Amantadin STADA 100 mg Tabletten

Abbildung Amantadin STADA 100 mg Tabletten
Wirkstoff(e) Amantadin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller STADAPHARM
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N04BB01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Dopaminerge Mittel

Zulassungsinhaber

STADAPHARM

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Amantadin AL 200 Amantadin ALIUD PHARMA GmbH
tregor 200 mg Amantadin StegroPharm GmbH
PK-Merz Infusion Amantadin Merz Pharmaceuticals GmbH
Amantadin beta 200 Amantadin betapharm Arzneimittel GmbH
Amantagamma 200 Amantadin Wörwag Pharma GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Amantadin STADA® ist ein Arzneimittel, das die Symptome einer Parkinsoner- krankung verringert (Antiparkinsonmittel).

Amantadin STADA® wird angewendet

  • zur Behandlung von Parkinson-Syndromen: Symptome der Parkinson'schen Krankheit, wie z.B. Steifheit (Rigor), Zittern (Tremor) und Bewegungsarmut bzw. Unbeweglichkeit (Hypo- bzw. Akinese),
  • zur Behandlung von parkinsonähnlichen Bewegungsstörungen (extrapyrami- dale Symptome wie Frühdyskinesie, Akathisie, Parkinsonoid), die durch be- stimmte Arzneimittel (Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel) bedingt sind.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Amantadin STADA® darf NICHT eingenommen werden

  • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Amantadinverbindungen o- der einen der sonstigen Bestandteile von Amantadin STADA® sind,
  • wenn Sie an schwerer, nicht kompensierter Herzmuskelschwäche (Sta- dium NYHA IV) leiden,
  • bei bestimmten anderen Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopa- thien, Myokarditiden),
  • falls bei Ihnen Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und III) vorliegen,
  • falls Sie einen langsamen Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute) ha- ben,
  • bei bestimmten im EKG erkennbaren Besonderheiten (bekanntem langen QT-Intervall oder erkennbaren U-Wellen),
  • in Fällen von angeborenem QT-Syndrom bei einem leiblichen Verwandten,
  • wenn Sie schwerwiegende Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte (ventrikulären Arrythmien einschließlich Torsade de pointes) haben,
  • wenn bei Ihnen eine Verminderung von Kalium oder Magnesium im Blut vorliegt.

Amantadin STADA® darf nicht in Kombination mit Budipin oder anderen QT-ver- längernden Arzneimitteln (siehe Abschnitt 2: Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln) verabreicht werden.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amantadin STADA® ist er- forderlich

  • bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie),
  • wenn Sie unter einem erhöhten Augeninnendruck leiden, z.B. grüner Star (Engwinkelglaukom),
  • wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (siehe: Wichtige Informationen für den Arzt),
  • bei Erregungs- und Verwirrtheitszuständen,
  • bei schwerwiegenden psychischen Störungen in der Vorgeschichte (de- lirante Syndrome sowie exogene Psychosen),
  • wenn Sie gleichzeitig mit Memantin behandelt werden (siehe unter Abschnitt 2.: Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln).

Kinder

Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor.

Ältere Menschen

Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrt- heitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit Vorsicht dosiert wer- den (vgl. Dosierungsanleitung).

Wichtige Informationen für den Arzt

Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc)

manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu späterem Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und zwei Wochen nach Dosiserhöhung geschrieben wer- den. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen.

Sollten Symptome wie Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten, ist Amantadin STADA® abzusetzen und der behandelnde Arzt bzw. ein Notarzt zu kontaktieren.

Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Therapie mit Amantadin STADA® in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von Überdosierungserscheinungen kommen. Deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die Überwachung und Messung der glomerulären Filtrationsrate während der Behandlung mit Amantadin STADA® erforderlich (vgl. Dosierungsanleitung und Art der Anwendung).

Bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom (Hirnleistungsstörungen) und vorbestehendem Krampfleiden erfordert die Anwendung von Amantadin STADA® besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlech- tern und Krampfanfälle auftreten können (vgl. Nebenwirkungen und Dosierungs- anleitung beachten).

Patienten mit bekannter Anfallsneigung auch in der Vorgeschichte oder Herz- Kreislauf-Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit Amantadin STADA® unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.

Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurzdauernde Bewusstlosigkeit auf- treten, beenden Sie bitte sofort die Einnahme von Amantadin STADA® und fra- gen Sie Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann. Wenn keine Herzrhyhtmusstörungen vorliegen, kann Amantadin STADA® unter Berück- sichtigung der Gegenanzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.: Welche Nebenwirkungen sind möglich?).

Ein plötzliches Absetzen von Amantadin STADA® ist zu vermeiden, da es bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur Bewegungsunfähigkeit kommen kann.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens von Amantadin STADA® die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen Zustan- des gegeben (malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand geht mit plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre, Störungen des vegetativen Ner- vensystems einher.

