- ratiopharm® 100 mg mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt (anhand dessen Fachinformation) prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-Verlängerung zwischen diesem Arzneimittel und
Amantadin-ratiopharm® 100 mg möglich ist.
Es ist möglich, Amantadin-ratiopharm® 100 mg mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson´schen Krankheit zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z. B. geistig- seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung der anderen Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.
Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwirkungen nach Verabreichung von Amantadin-ratiopharm® 100 mg mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung vor (z. B. mit Levodopa, Bromocriptin, Memantin, Trihexyphenidyl etc.) (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Bei gleichzeitiger Therapie mit Amantadin-ratiopharm® 100 mg und den im Folgenden aufgeführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im Folgenden beschriebenen Wechselwirkungen kommen:
Anticholinergika
Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z. B. Trihexyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin etc.
Indirekt zentral wirkende Sympathomimetika
Verstärkung der zentralen Wirkung von Amantadin.
Alkohol
Verminderung der Alkoholtoleranz.
Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson´schen Krankheit)
Gegenseitige Verstärkung der therapeutischen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit Amantadin- ratiopharm® 100 mg kombiniert werden.
Sonstige Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson´schen Krankheit
Memantin kann die Wirkung und die Nebenwirkungen von Amantadin-ratiopharm® 100 mg verstärken (siehe „Amantadin-ratiopharm® 100 mg darf nicht eingenommen werden“).
Andere Arzneimittel
Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender Arzneimittel vom Typ der Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes, Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Verabreichung von Amantadin-ratiopharm® 100 mg mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.
Einnahme von Amantadin-ratiopharm® 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Vermeiden Sie die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da Amantadin-ratiopharm® 100 mg deren Verträglichkeit mindert.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Amantadin-ratiopharm® 100 mg darf in der Schwangerschaft nur eingesetzt werden, wenn dies dringend erforderlich ist, da unzureichende Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung bei Schwangeren vorliegen.
Amantadin geht in die Muttermilch über. Ist eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich, sollte der Säugling auf mögliche Arzneimittelwirkungen beobachtet und wenn notwendig abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit sowie Anpassung des Auges in Bezug auf das Sehvermögen sind – auch im Zusammenwirken mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Parkinson-Syndrome – nicht auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es - über die krankheitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kommen.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen.