Amantadin STADA® darf NICHT eingenommen werden
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Amantadinverbindungen o- der einen der sonstigen Bestandteile von Amantadin STADA® sind,
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wenn Sie an schwerer, nicht kompensierter Herzmuskelschwäche (Sta- dium NYHA IV) leiden,
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bei bestimmten anderen Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopa- thien, Myokarditiden),
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falls bei Ihnen Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und III) vorliegen,
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falls Sie einen langsamen Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute) ha- ben,
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bei bestimmten im EKG erkennbaren Besonderheiten (bekanntem langen QT-Intervall oder erkennbaren U-Wellen),
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in Fällen von angeborenem QT-Syndrom bei einem leiblichen Verwandten,
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wenn Sie schwerwiegende Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte (ventrikulären Arrythmien einschließlich Torsade de pointes) haben,
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wenn bei Ihnen eine Verminderung von Kalium oder Magnesium im Blut vorliegt.
Amantadin STADA® darf nicht in Kombination mit Budipin oder anderen QT-ver- längernden Arzneimitteln (siehe Abschnitt 2: Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln) verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amantadin STADA® ist er- forderlich
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bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie),
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wenn Sie unter einem erhöhten Augeninnendruck leiden, z.B. grüner Star (Engwinkelglaukom),
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wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (siehe: Wichtige Informationen für den Arzt),
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bei Erregungs- und Verwirrtheitszuständen,
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bei schwerwiegenden psychischen Störungen in der Vorgeschichte (de- lirante Syndrome sowie exogene Psychosen),
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wenn Sie gleichzeitig mit Memantin behandelt werden (siehe unter Abschnitt 2.: Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln).
Kinder
Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrt- heitszuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit Vorsicht dosiert wer- den (vgl. Dosierungsanleitung).
Wichtige Informationen für den Arzt
Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc)
manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu späterem Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und zwei Wochen nach Dosiserhöhung geschrieben wer- den. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen.
Sollten Symptome wie Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten, ist Amantadin STADA® abzusetzen und der behandelnde Arzt bzw. ein Notarzt zu kontaktieren.
Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Therapie mit Amantadin STADA® in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von Überdosierungserscheinungen kommen. Deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die Überwachung und Messung der glomerulären Filtrationsrate während der Behandlung mit Amantadin STADA® erforderlich (vgl. Dosierungsanleitung und Art der Anwendung).
Bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom (Hirnleistungsstörungen) und vorbestehendem Krampfleiden erfordert die Anwendung von Amantadin STADA® besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlech- tern und Krampfanfälle auftreten können (vgl. Nebenwirkungen und Dosierungs- anleitung beachten).
Patienten mit bekannter Anfallsneigung auch in der Vorgeschichte oder Herz- Kreislauf-Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit Amantadin STADA® unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.
Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurzdauernde Bewusstlosigkeit auf- treten, beenden Sie bitte sofort die Einnahme von Amantadin STADA® und fra- gen Sie Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann. Wenn keine Herzrhyhtmusstörungen vorliegen, kann Amantadin STADA® unter Berück- sichtigung der Gegenanzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.: Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Ein plötzliches Absetzen von Amantadin STADA® ist zu vermeiden, da es bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur Bewegungsunfähigkeit kommen kann.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens von Amantadin STADA® die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen Zustan- des gegeben (malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand geht mit plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre, Störungen des vegetativen Ner- vensystems einher.
Oft werden bei Parkinsonpatienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind un- ter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von Amantadin STADA® zu behandeln.
Falls Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, sollten Sie den Arzt aufsuchen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie/Pflegeperson feststellen, dass Sie den Drang oder das Verlangen entwickeln, sich auf für Sie ungewöhn- liche Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Drang oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Tätigkeiten auszuführen, die Ihnen oder anderen schaden könnten. Dies wird als Impulskontrollstörungen bezeichnet und kann Verhaltensweisen wie Spielsucht, exzessives Essen oder Geldausge- ben, einen abnorm starken Sexualtrieb oder vermehrte sexuelle Gedanken oder Gefühle umfassen. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre Dosis von Amantadin STADA® anpassen oder das Arzneimittel ganz absetzen.
Wenden Sie sich bitte umgehend an einen Augenarzt, wenn Verschwommense- hen oder andere Sehstörungen auftreten.
Bei Einnahme von Amantadin STADA® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht ver- schreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Amantadin STADA® darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenom- men werden, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist, Beispiele sind:
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bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA wie z.B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie Amiodaron, Sotalol),
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bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Antipsychotika wie z.B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid),
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bestimmte Mittel gegen Depressionen (tri- und tetracyclische Antidepres- siva wie z.B. Amitriptylin),
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bestimmte Mittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie z.B. Astemizol, Terfenadin),
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bestimmte Mittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen (Makrolidantibiotika wie z.B. Erythromycin, Clarithromycin),
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bestimmte Mittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer wie z.B. Sparfloxacin),
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bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika),
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sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Penta- midin, Cisaprid oder Bepridil.
Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung
von Amantadin STADA® mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-Verlängerung zwischen diesem Mittel und Amantadin STADA® möglich ist. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben Amantadin STADA® noch weitere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.
Es ist möglich, Amantadin STADA® mit anderen Mitteln zur Behandlung der Par- kinson'schen Krankheit zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z.B. geistig-seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung der ande- ren Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.
Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwir- kungen nach Anwendung von Amantadin STADA® mit anderen Antiparkinson- mitteln vor (z.B. mit Levodopa, Bromocriptin, Memantin, Trihexyphenidyl usw.) (Nebenwirkungen beachten).
Bei gleichzeitiger Therapie mit Amantadin STADA® und den im Folgenden auf- geführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im folgenden be- schriebenen Wechselwirkungen kommen:
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Anticholinergika: Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z.B. Trihe- xyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin etc.,
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indirekt zentral wirkende Sympathomimetika: Verstärkung der zentralen Wir- kung von Amantadin,
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Levodopa (Antiparkinsonmittel): gegenseitige Verstärkung der therapeuti- schen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit Amantadin STADA® kombiniert werden,
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sonstige Antiparkinsonmittel: Memantin kann die Wirkung und Nebenwir- kungen von Amantadin STADA® verstärken ("Gegenanzeigen" beachten),
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andere Arzneimittel: Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender (ent- wässernder) Arzneimittel (Diuretika) vom Typ der Kombination Triamteren/ Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes, Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Ver- abreichung von Amantadin STADA® mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arz- neimittel gelten können.
Bei Einnahme von Amantadin STADA® zusammen mit Nahrungsmit- teln, Getränken und Alkohol
Vermeiden Sie während der Behandlung mit Amantadin STADA® die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da Amantadin deren Verträglichkeit mindert.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Die Erfahrung mit der Anwendung von Amantadin bei Schwangeren ist unzu- reichend. Es liegen Fallberichte vor, in denen von gesunden Kindern, aber auch von Schwangerschaftskomplikationen und Fehlbildungen berichtet wurde. Amantadin erwies sich in Tierstudien als fruchtschädigend. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
Daher darf Amantadin STADA® in der Schwangerschaft nur verordnet werden, wenn Ihr Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Im Falle einer Therapie in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte Ihnen Ihr Arzt die Durchführung einer Ultraschallfeindiagnostik anbieten. Wenn Sie während der Behandlung mit Amantadin STADA® schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Notwendigkeit der weiteren Behandlung mit Amantadin STADA®, bzw. der Um- stellung auf ein anderes Arzneimittel oder des Abbruchs der Behandlung ent- scheiden kann.
Stillzeit
Amantadin geht in die Muttermilch über. Hält Ihr Arzt eine Anwendung während der Stillzeit für zwingend erforderlich, sollte Ihr Säugling aufgrund möglicher Arz- neimittelwirkungen (Hautausschlag, Harnverhalten, Erbrechen) unter Beobach- tung stehen. Falls notwendig, müssen Sie auf Anweisung Ihres Arztes abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit (Vigilanz) und Anpassung des Auges in Bezug auf das Sehvermögen (Akkommodation) sind - auch im Zu- sammenwirken mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinson-Syndrome - nicht auszuschließen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher - über die krank- heitsbedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüch- tigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Amantadin STADA® enthält Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Amantadin STADA® daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.