Oft werden bei Parkinsonpatienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind un- ter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von Amantadin STADA® zu behandeln.

Falls Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Pflegeperson feststellen, dass Sie den Drang oder das Verlangen entwickeln, sich auf für Sie ungewöhn- liche Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Drang oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Tätigkeiten auszuführen, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Dies wird als Impulskontrollstörungen bezeichnet und kann Verhaltensweisen wie Spielsucht, exzessives Essen oder Geldausge- ben, einen abnorm starken Sexualtrieb oder vermehrte sexuelle Gedanken oder Gefühle umfassen. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre Dosis von Amantadin STADA® anpassen oder das Arzneimittel ganz absetzen.

Wenden Sie sich bitte umgehend an einen Augenarzt, wenn Verschwommense- hen oder andere Sehstörungen auftreten.

Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht ver- schreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Amantadin STADA® darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenom- men werden, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist, Beispiele sind:

  • bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA wie z.B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie Amiodaron, Sotalol),
  • bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Antipsychotika wie z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid),
  • bestimmte Mittel gegen Depressionen (tri- und tetracyclische Antidepres- siva wie z.B. Amitriptylin),
  • bestimmte Mittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie z.B. Astemizol, Terfenadin),
  • bestimmte Mittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen (Makrolidantibiotika wie z.B. Erythromycin, Clarithromycin),
  • bestimmte Mittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer wie z.B. Sparfloxacin),
  • bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika),
  • sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Penta- midin, Cisaprid oder Bepridil.

Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung

von Amantadin STADA® mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-Verlängerung zwischen diesem Mittel und Amantadin STADA® möglich ist. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben Amantadin STADA® noch weitere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.

Es ist möglich, Amantadin STADA® mit anderen Mitteln zur Behandlung der Par- kinson'schen Krankheit zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z.B. geistig-seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung der ande- ren Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.

Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwir- kungen nach Anwendung von Amantadin STADA® mit anderen Antiparkinson- mitteln vor (z.B. mit Levodopa, Bromocriptin, Memantin, Trihexyphenidyl usw.) (Nebenwirkungen beachten).

Bei gleichzeitiger Therapie mit Amantadin STADA® und den im Folgenden auf- geführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im folgenden be- schriebenen Wechselwirkungen kommen:

  • Anticholinergika: Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z.B. Trihe- xyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin etc.,
  • indirekt zentral wirkende Sympathomimetika: Verstärkung der zentralen Wir- kung von Amantadin,
  • Levodopa (Antiparkinsonmittel): gegenseitige Verstärkung der therapeuti- schen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit Amantadin STADA® kombiniert werden,
  • sonstige Antiparkinsonmittel: Memantin kann die Wirkung und Nebenwir- kungen von Amantadin STADA® verstärken ("Gegenanzeigen" beachten),
  • andere Arzneimittel: Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender (ent- wässernder) Arzneimittel (Diuretika) vom Typ der Kombination Triamteren/ Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes, Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Ver- abreichung von Amantadin STADA® mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arz- neimittel gelten können.

Bei Einnahme von Amantadin STADA® zusammen mit Nahrungsmit- teln, Getränken und Alkohol

Vermeiden Sie während der Behandlung mit Amantadin STADA® die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da Amantadin deren Verträglichkeit mindert.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Schwangerschaft

Die Erfahrung mit der Anwendung von Amantadin bei Schwangeren ist unzu- reichend. Es liegen Fallberichte vor, in denen von gesunden Kindern, aber auch von Schwangerschaftskomplikationen und Fehlbildungen berichtet wurde. Amantadin erwies sich in Tierstudien als fruchtschädigend. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Daher darf Amantadin STADA® in der Schwangerschaft nur verordnet werden, wenn Ihr Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Im Falle einer Therapie in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte Ihnen Ihr Arzt die Durchführung einer Ultraschallfeindiagnostik anbieten. Wenn Sie während der Behandlung mit Amantadin STADA® schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Notwendigkeit der weiteren Behandlung mit Amantadin STADA®, bzw. der Um- stellung auf ein anderes Arzneimittel oder des Abbruchs der Behandlung ent- scheiden kann.

Stillzeit

Amantadin geht in die Muttermilch über. Hält Ihr Arzt eine Anwendung während der Stillzeit für zwingend erforderlich, sollte Ihr Säugling aufgrund möglicher Arz- neimittelwirkungen (Hautausschlag, Harnverhalten, Erbrechen) unter Beobach- tung stehen. Falls notwendig, müssen Sie auf Anweisung Ihres Arztes abstillen.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit (Vigilanz) und Anpassung des Auges in Bezug auf das Sehvermögen (Akkommodation) sind - auch im Zu- sammenwirken mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinson-Syndrome - nicht auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher - über die krank- heitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüch- tigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen.

Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!

Amantadin STADA® enthält Lactose

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Amantadin STADA® daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Amantadin STADA® immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Die Behandlung der Parkinson-Syndrome und medikamentös bedingten Bewe- gungsstörungen erfolgt in der Regel einschleichend. Die jeweils erforderliche Do- sis sowie die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art und Schwere des Krank- heitsbildes und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.

Zur Einstellung des Patienten in den ersten 4-7 Tagen wird 1-mal täglich 1 Tab- lette (entsprechend 100 mg Amantadinhydrochlorid) eingenommen und dann wö- chentlich um die gleiche Dosis gesteigert, bis eine Erhaltungsdosis von 2-mal täglich 1-2 Tabletten (entsprechend 200-400 mg Amantadinhydrochlorid) erreicht ist.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrt- heitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit einer geringeren Do- sis begonnen werden.

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit anderen Antiparkinsonmitteln ist die Do- sierung individuell vom Arzt zu bestimmen. Falls bereits mit einer Amantadinsul- fat-lnfusionslösung vorbehandelt wurde, kann vom Arzt die Anfangsdosis höher gewählt werden. Bei akuter Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik im Sinne einer akinetischen Krise wird die Amantadinsulfat-lnfusionslösung ange- wendet.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Grundsätzlich ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Höhe der Dosis an das Ausmaß der verringerten Nierenclearance (gemessen an der glo- merulären Filtrationsrate = GFR) wie folgt anzupassen:

GFR (ml/min)Dosierung AmantadinhydrochloridDosierungsinterval
80-60100 mgalle 12 Stunden
60-50150* mg1-mal täglich
50-30100 mg1-mal täglich
30-20200 mg2-mal wöchentlich
20-10100 mg3-mal wöchentlich
< 10 und Hämodialyse200 mg und 100 mgwöchentlich oder jede 2. Woche

*) zu erreichen durch 1½ Tabletten Amantadin STADA®.

Art der Anwendung

Nehmen Sie die Tabletten mit etwas Flüssigkeit, vorzugsweise morgens und nachmittags ein. Die letzte Tagesdosis soll nicht nach 16:00 Uhr eingenommen werden.

Dauer der Anwendung

Das Arzneimittel darf nicht eigenmächtig abgesetzt werden. Die Dauer der Be- handlung wird von Ihrem Arzt bestimmt.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wir- kung von Amantadin STADA® zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge Amantadin STADA® eingenommen ha- ben, als Sie sollten

Informieren Sie bzw. Ihre Angehörigen einen Arzt und lassen Sie sich ins Kran- kenhaus einweisen, wenn der akute Vergiftungszustand gekennzeichnet ist durch: Übelkeit, Erbrechen, Übererregbarkeit, Zittern, Gangunsicherheit, Ver- schwommensehen, Schläfrigkeit, Depression, Sprechstörungen und cerebrale Krampfanfälle (in einem Fall wurde über eine maligne kardiale Arrhythmie berich- tet). Verwirrtheitszustände mit Trugbildern bis hin zum Koma sowie Muskelzu- ckungen wurden bei gleichzeitiger Einnahme von Amantadin STADA® mit ande- ren Antiparkinsonmitteln beobachtet.

Da keine spezifische medikamentöse Therapie oder kein Gegenmittel (Antidot) bekannt ist, sollte durch den Arzt bei Überdosen der eingenommenen Tabletten Erbrechen ausgelöst oder eine Magenspülung vorgenommen werden. Aufgrund der geringen Dialysierbarkeit von Amantadin (ca. 5%) ist eine Blutwäsche (Hä- modialyse) nicht sinnvoll. Bei vital bedrohlichen Intoxikationen sind darüber hin- aus Intensivüberwachungsmaßnahmen erforderlich. Ferner kommen Flüssig- keitszufuhr, Ansäuerung des Urins zur schnelleren Ausscheidung der Substanz, ggf. Sedierung, antikonvulsive Maßnahmen und Antiarrhythmika (Lidocain i.v.) zur Behandlung in Frage. Zur Behandlung neurotoxischer Symptome (wie oben beschrieben) kann bei Erwachsenen die intravenöse Gabe von 1-2 mg Physos- tigmin alle 2 Stunden, bei Kindern 0,5 mg 2-mal in Abständen von 5-10 Minuten bis zu einer Maximaldosis von 2 mg versucht werden.

Der Arzt wird gegebenenfalls eine EKG-Überwachung durchführen und Um- stände, die das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen, z.B. Elektro- lytstörungen (Kalium- oder Magnesiummangel im Blut) oder verlangsamten Herz- schlag sorgfältig beobachten.

Wenn Sie die Einnahme von Amantadin STADA® vergessen haben

Nehmen Sie bitte auf keinen Fall die doppelte Dosis, sondern Ihre vom Arzt ver- ordnete Einzeldosis normal weiter ein.

Wenn Sie die Einnahme von Amantadin STADA® abbrechen

Sie dürfen das Arzneimittel auf keinen Fall eigenmächtig absetzen, da es sonst zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes und zu Absetzerscheinungen kommen kann.

Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie die Einnahme z.B. we- gen Unverträglichkeiten oder bei Besserung Ihres Krankheitsbildes beenden wol- len.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Amantadin STADA® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen wer- den folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen

Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Blutbildveränderungen wie erniedrigte Zahl der weißen Blutkörper- chen und Blutplättchen (Leukopenie und Thrombozytopenie).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Nicht bekannt: Appetitlosigkeit.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schlafstörungen, motorische und psychische Unruhe.

Besonders bei dazu veranlagten (prädisponierten) älteren Patienten können wahnhafte (paranoid gefärbte), mit optischen Halluzinationen einhergehende exogene Psychosen (Störungen der Wahrnehmung und des Verhaltens) ausge- löst werden. Diese unerwünschten Wirkungen können besonders in der Kombi- nation von Amantadin STADA® mit anderen Antiparkinsonmitteln (z.B. Levodopa, Bromocriptin, Memantin) häufiger auftreten.

Sehr selten: schwere Entzugssymptome (z.B. Delirien).

Nicht bekannt: Drang, sich auf ungewöhnliche Weise zu verhalten – starker Im- puls zu exzessivem Spielen, verändertes oder verstärktes sexuelles Interesse, unkontrollierbares, exzessives Einkaufen oder Geldausgeben, Binge-Eating (Verzehr von großen Mengen an Nahrung in einem kurzen Zeitraum) oder zwanghaftes Essen (Verzehr von ungewöhnlich viel Nahrung über das Sätti- gungsgefühl hinaus).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schwindel.

Sehr selten: Muskelzuckungen, Gefühlsstörungen der Gliedmaßen und Zeichen

einer Nervenerkrankung (periphere Neuropathie). Auslösung epileptischer An- fälle, meist im Zusammenhang mit höheren als den empfohlenen Dosen.

Nicht bekannt: Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Verschwommensehen.

Selten: Hornhautläsion, Hornhautschwellung (Hornhautödem), verminderte Sehschärfe.

Sehr selten: vorübergehender Sehverlust und gesteigerte Lichtempfindlichkeit.

Herzerkrankungen

Sehr selten: Herzrhythmusstörungen (z.B. ventrikuläre Tachykardie, Kammer- flimmern, Torsade de pointes und QT-Verlängerungen). In den meisten dieser Fälle lagen Überdosierungen, bestimmte Begleitmedikationen oder Risikofakto- ren für Herzrhythmusstörungen vor (siehe unter Abschnitt 2.: „Amantadin STADA® darf NICHT eingenommen werden“ sowie „Bei Einnahme von Amanta- din STADA® mit anderen Arzneimitteln“).Herzrhythmusstörungen mit gesteiger- ter Herzschlagfolge.

Gefäßerkrankungen

Häufig: Regulationsstörungen des Kreislaufes beim Stehen oder Aufstehen (or- thostatische Dysregulation).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Übelkeit und Mundtrockenheit.

Außerdem liegen Berichte von Brechreiz, Erbrechen, Durchfall und Magen- schmerzen vor.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Ausbildung einer für Amantadin charakteristischen Hautreaktion einer Livedo reticularis (Bild einer "marmorierten Haut"), zuweilen verbunden mit Was- seransammlungen im Fußknöchel- und UnterschenkeIbereich.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig: Harnverhaltung bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertro- phie).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apo- theker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Gebrauchsinfor- mation angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de anzeigen

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr In- formationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt wer- den.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen nach „verwendbar bis“ Verfallsdatum nicht mehr anwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforder- lich.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Amantadin STADA® 100 mg Tabletten enthält

Der Wirkstoff ist: Amantadinhydrochlorid.

1 Tablette enthält 100 mg Amantadinhydrochlorid.

Die sonstigen Bestandteile sind

Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 25.

Wie Amantadin STADA® 100 mg Tabletten aussieht und Inhalt der Pa- ckung

Weiße, runde, flache Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.

Amantadin STADA® ist in Packungen mit 30 und 100 Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer

STADAPHARM GmbH, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0, Telefax: 06101 603-3888, Internet: www.stadapharm.de

Hersteller

STADA Arzneimittel AG, Stadastraße 2–18, 61118 Bad Vilbel

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2018.

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Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023

Quelle: Amantadin STADA 100 mg Tabletten - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Amantadin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller STADAPHARM
Betäubungsmittel Nein
ATC Code N04BB01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden